24.05.2024, 18:04
Hallo zusammen,
habe die Endstufe jetzt zum Einbrennen an 8 Ohm Lastwiderständen laufen, wenn ich sie nicht gerade höre.
Jetzt am 3.Tag kann ich weiterhin bestätigen, daß es ein überaus angenehmes Hören ist. Nach wie vor kommt nirgends transistortypische Strenge auf.
Der Grundcharakter ist warm, voll und gleichzeitig offen. Die Mitten, besonders Stimmen kommen sehr körperhaft und intim vor die Lautsprecher weit ans Ohr ran. Das Klangfeld ist auch räumlich, jedoch dröselt der Amp die einzelnen Elemente nicht gerade akribisch auseinander. Es wirkt aber auch nicht matschig, die FM300A ist nur kein Analytiker. Ihr geht es eindeutig um natürliche Farben und reichhaltige Obertöne.
Derart abgestimmte Amps eignen sich am besten für kleine Arrangements, wo im überschaubaren Rahmen einzelnen Instrumente und Sänger im Mittelpunkt stehen. Für grosse Orchester und auch komplexe Elektronikmusik mit vielen Spuren sind andere besser geeignet. Da wird es schnell unübersichtlich im Vergleich zu präzisen gut kontrollierten Verstärkern. An Bassmenge fehlt es ganz und gar nicht, da trägt der Amp ordentlich auf, wie schon geschrieben. Ein Drum'n'Bass Freak oder Kontrabassist wird die FM300A mit Sicherheit nicht mögen wegen der mangelhaften Kontur. GOA, Techno, Schlagzeugwumms schon eher.
Im direkten Vergleich zum Satisfaction fällt es dann auch besonders auf, das es kein "schneller" Verstärker ist. Aber gerade in den Mitten treten Strukturen und auch Raumdetails in den Vordergrund, die bei den meisten Transistoramps unaufällig im Hintergrund bleiben. Und auch deshalb erinnert die FM so an gute Röhrenamps. Man hat den Eindruck, wie durch ein Scope in den zentralen Teil der Musik leicht hineingezoomt zu werden, was man so eben nur von sparsam gegengekoppelten Class A-Röhren kennt.
Und dabei bleibt sie ebenso geschmeidig wie eine Röhre.
Wenn man genug Geld in die Hand nimmt und zusätzlich die Strom-und Materialkosten inkauf nimmt, würde ich für Freunde dieser Art von Sound ohne Zögern eher zu Class A Röhren, am besten Trioden raten. Mit der FM300A geht es eindeutig ebenso in diese Richtung, nur kann sie nicht zaubern und an wirkungsgradstarken LS kommt sie an die Selbstverständlichkeit und Detailauflösung der grossen Kolben nicht ran.
Bei den Höhen fehlt mir auch metallisches Zingeln. HiHats oder einer Triangel fehlt der typisch metallische Glanz. Ein prägnantes Tzzz klingt nach Tsch.
Das kann aber auch zum Teil an den verbauten Elna Lao Hauptelkos liegen. Die sind generell zwar sehr gut, sind aber nicht überall die beste Wahl, weil sie die Höhen dämpfen und auch den ohnehin schon starken Mitten im FM300A nochmal was drauf geben. Wer weiß... Das könnte man zum Beispiel mit geeigneteren Kandidaten versuchen auszugleichen. Im Original sind ja auch ganz andere Typen drin.
So klingt es jetzt gerade für mich, gestern abend klang es nervig. Da konnte ich selbst nicht mehr glauben, was ich hier vorgestern schrieb.
Ich bin wankelmütig und launisch und kann nicht sagen, ob die Dinge morgen noch so sind wie heute. Also nur den eigenen Ohren trauen.
Ach ja, trotz fehlender Kühlkörper wird der Amp rechts dicht bei den Endstufen-Transistoren nur um die 42°C heiß. Das ganze Gehäuse besteht aus hochwertig lackierten knapp 4mm dicken Aluplatten, Front 8mm. Die Transen sind direkt ans Unterblech geschraubt. Der braucht keine Kühlrippen und Lüftungsschlitze. Läuft hier gerade Tag und Nacht durch. Der wichtige Ruhestrom kann also bei Bedarf auch noch höher eingestellt werden. Kann sich klanglich hier und da lohnen.
Der 350 VA Trafo brummt nicht lauter als mein T-180 Poppulse. Also im grünen Bereich. Beim Satisfaction nervt es.
Bezahlt habe ich alles zusammen 310 €. Allein Trafo+Gehäuse als DIY Bauteile lägen schon bei dem Preis.
