(21.03.2025, 20:56)mannitheear schrieb: Hallo Rainer,
Vielleicht solltest du dir doch mal eine Eros 9 (Urversion oder Anni) gönnen. Wenn die mal steht ist das Gewicht ja egal, zumal die zu zweit gut zu handhaben ist. Für die Phase wo man die richtige Position sucht gibt es ja so kleine Möbelroller.
Das Horn ist überhaupt nicht vorlaut sondern extrem angenehm im Ohr ohne das Details verloren gehen.
Nur auf Verstärker reagiert sie stärker als der hohe Wirkungsgrad vermuten lässt. Irgendwie mag sie z.B. keine Yamaha Verstärker.
Mit deinen Tuningobjekten müsste das aber sehr gut passen.
Viele Grüße
Manfred
PS, ich schreib das nur weil es sich im obigem Post so anhört als würde sie dich schon reizen.
Ich hatte sie zweimal hier auf quadratischen 22 qm und hab noch keinen Lautsprecher hier erlebt der sich akustisch so einfach integriert.
Und, so ein größerer Lautsprecher ist irgendwo auch ein Statement wie wichtig einem Musik ist.
Morjen Manni,
dein letzter Satz trifft eigentlich arg in mein Seelenleben - weil ich das auch schon immer so empfunden habe - quasi mit nem prächtigen Lautsprecher einen Kniefall vor der Musik zu machen - als ob würde meine Seele sich über die Materie bei der Musik bedanken wollen.
So lange ich denken kann - waren mir Lautsprecher immer total wichtig im Leben - und konnte mir nicht groß genug sein -
ich werde nie vergessen, wie 1999 der Herr Schmidt und sein Assistent der Herr Goebbels von Hifi Audio keuchend mit mir und meiner Frau die riesige Tannoy Westminster die Treppe runterkarrten - der Herr Schmidt nahm mich hinterher zur Seite, als er den 30 qm Raum sah und meinte: Sind sie sich sicher? Wissen sie was sie sich und ihrer Frau da antun?
Lach, ich war sicher , denn ich hatte sie 5 Jahre zuvor in Völklingen gehört und gesagt: Jetzt muß ich ein Haus kaufen gehen, wo ich so was hinstellen kann! Wir lebten damals zwar schon in Eigentum- aber in einer Haushälfte, mit nur 20 qm Wohnzimmer und Türen, wo wir die Brocken gar nicht durchgekriegt hätten. Und so geschah es denn auch.
Wobei die ersten 9 Monate mit der Westminster bei mir dann ein Alptraum waren - denn Einspielen, Aufstellung und Verstärkerwahl stellten mich vor eine fast unlösbare Aufgabe, in Völklingen hörte ich die Dinger frei aufgestellt in einem Antiquitäten und Hifiladen - an Elektronik für Unmengen von Kohle - unter anderem von Gryphon - das paßte perfekt. Hinterher konnte ich ca. 3 Wochen daheim kein Hifi mehr ertragen
Hätte ich nicht zufällig Ende der 90er einen Dirigenten in Ruhestand und High Ender in Frankfurt kennengelernt -
der mir half die Westminster einzupflegen - und mir damals schon einen prominenten Akustiker mit Computermeßprogrammen (da kannte so was noch kein Mensch) - der mir dann nen Helmholtz baute - ins Haus geschickt - und mir dann auch noch gebraucht einen Emitter besorgt -
ich hätte das Hobby hingeschmissen. Was war das anfangs ein Gequarke und Gewummere.
Bis heute hab ich keinen STandlautsprecher länger behalten als diese Riesenviecher.
10 Jahre!!!!!!!
Und hätten mein Händler und der damalige Tannoy Vertriebschef nicht immer wieder auf mich eingeredet, würden die Dinger wohl heute noch da stehen.
Nach einigen Jahren ergänzte ich die Westminster mit Supertweeter und Subwoofer und steuerte sie mit Studioeffektgeräten an - nahm sie sogar zum Mastering her und spielte teilweise meine Gitarre drüber, weil es mir zu viel Arbeit war, da jedesmal meinen Marshall reinzuwuchten und wieder raus. Was waren das Pegel, weil ja der drummer mit im Raum spielte und ich den übertönen mußte
Die einzigen Hifi-Boxen, denen ich das sonst noch schadlos zutrauen würde sind die Unison Max 2 und die Vestlyd 15.
