24.03.2025, 20:33
Hi zusammen , wenn ihr Lust und Interesse habt , könnt ihr mich in diesem Thread bei einem Umbau auf Basis des Technics SL-1200 begleiten .
Gemeint ist der allererste , mein Exemplar ist mir kurz nach der Euroeinführung , zu einer Zeit wo kaum einer Interesse an Plattenspielern hatte in der Bucht für kurz über 100€ zugelaufen .
Seitdem tat er bei mir brav seinen Dienst immer nach dem Motto "never change a running System" , wie so üblich bei diesen Drehern , funktionieren die Teile einfach , auch wenn es sich , wie bei meinem wohl um ein Bj. 1972 handelt mit der Seriennummer 000089 , sprich einer der ersten Hundert , die nach Deutschland gekommen sind .
Hier bei der Arbeit
Seit kurzem ist bei mir auch ein Project 1 Expression Carbon eingezogen , ebenso wie ich mir vorher noch einen Technics SL1600 fertig gemacht hatte .
Im Zuge eines kleinen Dreiervergleiches SL1200 mit Ortofon MC Tango , SL1600 mit EPC270 samt Nagaoka NOS Nadel aus Japan und eben der Project mit einem Ortofon 2m Bronze , fiel mir auf , das der SL1200 mal eine grundlegende Wartung brauchen könnte . Leichte Antriebsgeräusche , Haube ziemlich im Eimer und nur noch aufgelegt und außerdem der Eindruck , das die Unterzarge nicht eben ruhig bleibt , sondern die zu hörenden Antriebsgeräusche durch ihre Resonanzfreudigkeit noch verstärkt .
Da kann man ja was machen , zumal ich vor kurzem einen Austausch mit Brent hatte , einem Händler der drüben an der Ostsee sitzt und mir genau diese Resonanzfreudigkeit der Unterzarge schilderte und auch das er diesem Problem mit einer Multiplex Zarge in Schichtbauweise erfolgreich zu Leibe gerückt ist .
Mein Exemplar ist dazu von oben ziemlich zerkratzt und so stellt sich der Umfang , wo es hin gehen soll auch schon recht gut da .
Ein Jahr zuvor , war mir bei einer Kellerräumung schon ein ähnlicher Patient zugelaufen , nämlich der Nachfolger , ein SL1210 MKII aus dem jemand meinte doch lieber einen SL 1200 MKII machen zu müssen , indem er ihn kurzerhand mit der Sprühdose silber bearbeitet hat .
Hier mal ein Bild
Braucht man nix weiter zu sagen , da war auch nach allen Regeln der Kunst nichts zu machen , die Farbe wieder runter zu kriegen , ohne den darunter liegenden Technics Braun Ton zu versauen , also Tabula Rasa und ein kleiner Vorgeschmack was meinen SL 1200 unter anderem auch erwartet .
Nach dem Farbe entfernen , sowie Ausbesserungs und Polierarbeiten , durfte er dann wieder gehen , das DJ Design ist einfach nicht mein Ding .
Da der MKII für die Nummer natürlich auch erstmal komplett zerlegt werden musste , ein bisschen was grundsätzliches zu beiden Drehern .
Der SL 1200 ist ja auch laut Technics Firmenstory der Urvater dieser Plattenspieler Serie , im direkten Vergleich ist das ein wenig irreführend , weil der SL1200 mit dem SL1200/1210 MK II technisch so gut wie nichts zu tun hat , außer vielleicht einer leichten Ähnlichkeit der Oberzarge .
Konstruktiv sind das vollkommen unterschiedliche Geräte , der SL1200 hat noch keine Quartzsteuerung und einen komplett anderen voll gekapselten Motor , der als komplette Baugruppe in der Oberzarge sitzt .
Der SL 1210 MKII dagegen ist dreiteilig aufgebaut , Oberzarge , Zwischenlage aus Guss , Unterzarge , die Hälfte des Motors sitzt im Plattenteller , der Rest in der Unterzarge . Im SL 1200 dagegen findet man nur Oberzarge aus Alu Guss und Unterzarge aus ziemlich resonanzfreudigem Kunststoff , die komplette Elektronik ist ausschließlich in der Oberzarge montiert , die Unterzarge ein simpler Deckel .
Wie Technics meist üblich , sind natürlich gerade die manuellen Dreher absolut wartungsfreundlich und einfach aufgebaut .
Platine mit der Elektronik des DD mit leicht lösbaren Steckern , der gekapselte Motor mit Einfüllstutzen zur Oelbefüllung , original muss bei dem Gerät sogar ein Behältnis mit Oel zum nachfüllen beigelegen haben , in der Zarge ist unterm Teller eine gekennzeichnete Mulde dafür .
