Morjen morjen,
wie ich in die Musikbegeisterung reinrutschte -
habe ich vor Jahren hier mal in mehreren Beiträgen und ein paar Bildern geschrieben:
https://www.kellerkind-audioforum.at/thr...id=105&sid=
Für mich ist das schon immer DAS Lebenselixier gewesen und der Direktdraht zum Schöpfer -
und vor allen Dingen das Fühlen des SELBST - das SEIN -
und ich durfte viel Heilung damit erfahren in schweren Zeiten,
seien es körperliche oder seelische Qualen.
Was halfen mir Alben wie alte Abba Scheiben über Kindheitstraumen und Verluste hinweg!
Die Grundsatzfrage, ob man teures Referenzgeraffel braucht um Musik zu genießen stellte sich mir nicht -
im Gegenteil, in den 70er Jahren mit den ersten großen tragbaren Stereo Kasettenrecordern und Radios -
konnte man irgendwie alles brauchbar hören.
Die Zeiten änderte sich aber -
vor allen Dingen aber die Art und Weise, wie man heute und damals recordete und masterte-
und die Möblierung, Mode, Raumakustik......
wem erzähl ich das.
Was sich aber besonders änderte ist der Frequenzumfang und Mastering -
heute werden Basfrequenzen benutzt - die hätte man früher nie in populärer Musik untergebracht
Für mich damals ein Durchbruch war die Erfindung des Kasettenwalkmans
Da konnte ich meinen Schäferhund stundenlang ausführen, ohne auf meine Mucke verzichten zu müssen
Aufgewachsen bin ich eigentlich mit Volksmusik und Marschmusik,
dementsprechend die ersten gelernten Instrumente mit der Familie von Akkordeon, Posaune, Xylophon, Mundharmonika,
Zither und damals noch alles nach Noten.
Um ein schönes Musikstück zu entdecken braucht man eigentlich gar kein Instrument oder Equipment, dazu braucht man nur Noten. Große Komponisten waren in einigen Fällen sogar komplett oder fast taub. Da spielte sich alles im Kopf ab. Heute kann kaum noch einer Noten lesen, geschweige denn danach spielen.
Anderes krasses Beispiel:
Anfangs der 90er hatte ich einen Bekannten, der verlor komplett sein Gehör und hörte weiter teures Hifi - weil er die Schwingungen über den Körper aufnahm. Auch so was gibt es.
Wirklich beschäftigt mit unterschiedlichen Hifi Geraffel habe ich mich erst ab den 80er Jahren, vorher wußte ich meist nicht einmal von welcher Marke Plattenspieler, Lautsprecher usw. waren.
Zur Gitarre kam ich zunächst über - Ricky King - natürlich damals akustisch - der erste selbst gespielte Song war die Titelmelodie von Bonanza.
Der nächst härtere Grad war dann Abba - schon ein großer Sprung weg von Ernst Moschs Marschmusik , Heino, Heintje Peter Alexander, Udo Jürgens und weiß der Geier Geeier.
Dann kamen auch schon Sachen wie Queen und Foreigner und Narareth usw.
Zum Metal kam ich im März 82, als Run to the hills von Iron Maiden im Radio lief
Das war für mich eine neue Welt!
E Gitarre war angesagt und jeden Tag üben, bis die Finger bluteten........ach was könnte ich Geschichten erzählen.
Dann ging es weiter - habe dann beim frisch aus dem Boden gestampften Schweizer Metal Magazin Musiker interviewt und die Plattenkritiken geschrieben .........dann Penta Rock Orchester in der Schule mitgemacht - ein Riesenprojekt meines Musiklehrers ab 1983 - der damals schon Klassik und Rock aufeinander losließ.
Auch er war fast taub und trug Hörgeräte.
Bei dem ging wirklich alles über Noten - wir mußten sogar Notendiktate im Unterricht über uns ergehen lassen.
Er spielte Klavier und wir mußten mitschreiben - oh war das anfangs so schwer, hat man aber einmal die Töne im Kopf, geht das wie von selbst.
Was ich recht früh bemerkte - in den 80ern - daß ich manche Musik gut und manche schlecht finde -
musikwissenschaftlich gibt es aber keine gute und schlechte Musik-
und in der Disco machte mich plötzlich auf Höllenpegel Musik total an, bei der ich daheim
die Flucht ergriffen hätte-
da kam mir erstmals der Gedanke -
Musik muß passend wiedergegeben werden,
weil sonst das fehlt, was die Gänsehaut ausmacht.
Was nützt Pop mit Mordsrumms -
wenn der Bass daheim bei 80 hz in die Krätsche geht - oder gar noch höher
Da ich Freunde hatte, die auch mit Rock unterwegs waren und wir viel über unsere Anlagen abhörten, musizierten oder aufnahmen und spielten - wurde uns schnell klar, manche Anlagen spielen dies toll und das mies und umgekehrt.
