Morjen morjen,
ich bin gestern total überrascht worden auf Metal de und schrieb dazu einen Leserbrief, den ich hier auch mal einstelle, weil für mich sehr interessant!
Zitat mich selbst:
Morjen morjen,
ich les Online – Magazine erst seit ca. 5-7 Jahren – vorher kaufte ich Fachzeitschriften zusammen und kaufte alles auf CD, was mich interessierte – dann stieg ich auf streaming um – weil kein Platz mehr im Haus.
Da man hier – bis zum ersten Tage eures Schaffens zurück scrollen kann – machte ich mich gestern mal an die ersten ca. 30 Seiten, um zu sehen, was mir durch die Lappen ging –
und dann ist da ein Album von Megadeth – einer Band, der ich seit der ersten Stunde folge -daß ich gar nicht kenne, wie geht das denn? Muß dran gelegen haben, daß ich damals gerade am Umziehen und Renovieren eines neuen Hauses war und aus Kartons und Kisten lebte und obendrein beruflich sehr eingespannt.
Da stürzte ich mich gestern mit Begeisterung drauf – zur Originalversion hier kann ich nichts sagen – es gibt auf Amazon Music Unlimited nur eine remasterte Version aus 2004 – also rund 5 Jahre später.
Was soll ich sagen, mich hats aus den Schuhen gehauen – hab Mustaine nie so „weiche“ und abwechslungsreiche Töne singen und spielen hören – manche Refrains hätten von Bon Jovi sein können, auch das Schlagzeugspiel anders als gewohnt – mich hat so überrascht – zumal so viele Styles gemischt wurden und auch Akustikklampfe dabei waren – ich mußte das erst mehrmals hören – um meinen Schubkarren mit üblichen Erwartungen an Megadeth in den Schuppen zu stellen und mich dem Album als etwas „Neues“ und „Eigenes“ zu widmen.
Der Name Risk ist da ja total Programm – Mustaine versuchte sich wirklich an einer ganz anderen Gangart und man merkt, der hatte sichtlich Spaß daran.
Eine Wahnsinnscheibe – die ich zeitlebens verpaßt hätte- hätte ich hier nicht gestobert und nach alten Leckerlis gesucht. Danke dafür.
Im Prinzip hätte Mustaine das auch unter einem anderen Bandprojektnamen herausbringen können, dann hätten nicht so viele Fans des klassischen Megadeth Sounds gemeckert, sondern gesagt: Huch – der Mann ist ja vielseitig und hat richtig was drauf!
Ganz große Klasse und ein Album mit einem hervorragenden Sound – gewagt abwechslungsreich und mit echten Ohrwürmern und sehr stilübergreifend – greift einen ganzen Kosmos von Rockmusik ab und macht einen Heidenspaß.
Evtl. die gewagte und roughe Scheibe, die ein Bon Jovi gerne mal gemacht hätte und es nie gewagt hat.
?
Für mich eine Riesenüberraschung – und heute im Jahre 2024 – kann ich zu Fug und Recht behaupten – absolut zeitlos – und funktioniert auch nach 25 Jahren noch perfekt. Daher kann ich bei der Wertung nur zu einer 10 greifen und mich vor Meister Mustaine verbeugen, der mal etwas tiefer in sein Können und Repertoire Einblick gewährleistete und auf volles Risiko gegangen ist.
Man stelle sich vor, Bands wie Iron Maiden würden mal so aus ihrer Haut rausgehen unter eigenen Namen – und nicht nur in Soloprojekten – wie von Steve Harris und Adrian Smith.
Das würde die Musikwelt ganz schön umkrempeln
Fantastisch und ich werde mir wohl noch die CD besorgen, ich will unbedingt das Booklet dazu lesen – evtl. hat Mustaine ja da noch e bissel mehr an infos und input gegeben.
Dankeschön hier an die Redaktion -und auch dem Rezensenten, der das wirklich sehr trefflich schilderte und sich da mehrere Durchläufe gönnte und nicht nach dem ersten Hörschock verbalen Durchfall erlitt.
Ich kenne das von mir, wenn ich mich von einer Band so vor den Kopf gestoßen fühle, da alles anders als erwartet…….
da ist man irgendwo auch enttäuscht oder sauer.
Zitat Ende
Auch ich lerne nicht aus!