Gruß
Rainer
habe die Endstufe jetzt zum Einbrennen an 8 Ohm Lastwiderständen laufen, wenn ich sie nicht gerade höre.
Jetzt am 3.Tag kann ich weiterhin bestätigen, daß es ein überaus angenehmes Hören ist. Nach wie vor kommt nirgends transistortypische Strenge auf.
Der Grundcharakter ist warm, voll und gleichzeitig offen. Die Mitten, besonders Stimmen kommen sehr körperhaft und intim vor die Lautsprecher weit ans Ohr ran. Das Klangfeld ist auch räumlich, jedoch dröselt der Amp die einzelnen Elemente nicht gerade akribisch auseinander. Es wirkt aber auch nicht matschig, die FM300A ist nur kein Analytiker. Ihr geht es eindeutig um natürliche Farben und reichhaltige Obertöne.
Derart abgestimmte Amps eignen sich am besten für kleine Arrangements, wo im überschaubaren Rahmen einzelnen Instrumente und Sänger im Mittelpunkt stehen. Für grosse Orchester und auch komplexe Elektronikmusik mit vielen Spuren sind andere besser geeignet. Da wird es schnell unübersichtlich im Vergleich zu präzisen gut kontrollierten Verstärkern. An Bassmenge fehlt es ganz und gar nicht, da trägt der Amp ordentlich auf, wie schon geschrieben. Ein Drum'n'Bass Freak oder Kontrabassist wird die FM300A mit Sicherheit nicht mögen wegen der mangelhaften Kontur. GOA, Techno, Schlagzeugwumms schon eher.
Im direkten Vergleich zum Satisfaction fällt es dann auch besonders auf, das es kein "schneller" Verstärker ist. Aber gerade in den Mitten treten Strukturen und auch Raumdetails in den Vordergrund, die bei den meisten Transistoramps unaufällig im Hintergrund bleiben. Und auch deshalb erinnert die FM so an gute Röhrenamps. Man hat den Eindruck, wie durch ein Scope in den zentralen Teil der Musik leicht hineingezoomt zu werden, was man so eben nur von sparsam gegengekoppelten Class A-Röhren kennt.
Und dabei bleibt sie ebenso geschmeidig wie eine Röhre.
Wenn man genug Geld in die Hand nimmt und zusätzlich die Strom-und Materialkosten inkauf nimmt, würde ich für Freunde dieser Art von Sound ohne Zögern eher zu Class A Röhren, am besten Trioden raten. Mit der FM300A geht es eindeutig ebenso in diese Richtung, nur kann sie nicht zaubern und an wirkungsgradstarken LS kommt sie an die Selbstverständlichkeit und Detailauflösung der grossen Kolben nicht ran.
Bei den Höhen fehlt mir auch metallisches Zingeln. HiHats oder einer Triangel fehlt der typisch metallische Glanz. Ein prägnantes Tzzz klingt nach Tsch.
Das kann aber auch zum Teil an den verbauten Elna Lao Hauptelkos liegen. Die sind generell zwar sehr gut, sind aber nicht überall die beste Wahl, weil sie die Höhen dämpfen und auch den ohnehin schon starken Mitten im FM300A nochmal was drauf geben. Wer weiß... Das könnte man zum Beispiel mit geeigneteren Kandidaten versuchen auszugleichen. Im Original sind ja auch ganz andere Typen drin.
So klingt es jetzt gerade für mich, gestern abend klang es nervig. Da konnte ich selbst nicht mehr glauben, was ich hier vorgestern schrieb.
Ich bin wankelmütig und launisch und kann nicht sagen, ob die Dinge morgen noch so sind wie heute. Also nur den eigenen Ohren trauen.
Ach ja, trotz fehlender Kühlkörper wird der Amp rechts dicht bei den Endstufen-Transistoren nur um die 42°C heiß. Das ganze Gehäuse besteht aus hochwertig lackierten knapp 4mm dicken Aluplatten, Front 8mm. Die Transen sind direkt ans Unterblech geschraubt. Der braucht keine Kühlrippen und Lüftungsschlitze. Läuft hier gerade Tag und Nacht durch. Der wichtige Ruhestrom kann also bei Bedarf auch noch höher eingestellt werden. Kann sich klanglich hier und da lohnen.
Der 350 VA Trafo brummt nicht lauter als mein T-180 Poppulse. Also im grünen Bereich. Beim Satisfaction nervt es.
Bezahlt habe ich alles zusammen 310 €. Allein Trafo+Gehäuse als DIY Bauteile lägen schon bei dem Preis.
Gruß
Rainer