Also ging das große Rennen los -
wer findet Zeuch, mit dem man möglichst viel hören und verstehen und Spaß mit haben kann?
War ein langer Weg, damals alles noch voll analog
Über die Zeit lernte ich immer mehr Instrumente - ging auch in Musiktheraphie, wo ich dann besonders mit Violoncello, Kontrabass, Geige und Klavier in Tuchfühlung kam - einzig und alleine für Schlagwerk fehlt mir zeitlebens diese innere Uhr und auch das körperliche Durchhaltevermögen.
Als Drummer wurde ich immer langsamer oder schneller, je nachdem, wie mich ein Stück erregte- da klinkte sich die Seele einfach aus und der Körper lief ohne Kontrolle weiter.
Allerdings passierte mir das auch hin und wieder an der Gitarre oder auch Baßgitarre, wenn wir Konzerte gaben, ich fiel da in ekstatische Zustände, bin auch einmal komplett umgekracht vor Ergriffenheit und konnte einige Minuten nicht weiter spielen, daß ich vor Ergriffenheit nen Heulkrampf kriegte und nur noch zitterte.
Überhaupt war Ekstase ein großes Thema - taucht man mal richtig weg - will man das immer wieder erleben.
Ich rede davon, daß die Musik einen völlig wegswitcht und man fernab des Körpers weilt und somit insbesondere Schmerzen völlig ausblenden kann.
Dann tut es regelrecht weh, wenn die Platte oder CD fertig ist.
Zum Glück erfand dann irgendeiner dieses Endlosstreamen oder vorher die Casettendecks, die selber wendeten......
oder auch diese Mehrfach CD Player.........
Vom Hörertyp bin ich ein Klangfarbenhörer - daher verändert sich meine Umgebung beim Hören und kann ich und konnte ich nie gleichzeitig Auto fahren und Musik hören - geht einfach nicht - ist wie eine Behinderung.
Klangfarbenhörer reagieren nicht selten extrem gesundheitlich, wenn was für sie nicht paßt und leiden Qualen -
dann wird Musik schier häßlich - so erging es mir in den 90er Jahren, als ich die Referenzlisten von Zeitschriften zusammenkaufte und meine ganze schöne Rockmusik völlig entfremdet rüberkam und sich keine Erlebnistiefe, sondern nur Schmerz einstellte.
Ich war dann gezwungen auf Musik auszuweichen, die für mich mental nicht gut war - da sie mich von der Architektur teilweise überforderte - aber dann von den Tönen und der Energieausbreitung und den Farben paßte - also viel Klassik und Jazz, daß mit korrekten Equipment prima läuft.
Aber wenn das Hirn ständig der Struktur hinterherdenkt ist das für einen Musiker anstrengend.
Ich habe euch ja gestern die ganzen Links über Musik in diesen Thread gesetzt - Musikerhirne sind etwas anders aufgebaut, als die von anderen Menschen - was auch Problematiken mit sich bringt.
In den frühen 90ern war für mich wichtig mehr über recording zu erfahren und ich schaffte mir Studiequipment an und tobte mich aus - mit eigenen Instrumenten, mit bands von Freunden oder Nachwuchsbands, um zu lernen - und war viel in Kontakt mit dem damals stellvertretenden technischen Leiter von Teac/Tascam, der selber mit ein großes Tonstudio bei Mainz unterhalten hat.
Hinzu kam, ein weiterer Freund war bis zum Ruhestand Dirigent und ein anderer Freund Jazzmusiker , Tonstudiobetreiber und Musikschulbetreiber. Letzterer brachte mir viel über Jazz bei und Saxophon - ich spielte auch selbst ein wenig, war aber wegen der Spucke nie wirklich mein Dingen-
aber bekam die Gelegenheit samtags nachts mit ihm zu jammen und zu recorden -
komplette Jazz Besetzung und ich als Metal Gitarrist dazwischen, war das eine Gaudi - Saxophon und Gitarre, die sich mit Solos abwechselten.
Schon bei ihm im Studio war es interessant, wie unterschiedlich sich die Musik je nach geswitchen Abhörmonitor entfaltete -
das ging von so einer großen quadratischen Bose, die in alle Richtungen abstrahlte, ner dicken JBL (ich meine K 2), einen riesigen Selbstbau von Zeck, der auch als P.A. diente, einer alten Tannoy Arden und kleineren Sachen, an die ich mich gar nicht mehr erinnere - durch den Studiobetreiber rutschte ich damals in die JBL Schiene, weil mir da Iron Maiden so gut mit gefiel
Leider war das langfristig aber auch fast alles, was mich da wirklich erreichte.
