(10.03.2024, 19:39)generg schrieb: Danke Werner für Deine ausführliche Antwort zum ADI aus technischer und Musiker Sicht.
Brachte mir viele neue Aspekte in den Kopf!
Morjen Generg,
gerne geschehen - weil es gibt da ganz verschiedene Ansprüche und Vorstellungen bei den Menschen -
ich selber stieß das erste Mal auf das Thema Raumakustik Mitte der 90er Jahre auf der High End Messe im Kempinski mit Herrn Gauder von damals Isophon.
Der baute dort ein Modell eines Zimmers auf und erklärte mir und einigen Besuchern was da wie akustisch so vor sich geht - hab da vorher nie jemanden drüber referieren hören!!!! -
dabei erklärte er auch, was da bei den ganzen Instrumenten passiert und mit dem Sound -
während mir die Kinnlade klappte, was mir da noch für eine Baustelle bevor stehen könnte, wenn ich mal umziehe - das war nämlich in Planung und im vorhandenen Zimmer in Oppenheim hatte ich die perfekte Akustik aus Zufall heraus....
sagte ein Messenbesucher neben mir zu Herrn Gauder, ach wie schade - das ist doch genau das, was mir an der Musik gefällt und wenn der Bass so schön grummelt und dröhnt fühl ich mich so richtig wohl........
Herr Gauder stand relativ fassungslos da, als er diesen Kommentar hörte
Als wir 1998 in dieses Haus gezogen sind, war das der Supergau - keine meiner Komponenten konnte bleiben, nichts paßte mehr für in kein Zimmer nicht - hab mir dann 1999 nach zig Fehlkäufen und Lehrgeld aus Frankfurt einen von einem Dirigenten empfohlenen Akustik Ing und Tondruiden ins Haus kommen lassen der damals schon Messungen machte und dann erstmal einen Helmholtz baute usw.
Sonst hätte ich das Hobby damals geschmissen, so frustriert war ich - es gab da ein Jahr, da hab ich fast gar keine Musik mehr gehört, sondern nur noch Filme geschaut, weil vorne und hinten nichts stimmte,
als ich das hernach dann mit der Westminster , Helmholtz, Schallschutzdecke, Absorberburgen und Diffusoren in den Griff kriegte war ich unendlich dankbar, lebte aber quasi in der Rumpelkammer - optisch gesehen.
Ach was könnte ich buchfüllende Storys erzählen.
Das war bei vielen meiner aus dem Netz kennengelernten Hifi Freunde nicht anders, als die dann bei mir vor über 20 Jahren aufschlugen hatten viele Anlagen, die waren 3-10 Mal so teuer, wie die meinige und klang dennoch nicht so gut.
Weil die Akustik die Musik so verfremdete.
Von so was wie den Adi hätten wir damals alle nur träumen können! Mit dem kriegt man wirklich bis auf Flatterechos alles brauchbar hin.
Und Leute, die Boxen haben, die erst lauter gehört aus den Puschen kommen - wie ich damals - haben am Adi die Möglichkeit eine auf Ohr und Box genau angepaßte Loudness Funktion einzugeben und dem Equipment Beine zu machen - ach was wäre das ein Segen an meiner Westminster oder Glenair oder auch Kingdom gewesen.
Beim Adi gibts kaum Grenzen.Außer den User selber, wenn er sich nicht genug damit beschäftigt und dann nicht weiß, was er alles machen kann und lieber nach neuen Kabeln Ausschau hält oder Tuning Chips für irgendwas.
Wenn ich gesundheitlich fitter wäre, ich würde alle Hifi Händler anrufen und denen anbieten bei denen für lau einen Adi Workshop zu machen für die Kundschaft und denen die Kiste und viele der Möglichkeiten vor Ohren und Augen zu führen, so wichtig ist mir das Produkt geworden. Selbst in meinem Freundeskreis sind etliche Leute, die hatten derarte Berührungsangst mit den spielerischen Möglichkeiten, daß sie nichts davon nutzten und allenfalls die homöpathischen Filter probierten und sich dann lieber den nächsten High End Wandler kauften, der mehr darstellt im Rack und Kilos auf den Rippen hat.
Andere wiederum, wie der Ludwig - fuhr ich extra hin, erklärte das, stellte alles ein - er war happy im Quadrat - kaufte neue Boxen, nix paßte mehr - ich wieder hin und eingestellt, wieder happy .........nach der dritten oder vierten Box sagte ich, er soll selber einstellen er weiß doch nun wies geht -
Reaktion- ach scheiß drauf, dann hör ich halt wieder Schallplatte, ich kapier das nicht.
Wieder andere, wie du - wollen gar keine Korrektur und mögen es, wenn die Musik dynamischer erscheint wie sie ist und die Töne blitzschnell auf und abschwellen. Abgesehen davon gibt es durchaus auch im Ohr angenehme Moden!
Beispielsweise eine 80 hz Mode muß schon massiv Energie haben, bis sich der durchschnittliche Hörer dran stört, selbst die meisten Profis finden da 6 db noch sehr angenehm und bis 10 db akzeptabel.
Ich erlebte bei Leuten daheim schon Anlagen, die schaufelten da fast 20 db drauf und die fanden das noch toll, meinten nur, daß bei einigen Aufnahmen der Bass zu dick sei und die Tondruiden ja alle keine Ahnung haben und nur Pop Mucke in den Ohren und Discosound. Was waren die überrascht, als ich ihnen im Analyser mal die Frequenzkurven der beanstandeten Musik zeigte, wo keine Überhöhung drauf war !!!!!!
Und du bist nicht alleine - mit deiner Einstellung - der Thomas 1960 hier im Forum wollte auch an der Forte 4 und der RF 7 damals lieber unkorrigiert hören, obwohl das insbesondere bei der Forte 3 alles zusammen dröhnte -
hier zur Erinnerung der
unkorrigierte FQ der
Forte 3 am Hörplatz :
Die hatte bei 130-150 hz locker 10 db zu viel auf den Rippen.
Manche gegriffenen Gitarrenakkordwechsel bei Tarja verschwammen da zu einem Dauerton und waren nicht als 2 Akkorde zu identifizieren - aber he - das stört halt nur den Gitarristen, der das weiß, oder?