11.11.2023, 17:06
Hallo Rolf, Uwe und Freunde,
mein Herz ist da geteilt, wenn ich das nun alles so lese.
Auf der einen Seite fand ich die Zeit in den 80er und 90er Jahren, als ich alle Magazine verschlungen und dann Kram zusammengekauft hatte sehr spannend, auf der anderen Seite wurde ich sehr oft enttäuscht und verlor nach der Jahrtausendwende meinen vorher noch unerschütterlichen Glauben in die Magazine und deren Kompetenz und Zielpublikum - manchmal kam auch in mir das Gefühl auf, die schreiben nicht mehr für mich - sondern für die Hersteller.
Anderseits, ohne die Magazine hätte ich das Hobby - besonders in den 90ern - nicht so excessiv gelebt - nicht so viel ausprobiert - und wäre nicht so viel im Handel und auf Messen rumgefahren und hätte auch einige Musikarten nie kennengelernt.
Viel Geld verplempert - ja - aber die Erfahrungen mag ich heute im Nachhinein auch nicht mehr missen und man darf nicht vergessen, damals gabs keine Hifi Foren und nur über die Magazine fand ich überhaupt viel Leute, mit denen ich mich treffen und austauschen konnte.
In meinem Leben spielten wohl die größte Rolle die schon sehr lange nicht mehr existente Hifi Vision, und eine Zeit lang - insbesondere als Werner Breh und Klaus Kamfenkel am Ruder waren - die Stereoplay - die wirklich noch Tests für den Verbraucher machte - auch auf Langlebigkeit usw.- so was wäre heute undenkbar - und die ersten Kabelgeschichten ging man sehr skeptisch an - nicht so wie heute.
Auch die Hex und Jürgen Eggers Berichte konnten mich ab und an wirklich begeistern und auch den Joachim Pfeiffer lernte ich in diversen Magazinen zu schätzen - den Holger Barske sowieso - ich glaub den lernte ich in seiner Zeit bei der Stereo kennen - als er sich mit Teac VRDS 10 Player beschäftigte und später wohl auch ein Tuning ersonnen hat.
Warum nun Audio und Stereoplay am Markt immer als 2 Magazine auftraten, hat sich mir nie erschlossen, denn die waren doch in einem Gebäude untergebracht und das Personal rotierte - zwischen den Magazinen in der Regel und war bei beiden Magazinen gleichzeitig und ich meine, sogar das Labor war selbiges. Zumindest, als ich noch aktiv gelesen habe - das ist über 20 Jahre her.
Heute lese ich ab und an die Tests der LP von Sachen, die mich interessieren - finde ich sehr angenehm - auch wenn mir manchmal Messungen fehlen.
Wie auch immer, der Markt reguliert sich wohl selbst - unsere Klientel, die sich mit Stereo Hifi in hochwertiger Form abgibt stirbt seit 20 Jahren aus - die Kunden beim Händler - und das erzählten mir viele Händler - sind dieselben geblieben und mit den Händlern quasi aufgewachsen.
Nur wenige junge Leute verirren sich da noch hin in dieses Hobby, ich kann das verstehen - bei dem, wie man sich heute die Sinne volldröhnen kann von wegen Kino im eigenen Haus - das ist eine andere Welt geworden - auch das Musikangebot ist unendlich und unüberschaubar groß geworden und die Technik das zu hören immer schnellebiger.
Was hab ich alleine in den letzten 30 Jahren erlebt und gehabt von Schallplatte, Kasette, Dat, DCC, Mini Disc, CD, Laser Disc, SACD, DVD Audio, Blu Ray, Streaming.............
ich kaufte mir jetzt wieder einen CD Player - aber nix mehr aus dem Hifi Bereich, ein Profi Tascam mit tollen Laufwerk, da ich den Wandler eh nicht nutze - den mir Thomas empfohlen hat - kostet heute so gut wie gar nichts mehr, wer soll denn da noch Geld mit verdienen?
Heute hatte ich die letzte Iron Maiden Senjutsu in der SuperUltra Ausführung auf mehreren CD s in der Post - hab extra im Keller umgebaut, daß ich direkt mit dem Stream vergleichen kann - und - hätte mir aus klanglicher Sicht die Arbeit sparen können - der Stream für lau auf Amazon Music in der Flatrate ist mit seinem 96 khz 24 bit eher noch etwas feiner als das CD Medium.
Ich meine, früher hat man ganze Gerätetürme gebraucht - ist heute nicht mehr zeitgemäß - immer mehr packt man in eine Kiste - und wird immer besser, ich seh das an meinem winzigen RME Adi 2 Wandler, der obendrein nen EQ und ne Vorstufe nebenbei ersetzt ..........und besser hats nie getönt.
