Sansui Verstärker

[Macuilxochitl]

Du meinst, ein Hör-Zwischenstand zum Sansui wäre mal gut?

[Macuilxochitl]

Soooooooo Herrschaften,

nachdem mein Sansui AU-X701 etwas länger revidiert wurde, läuft er nun ohne Probleme. Der "kleine" Bruder vom AU-X901 - der hat dann noch mehr Leistung, klanglich wohl aber sehr nah beieinander. 

Zuerst an den Hans Deutsch ausprobiert (bzw. ATL HD305, 310).
Diese Kombi scheint hervorragend zu passen. Ich tue mich schwer mit den Details der Wiedergabe. Die üblichen Dinge, auf die man achtet:
nichts nervt (der Hochton kann ja bei bestimmten LS-Verstärker-Kombis ins zu "helle" gehen und zu spitz werden, zu frisch, agil, ihr wisst schon).

Ich weiß offengestanden nicht, was es genau ist. Aber der Sansui macht richtig Spaß. Schiebt er mehr an? Mir scheint es so, als hätte der X701 alles unter Kontrolle, ganz mühelos und selbstverständlich. Es scheint alles da zu sein, nichts schwammig, alles akkurat. 
Die üblichen Formulierungen wie "Spielfreude" oder "musikalisch" vermeide ich sonst gerne. Allerdings kommt es mir genau so vor. 

An der IMF Super Compact II musste ich den Lautstärkeregler etwas mehr betätigen (die hat einen schlechten Wirkungsgrad). Aber dann: der Bass kräftig aber konturiert. Ich habe mal bei "Das Wesen des Klanges" bei Hifi-Regler nachlesen, um das besser zu formulieren. Danach ist das beim Sansui, was mich so eindringlich anspringt, dass er nicht "weich" daherkommt. Der Bass kommt mit Nachdruck und ist stets präzise. Keine Ahnung, ob sich das widerspricht, aber mir kommt das hier voluminös und doch mit klarem, transparentem Hochton vor.

An der Cabasse Clipper vermisse ich meinen Röhrenverstärker überhaupt nicht. @Adaptor hatte dies hier im Thread ja mal erwähnt, dass er Röhrenfan ist und mit dem Sansui dahingehend zufrieden war. Die ältere Baureihe (z.B. AU-717) klingt wahrscheinlich nochmal anders, wärmer? @Thomas74 kann ich dann nur zustimmen: zu warm abgestimmte Lautsprecher passen dann wohl nicht so gut. Hans Deutsch sind ja auf der agilen und direkten Seite...passt also spitze.

Jedenfalls bin ich jetzt von Sansui angefixt. Mal schauen ob ich irgendwann einen Alpha 907 oder ähnliches in die Hände bekomme.

Nach dem ganzen Text merke ich, dass ich das Besondere des Sansui nicht sprachlich einfangen konnte. Ich zitiere daher Thomas74: "ganz großes Kino".

Beste Grüße
Macuil

[Thomas74]

Die ältere Baureihe (z.B. AU-717) klingt wahrscheinlich nochmal anders, wärmer? @Thomas74 kann ich dann nur zustimmen: zu warm abgestimmte Lautsprecher passen dann wohl nicht so gut. Hans Deutsch sind ja auf der agilen und direkten Seite...passt also spitze.

Jedenfalls bin ich jetzt von Sansui angefixt. Mal schauen ob ich irgendwann einen Alpha 907 oder ähnliches in die Hände bekomme.

Nach dem ganzen Text merke ich, dass ich das Besondere des Sansui nicht sprachlich einfangen konnte. Ich zitiere daher Thomas74: "ganz großes Kino".