So viel als möglich ging auch auf Konzerte, Bands wie Iron Maiden reiste ich teilweise hinterher - und lernte ich auch irgendwann kennen.
Über die Jahrzehnte stellte ich fest, daß jedes Equipment ein Geben und Nehmen ist -
das eine kann dies besser, das andere das.
Das Ohr - so erzählte mir damals mein Händler Werner Brehm - ist ein komisches Ding - hört es mal etwas besseres, gewöhnt es sich sofort daran und empfindet das vorher dagewesene als schlecht - ein Schritt vorwärts ist ganz einfach zu verkraften, ein Schritt rückwärts schwer bis unmöglich.
Da gefällt einem, was einen Jahre vorher glücklich machte einfach nicht mehr.
Oh, wie hatte der Mann recht behalten und hätte ich auf diese Warnung nur gehört in so manchen Fall!
Ist mit Instrumenten auch nicht anders, warum kaufen Gitarristen und Geiger und drummer das beste Zeug für ein Heidengeld zusammen, wenn kaum ein Mensch den Unterschied zu viel billigeren Nachbauten raushört?
Ganz einfach, weil sie selber den Unterschied mitkriegen - sei es über Ohr,Körper, Energiefelder, Cranio System, Strahlung und weiß der Geier und sich damit wohler fühlen und eine intensivere Erlebnistiefe erreichen.
Das ist bei Hifi genauso.
Irgendwann spezialisierte ich mich nur noch auf Rock in all seinen Formen - muß Ende der 90er gewesen sein, und kaufte Equipment, daß damit besonders gut klar kam und lange Jahrzehnte Tannoy Lautsprecher rauf und runter, die können das KLASSE - aber auch Klipsch.
Dann kam mir die Idee spezialisierte Ketten im Haus zu unterhalten - also für Chesky records und Kracher wie Sara K oder Independent wie Friedemann oder Jazz wie Oscar Peterson Martin Logans ins Schlafzimmer zu stellen -
aber das brachte mir dann innere Unruhe - hörte ich ne Weile damit fehlte mir dann dort was.............
So was kann auch frusten.
So gab ich die Suche nach meinem heiligen Gral - Equipment, bei dem ich reinschmeissen kann, was ich will, und es tönt klasse und macht mich an - eigentlich auf -
hinzu kommt, daß ich sowohl sehr gerne sehr laut höre- aber auch sehr gerne sehr leise (in frühesten Morgenstunden) und Lautsprecher in der Regel nur das eine ODER das andere hinkriegen.
Durch glückliche Fügung entdeckte ich die Unison Max 1 - die bringt mir hier alles unter einem Hut für meinen Raum und Bedürnisse und jede Art von Mucke läuft, ohne daß mein Hirn abschweift und überlegt, daß doch dies oder jenes besser laufen könne. Daher auch meine Begeisterung und mein TamTam in den Foren zur Max.
Andere werden andere speaker in ihren Räumen und ihre Bedürfnisse finden -
jedes Hirn fokussiert anders -
und die mögliche Erlebnistiefe bei Musik differiert von Mensch zu Mensch.
Meine Frau mag Musik sehr - und es darf den ganzen Tag was laufen - hört aber am liebsten leichte Kost, Schlager, Volksmusik usw. -
egal mit welchem Equipment und welche Musik - Gänsehaut könnte sie nie kriegen beim Hören - diese Empfindung ist ihr - außer von Kälte und Frost - völlig unbekannt.
Das war bei meiner Mutter genauso, während mein Vater das Gegenteil war.
Ich selber habe größtes Verständniß für alle möglichen Herangehensweisen an dieses Hobby-
mein bester Freund ist schwerhörig - hat unglaublich viel Equipment und freut sich über die Gerätschaften, hört selber nur selten und total leise wegen dem Tinnitus.
Er sammelt Geräte und freut sich drüber und baut mal dies oder das auf - über Musik macht er sich wenig Gedanken und eine Gänsehaut sah ich ihn noch nie kriegen.
Durch ihn lernte ich halt viel Hifi Equipment kennen, daß ich sonst nie zu hören oder sehen gekriegt hätte.
Und durch meine langen Erfahrungen mit Musiktheraphie, Klangtheraphie usw. weiß ich um die verschiedenen seelischen Beschaffenheiten und Bedürfnisse der Menschen. Es gibt kein richtig oder falsch - es gibt nur das SEIN.
Und ja, auch ich bin geprägt von Alben in der Jugend - und es laufen Filme vor meinen inneren Auge ab, wenn so mancher Track aus den 70er und 80er Jahren läuft.
Ohne Musik würde ich regelrecht "eingehen" .
Ich wünsch euch nen sonnigen Tag!