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Wie ist das möglich ? Onkyo Receiver
#11
(14.04.2025, 09:42)SolidCore schrieb: Hallo zusammen

Hier mal, was die Statistiken sagen:




Gruß
Stephan
Interessant in dem Zusammenhang wären statt der Umsätze die Stückzahlen in den jeweiligen Bereichen. Genauso, was unter "Smart Audio" und "Audio Home Systems" verstanden wird.
LG,

Horst
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#12
Traue nie einer Statistik , die du nicht selber gefälscht hast  Big Grin

Die Aussagekraft ist hier bezogen auf die Entwicklung unseres Hobbys ziemlich eingeschränkt .

Es fließen nur offizielle Verkaufszahlen des deutschen Einzel und Online Handels für Neuware ein .

Verkaufszahlen zum Beispiel von AliExpress sind da nicht mit drin , ebenso wenig große Teile des Amazon Verkaufes .
Wenn ich teilweise die Verkaufsticker der Online Plattformen beobachte , ist der Hifi Markt gar nicht so Nische , wie man meint .

Wenn nur ein simples China Gadget , wie die Douk Audio Phono Stufe , die ich mir besorgt habe im Ticker bei monatlich 100+ liegt , kann da von Nische keine Rede sein . Dazu spiegelt eben nicht nur der Neuverkauf den Markt wieder .
Wir sind in der beneidenswerten Situation , das uns gebraucht Geräte aus über 6 Jahrzehnten zur Verfügung stehen , kein Wunder wenn da Neuverkäufe teilweise zurück gehen . Die Frage ob neues Konsumer Gerät oder gebraucht für den gleichen Preis eher ein klassisches High End Gerät ist eine sehr interessante .

Nur weil die Neugeräte Verkäufe zurück gehen , bedeutet das eben noch lange nicht , das Hifi als Hobby nur noch etwas für eine schwindende Zahl alter Männer ist . Es kann auch bedeuten , das der Nachwuchs schlauer wird und sich eher einen gebrauchten Youngtimer kauft , als sich mit überzogenen Neupreisen vereimern zu lassen .

Prost Bier
Gruß Klaus
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#13
Hallo Klaus

Ich nehme zusätzlich an, Hifi ist auch eine Niveau-Frage. Güte und Qualität erscheint mir in vielen Bereichen eher rückwärts zu wandern. 
Dunkle, harte Brötchen beim Bäcker, Schimmelfleisch und Ratten bei Kaufland, nicht eingeworfene Pakete bei den Versendern wie DHL, Hermes und Co. Hinzu die Standbeine der Erziehung, selbst Gymnasien sind nur noch halb so schwer wie früher. Was andersrum ebenso bedeutet, das Wissen wird halbiert. 
Es hängt immer am Faktor Mensch, meist der letzte Ausführende. 
Ist dort der Anspruch klein, taugt es ebenso wenig, und wird auch ebenso wenig hochwertig eingekauft.

Kurz: Gleichgültige Wegwerfgesellschaft. Natürlich kann man dies nicht verallgemeinern, und nicht jeder ist so. Mir kommt es aber dennoch so vor, als ob deren Anteil schwindet. 

Gruß
Stephan
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#14
Hi Stephan, jepp dieses Gefühl kenne ich zur Genüge , meine Frau ist Lektorin im Verlag Handwerk und Technik , die erlebt das jeden Tag .

Seit Jahren bekommen die Verlage , meine Frau lektoriert den Metallbereich , Fachbücher für die Ausbildung von Lehrlingen und Meistern , immer wieder die Anfragen nach Vereinfachung . Auch Themenfelder wieder in die Fachbücher aufzunehmen , die eigentlich ab der Realschule gelehrt und verinnerlicht sein sollten .

Bei Hauptschülern braucht man gar nicht mehr zu fragen , eine Ausbildung beispielsweise zum Industriemechaniker kommt schon nicht mehr in Frage, da fehlt es einfach an den Grundlagen .

