(18.01.2024, 20:47)Rainer schrieb:
Hmm, da muß ich wohl noch ein paar Zeilen tackern für die Innerei-Interessierten.
Werners Satisfaction hatte ich nur kurz hier, hauptsächlich, weil ich die Verstärkung bei den ersten Umbauten im Eifer des Gefechts etwas zu weit gedrosselt habe. Ausserdem stellte sich nach Experimenten auch von Christoph aus Hamburg (der im KK Forum gelegentlich aktiv war) heraus, das die Grösse der Koppelkondensatoren mit 1uF statt der ursprünglichen 0,68uF von mir für die meisten Konstellationen besser harmoniert.
Wen es interessiert hier zur Erinnerung nochmal der Umbaupost von damals:
https://betreutes-hoeren.de/Forum/showth...24#pid2824
Der MD Satisfaction passt sehr gut zur RB 81 II, die ich seit ein paar Wochen betreibe und auch erstmal behalten möchte. Eine sehr angenehme leicht warme Klipsch, die nur mit einem amtlichen Leistungsboliden richtig in Fahrt kommt, im Gegensatz zu ihren Standmodellen mit zwei 5, 6 oder 8 Zöllern, die bei moderaten Pegeln sogar schon mit Eintaktröhren ausreichend in die Puschen kommen können. Ein Paradox für mich, wo ich dazu lernen musste.
Da nun der Satisfaction wieder im Focus bei mir steht, rotiert jetzt wieder der Verstand, um das Maximum aus der Kiste zu holen, wie das eben so ist bei uns Audiophilen.
Bei Werner sind nun die Koppelcaps von 0,68uF auf 1uF getauscht. Da ich kostengünstig meine geliebten ERO MKT1813 in 1uF zur Zeit nicht bekomme, habe ich die sehr ähnlichen Äquivalente aus DDR Produktion von RFT aus den 80gern bestellt. Und Überraschung! Gefallen mir sogar noch besser als die westdeutsche Variante, kein Witz! Alles "stinknormale" Massenindustrieprodukte, die es seit Jahrzehnten gibt. Kein "Spezial Audio" Zeug.
Ausserdem habe ich die zwei besonders klangentscheidenden Elkos in der Treiberstufe (VN10) gewechselt, mit denen ich -ehrlich gesagt - nie richtig zufrieden war, aber ich fand damals nichts besseres als die beiden im Umbaupost erwähnten. Und jetzt kommt der Emotiva TA1 ins Spiel.
Dort habe ich ebenfalls Hand angelegt. Der ist orginal fast vollständig mit Decon Elkos (eine der besseren chinesischen Marken) bestückt. Eine gute Wahl, Emotiva ist nicht umsonst so erfolgreich.
Was mir da aber positiv auffiel - an den klangrelevantesten Stellen finden sich bipolare Elna RBD Elkos, die zwar teurer und sogar bei den großen Distributoren wie Mouser oder Digikey kaum auftauchen, aber Emotiva scheint Kondensatorklang ernster zu nehmen als andere Mitbewerber.
Um es kurz zu machen, der Elna RBD ist perfekt in der Treiberstufe und darüber hinaus ein Geheimtip schlechthin. Läuft in den einschlägigen Foren völlig unterm Radar und ist auch schlecht beschaffbar. Ich habe in Werners Amp 47uF/50V eingesetzt. Digikey hat 16V/100uF und Mouser oder Darisus 50V/100uF als Alternative für diese Position. Für die von mir eingesetzten 47uF/50V fand ich gerademal einen vertrauenswürdigen chinesischen Händler.
Die beiden Sieb-Elkos der Vorstufe für die +15/-15V Versorgung sind original Panasonic FK 25V/1800uF.
Weicher obenrum wird es mit FC wie auch original im T-180 verwendet. Die hab ich Werner ebenfalls spendiert.
Ich vermute mal, daß Herr WU die FK für die Satisfaction Produktion günstiger einkaufen konnte. Es handelt sich um eine verkleinerte Variante des FC mit noch besseren Werten, allerdings ohne den besonders weichen Hochton ihrer Vorgänger.
Letztlich ist das alles Geschmacksache und Glück, wenn es bei anderen ebenso gut funzt wie bei mir.
Ich lerne wie wir alle durch ständiges Experimentieren dazu, manchmal gehts auch zurück dann wieder vor. Ein endloses Spiel...
Kleinere Bauteile kosten incl. Versand meist nur wenige Euro, während neue etwas besser klingende Geräte oft hunderte oder gar tausende Euro mehr kosten. Aber so läuft halt der Markt ...
Und irgendwann gehts in die ewigen Jagdgründe
Mensch Rainer,
danke mal der ganzen Insider infos und Materialhintergründe ect. - ich hab ja von so was gar keinen Plan -
kann immer nur schildern, was man mir gerade um die Ohren haut.