Beste Grüße
Macuil

Hallo Macuil,
vielen Dank für Deine Rückmeldung anscheinend war Dein Sansui Kauf ebenfalls ein voller Erfolg und ja auch ich vermisse meine beiden Röhrenverstärker die ich zuletzt hatte (Unison P40 und Unison SimplyItaly ) überhaupt nicht an meinen Klipsch inspirierten CornScala Eigenbauten. 
Auch bei mir ist das so - der  717 kontrolliert die 15 Zoll Bässe ist absolut sauber, aber trotzdem druckvoll und immer auf der satten Seite.
Wie der 717 an Lautsprechern mit Gummisicken geht kann ich nicht beurteilen, aber an den Votas von Udo Wohlgemuth spielte der Sansui eindeutig zu fett untenrum. 
Vermutlich hat ist Dein 701 doch mit mehr Dämpfungsfaktor gesegnet, was bei Verwendung mit Lautsprechern mit "moderneren" Chassis mit Gummisicken wie Scanspeak Bässe oder Dynaudio usw. von Vorteil sein kann.

Und ja der Sansui Sound macht definitiv süchtig, schon der kleine Sansui Six machte mir viel Spaß - die Mitten waren wirklich wunderschön und ausdrucksstark nur machte der  besonders im Vergleich mit dem 717 eigentlich so gut wie keinen Bass an meinen CornScala Eigenbauten.
Außerdem muß man sich halt immer bewusst machen je älter die Verstärker sind, umso dringender benötigen sie ihren Service.
In beiden Sansui habe ich pro Gerät mindestens 400 Euro in die Überarbeitung gesteckt (was sich aber gelohnt hat).

Schöne Grüße
Thomas

[Macuilxochitl]

Hallo Thomas,

kann ich nur zustimmen. Mit der umfangreichen Revision hat man dann auch ein gutes Bauchgefühl. 
Der Preis lag auch bei meinem X701 bei etwas mehr als 500 EUR. Das bezahle ich aber gerne, wenn man weiß, dass ein erfahrenes Auge raufgeschaut hat.

Im old fidelity Forum gibt es regelmäßig Restaurationsberichte von Leuten, die das hobbymäßig machen. Fasziniert mich immer, wenn die dann wirklich jeden Schalter ausbauen, reinigen, fetten und was weiß ich noch alles machen. Alles wird nachgestellt, gereinigt. Toll wenn man so etwas kann.

Kurze Randfrage (vielleicht muss ich da mal einen extra-Thread öffnen):
Mit dem Sansui ist jetzt wieder mein Spieltrieb entfacht. Sprich: hart aufgehängte Pappen bzw. Lautsprecher mit Papp-Membranen.
Wenn das mit Sansui so gut zusammenpasst, würde ich gerne mal schauen, was es da so gibt.

@Thomas74, du hattest über die KLH Model 5 berichtet. Um die schleiche ich schon länger herum. Mittel- und Tieftöner sind aus Pappe.
Aber die Sicken müssten Gummi oder etwas ähnliches sein. Mir gefallen die KLH optisch sehr gut, zumal sie geschlossene LS sind. Keine Ahnung, ob die zum Sansui passen würden. Die Linton hatte mir damals zu viel Bass in meinem Raum (und Aufstellung) gemacht. Die KLH müsste dahingehend präziser, nuancierter sein, oder?

Ich weiß jetzt nicht so genau: Ihr habt ja hier im Thread erklärt, dass der Sansui mit den richtigen Lautsprechern großartig funktioniert.
Könnt ihr mir bitte ein paar Modelle nennen, auf die das zutrifft: Pappe, hart aufgehängt, vermutlich Gewebe- oder gehärtete Pappier-Sicke (gerne Vintage, gerne auch kompakt bzw. nicht so groß wie eine Hart Wall)?

Ist die Unison Max Mini nicht auch so etwas? Pappe, hart aufgehängt + Horn?

Beste Grüße
Macuil

[Thomas74]

Mit dem Sansui ist jetzt wieder mein Spieltrieb entfacht. Sprich: hart aufgehängte Pappen bzw. Lautsprecher mit Papp-Membranen.
Wenn das mit Sansui so gut zusammenpasst, würde ich gerne mal schauen, was es da so gibt.

@Thomas74, du hattest über die KLH Model 5 berichtet. Um die schleiche ich schon länger herum. Mittel- und Tieftöner sind aus Pappe.
Aber die Sicken müssten Gummi oder etwas ähnliches sein. Mir gefallen die KLH optisch sehr gut, zumal sie geschlossene LS sind. Keine Ahnung, ob die zum Sansui passen würden. Die Linton hatte mir damals zu viel Bass in meinem Raum (und Aufstellung) gemacht. Die KLH müsste dahingehend präziser, nuancierter sein, oder?

