Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um Ihre Login-Informationen zu speichern, wenn Sie registriert sind, und Ihren letzten Besuch, wenn Sie es nicht sind. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf Ihrem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die Sie gelesen haben und wann Sie zum letzten Mal gelesen haben. Bitte bestätigen Sie, ob Sie diese Cookies akzeptieren oder ablehnen.

Ein Cookie wird in Ihrem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dassIhnen diese Frage erneut gestellt wird. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Hörbericht Class-D Amp Apollon Purifi 1ET400A ST Lux
#1
Hallo zusammen


Aufbauend auf Kellerkind/Werners Bericht: https://betreutes-hoeren.de/Forum/showth...hp?tid=602


dieses Amps: https://apollonaudio.com/product/apollon...amplifier/



.... bat ich ihn, diesen auf dem Rückweg zum Händler mal selbst hören zu können.Kostenpunkt: 1500,- + Zoll + Versand, alternativ über einen deutschen Fachhändler.




Da mir die alten Hypex Class-D Verstärker nie so wirklich als Endlösung gefielen, haben die neueren Purifi (vom gleichem Entwickler),
bei Apollon einen wesentlichen Unterschied:

Ein Eingangs-Buffer Board, bestückt mit einem Operationsverstärker. Betitelt als:
EXPANSIVE, AIRY SOUND WITH IMMACULATE DETAIL, THANKS TO OUR CUSTOM INPUT BUFFER BOARD FEATURING OPA 1656 OP AMPS

Sollten sie damit tatsächlich einige der alten "Schwächen" ausgemerzt haben ? Werner beschrieb, das ihm eine andere Version, mit anderem OP, nicht zusagte.
Der nun verbaute OPA1656 gehört aber schon zu den "besseren".


Haptik und Verarbeitung:
Toll ! Wer Klavierlack mag, wird ihn lieben. Auch sonst, da rappelt gar nix, der Amp wirkt solide, erwachsen, ausgereift. Tolle Anschlüsse, siehe Homepage.
Die verbauten WBT Lautsprecherklemmen nehmen, im Gegensatz zu Werners Beschreibung, Hohlbananen tief und fest auf, sitzt alles wunderbar und fest.
Er erzeugt keinerlei Eigengeräusch, da fiept nix, da brummt nix, da vibriert nix. Im Dauerbetrieb wird er grade handwarm. Schulnote: 1

Technik:
Eigentlich simpel. Man nehme ein Hypex Netzteil, 2 Purife Module, vorgefertigte Kabelverbinder, und er wäre fast fertig. Aber auch nur fast.
Apollon hat 3 wichtige Dinge hinzugefügt. Einmal das erwähnte Eingangsboard mit gesockeltem Operationsverstärker OPA1656, der vergleichbar "Tube Rolling"
auch gegen andere getauscht werden kann. Als zweites ein kleines Board mit einem weiteren OP, der aus einen asymmetrischem Signal ein symmetrisches macht,
um zusätzliche Cincheingänge realisieren zu können.Und pro Kanal einen 4-stufigen Eingangs-Pegel Schalter, um die Verstärkung anzupassen.
Für weitere Infos verweise ich auf die Homepage.


Klang:
Alles folgende betitel ich als subjektiv, und in meiner Anlage erlebt.
Zuerst die Kurzform, nach der man nicht unbedingt weiter lesen muss. Also ich muss sagen, preislich betrachtet wird man kaum besseres finden. Meiner Meinung
nach spielt der Apollon in der Klasse mit, wo andere auch gerne 3 000,- oder mehr aufrufen. Fürs Geld toll !



Vom Fleck weg hört man durchweg saubere Töne, wen wundert es bei Class-D? Hinzu einen sehr kontrollierten, und sauberen Bassbereich. Die akustische Bühne hat genug Breite,
er wirkt räumlich, ausgewogen, fast schon mit einem Schuss Wärme, die wohl vom Eingangs-Buffer hinzu kommt. Sehr gut finde ich, das er selbst leise bereits in
der Lage ist, einen "federnden" und druckvollen Bass zu erzeugen, und auch die Räumlichkeit nicht zusammenbricht. Die Linearität wird auch bei sehr lauten, hohen
Pegeln absolut beibehalten. Man kann mühelos abartige Lautstärken abrufen, der Amp bleibt gelassen und stimmig. Es wird nie nervig oder lästig, obwohl er gut auflöst.

Somit meine Empfehlung, sich das mal selbst anzuhören.