Was bringt es, wenn die Magazine weiter superteures und großes Exotenhifi testen? Die Käuferschicht ist winzig geworden und die Schicht, die darüber lesen möchte sicher noch winziger - also doch lieber über was schreiben, wo es noch Leser gibt, die für zahlen - Problem ist halt, die Schicht, die eh alles für so gut umsonst haben will, zahlt auch für ne Zeitung nix mehr .......
Ich kann nicht einschätzen, ob man in dem Busineß überhaupt noch überleben kann, und wenn, dann wohl allenfalls als Zubrot und Nebenjob.
Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, daß es in unserer Zeit noch Hifi Vollzeitschreiber gibt,die als fest Angestellte mit einem satten Monatslohn, der den Kühlschrank füllt nen Arbeitsvertrag haben.
Was der Rolf geschrieben hat stimmt mit Sicherheit, es ist viel Erde verbrannt worden und Vertrauen flöten gegangen und die Foren und der dortige Informationsaustausch der Leute erleichterten der Presse nun bestimmt auch nicht ihren Job.
Ich selbst verlor ja auch Vertrauen und Glauben zu etlichen Schreibern - und der Rangliste sowieso.
Kurzum, ich sehe die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge - im Nachhinein meine Erfahrungen, auch wenn ich mich ärgerte und enttäuschte Leserbriefe verfaßte - möchte ich diese Erfahrungen heute nicht missen und bin dankbar dafür. Ich wünsche den Jungens bei den Magazinen alles Gute - wir als Leser oder Ex Leser kennen ja nicht mal all die Probleme vor denen die stehen und die Stühle,zwischen denen die stehen.
Würde mich nicht wundern, wenn die Generation der Schreiber die kommenden 10 Jahre auch noch ausstirbt und nix nachrückt - und nur noch Onlinemagazine übrig bleiben, wo Hersteller Werbung schalten, daß ihre Sachen nen schönen Bericht kriegen - und man die Papierprospekte somit ersetzt.
Wenn nun Audio und Stereoplay fusionieren, wie heißt dann das neue Magazin? Ich meine die haben sogar früher schon Sonderhefte zusammen rausgebracht oder Jahresbücher - da war mal was.
mein Herz ist da geteilt, wenn ich das nun alles so lese.
Auf der einen Seite fand ich die Zeit in den 80er und 90er Jahren, als ich alle Magazine verschlungen und dann Kram zusammengekauft hatte sehr spannend, auf der anderen Seite wurde ich sehr oft enttäuscht und verlor nach der Jahrtausendwende meinen vorher noch unerschütterlichen Glauben in die Magazine und deren Kompetenz und Zielpublikum - manchmal kam auch in mir das Gefühl auf, die schreiben nicht mehr für mich - sondern für die Hersteller.
Anderseits, ohne die Magazine hätte ich das Hobby - besonders in den 90ern - nicht so excessiv gelebt - nicht so viel ausprobiert - und wäre nicht so viel im Handel und auf Messen rumgefahren und hätte auch einige Musikarten nie kennengelernt.
Viel Geld verplempert - ja - aber die Erfahrungen mag ich heute im Nachhinein auch nicht mehr missen und man darf nicht vergessen, damals gabs keine Hifi Foren und nur über die Magazine fand ich überhaupt viel Leute, mit denen ich mich treffen und austauschen konnte.
In meinem Leben spielten wohl die größte Rolle die schon sehr lange nicht mehr existente Hifi Vision, und eine Zeit lang - insbesondere als Werner Breh und Klaus Kamfenkel am Ruder waren - die Stereoplay - die wirklich noch Tests für den Verbraucher machte - auch auf Langlebigkeit usw.- so was wäre heute undenkbar - und die ersten Kabelgeschichten ging man sehr skeptisch an - nicht so wie heute.
Auch die Hex und Jürgen Eggers Berichte konnten mich ab und an wirklich begeistern und auch den Joachim Pfeiffer lernte ich in diversen Magazinen zu schätzen - den Holger Barske sowieso - ich glaub den lernte ich in seiner Zeit bei der Stereo kennen - als er sich mit Teac VRDS 10 Player beschäftigte und später wohl auch ein Tuning ersonnen hat.
Warum nun Audio und Stereoplay am Markt immer als 2 Magazine auftraten, hat sich mir nie erschlossen, denn die waren doch in einem Gebäude untergebracht und das Personal rotierte - zwischen den Magazinen in der Regel und war bei beiden Magazinen gleichzeitig und ich meine, sogar das Labor war selbiges. Zumindest, als ich noch aktiv gelesen habe - das ist über 20 Jahre her.