Früher gab es Gärtner , dann noch Garten und Landschaftsbauer , heute ist dieser Bereich in 7 !!!! Berufe aufgeteilt , ein Zweiradmechaniker wird je nach Betrieb entweder zum Fahrrad oder zum Motorradmechaniker ausgebildet . Ich habe selbst 4 Jahre lang zwei Fahrradläden geleitet und noch im Handwerk 3,5 Jahre meinen Bootsbauer gelernt . Fahrradmechaniker , sorry aber da muss ich lachen , das ist für mich kein Lehr sondern ein Anlernberuf , aber an solchen Berufsteilungen , die eben nur das Ziel haben zu vereinfachen und jeden Honk , der in der Schule schon nicht aufpasst mit Gewalt zum Facharbeiter zu machen , merkt man deutlich , wohin die Reise geht .

Das die Menschheit verblödet , das wird an allen Ecken und Enden deutlicher , trotzdem bleibe ich optimistisch , weil man das nicht verallgemeinern kann .

Auch in unserem Hobby gibt es schlechte Tendenzen was Qualität und Qualitätsanspruch anbetrifft , aber auch für Hersteller wird es durch sinkende Stückzahlen immer schwerer Qualität im Budget unterzubringen .
Aber es gibt eben auch die Gegentrends , die zum Beispiel dazu führen , dass das älteste, hochwertige Medium zum Musik hören , nämlich die Schallplatte wieder einmal einen ganzen Markt stützt und am Leben erhält .

Mag man technisch von dieser Wiederholung halten was man will , aber ohne die Schallplatte wäre Hifi heute schon fast tot und das macht Hoffnung , weil die Schallplatte ein Medium wider die Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit ist , etwas was den Nutzer zwingt , sich damit zu befassen . Ein Medium was erst etwas fordert vom Nutzer , bevor er das Ergebnis genießen kann .

Genau das wird nach meiner Ansicht heute gebraucht , ein Medium was zum nachdenken anregt und die Phantasie beflügelt und wenn es auch noch so veraltet und technisch überholt ist , ist es eben nicht das verkehrteste sich Klang ein wenig erarbeiten zu müssen .

Prost Bier
Gruß Klaus
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#15
(14.04.2025, 09:27)Horbus schrieb: Prost BierJa, ja, die gute, alte Stereoperspektive Big Grin 

Aber wenn man sich die "normale" Welt anschaut, so verlieren sowohl AVR's. als auch Stereoverstärker/HiFi Komponenten immer mehr an Bedeutung. Wir bewegen uns ja in einer winzig kleinen "Blase" und schauen auch nur auf die entsprechenden Komponenten, was dann für uns die "normale" Welt darstellt, die aber mitnichten so ausschaut. 
Auch die schönen, günstigen China Verstärker, über die wir hier reden, interessieren i.d.R. niemanden außerhalb unserer Hobbyblase und sind elektronische Nischenprodukte. Das gleiche gilt für Lautsprecher!

Die "All in One" Lösungen haben sich mittlerweile allgemein durchgesetzt und "Otto Normalverbraucher" hört über Bluetooth Soundbars oder Boxen mit integrierten Streaming Apps. Allenfalls gibt es zusätzlich einen Subwoofer dazu, das ist aber das höchste der Gefühle.
Worüber wir uns unterhalten "interessiert keine Sau" Kicher

So sehe ich das auch. Man braucht doch mal einfach die youtube Kanäle in Sachen Audio anzuschauen. Auch die besten/professionellsten Kanäle werden relativ mager angeklickt. In Sachen Technik läuft die Masse eher Fernsehern, GamingPCs oder Smartphones hinterher.
Gruß
Mustafa
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#16
(14.04.2025, 17:13)NordicWoodArt schrieb: Bei Hauptschülern braucht man gar nicht mehr zu fragen , eine Ausbildung beispielsweise zum Industriemechaniker kommt schon nicht mehr in Frage, da fehlt es einfach an den Grundlagen .

Ich habe z.B. immer noch eine aufladbare SIM Karte und habe draussen kein Internet. Deswegen mache ich es klassisch wenn ich mal eine Adresse in einer fremden Stadt finden muss: nämlich Karten lesen. Dazu fotografiere ich entsprechende Autobahn und Stadtkarten vom Laptopbildschirm auf meinem Handy, spiele die Strecke im Kopf durch und komme meist auch richtig an.