Preis-unabhängige Bewertung:
Ist es überhaupt angebracht, einen 1,5k Amp mal in Bezug zu wesentlich teureren Verstärkern zu bringen ? Ich finde ja, um heraus zu finden, ob da mehr geht.
Oftmals gilt: You get what you pay for. Oder auch: Qualität hat ihren Preis. Gilt das noch ?

Die Frage ist leicht zu beantworten, da Apollon selbst ebenso ein "größeres" Modell mit den "noch besseren" Purifi 1ET7040SA und besserem OP anbietet.Dazu passend gibt es
von Werner einen Bericht:  https://betreutes-hoeren.de/Forum/showth...hp?tid=631


Und zusätzlich gibt es noch den aktuellen "State of the Art" Class-D mit dem Purifi 1ET9040SA, welche technisch eine (R-)Evolution darstellen. Hinzu wird im
letzterem der Eingangsbuffer nicht mehr mit dem Schaltnetzteil der Hauptverstärkung versorgt, sondern sauber mittels eines eigenen Linearnetzteils,
was sich klanglich nochmal davon absetzt. Da ich diese aber noch nicht selbst hören konnte, nehme ich mal einige klassische analoge Amps.
Im direktem Vergleich z.B zu einem PASS Amp, oder auch einem ASR Emitter, die wesentlich teurer sind, fallen beim Purifi 1ET400 Amp doch einige Dinge auf.

- Spielfreude/Dynamik: Also Fusswippfaktor, mitsummen/mitwippen mit der Musik, können "die großen" doch einiges besser. Sie vermögen auch eher den emotionalen Effekt,
das ein Lied plötzlich schon zu Ende ist, obwohl man es gerne weiter hören würde. Beim Purifi erwischte ich mich bei einigen Songs beim "Zappen". Die Musik nahm mich nicht mit.

Im direktem Vergleich fällt noch einiges auf. Der Purifi klingt im Mittenbereich sehr schön offen und dynamisch. Stimmen und Chören "schießen" förmlich nach vorn. Wogegen die Oktaven darüber, ich nenn es einfach mal einen "Tush!" vom Schlagzeug, fast "gebremst" wirkt. So wirkt der Hochtonbereich undynamischer, gebremster, als der Mittelton.
Hinzu zeigen die teuren, analogen Amps eine Art selbstverständliche Souveränität, und transportieren ein Klangbild gleichberechtigter, und realistischer.
Sie machen keine Töne, sondern Musik. Sie "fesseln". Hinzu haben sie zwischen den Tönen noch Raum für Luft, man fühlt förmlich das "Atmen". Dies wird vom Purifi schlicht verschleiert. Ebenso verschleiert werden langsam ausklingende Töne, von Saiteninstrumenten wie Gitarren, oder einem Klavier, bis sie unhörbar werden. Beim Purifi nimmt man davon nur ungefähr die halbe Zeit wahr. Es wirkt dadurch natürlich nicht "abgehackt", bekommt dadurch jedoch eine Art syntetischen Charakter.

Gesammt-Fazit:

Wie bereits beschrieben, für den aufgerufenen Preis ein toller Verstärker, der auch gegen so manche höher-preisige bestehen kann.
Dazu sollte man sich ein eigenes Urteil, in den eigenen 4 Wänden, bilden.

Gruß
Stephan
Zitieren
#2
Danke für den Bericht. Wie ist denn so die Tiefenstaffelung und Raumabbildung, also wie die Akteure/Instrumente hörbar scharf lokalisiert werden können ?
Gruß
Mustafa
Zitieren
#3
Hallo Mustafa

Die Tiefenstaffelung ist weniger ausgeprägt als z.B bei meiner Threshold T-200. Es wirkt aber nicht flach.

Gruß
Stephan
Zitieren
#4
Schöne Zusammenfassung, Stephan!

Alles wichtige in kurzer Form beschrieben, ganz ohne "Leseermüdung", wie ich sie hier sonst häufig bei längeren Beiträgen erleide... Wink

Das mit dem "synthetischen" Beigeschmack kann ich gut nachvollziehen. Ich bezweifle auch, daß Class D den je ganz verlieren wird.

Super Störabstände, Dynamik, THD und Mordsleistung klingen erstmal "blendend" sind aber eben nicht alles was High Fidelity ausmacht.

Gruß
vom mp3 Fuchs
Zitieren
#5
Morjen Stephan,

toller Bericht!