Heute lese ich ab und an die Tests der LP von Sachen, die mich interessieren - finde ich sehr angenehm - auch wenn mir manchmal Messungen fehlen.
Wie auch immer, der Markt reguliert sich wohl selbst - unsere Klientel, die sich mit Stereo Hifi in hochwertiger Form abgibt stirbt seit 20 Jahren aus - die Kunden beim Händler - und das erzählten mir viele Händler - sind dieselben geblieben und mit den Händlern quasi aufgewachsen.
Nur wenige junge Leute verirren sich da noch hin in dieses Hobby, ich kann das verstehen - bei dem, wie man sich heute die Sinne volldröhnen kann von wegen Kino im eigenen Haus - das ist eine andere Welt geworden - auch das Musikangebot ist unendlich und unüberschaubar groß geworden und die Technik das zu hören immer schnellebiger.
Was hab ich alleine in den letzten 30 Jahren erlebt und gehabt von Schallplatte, Kasette, Dat, DCC, Mini Disc, CD, Laser Disc, SACD, DVD Audio, Blu Ray, Streaming.............
ich kaufte mir jetzt wieder einen CD Player - aber nix mehr aus dem Hifi Bereich, ein Profi Tascam mit tollen Laufwerk, da ich den Wandler eh nicht nutze - den mir Thomas empfohlen hat - kostet heute so gut wie gar nichts mehr, wer soll denn da noch Geld mit verdienen?
Heute hatte ich die letzte Iron Maiden Senjutsu in der SuperUltra Ausführung auf mehreren CD s in der Post - hab extra im Keller umgebaut, daß ich direkt mit dem Stream vergleichen kann - und - hätte mir aus klanglicher Sicht die Arbeit sparen können - der Stream für lau auf Amazon Music in der Flatrate ist mit seinem 96 khz 24 bit eher noch etwas feiner als das CD Medium.
Ich meine, früher hat man ganze Gerätetürme gebraucht - ist heute nicht mehr zeitgemäß - immer mehr packt man in eine Kiste - und wird immer besser, ich seh das an meinem winzigen RME Adi 2 Wandler, der obendrein nen EQ und ne Vorstufe nebenbei ersetzt ..........und besser hats nie getönt.
Was bringt es, wenn die Magazine weiter superteures und großes Exotenhifi testen? Die Käuferschicht ist winzig geworden und die Schicht, die darüber lesen möchte sicher noch winziger - also doch lieber über was schreiben, wo es noch Leser gibt, die für zahlen - Problem ist halt, die Schicht, die eh alles für so gut umsonst haben will, zahlt auch für ne Zeitung nix mehr .......
Ich kann nicht einschätzen, ob man in dem Busineß überhaupt noch überleben kann, und wenn, dann wohl allenfalls als Zubrot und Nebenjob.
Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, daß es in unserer Zeit noch Hifi Vollzeitschreiber gibt,die als fest Angestellte mit einem satten Monatslohn, der den Kühlschrank füllt nen Arbeitsvertrag haben.
Was der Rolf geschrieben hat stimmt mit Sicherheit, es ist viel Erde verbrannt worden und Vertrauen flöten gegangen und die Foren und der dortige Informationsaustausch der Leute erleichterten der Presse nun bestimmt auch nicht ihren Job.
Ich selbst verlor ja auch Vertrauen und Glauben zu etlichen Schreibern - und der Rangliste sowieso.
Kurzum, ich sehe die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge - im Nachhinein meine Erfahrungen, auch wenn ich mich ärgerte und enttäuschte Leserbriefe verfaßte - möchte ich diese Erfahrungen heute nicht missen und bin dankbar dafür. Ich wünsche den Jungens bei den Magazinen alles Gute - wir als Leser oder Ex Leser kennen ja nicht mal all die Probleme vor denen die stehen und die Stühle,zwischen denen die stehen.
Würde mich nicht wundern, wenn die Generation der Schreiber die kommenden 10 Jahre auch noch ausstirbt und nix nachrückt - und nur noch Onlinemagazine übrig bleiben, wo Hersteller Werbung schalten, daß ihre Sachen nen schönen Bericht kriegen - und man die Papierprospekte somit ersetzt.
Wenn nun Audio und Stereoplay fusionieren, wie heißt dann das neue Magazin? Ich meine die haben sogar früher schon Sonderhefte zusammen rausgebracht oder Jahresbücher - da war mal was.