Klar ist es über Googlemaps auf dem Smartphone komfortabler aber je mehr die Technik uns das Denken abnimmt umso mehr verblöden wir - besonders unsere Jugend.
Gruß
Mustafa
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#17
(14.04.2025, 17:13)NordicWoodArt schrieb: Auch in unserem Hobby gibt es schlechte Tendenzen was Qualität und Qualitätsanspruch anbetrifft , aber auch für Hersteller wird es durch sinkende Stückzahlen immer schwerer Qualität im Budget unterzubringen .
Aber es gibt eben auch die Gegentrends , die zum Beispiel dazu führen , dass das älteste, hochwertige Medium zum Musik hören , nämlich die Schallplatte wieder einmal einen ganzen Markt stützt und am Leben erhält .

Mag man technisch von dieser Wiederholung halten was man will , aber ohne die Schallplatte wäre Hifi heute schon fast tot und das macht Hoffnung , weil die Schallplatte ein Medium wider die Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit ist , etwas was den Nutzer zwingt , sich damit zu befassen . Ein Medium was erst etwas fordert vom Nutzer , bevor er das Ergebnis genießen kann .

Genau das wird nach meiner Ansicht heute gebraucht , ein Medium was zum nachdenken anregt und die Phantasie beflügelt und wenn es auch noch so veraltet und technisch überholt ist , ist es eben nicht das verkehrteste sich Klang ein wenig erarbeiten zu müssen .

Prost Bier
Deinen Optimismus in Ehren Klaus, aber ich sehe eine ganz andere Tendenz, die sich in Zukunft noch verstärken wird. Klar, die Schallplatte hat das "HiFi Sterben" etwas verlangsamt, jedoch wird das nur so lange andauern, solange die Industrie nennenswerte Profite machen kann und der Kunde sich melken lässt. Schallplatten oder Vinyl ist ein "Zeitgeist" bzw. "Mode" bei jüngeren Leuten geworden (früher Normalität), aber nur bis zum nächsten Hype (Cassetten oder wieder CD??). Viele junge Leute nutzen das Medium zur "Dekoration", haben noch nicht mal Plattenspieler, geschweige denn arbeiten sich in die Materie HiFi ein. Die paar Ausnahmen im Verhältnis suggerieren uns eine "Massenbewegung", die es faktisch nicht gibt. Auch, wie du geschrieben hast bzgl. zunehmender "Verblödung" der Gesellschaft lässt da für unser Hobby nichts positives erwarten. Bei jungen Leuten heutzutage ist ADS kein Krankheitssyndrom, sondern mittlerweile Normalzustand, wie sollen sich diese Leute mit einer Schallplatte beschäftigen können??
Dein Blickwinkel als Schallplattenhändler ist da auch sehr eingeschränkt, selbst wenn du nennenswerte Umsätze machst, so ist der Markt geographisch ja viel größer als früher, da international gekauft wird, was die eigentliche Größe verzerrt darstellt. Die Anzahl derer, die sich mit der Schallplatte intensiv beschäftigt ist immer noch verhältnismäßig klein und das Durchschnittsalter ist und bleibt hoch.
Und wenn man im Netz unterwegs ist, werden einem durch seine eigenen Interessen ja auch vermehrt Seiten oder Videos (YT) mit diesen Themen angezeigt, dem Algorithmus sei Dank, was wiederum eine verzerrte "Wirklichkeit" darstellt.
Ist nur meine Meinung, kann mich aber auch irren!
LG,

Horst
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#18
(14.04.2025, 09:27)Horbus schrieb: Prost BierJa, ja, die gute, alte Stereoperspektive Big Grin 

Aber wenn man sich die "normale" Welt anschaut, so verlieren sowohl AVR's. als auch Stereoverstärker/HiFi Komponenten immer mehr an Bedeutung. Wir bewegen uns ja in einer winzig kleinen "Blase" und schauen auch nur auf die entsprechenden Komponenten, was dann für uns die "normale" Welt darstellt, die aber mitnichten so ausschaut. 
Auch die schönen, günstigen China Verstärker, über die wir hier reden, interessieren i.d.R. niemanden außerhalb unserer Hobbyblase und sind elektronische Nischenprodukte. Das gleiche gilt für Lautsprecher!