(von den Boxen, die ich hier beherrbergte wohlgemerkt )
Dennoch - alles hat seine Grenzen , man kann einen Raum nicht x-beliebig mit Monstern vollstellen -
bei mir ging das auf 30 qm nur - weil wirklich außer Hörcouch kein Möbeklstück reinkam, der Raum von Länge und Breite wirklich toll geschnitten war , die fast einen halben Meter dicke Schallschutzkonstruktion der gesamten Decke jede Menge Bassenergie schlucken konnte, Fenster ausm Flughafenbau,die richtig dicht machten - samt damals noch Doppeltür mit Spezialgummieinlagen, damit man die nicht schon in der Nachbarschaft scheppern hört und massenweise Absorberburgen in den Raumecken, Helmholtz Resonator, und Seitenwände komplett mit reflexionsdämpfenden dicken Decken bespannt......
Nach dem Motto, der Mensch macht, weil er kann.
Nach 12 Jahren echter Großboxen hatte ich dann auch die Nase voll - besaß hernach noch 2 Jahre die Tannoy Kingdom - und war froh mal wieder mit Sonnenlicht in einem normal gestalteten Wohnzimmer hören zu können und recht normal dimensionierten Lautsprechern.
Ich finde es aber interessant Manni, daß unsere jetzigen Hörräume mit 22 qm und recht quadratischen Schnitt (ist wegen der unteren Mode halt der Supergau) so ähnlich sind, war mir gar nicht bewußt.
Und ja, ich hatte beispielsweise mit der kleinen Klipsch RP 280 viel mehr Probleme den Bass zu zügeln, als mit der Eros, die Korrekturen fielen dort 4-5 db höher aus.
Die größere RF 7 MK 2 brachte ich dort gar nicht zum Laufen im Bass - verhielt sich ähnlich krass - wie die letzte Woche angegangene ansonsten Megabrecherbox Vestlyd 15 c-- wo Generg Überhöhungen in den ersten beiden Moden von jenseits der 20 db am Höprplatz gemessen hat.
Die Eros korrigiere ich bei der ersten Mode mit minus 9 db - damit liegt sie noch gut im Saft mit ca. plus 6 db bei 37 hz - die zweite muß ich nur um minus 6 db kappen.
Du hast ja bei dir nicht die Anni, sondern die Urverwion getestet mit dem halb so dicken Holz - diese soll im Bass - sowohl laut meinem Händler, der sie in der Demo verglichen hat - als auch dem Hersteller - weniger zulangen. Ich glaube das sogar, denn ich hatte den Nachfolger im Hause -von meiner- die Ultra - die im bass wiederum stärker zuschlug, als meine Anni - ich meine Generg hat letztens was erzählt von 3 oder 6 db mehr Kraft untenrum- er verglich da die Messungen, genaue Frequenzen hab ich nicht mehr im Kopf.
Die Ur Eros ist da wahrscheins noch leichter einzupflegen in kleinen Räumen als meine Anni.
Die Vestlyd haben Generg und ich vor eine Woche abgebaut - seitdem fehlt mir körperliche Killer Wumme
Aber overall, ich bin mit der Eros auch nach 7 Jahren noch voll happy. Die kann fast alles - wenn auch nicht perfekt - dafür aber involvierend und vergebend.
Wer es deutlich straffer und konturierter mit mehr Punch braucht mit einem Hochton, der direkt auf die Fresse knallt, wie vor den Schlagzeugbecken -
und dennoch so ne Retro Optik mag - sollte sich unbedingt die Eros Ultra reinpfeifen.
Die müßtest du auch mal daheim erleben, evtl. läßt sich Achim da mal breitschlagen, deine Meinung würde mich echt interessieren.
Ich selber bin immer hin und hergerissen zwischen meiner Max 1 - die mich leise so mit ihrer Offenheit und Quirligkeit verwöhnt und der Thivan Eros, die so herrlich rockt und auch auf höheren Pegeln total angenehm ins Ohr träufelt.