(23.11.2023, 20:07)Da Balle schrieb: Hi Werner,
wenn du Alben vorstellst von denen noch eine Rezi von mir kommt lese ich die nicht.
Ich versuche bei diesen Alben jegliche Beeinflussung wie auch immer die aussieht zu vermeiden. An der neuen Steel Rhino gibt es nichts dran auszusetzen außer vielleicht noch ein paar Songs mehr in dem Kaliber. Sonst ein beeindruckendes Stück Musik.
Übrigens habe ich eine coole Retro Rock Scheibe gefunden.
Das ist eine Kombo mit Musikern die knapp über 20 Jahre alt sind, und stammen aus Eggenfelden im Landkreis Rottal-Inn.
Die Band heißt The Sonic Brewery und hat die Einflüsse von T-Rex, The Doors, Nazareth und Led Zeppelin mit viel Blues und ein wenig Psychedelic. Die konnten bei mir ordentlich Eindruck schinden und haben 8,5 Punkte abgeräumt, hätten die Jungs noch ne Hammond im Sound hätte ich mehr vergeben.
Wer auf coole Vibes und klassischen Sound steht sollte auf das Album "Can't Kill Rock N Roll" abfahren und voll auf seine Kosten kommen.
Nabend Balle,
Beeinflussung? Sorry, dem kann ich nicht folgen - da dürfte ich mir nie was durchlesen, was irgendwer über irgendwas schreibt - und gerade das ist mir eine enorme Hilfestellung - um zu sehen, was für mich passen könnte -
und genau deswegen bin ich zum totalen Löwenanteil seit zig Jahren ein Garagenfreak -
weil ich weiß, daß das fast immer für mich paßt.(Pünktchen hin oder her - irrelevant - alles ab 7 ist gut)
Würde mir nun auch nicht anders ergehen - wenn ich Reviews schreiben würde und mir Kumpels berichten.
Beeinflussung sehe ich gegeben, wenn ne Band/Management oder sonstwas mit dem Scheckheft wedeln würde von wegen schreib mal was Feines ........
aber egal, wir beide sind zu alt, als daß man uns noch ändern könnte.
Dinos in Rock - not Rhinos
Ich jedenfalls bin seit März 1982 und Maidens Album :Number of the beast - so was von süchtig nach Rock Mucke -
kann das mit nix vergleichen - das hat in mir was ausgelöst - und mich auf eine andere Bewußtseinsebene gehievt -
seitdem - ist das für mich wie ein Channel zum Schöpfer- und brauche ich Rock Mucke als Energiequelle.
Die Bedeutung, die Musik für mich hat und was das in mir auslöst - ja auch heilt - in schlimmsten Lebenslagen -
was machte ich in den 80ern mit - und wollte eigentlich gar nicht mehr leben - kann ich gar keinem erklären, beschreiben und schildern - weil das einfach so abstruß und überwältigend ist, daß man das wohl schlecht nachvollziehen kann.
Ich kenne auch recht wenige Menschen, denen ein paar Songs das Leben "switchten" - wie bei mir geschehen - oder von der persönlichen Hölle zum Himmel stiegen- mir ging es so - ist echt wahr - ich hätte als Kind sonst nie den Tod meines über alles geliebten Vaters durchgestanden - geschweige denn - die daraus resultierende Armut und laufenden Erniedrigungen.
Balle, mich hat die Mucke von Leuten wie Maiden und Sinner durch Zeiten durchgetragen - die können sich heutige Jugendliche wohl gar nicht mehr vorstellen. Ich flog schon wegen der Maiden Kluft aus der Tanzschule, und Mädchen wollten von mir nix wissen, weil ich Rockmusik mochte - heute undenkbar -
was ich auf der Schule mitmachte - ich könnte nen Roman drüber schreiben -
aber die Band - die Mitmusiker - die paar Jungens, mit denen zusammen ich mich fühlte wie Außerirdische - die Heldenverehrung - ach was war das eine Hilfe und gab das Kraft und Mut in einer Zeit - wo es keine sozialen Perspektiven gab. Die frühen 80er waren für mich eine ganz finstere Zeit - bis Iron Maiden mir den Himmel erleuchteten 1982 !
Plötzlich hatte ich den Mut - und den Willen - nicht in der Gosse zu landen, und entgegen allen sozialen Erwartungen zu schuften wie blöde und was zu werden und Träume zu realisieren. Es passierte etwas mit mir - daß ich erst viele Jahre später beurteilen konnte - bzw. verstehen - nämlich, daß wenn man sich was wirklich wünscht und mit Hingabe - ja aller Hingabe - liebt - und danach lechzt - es wird wahr!
Ich saß an Sylvester tränenaufgelöst mutterseelenalleine vor einem Tourheft von Iron Maiden- und wünschte mir nichts mehr auf der Welt, als mal nur ansatzweise zu 10 % ähnlich gut Gitarre spielen zu dürfen, wie ein David Murray und diese Helden meines Olymps kennenlernen zu dürfen - und es wurde beides zur Realität - 1984 in Heidelberg nach dem Konzert passierte es - wo mich ein evangelischer Pfarrer und sein Sohn zusammen mit meinem damals besten Freund Norbert mitnahmen- und Maiden sich Zeit für uns nahmen.
Plötzlich schrieb ich für ein kleines Metal Magazin, hatte nicht nur eine eigene Band, sondern arbeitete auch noch für eine richtig tolle und viel begabtere Gruppe im lokalen Bereich und half Konzerte zu organisieren- alles wurde - wieder lebenswert.
Ich glaube, daß nur wenige andere Menschen den Stellenwert auch nur ansatzweise nachvollziehen können, den Musik für mich im Leben hatte und immer noch hat - auch wenn ich auf 60 Jahre zulaufend - schon etwas ernüchterter geworden bin und keine Götter im Olymp mehr sehe, sondern extrem talentierte Menschen mit Channels zum Schöpfer.
Ernüchtert in erster Linie, weil selbst die größten Vorbilder über die Jahre das taten, was ich mir nicht vorstellen konnte - altern! Oder auch sterben!
Hätte mir 1982 jemand erzählte, daß ein Clive Burr nur noch recht kurze Zeit "brennt" - ich hätte mir das nichtmal vorstellen können. Für mich bis heute der beste drummer, der jemals lebte.
Musik ist eine Kraft und ein Channel - zum Schöpfer, der definiert als Creator das Kreative im Universum ist -
mit einer Power - die wahrscheins mächtiger ist, als alles andere hier.
Ach was könnte ich schreiben - und was durfte ich erleben und durchleben und bin so dankbar - und demütig.