Alldieweil mir der reanimierte Zeus auf Anhieb so gut gefiel hab ich mich ein paar Tage vor einem Vergleich gedrückt.
Heut Abend war es dann doch soweit. Von Dvoraks Bekannter 9. Sinfonie lief zunächst der 1. Satz auf dem Zeus, der Rest dann auf dem Anti-Lenco. Es war die legendäre Aufnahme mit Ferenc Fricsay und den Berliner Philharmonikern, eine Platte die es gegen Ende der Vinyl Ära überall für 10 oder 12 Euro zu kaufen gab und die heute noch klanglich und interpretatorisch begeistern kann.
Jedenfalls konnte sich der Anti-Lenco dann doch mit einem noch runderen, stabilerem und differenzierteren Klangbild absetzen.
Zuvor hörte ich City Am Fenster mit dem Zeus und auch das hatte ich vom Anti-Lenco noch authentischer und größer in Erinnerung.
Das sind aber keine Welten und es macht auch sehr viel Spaß mit dem Zeus zu hören. Nachdem ich neulich mal Lust hatte Alan Parsons Pyramd zu hören und erschreckt war wie dünn und flach die digitale Streaming Variante klingt zog ich die Tage die LP raus und war beruhigt dass diese (auf dem Zeus) dann doch einiges besser und wuchtiger klingt, so wie ich das auch in Erinnerung hatte.
Ach ja, weil doch die Dynamik bei LPs angeblich ach so beschränkt ist: beide Dreher und die angeschlossenen Phonostufen agieren vor so einem schwarzen Hintergrund, dass das Bandrauschen der bei der Dvorak Aufnahme ganz klar zu hören ist und dennoch gehen die pianissimo Stellen nicht unter.
Wer meint dass Vinyl begrenzte Dynamik aufweist sollte mal die La Folia de La Spagna anhören, eine perfekt produzierte Aufnahme mit teils irrwitzigen Dynamiksprüngen.