Ich fand die letzten Satisfaction Umbauten schon sensationell gut - nur paßten sie in Gänze und Langzeit nicht so gut auf das Profil des Quellmaterials, welches ich angehe, wie jetzt der Emitter.
In Filmen wird bei deutschen Synchros generell mit Vitalizern und EQ s gearbeitet und massiv Dampf auf den Präsenzbereich gegeben - wenn ein amp und ein Lautsprecher da direkt durchreichen, mag man nicht mehr alle Filme sehen - oder muß das über EQ wieder runter korrigieren, was lästig ist.
Die neue SA 2 Version ist sehr gnädig in dem Bereich, so wie es mein Emitter auch ist -
und der Basbereich ist auch etwas kräftiger - und dennoch sehr gut definiert - fast wie ich es vom Emitter gewohnt bin.
Ich hab gestern noch etliche Stunden mit dem SA 2 zugebracht - ich weiß noch gar nicht, was ich da kommende Woche dem Michael vorführe, der mich besuchen kommt - den SA 2 oder den Emitter an der Thivan Eros
Lasse ich den Emitter jetzt ein paar Tage ab vom Netz, klingt der am ersten Tag recht schläfrig - wegen den ganzen Kondensatorbänken, die wieder in die Pushen kommen müssen.
Derzeit habe ich den Eindruck, ich kriege über den SA 2 einige Details mit, die der Emitter verschluckt -und - ich fühle ein mehr an Energie und kann das schwer beschreiben - in einem eigentlich nicht mehr hörbaren Hochtonbereich ganz weit oben und kann noch nicht sagen, ob ich das nun geil oder eher negativ sehe- da brauchts Langzeithören.
Anschlaggeräusche von Drums kommen unglaublich schnell und körperlich aus dem A 2 - die Eros Anni mutiert da hier schier zur Eros Ultra - ohne aber deren ausgeprägten und für mich eher lästigen Präsenzbereich.
Das ist schon traumhaft und ich hab mich mehrmals gekniffen - ob ich das träume -
aber-
ein Nachteil - nach wie vor - und den verschweige ich nicht - zartbesaitete und Leisehörer können sich am leichten Trafobrummen
des A 2 - daß konstruktionsbedingt nicht wegzukriegen ist - Ringkern eben - stören - oder auch an dem leichten Rauschen aus den Boxen bei Hochwirkungsgradlautsprechern wie der Thivan Eros.
Beide Nachteile konntest du hingegen am T 180 bei mir abstellen. Der ist fast so tot wie der Emitter und kommt ganz aus dem schwarzen Hintergrund angeflattert. Beim A 2 hingegen spürt man schon vorher die Kraft in der Luft - mancher wird genau das sogar mögen - denn es ist nunmal wie es im P.A. und Profibereich ist.
Bei Boxen mit weniger Wirkungsgrad - wie meiner S 6 - ist auch beim A 2 kein Rauschen hörbar, da müßte man schon das Ohr direkt auf die Hochtöner drücken um was zu erahnen.
An der Eros kriege ich es halt im stillen Raum gerade so bis an den 3,5 Meter entfernten Hörplatz noch mit.
Ich bin da aber durch den Emitter extrem verwöhnt und empfindlich - wahrscheins weil ich früher Musik machte und im Studio und an den Gitarrenamps selbst mit Noise Gates alles immer noch nervte.
Von den dutzenden von Verstärkern quer durch alle Preisklasse, die ich in den letzten 20 jahren testete - muß ich dem SA 2 aber attestieren daß er zu den leisen Kandidaten gehört - kein Vergleich zu den Rauschteppichen, die hier im Hause an der Eros die Unisons machten - oder gar die dicke Gold Note Endstufe vom Achim. Trafo und Rauschen ist in etwa vergleichbar auf dem Niveau, wie ich es am AVM V 30 erlebte vor einigen Jahren.
Performance sehe ich den Satisfaction sogar deutlich besser.
Und wenn ich dann sehe, wie lächerlich wenig der SA 2 kostet!!!!!!! Und dennoch hat man richtig was Massives in der Hand und Leistung ohne Ende obendrein!
Das ist schon was - und ich höre heute nachmittag bis abend weiter im Keller.
Ich freu mich drauf - der Morgen gehört jetzt aber erstmal weiter der Max 1 und meinem 2020er Emmi im Wohnzimmer-
ich hab da ja in der Regel immer nur die Vormittage und Morgenstunden.
Liebe Grüße und danke nochmal! Das war für mich am A 2 der bisher größte klangliche Schritt! Ich dachte eigentlich das ist ausgereizt und kann man nur noch umfrickeln, daß eben der LS Regler wieder etwas schneller greift, was er ja nun auch tut.
vom Werner