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@ E-8
Mich wundert dein Interesse an Schaltverstärkern. Im ASR-Forum geht es hauptsächlich um Meßdaten. Mit Aussagen über klangliche Qualitäten ist man dort - so mein Eindruck - einfach im falschen Forum.
Vielleicht täusche ich mich, aber dort spielen die hörbaren Qualitäten von Hifi Komponenten keine oder bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Das ist auch gut so, denn die Member und Mitleser erwarten dort messtechnische Informationen und Vergleiche, aufgrund derer sie eine klare - auf wissenschaftlicher Grundlage basierende - Übersicht über die rein technische Qualität erhalten für eine eventuelle Kaufentscheidung.
Von meiner Seite aus spricht auch nichts gegen eine rein technische Herangehensweise an Hifi. Ein Gerät ist dann zweifellos hervorragend, wenn es beeindruckende 0,000...THD-Werte und Fremdspannungsabstände misst und einen Frequenzgang, der selbst beim Reinzoomen keinerlei Nichtlinearitäten erkennen lässt, am besten noch unter Vollast an 2 Ohm kurz vor dem Klipping (bei Class D Verstärkern).
Wenn du gern mono mit einem alten Röhrenradio Konzerte hörst, kann ich mir nicht vorstellen das dauerhafte Hörfreude bei dir aufkommt mit diesen ultraanalytischen Komponenten, die darauf ausgelegt sind, unnatürlich detailüberschärfte Ton-Aufnahmen wiederzugeben. Ähnlich bei 8K UHD Videoauflösung.
Hohe Klangtreue ist das was ich ohne Anlage höre, wenn ich jetzt im Frühjahr auf den Balkon gehe und die Ohren spitze. Ich höre da kein Käferrascheln im Gras 10 Meter weiter entfernt.
Diese künstliche Kontrastverstärkung von Konturen, Details und Hintergrundinfos in Bild und Ton mit Hilfe von hochauflösender Aufnahmetechnik ist einfach nur oberflächliche Effekthascherei. Sowas kann man auch einfach und obendrein noch viel effizienter über ein Kofferradio und eine Dosis LSD erleben.
Meine Meinung zu diesem Ultra HD Schwachsinn...
Gruß
Rainer
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Hallo Rainer,
ich bin immer neugierig und offen für alle möglichen technischen Lösungsansätze.
Die Vielfalt der Schaltungen/Konzepte mit Röhren, diskreten oder integrierten Halbleitern jeglichen Materials - mich interessiert einfach, wie es funktioniert und mit welchen Eigenschaften.
Den ersten Schaltverstärker habe ich mir nach einem Artikel in der elektor vor über 30 Jahren zusammengelötet; momentan lausche ich entspannender Musik über die Philips DCM2020 mit TDA 7491-Schaltverstärkerchip.
Eine Meßdaten-Obsession liegt mir völlig fern, einige Parameter sind aber immerhin ein nützlicher Anhaltspunkt, ob das theoretische Konzept auch in der praktischen Ausführung trägt.
Ich halte es für möglich, daß sich viele Hifi-Enthusiasten manchmal etwas vormachen: der subjektive Musikgenuß ist m.b.M.n. nicht so sehr durch die verfügbaren Komponenten fixiert. Im Grunde zeigt sich hier wieder ein materialistisches Denken, welches m.E. die wirklichen Beziehungen auf den Kopf stellt (das strebt schon ins philosophische - geistige Momente als wahrer Ursprung von allem, Materie lediglich als Kreation/Gedanken/Konzepte in quasi einem anderen Aggregatzustand).
Sehr wahrscheinlich hören keine zwei Menschen jemals ein musikalisches Werk "gleich".
Jeder hat sein ganz eigenes Empfinden der Klänge, seine eigenen inneren Emotionen und Bilder.
(15.05.2025, 16:28)Rainer schrieb: Wenn du gern mono mit einem alten Röhrenradio Konzerte hörst, kann ich mir nicht vorstellen das dauerhafte Hörfreude bei dir aufkommt mit diesen ultraanalytischen Komponenten, die darauf ausgelegt sind, unnatürlich detailüberschärfte Ton-Aufnahmen wiederzugeben. Ähnlich bei 8K UHD Videoauflösung.
Hohe Klangtreue ist das was ich ohne Anlage höre, wenn ich jetzt im Frühjahr auf den Balkon gehe und die Ohren spitze. Ich höre da kein Käferrascheln im Gras 10 Meter weiter entfernt.
Diese künstliche Kontrastverstärkung von Konturen, Details und Hintergrundinfos in Bild und Ton mit Hilfe von hochauflösender Aufnahmetechnik ist einfach nur oberflächliche Effekthascherei.
...
Vielleicht ist es einfach nur die Krux beim Einfangen/ der Aufzeichnung musikalischer Aufführungen: es muß mikrofoniert und abgemischt werden; oft mit großem Aufwand, aber auf welches Ergebnis wird eigentlich abgezielt
Im Konzertsaal erlebe ich das Orchester ganz anders als im Sweet Spot der Stereoanlage.