Die "All in One" Lösungen haben sich mittlerweile allgemein durchgesetzt und "Otto Normalverbraucher" hört über Bluetooth Soundbars oder Boxen mit integrierten Streaming Apps. Allenfalls gibt es zusätzlich einen Subwoofer dazu, das ist aber das höchste der Gefühle.
Worüber wir uns unterhalten "interessiert keine Sau" Kicher

Moin Horst , ich stelle mal die etwas provokante Frage " War das denn jemals anders ?? "

Der Kreis der Hobbyisten wurde doch früher mit steigenden Preisklassen auch immer kleiner .
Wir verklären da ein wenig die Vergangenheit und tun so als ob in einem eingebildeten goldenen Zeitalter des Hifis von Ende der 70er bis Ender der 90er Jahre die Masse der Musikhörer einen hohen Qualitätsanspruch hatte und praktisch jeder seine Stereo Anlage zumindest aus vernünftigen Einzelkomponenten der großen japanischen Hersteller rumstehen hatte .

Das stimmt doch gar nicht .

In Wirklichkeit tummelten sich in der Masse der Haushalte auch in Papas Wohnzimmer zu dieser Zeit ein Heer von minderwertigen Schneider , Universum , Crown , Hanseatik und anderer Kompaktanlagen erst in Brett , dann in Turmform .

Dazu kam eben , das ein Austausch über das Hobby , so wie wir das heute hier können , gar nicht möglich war .
In meiner Beruf Schulklasse hat es unter über 30 Schülern gerade mal EINEN Mitschüler gegeben , der sich so wie ich mit dem Hobby befasst hat und der dazu das Glück hatte ein Kind wohlhabender Eltern zu sein .

Der hatte zu Hause eine Vor-Endstufen Kombi von Kenwood , 2 !! (absolut sensationell) Plattenspieler von Micro und Linn stehen , sowie MB Quart Lautsprecher. Das war damals das erste Mal , das ich ein Dynavector MC System bzw. überhaupt irgendein MC System an einem Plattenspieler zu hören bekam und das ich mich an diese Nummer Anfang der 80er Jahre eben noch erinnern kann , liegt eben daran , das es sowas besonderes und nicht etwa gewöhnlich war , derartiges zu besitzen .

Auch in den Folgejahren , war ich immer in meinem Bekanntenkreis der Technik und Musikfreak , ein bisschen wunderlich , aber gut immer dann , wenn jemand mal was brauchte oder wissen wollte in Bezug auf Hifi .

Auch was mobiles Musik hören anbetrifft , ist das Gejammer über Ohrstöpsel und Handy als Musikquelle eher ein wenig kurzsichtig als berechtigt .
Denke ich an Ghettoblaster , Millionen von Billig Walkmen für bestenfalls 50 DM , schneiden die heutigen Möglichkeiten sowohl qualitativ als auch quantitativ um Längen besser ab .

Und mal ganz ehrlich , keiner von uns hätte damals natürlich aus ethischen und qualitativen Gründen die Möglichkeit genutzt , seine komplette Musiksammlung auf nen USB Stick zu laden oder auf ne Festplatte oder SDI Card . Nein wir wären standhaft geblieben , hätten den Kombi ausgeliehen und jedes Mal den Kofferraum mit LPs vollgeladen um mit Kollegen zusammen bei denen Musik zu hören .

Aber sicher doch  Big Grin Big Grin

Ob es nun unbedingt von Verblödung zeugt , sich sowas nicht mehr anzutun , darüber kann man denke ich streiten .

Prost Bier
Gruß Klaus
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#19
Dein Blick auf die Vergangenheit ist dieselbe, die ich auch habe! Im sog. goldenen HiFi Zeitalter waren nur die Umsätze höher, aber Leute, die das als Hobby betrieben auch damals nur eine kleine Minderheit, die mittlerweile noch kleiner ist, weil viele von damals das Hobby aufgegeben haben oder verstorben sind und Nachwuchs kaum nachkam. Deshalb ist die Altersstruktur so wie sie ist. Auch eine Vernetzung, so wie heute gab es nicht, richtig!
Damals, wie auch heute hatte ich im Bekanntenkreis kaum jemanden, der sich mit HiFi beschäftigt, heute sogar niemanden mehr mit einer Ausnahme. 
Also deine Frage ist nicht provokant sondern spiegelt schon die Realität gut wieder.
Deshalb ist meine Sichtweise bzgl. der Entwicklung von HiFi auch nicht positiv geprägt.
LG,

Horst
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#20
Hi Horst , ich sehe das alles ein wenig positiver .