Hätte ich in allen Disziplinen auch so beschrieben, nach meiner Langzeit Abhöre.

Sorry, daß ich gestern am phone kurz war, aber Robert war zum Käffchen hier, und da in Nierstein Kerwe ist, wollte der beizeiten zurück, auf daß er nicht im Verkehr aufn Rückweg nach Mörfelden versackt.

Viertel Stunde später und du wärst mich nicht so schnell wieder losgewordenSmile

Ich find den Mini 400 auch supergut - gerade eben für die Kohle -
Martin meint, der spielt in der 5.000 Euro Liga - kann ich aktuell nicht sagen -
was aber das eigene Haus Apollon anbelangt - sind deren 5.500 Euro amps aus meiner Sicht nochmal ne andere Liga-
aber auch die ersetzen bei mir auf Dauer keine Emitter, sondern ergänzen sie, da es eben anders tönt.

Für meine Zwecke an der S 6 würde eigentlich der Mini völlig reichen Smile

Ich wünsch dir noch nen geilen Tach!

PS: Das einzige was mich wundert, wie du Bananen völlig versenkt bekommst -

das  geht doch nur einen guten cm rein in die Terminals - und die Standards haben alle 1,7 cm.

Oder hast du 1,2 cm Kurzbananen - wie man sie als Sonderanfertigung beispielsweise von Via Blue kaufen kann?

So, ich muß jetzt mal aufs Laufband, Fett abtrampeln.

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#6
Hallo Werner

Hab mal ein Foto gemacht. Es sind die ab Werk montierten Hohlbananen an einem Audioquest Argent+ LS-Kabel.
(Werde sie mal neu polieren, sind angelaufen). Am Minuspol sieht man, sie passen ganz rein, und sind auch fest. 

@Rainer: Habe das mit dem Syntetisch schon gut versteckt. Wer von Yamaha oder son Kram kommt wird das nicht nachvollziehen können. Manche Dinge fallen ja erst auf, wenn man es "richtiger" gehört hat.


[Bild: 48478483ou.jpg]


Gruß
Stephan
Zitieren
#7
(04.08.2024, 10:16)SolidCore schrieb: Hallo Werner

Hab mal ein Foto gemacht. Es sind die ab Werk montierten Hohlbananen an einem Audioquest Argent+ LS-Kabel.
(Werde sie mal neu polieren, sind angelaufen). Am Minuspol sieht man, sie passen ganz rein, und sind auch fest. 


[Bild: 48478483ou.jpg]


Gruß
Stephan

Hallo Stephan,

reinpassen ja - aber gehen nicht auf Anschlag zu versenken!

Und ja, die sind böse verfärbt, hab ich noch nie gesehen bei Bananen.

Wink
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#8
(03.08.2024, 23:56)SolidCore schrieb: Im direktem Vergleich z.B zu einem PASS Amp, oder auch einem ASR Emitter, die wesentlich teurer sind, fallen beim Purifi 1ET400 Amp doch einige Dinge auf.

- Spielfreude/Dynamik: Also Fusswippfaktor, mitsummen/mitwippen mit der Musik, können "die großen" doch einiges besser. Sie vermögen auch eher den emotionalen Effekt,
das ein Lied plötzlich schon zu Ende ist, obwohl man es gerne weiter hören würde. Beim Purifi erwischte ich mich bei einigen Songs beim "Zappen". Die Musik nahm mich nicht mit.

 Beim Purifi nimmt man davon nur ungefähr die halbe Zeit wahr. Es wirkt dadurch natürlich nicht "abgehackt", bekommt dadurch jedoch eine Art synthetischen Charakter.
Hallo @SolidCore
Vielen Dank für Deinen Bericht über den kleineren Apollon 1ET400A ! Also auch wenn die Class Ds ja sicher weit besser sind als die Zigarretten Schachtel großen Geräte von vor 20 Jahren - kann ich aus Deinem Bericht herauslesen daß die Grundtendenzen wie die Ermüdung beim Hören und der synthetische Charakter immer noch durchschimmern.
-  ich meinte zu hören -  
Zitieren
#9
Hallo Stephan,

bei den Höhen muß ich dazu sagen -

das Gerät reagiert extrem -so auch der große 950  - auf die Aufstellung - ich habs in beiden Threads vermerkt -

was mir persönlich skurril erscheint, da die Kisten null vibrieren - selbst bei Höllenpegel.