Deswegen u.a. meine Neigung, von außerhalb des Hördreiecks zu lauschen. Indem die automatisch erfolgende (und schwerlich zu unterdrückende, weil im Menschen veranlagte) Lokalisierung diverser Phantomschallquellen wegfällt, entfällt für mich eine wesentliche Ablenkung von der Musik an sich mit ihren vielfältigen Nuancen.
Ein Problem mit "zu hoher Auflösung", "zu vielen Details" habe ich eher nicht; was aber nicht heißt, daß nicht auch mitunter eine Einspielung als unausgewogen empfunden wird.
Beste Grüße
Eberhard
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Hallo Eberhard,
ich höre auch viel Musik außerhalb des "Sweet Spot" bei diversen Tätigkeiten, wie z.B. Kochen und kann es auch genießen. Ich stehe dann sozusagen in der "hintersten Reihe"  . Allerdings, wenn ich konzentriert Musik hören will, besonders Mehrkanalmusik, dann sitze ich im "Sweet Spot" und folge den kleinsten musikalischen Linien und erfreue mich daran. Auch Stereo höre ich leicht diffus im "Extended Stereo" Modus meines Receivers, wobei dann alle Lautsprecher spielen. Durch das Wissen, dass alles relativ ist und man die perfekte Musikwiedergabe eh nicht erreichen kann, konzentriere ich mich mehr auf die Musik und gebe dafür mittlerweile das meiste Geld aus.
LG,
Horst
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Hallo Horst,
du wirst lachen, aber neben dem Hören „außerhalb“ bleibe ich durchaus aufgeschlossen für andere Varianten.
Zum einen liegt dies daran, daß zahlreiche Produktionen durch die Mono-Summierung massiv an Glanz und Transparenz einbüßen. Da die einzelnen Instrumente i.d.R. durch Stützmikros erfasst werden, muß irgendetwas beim Mastering für diesen Effekt sorgen. Man müßte mal einen Toningenieur befragen.
Zum anderen bin/bleibe ich einfach experimentierfreudig. Habe mir deshalb über die letzten Jahre von drei verschiedenen Vintage-LS-Modellen jeweils 2 Paare beschafft (Telefunken L5000, Monitor Audio One, Tangent Acoustics RS2), mit denen ich einmal eine QUADRO-artige Aufstellung ausprobieren möchte. Mit den L5000 ginge sogar eine 5.1, weil noch ein fünftes Böxlein dieses Typs vorhanden ist.
Leider gab/gibt es bei dieser Geschichte einige Hindernisse, weshalb das wiederholt verschoben werden mußte 
Irgendwann werde ich hoffentlich berichten können
Gruß Eberhard
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(Gestern, 12:34)E-8 schrieb: Hallo Horst,
du wirst lachen, aber neben dem Hören „außerhalb“ bleibe ich durchaus aufgeschlossen für andere Varianten.
Zum einen liegt dies daran, daß zahlreiche Produktionen durch die Mono-Summierung massiv an Glanz und Transparenz einbüßen. Da die einzelnen Instrumente i.d.R. durch Stützmikros erfasst werden, muß irgendetwas beim Mastering für diesen Effekt sorgen. Man müßte mal einen Toningenieur befragen.
Zum anderen bin/bleibe ich einfach experimentierfreudig. Habe mir deshalb über die letzten Jahre von drei verschiedenen Vintage-LS-Modellen jeweils 2 Paare beschafft (Telefunken L5000, Monitor Audio One, Tangent Acoustics RS2), mit denen ich einmal eine QUADRO-artige Aufstellung ausprobieren möchte. Mit den L5000 ginge sogar eine 5.1, weil noch ein fünftes Böxlein dieses Typs vorhanden ist.
Leider gab/gibt es bei dieser Geschichte einige Hindernisse, weshalb das wiederholt verschoben werden mußte 
Irgendwann werde ich hoffentlich berichten können 
Gruß Eberhard Zum Testen einer 5.1, bzw. 5.0 Konfiguration könnte ich dir einen AVR leihen, falls du keinen besitzt.
LG,
Horst
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Danke für das nette Angebot, Horst
Ich hatte bis vor etwa 2 Jahren tatsächlich noch einen älteren Yamaha hier, soweit erinnerlich das Modell RX 392.
Eine Zeit lang diente er einfach nur als Stereoreceiver, weil mein guter alter Grundig SV40 irgendwann nicht mehr anging und ich nicht die Ruhe hatte, den instand zu setzen. Mehrkanal habe ich leider nie getestet
Momentan steht er bei meinem Schwager, dessen uralter NAD-Verstärker noch auf Überholung hier weilt...