Im Prinzip ein Gerät was sich sehr gut für Einsteiger in die Bastelmaterie eignet , um den Dreher komplett zu zerlegen braucht es nur einen Kreuzschlitz Schraubendreher , weiteres Werkzeug wird erstmal nicht benötigt .
Werfen wir dazu einfach mal einen Blick in das Gerät , mit dem zerlegen gehts zwangsweise ja los :-))
Die Unterzarge hab ich hier schon abgenommen , 4 Standfüße mit sehr praktischem M6 mm Gewinde (das wird später noch wichtig ) und ein paar Metallschrauben . Einmal das offene Herz in der Totale .
Die Steuerungsplatine für den DD , 4 Schrauben und drei Steckverbindungen .
Die Motoreinheit ebenfalls mit 4 Schrauben an der Oberzarge befestigt und ein Detailbild mit der Wartungsöffnung fürs Oel
Die Schaltereinheiten 33/Off/45 und die Pitchregler , sowie Netzteil mit Trafo . Hier gibt es die einzige Besonderheit auf die man ohne Gewaltanwendung kommen muss . Weder der Kugelkopf des An/Aus Schalters noch die Regler fürs Pitch sind wie sonst üblich mit Verzahnung gesteckt , sondern besitzen alle normale Rechtsgewinde und müssen abgedreht werden .
Der Tonarm , abgedeckt in der Zarge mit einem Metalldeckel , darunter Kabelterminal ,Antiskating und Lift , sowie der Arm selber , der übrigens voll höhenverstellbar ist und nicht zu unterschätzen , auch wenn er etwas skuril aussieht .
Hier nochmal das komplette Innenleben auf einem sehr überschaubaren Haufen
Zum Abschluss noch zwei Bilder der Oberzarge bei der ich anschließend mit dem vorbereiten zum polieren begonnen habe .
Wie bei allen Oberflächenarbeiten ob mit Holz oder Metall , die Vorarbeit ist entscheidend für das Endergebnis also erstmal schleifen bis der Arzt kommt .
Derzeit bin ich bei Körnung 800 und von der Seite kommen die ersten Spiegelungen ins Bild und verschaffen eine sanfte Ahnung , wo die Reise noch hingehen soll .
Weiteres folgt in unregelmäßigen Abständen
Gemeint ist der allererste , mein Exemplar ist mir kurz nach der Euroeinführung , zu einer Zeit wo kaum einer Interesse an Plattenspielern hatte in der Bucht für kurz über 100€ zugelaufen .
Seitdem tat er bei mir brav seinen Dienst immer nach dem Motto "never change a running System" , wie so üblich bei diesen Drehern , funktionieren die Teile einfach , auch wenn es sich , wie bei meinem wohl um ein Bj. 1972 handelt mit der Seriennummer 000089 , sprich einer der ersten Hundert , die nach Deutschland gekommen sind .
Hier bei der Arbeit
Seit kurzem ist bei mir auch ein Project 1 Expression Carbon eingezogen , ebenso wie ich mir vorher noch einen Technics SL1600 fertig gemacht hatte .
Im Zuge eines kleinen Dreiervergleiches SL1200 mit Ortofon MC Tango , SL1600 mit EPC270 samt Nagaoka NOS Nadel aus Japan und eben der Project mit einem Ortofon 2m Bronze , fiel mir auf , das der SL1200 mal eine grundlegende Wartung brauchen könnte . Leichte Antriebsgeräusche , Haube ziemlich im Eimer und nur noch aufgelegt und außerdem der Eindruck , das die Unterzarge nicht eben ruhig bleibt , sondern die zu hörenden Antriebsgeräusche durch ihre Resonanzfreudigkeit noch verstärkt .
Da kann man ja was machen , zumal ich vor kurzem einen Austausch mit Brent hatte , einem Händler der drüben an der Ostsee sitzt und mir genau diese Resonanzfreudigkeit der Unterzarge schilderte und auch das er diesem Problem mit einer Multiplex Zarge in Schichtbauweise erfolgreich zu Leibe gerückt ist .
Mein Exemplar ist dazu von oben ziemlich zerkratzt und so stellt sich der Umfang , wo es hin gehen soll auch schon recht gut da .
Ein Jahr zuvor , war mir bei einer Kellerräumung schon ein ähnlicher Patient zugelaufen , nämlich der Nachfolger , ein SL1210 MKII aus dem jemand meinte doch lieber einen SL 1200 MKII machen zu müssen , indem er ihn kurzerhand mit der Sprühdose silber bearbeitet hat .