Auch gerade was die Musik anbetrifft , in der Zeit wo wir begonnen haben uns mit diesem Hobby zu beschäftigen , war es ein in jeder Hinsicht teures Hobby , was nicht nur bei den Geräten eines war , was man erst ab dem Mittelstand ernsthaft betreiben konnte .

Ganz zu Anfang als Schüler, stand jeder junge Mensch , der nicht gerade mit dem goldenen Löffel in der Hand geboren war nur all zu häufig vor der Wahl sich die neueste Scheibe seiner Wahl zu kaufen oder eben am Wochenende mit den Freunden ins Kino gehen zu können , beides war einfach nicht drin und das selektiert natürlich auch die Menge an Menschen , die mit Hifi überhaupt angefangen haben .

Heute kann man praktisch schon als Schüler mit einem monatlichen Abo auf eine riesige Musikauswahl zurück greifen und der PC , das Laptop oder auch nur das Smartphone als Quelle mit ein paar netten Aktivlautsprechern und selbst wenn es nur Edifier Modelle für 100€ sind , bietet die Möglichkeit , Musik in einer Qualität zu hören , von der wir nur träumen konnten .

Vielfach wird heute behauptet und da nehme ich mich gar nicht von aus , das diese Vereinfachung zu einer Abwertung der Musik als Kunst hin zu reinem Konsum führt .
Ob das passiert liegt aber nicht an der technischen Entwicklung , sondern in der Entscheidung jedes einzelnen Menschen selber , inwieweit er der Musik einen Stellenwert einräumt in seinem Leben .

Auch hier wird die Vergangenheit oft verklärt , ich hab es selbst schon zur Genüge getan und eben so getan als ob wir nur konzentriert vor unseren Anlagen saßen , das Wohl und Wehe der Künstler immer im Hinterkopf und deswegen nur Alben gekauft haben , auch um dem künstlerischen Schaffen voll Rechnung zu tragen .

Denkt man mal kurz in Ruhe drüber nach , kommt man ganz schnell drauf , das dies reines Wunschdenken ist .
Umsonst gabs die Single nicht , der Löwenanteil der Schallplattenverkäufe waren auch damals Sampler ala Ronnys Pop Show und anderen und überhaupt war die hauptsächliche Musikquelle nicht die Schallplatte oder die Cassette sondern das Radio .

Wir konnten uns die Menge an Alben , die wir gerne gehabt hätten zumeist gar nicht leisten , also hat man brav mit dem Finger auf der Recordtaste vor der Anlage gesessen und die Hitparaden mitgeschnitten , bei mir war BFBS früher sehr beliebt , weil die die Titel öfters voll ausgespielt haben und nicht reingequatscht haben , worüber man sich regelmäßig die Platze geärgert hat .

Schau ich dagegen heute auf die Möglichkeiten junger Menschen durch die technische Entwicklung im Hifi Bereich , dann kann man fast neidisch werden und dem Gedanken nachhänge , was wir gegeben hätten um so einfach an gute Musik in erstklassiger Qualität ranzukommen .

Von daher kann ich das Ganze nicht als negativ ansehen , die Technik kann nichts dafür , wie der Mensch sie nutzt oder sich sogar von ihr beherrschen lässt und die jungen Leute , über die man sich heute aufregt , die haben WIR erzogen , allenfalls waren es unsere Kinder .
Von daher sind wir alle an der Entwicklung auch nicht ganz unschuldig .

Aber so schwarz muss man das denke ich gar nicht sehen , ich hab ja selber einmal die Woche meine Pforten im Direktverkauf offen , auch um den realen Bezug zu den Menschen und ihren Vorlieben nicht zu verlieren und denke mir dabei immer .

So lange noch Menschen aller Altersstufen von 18-80 in einem 900 Einwohner Dorf in der Dithmarscher Pampa aufschlagen , in das man nicht einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln regulär kommt und die teilweise aus Kiel , Lübeck , Neumünster und Hamburg kommen , um Schallplatten und anderes bei mir zu kaufen, muss man die Hoffnung für dieses Hobby nicht verlieren .

Prost Bier
Gruß Klaus
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