Bleibt die Frage, ob sich ein Versuch mit einer derart alten Kiste lohnt
Gruß Eberhard
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(15.05.2025, 22:05)E-8 schrieb: Vielleicht ist es einfach nur die Krux beim Einfangen/ der Aufzeichnung musikalischer Aufführungen: es muß mikrofoniert und abgemischt werden; oft mit großem Aufwand, aber auf welches Ergebnis wird eigentlich abgezielt 
Im Konzertsaal erlebe ich das Orchester ganz anders als im Sweet Spot der Stereoanlage.
Deswegen u.a. meine Neigung, von außerhalb des Hördreiecks zu lauschen. Indem die automatisch erfolgende (und schwerlich zu unterdrückende, weil im Menschen veranlagte) Lokalisierung diverser Phantomschallquellen wegfällt, entfällt für mich eine wesentliche Ablenkung von der Musik an sich mit ihren vielfältigen Nuancen.
Ein Problem mit "zu hoher Auflösung", "zu vielen Details" habe ich eher nicht; was aber nicht heißt, daß nicht auch mitunter eine Einspielung als unausgewogen empfunden wird.
Beste Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
sehe ich so ähnlich, wobei ich sagen muss dass gerade mit der Extremi für mich persönlich der Unterschied zwischen Wiedergabe und Live im Konzertsaal subjektiv teilweise nicht mehr groß ist und ich andersrum eine gute Aufnahme lieber höre als ein Live Konzert auf einem der hinteren Plätze.
Aber - hier wiederhole ich mich immer wieder, auch für Klassik gehört zu einer realitätsnahen Wiedergabe auch die entsprechende Lautstärke. Natürlich etwas geringer als live, aber „gefühlt“ eben ähnlich. Sonst wird das nix.
Man kann selbstverständlich auch leise, mono oder außerhalb des Sweet Spots genussvoll Musik hören aber mit einem Live Erlebnis hat das dann halt nicht mehr viel zu tun.
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Zum Aiyima A07 Max kann ich so viel sagen, dass das ein preiswertes Gerät mit erstaunlicher Performance ist das seine eigene Klangsignatur hat. Ich habe ihn in der Konfiguration als Endstufe an meiner älteren StSt Agmen Vorstufe und StSt Probus Lautsprechern mit Bassunterstüttung durch StSt Subwoofer gehört.
Der ICEAmp hat eine breitere Bühne und kann Stimmen höher abbilden. Der Aiyima klingt kompakter und schlanker, der Bass wirkt im Vergleich erstmal deutlich reduziert, letztlich geht er aber genauso tief und ist etwas kontrollierter.
Auf den gleichen Pegel gebracht wie der ICEAmp rauscht der Aiyima einen Tick mehr, aber zumindest an an der 89 dB Probus nicht störend.
Im gleichen Umfeld als Endstufe genutzt rauscht der Arno nochmal weniger als die beiden Class—D und hat klanglich in jeder Hinsicht die Nase vorn, da sind einfach noch ausgeprägtere Klangfarben, mehr Nuancen und eine exaktere und glaubhaftere Räumlichkeit. Leistungsmässig ist er natürlich unterlegen, was aber in der Realität hier bei mir auch keine wirkliche Rolle spielt, da ich die Probus auf unter 2 m Abstand höre und da reichen die 15 W auch für gehobene Lautstärken.
Aber - je nach Aufnahme kann durchaus auch mal die Signatur des Aiyima oder des ICEAmps besonders gut gefallen.
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(Gestern, 12:34)E-8 schrieb: Hallo Horst,
du wirst lachen, aber neben dem Hören „außerhalb“ bleibe ich durchaus aufgeschlossen für andere Varianten.
Zum einen liegt dies daran, daß zahlreiche Produktionen durch die Mono-Summierung massiv an Glanz und Transparenz einbüßen. Da die einzelnen Instrumente i.d.R. durch Stützmikros erfasst werden, muß irgendetwas beim Mastering für diesen Effekt sorgen. Man müßte mal einen Toningenieur befragen.
Zum anderen bin/bleibe ich einfach experimentierfreudig. Habe mir deshalb über die letzten Jahre von drei verschiedenen Vintage-LS-Modellen jeweils 2 Paare beschafft (Telefunken L5000, Monitor Audio One, Tangent Acoustics RS2), mit denen ich einmal eine QUADRO-artige Aufstellung ausprobieren möchte. Mit den L5000 ginge sogar eine 5.1, weil noch ein fünftes Böxlein dieses Typs vorhanden ist.
Leider gab/gibt es bei dieser Geschichte einige Hindernisse, weshalb das wiederholt verschoben werden mußte 
Irgendwann werde ich hoffentlich berichten können 
Gruß Eberhard
Es wäre vielleicht sinnvoll das Quadro/ Surround Thema in einem anderen Thread weiterführen weil man sie hier eher schlecht findet. Ich find das Thema spannend und würde mich an passender Stelle auch gerne ein wenig beteiligen.
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