Ich weiß jetzt nicht so genau: Ihr habt ja hier im Thread erklärt, dass der Sansui mit den richtigen Lautsprechern großartig funktioniert.
Könnt ihr mir bitte ein paar Modelle nennen, auf die das zutrifft: Pappe, hart aufgehängt, vermutlich Gewebe- oder gehärtete Pappier-Sicke (gerne Vintage, gerne auch kompakt bzw. nicht so groß wie eine Hart Wall)?

Ist die Unison Max Mini nicht auch so etwas? Pappe, hart aufgehängt + Horn?

Hallo Macuil,
die KLH Model 5 ist zwar ein geschlossener Lautsprecher ist aber untenrum auch ziemlich fett abgestimmt, das könnte mit einem Sansui evtl. zuviel werden. 
Als ideale Box für den Sansui könnte ich mir klassische Klipsch gut vorstellen hier besonders Heresy, Forté und oder Chorus, meine HartWall Eigenbauten sind ja auch nix anderes.

Schöne Grüße
Thomas

[Macuilxochitl]

@Onkel Werner danke für die Tips. Klingt nach vielversprechendem Hörspaß bei geringem Aufwand. 

@Thomas74 danke für die Einschätzung zur KLH. Ich werde die irgendwann mal selbst hören müssen. In US-Foren wird die ja durchaus sehr wertgeschätzt. Hierzulande kaum Erfahrungsberichte. 
Klipsch? Gut gut. Ich habe noch eine Klipsch KG3.5 - kommt die nächsten Tage mal an den Sansui.

Würde zusätzlich gleichwohl mal eine "Pappe" ausprobieren wollen. 

Beste Grüße
Macuil

[Rainer]

Hallo Macuil,
ich freu mich für dich wegen dem Sansui. Hatte die Marke und auch Luxman ja auch mal in unseren PN's ins Spiel gebracht, obwohl ich beide nie hörte.  
Manchmal spekulier ich einfach aus jahrzentelangen Hören-Sagen heraus, aber ist halt immer Glatteis.

Die meisten Hifi-Enthusiasten brauchen Jahrzente, um ihrem Traumsound am nähesten zu kommen. Häufig ist man sich sicher: Ja, das isses!
Und dann hört man bestimmte Record und merkt: Ne, das gefällt mir so nicht!

Zu aufdringlich, zu hell, zu analytisch, zu dunkel, zu warm, zu wenig Details, Stimmen zu weit hinten oder vorn, Bass zu fett und langsam oder zu schnell, als würde er einen verprügeln wollen, zu flach und zweidimensional oder super räumlich, aber kein Fokus, wo was spielt usw usf.

Hifi war für mich immer der bestmögliche Kompromiss für meine ganz persönliche Art zu Hören. Ein Sound, mit dem ich alle Arten von Musik gern hören kann selbst über Stunden hinweg und losgelöst vom Speaker. 

Viele von uns älteren haben auch einfach keinen Nerv, alte Records aus den 60er, 70er, 80ern über hochauflösende moderne Technik mit Delta-Sigma Wandlern und Class D Endstufen zu hören, weil die Analytik für alte empfindliche Ohren unerträglich werden kann.

Eine Reise, wo man herausfindet, was am besten zum eigenen Gemüth passt. Super-Messwerte und Raumakustik spielten bei mir z.B. nie eine entscheidende Rolle. 

Vor kurzem hab ich z.B. die High Tech Waffe RME ADI II ohne Reue abgegeben für einen billig DAC aus China mit Röhrenbuffer am Ausgang. Eine sehr gute Entscheidung, die mich einen großen Schritt nach vorn brachte. Was nützt mir ein perfekter EQ, wenn der produzierte Klirr, der sich beim ADI allenfalls marginal über die Digital-Filter beeinflussen lässt, vergleichsweise technisch und unnatürlich auf mich wirkt. Andere wiederum nehmen den harten digitalen Beigeschmack gar nicht wahr bzw. mögen gerade das.

Gruß
Rainer