Beide amps klingen muffig obenrum, wenn der Aufstellplatz schwer bedämpft ist,

ich hab so einen fahrbaren Schrank mit ner normalen 1,5 cm Holzplatte - da klangen beide amps am besten -
aber wehe, ich beruhige die, mache eine The Rest Base von Creaktiv drunter oder Soborthan Füße-
dann ist das fast matschig vom Sound und recht flach, warum das so ist, keine Ahnung,und hab ich in dem Ausmaß noch nicht erlebt. Wär schön, wenn du das mal bei dir probieren könntest, ob sich das da auch so verhält.

Ich hab ja im 950er Thread geschrieben, daß ich das Gerät in mein schwer bedämpftes Rack einbaute, wo der Emitter drin steht und bestens funzt und mit Bildern belegt - der 950 war da für mich unanhörbar und hab ich nach ein paar Stunden wieder herausgerissen.  Sehr gut funzte er auf ner Via Blue Base, die ebbes mitschwingt oder auch einer Lovan - bei der wurden es mir sogar zu viele Höhen und Auflösung.

Beim kleinen 400er hab ich dasselbe Malheur durch -

also wenn du noch Zeit hast - und Lust, probier da mal ebbes rum, du wirst staunen.

Bei mir macht der 400er - hab nochmal nachgesehen - einen Extraschub bei 57 hz an allen Anlagen - so daß ich da etwas vom Gas gehen muß im Vergleich zu Emitter, 950 oder Pop Pulses usw.

Aber wie man auch am 400er schraubt und probiert - auf das Niveau vom 950er bringt man ihn nicht in Sachen Kontrolle, Speed und Auflösung -

daher damals mein Vermerk, daß der deutliche Mehrpreis für mich gerechtfertigt ist und in Ordnung geht.

Was beim 400er echt klasse ist, der ist durch und durch metaltauglich und nervt nicht und fabriziert nicht diese elenden Härten, die mich bei etlichen AVM s, oder auch den Satisfactions - immer wieder anstrengten im Ohr. Gerade wenns mal laut werden soll.

Probiere auch mal mit Stromkabel usw. - da konnte ich hier nicht viel mit bewegen.

Laß auch mal etwaige Filter vor dem Gerät weg, ich glaub du filterst alles, gell?

War bei mir no go und wird äußerst steril an der Eros - hab ja noch nen dicken DSS hier.

Viel Spaß noch

und schönen Sonntach

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#10
Hallo Werner

So, hab deinen Hinweis grade mal ausprobiert, und mal die 900,- Ansuz Footer drunter gestellt, mit den Keramik-Kugel. Natürlich den "ähnlichen" Nachbau davon aus China, 40,-/Satz.
Haben die aber mal verglichen, klingen gleich, und sind gleich aufgebaut. 
Ja, er gewinnt etwas an Speed. Wirkt nen Schuß agiler das ganze. Leider auch obenrum den gleichen Schuß kühler, Stimme verlieren einen Tick Bauch/Brust. Hab noch Ebenholz Spikes, die probier ich auch nochmal. Wollte auch mal Cinch gegen XLR Input vergleichen. 
Strom und XLR habe ich bereits extrem hoch-auflösende genommen, sonst wirkt mir das Ding zu "matt". Er macht ja so schon vergleichsweise wenig Luft. Kann das Stromkabel auch nochmal gegen 2-3 andere tauschen. Netzfilter ist in der tat davor, jedoch ein Puritan, der eigentlich nie schlechter klingt, im schlimmsten Fall genau wie keiner, bei Störungen dann besser. Kann ich nicht mal eben rausnehmen. Werde H.Dittmeyer mal anrufen, wann er wieder da landen soll. Mag den Apollon zwar wie du, aber ein "Update" meiner Kette schafft er leider nicht. Könnte auch mal den Meridian Class-D dagegen vergleichen. Der macht auch gut Musik, obwohl er einfach die alten 180er Hypex drin hat. Die Versorgung, und die Ansteuerung, machts eben. Er klingt irgendwie gar nicht nach Class-D. Engländer eben. Hätte echt Lust in den Apollon mal nen Burson V6 Classic zu stecken. Nicht den Vivid, ich will ja bewusst etwas Charme addieren. Würde aber an Leihgeräten nie rumschrauben, und hab auch keinen Burson mehr hier. Und mal die 12V vom OP von außen versorgen. Einfach nur, was sich da tut, bzw wieviel da geht. 

Gruß
Stephan
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 7 Gast/Gäste