Außergewöhnliche Tripath Verstärker von Pop Pulse

[Kellerkind]

Wie auch immer - nach ca. 3 Jahren war bei mir Schluß mit lustig -auch wenn ich vom Klang mehr als begeistert war und reihenweise andere amps an dem Gerät im Direktvergleich scheiterten.

Ach was kaufte ich damals alles zusammen, um den MD T 180 zu ersetzen, von Teac, von AVM und testete von Yamaha, Unison, Arcam, Pioneer.....das fällt mir heute gar nicht mehr ein!

So biß ich in den sauren Apfel und kaufte mir 2018 für meine mittlerweile RP 280 von Klipsch einen Emitter 1 Exclusive im 10.000 Euro Bereich, um endlich Ruhe zu kriegen.

Jahre später meldete sich dann ein Rainer bei mir im Forum an, der aus der Medizintechnik kommt und bedankte sich bei mir für den Tipp damals zu den Pop Pulse Verstärkern und erzählte seine Vita - er kam eigentlich von Röhren und Röhrennachbauten - insbesondere Unison Geräte her angeschwommen -

und war von den MD T 180 hin und weg - und konnte alle Kinderkrankheiten beseitigen, den Klang noch maßgeblich verbessern und perfekte Betriebssicherheit herstellen.

Das muß so vor 2 Jahren in etwa gewesen sein und ich war sofort scharf auf einen Test - mittlerweile habe ich natürlich einen "gerainerten" MD T 180 der in jeder Beziehung rund läuft -

Rainer baute die amps für etliche Leute um im Forum - auch MD selber kamen in den Genuß - es war jeder begeistert.

Für die technisch versierten postete der Rainer später am 5. Mai 2022 eine Umbauanleitung :

N'Abend alle zusammen...

Auf Nachfrage hin zeige ich hier nochmal alle Veränderungen am T-180 in einem Beitrag.

Wichtig für die Betriebssicherheit:

Von der Netzbuchse zur Filterplatine ist ein NTC-Widerstand (47 Ohm/15mm) eingelötet zum Abbremsen des Einschaltstromes.
Es sind haufenweise TA-2022 Chips durchgebrannt aufgrund zu hoher Einschaltspannungsimpulse.



Die Löcher für die Trafoverschraubung im Gehäuse sind auf 6mm aufgebohrt und Kabeltüllen (Hellermann TYP HV1201) eingesetzt. Das dämpft das laute Brummen effektiv.





Auf der Frontplatine ist der originale Quellenwahl-Encoder durch einen mit Verschraubung und langer Achse ersetzt. Die Dinger haben zwar alle Spiel, aber auf dem neuen eiert der Knopf nicht.

https://www.ebay.de/itm/363771395586





Mit dieser neuen schmalen FB hat man eine vernünftige Lösung gegennüber der originalen.



Unter den DIP-8 Sockeln der OP-Amps beider Stufen sind jeweils von + und - gegen Masse X7R MLCC-Kerkos 100nf/50V gelötet.
In der Chinch-Eingangsstufe sind zusätzlich in den Rückkopplungsschleifen 22pF/50V eingelötet. Beim Satisfaction sind schon original welche drin. Beides reduziert Rauschen und verbessert die Auflösung.

Ebenfalls zu sehen sind die blauen ERO KP1830 10nF/63V als Bypass für die neuen 4x MKT1813 2,2uF/63V Koppelkondensatoren. Der Bypass verbessert die Höhen.



Hinter allen Spannungsreglern sitzen Elna Silmic II Elkos 4x 220uF/16V. Für die Treiberspannung VN10 2x 47uF/25V





Die Verstärkung der Gain-Stufe ist von 12 auf 6dB reduziert durch den Austausch der Widerstände (die blauen) in der Rückkopplung von 3,3 auf 1 kOhm. Beim Satisfaction von 3,9 auf 1,8kOhm (9dB). Dadurch lässt sich auch eine sehr geringe Lautstärke bei eingeschalteten Gain vernünftig regeln. Ausserdem sind die schrottigen Dip-Schalter gewechselt.



Hier nochmal mit neuen Schaltern:



In der endgültigen Klangabstimmung habe ich mich für einen Mix der Endstufen-Kondensatoren entschieden. Pro Block 4x Vishay 048 RML 3300uF/40V und 2x Philips RLI 135. Damit wurde es dann endlich stimmig.

https://www.ebay.de/itm/363765594338



Die Bohrungen für die Chinch-Buchsen sind original zu eng. Die Isolierscheiben passen kaum rein, weshalb die Buchsen oft schief in der Rückwand sitzen. Ich bohr die auf 11mm mit einem Stufenbohrer auf.



Übrigens saßen die 4 Ausgangsdrosseln bei fast jedem Amp mehr oder weniger locker. Ich hab die ausgelötet und neu mit Heißkleber fixiert.

Hier noch eine weitere wirksame Klangverbesserung durch MKT-Bypässe (09.09.2022):

https://kellerkind-audioforum.at/thread....81544#post81544

Als Operationsverstärker ist man mit den originalen TI NE5532 bestens beraten. Alle anderen modernen haben auf Dauer nicht überzeugt.

Herzliche Grüsse aus Schwerin... 

Da der link in der Umbauanleitung bald nicht mehr funktioniert - hier noch die Kopie, was er dort schrieb:

Moinsen zusammen,

mich überrascht das ehrlich gesagt, aber ich vertrau da Werners Gehör wie wohl die meisten die hier mitlesen.

Jetzt wird's leider wieder technisch... 

Falls da tatsächlich eine hörbare Verbesserung ist, kann es nur an 4 Folienkondensatoren (Arcotronics R82 220nF/100V) liegen, die ich unter der Platine parallel über die Philips Elkos eingelötet hab.



Eigentlich gehören die laut Datenblatt so dicht wie möglich an die Versorgungspins am Chip, aber da ist kein Platz.

Mr. Wu hatte es generell bei seinen Designs nicht so mit dem Thema "Lokale Entkopplung". Als Alleinentwickler sollte man ihm das aber nicht anlasten. 

So steht es im Datenblatt für den TA2022:





Beim Abstimmen des T-180 hatte ich an der Position schon früh mit Bypässen experimentiert, konnte aber damals keinen Unterschied raushören.

Aus dem "Gefühl" heraus und weil diese guten alten Teile einen Witz kosten und hier rumliegen, stecken die jetzt bei Werner drin.

Geändert ist sonst nichts weiter.

Jedenfalls erstaunlich die Auswirkung! 

Den Post füge ich beim MD Poppulse Umbauthread mit ein.

Liebe Grüsse an alle Tripath-Liebhaber
vom Rainer

Also, das war dann der Burner bei den Leuten zu Hause und bei mir im Forum.

Aber es ging noch weiter, später kam ja der große Bruder vom MD T 180 auf den Markt - zu dem berichte ich auch noch in diesem Betreuten Hören Thread - wenn ich Zeit habe - und auch der wurde von Rainer "vollendet veredelt"