Hier mal ein Bild
Braucht man nix weiter zu sagen , da war auch nach allen Regeln der Kunst nichts zu machen , die Farbe wieder runter zu kriegen , ohne den darunter liegenden Technics Braun Ton zu versauen , also Tabula Rasa und ein kleiner Vorgeschmack was meinen SL 1200 unter anderem auch erwartet .
Nach dem Farbe entfernen , sowie Ausbesserungs und Polierarbeiten , durfte er dann wieder gehen , das DJ Design ist einfach nicht mein Ding .
Da der MKII für die Nummer natürlich auch erstmal komplett zerlegt werden musste , ein bisschen was grundsätzliches zu beiden Drehern .
Der SL 1200 ist ja auch laut Technics Firmenstory der Urvater dieser Plattenspieler Serie , im direkten Vergleich ist das ein wenig irreführend , weil der SL1200 mit dem SL1200/1210 MK II technisch so gut wie nichts zu tun hat , außer vielleicht einer leichten Ähnlichkeit der Oberzarge .
Konstruktiv sind das vollkommen unterschiedliche Geräte , der SL1200 hat noch keine Quartzsteuerung und einen komplett anderen voll gekapselten Motor , der als komplette Baugruppe in der Oberzarge sitzt .
Der SL 1210 MKII dagegen ist dreiteilig aufgebaut , Oberzarge , Zwischenlage aus Guss , Unterzarge , die Hälfte des Motors sitzt im Plattenteller , der Rest in der Unterzarge . Im SL 1200 dagegen findet man nur Oberzarge aus Alu Guss und Unterzarge aus ziemlich resonanzfreudigem Kunststoff , die komplette Elektronik ist ausschließlich in der Oberzarge montiert , die Unterzarge ein simpler Deckel .
Wie Technics meist üblich , sind natürlich gerade die manuellen Dreher absolut wartungsfreundlich und einfach aufgebaut .
Platine mit der Elektronik des DD mit leicht lösbaren Steckern , der gekapselte Motor mit Einfüllstutzen zur Oelbefüllung , original muss bei dem Gerät sogar ein Behältnis mit Oel zum nachfüllen beigelegen haben , in der Zarge ist unterm Teller eine gekennzeichnete Mulde dafür .
Im Prinzip ein Gerät was sich sehr gut für Einsteiger in die Bastelmaterie eignet , um den Dreher komplett zu zerlegen braucht es nur einen Kreuzschlitz Schraubendreher , weiteres Werkzeug wird erstmal nicht benötigt .
Werfen wir dazu einfach mal einen Blick in das Gerät , mit dem zerlegen gehts zwangsweise ja los :-))
Die Unterzarge hab ich hier schon abgenommen , 4 Standfüße mit sehr praktischem M6 mm Gewinde (das wird später noch wichtig ) und ein paar Metallschrauben . Einmal das offene Herz in der Totale .
Die Steuerungsplatine für den DD , 4 Schrauben und drei Steckverbindungen .
Die Motoreinheit ebenfalls mit 4 Schrauben an der Oberzarge befestigt und ein Detailbild mit der Wartungsöffnung fürs Oel
Die Schaltereinheiten 33/Off/45 und die Pitchregler , sowie Netzteil mit Trafo . Hier gibt es die einzige Besonderheit auf die man ohne Gewaltanwendung kommen muss . Weder der Kugelkopf des An/Aus Schalters noch die Regler fürs Pitch sind wie sonst üblich mit Verzahnung gesteckt , sondern besitzen alle normale Rechtsgewinde und müssen abgedreht werden .
Der Tonarm , abgedeckt in der Zarge mit einem Metalldeckel , darunter Kabelterminal ,Antiskating und Lift , sowie der Arm selber , der übrigens voll höhenverstellbar ist und nicht zu unterschätzen , auch wenn er etwas skuril aussieht .
Hier nochmal das komplette Innenleben auf einem sehr überschaubaren Haufen
Zum Abschluss noch zwei Bilder der Oberzarge bei der ich anschließend mit dem vorbereiten zum polieren begonnen habe .
Wie bei allen Oberflächenarbeiten ob mit Holz oder Metall , die Vorarbeit ist entscheidend für das Endergebnis also erstmal schleifen bis der Arzt kommt .
Derzeit bin ich bei Körnung 800 und von der Seite kommen die ersten Spiegelungen ins Bild und verschaffen eine sanfte Ahnung , wo die Reise noch hingehen soll .
Weiteres folgt in unregelmäßigen Abständen

Gruß Klaus