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China-Klon FM300A
#31
Hallo Tom,

irgendwas neues kommt ja immer, obwohl ich auch gern das Buch zuklappen möchte, um mich wieder ums eigentliche - die Musik - zu kümmern. Bin da leider weit von weg gekommen... verlegen 

Die Kette RME, FM300A und RB 81 II klingt hier traumhaft, ohne den EQ für den Bass einsetzen zu müssen.
Bei meinem Gerät muß der Ruhestrom recht weit unten liegen, der Amp zieht gerademal 54VA im Leerlauf.

Wenn die PT100  neutral abgestimmt ist, sehe ich keine Probleme. Wenn die aber auch aus der Mitte heraus spielt könnte es zu mittenfokussiert werden.

Die FM300A wird auch nicht jedem gefallen. Sie macht eher einen fetten runden Bass, was ich sehr mag und was der RB 81 hier in meinem Raum sehr gut bekommt. Der Bass ist aber nicht sehr konturenscharf, was man aber über einen optimal eingestellten Ruhestrom noch etwas ausgleichen könnte. Die wunderschönen Mitten kommen durch die geringe Gegenkopplung, was zwangsläufig Kontrolle kostet.

Gut möglich, daß Werner oder TF z.B. mit dem zwar kräftigen aber eben leicht unscharfen Bassbereich nicht richtig glücklich werden.
Das müsste man ausprobieren. Die Endstufe hat zwar genug Leistung, ist aber vom Schwerpunkt voll auf "Schönheit" abgestimmt. Wenn man "Muskelprotze" vorher dran hatte, wird man sich umgewöhnen müssen. Es klingt eben weicher über den gesamten Bereich.

Wo sie gut passt, wird man ihrem Zauber schwer widerstehen können.

[Bild: smileys099-vEr-37E4BDC41CB8F2F2F4CB24AE91B184CE.gif]
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#32
(23.05.2024, 11:08)generg schrieb: link?

Big Grin

Danke!
Hallo Gerd,

https://de.aliexpress.com/item/1005005505667397.html

Wenns soweit ist, schreib ich im Aliexpress Thread. Hatte die beim vielen Stöbern schon oft gesehen und gedacht: "Die sieht ja richtig putzig aus"
Aber nie genau geschaut, was da in der Minischachtel eigentlich drin ist.
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#33
Danke Rainer!

Smile

Das aber auch nichts über den Chip im Netz zu finden ist.... kurios.
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#34
Mit dem ganzen nachgemachten Kram aus China ist es ja immer so eine Sache. Da werden auch Geschichten erfunden, um das Kaufinteresse anzuheizen.
Und während man euphorisch ist, hat man keinen klaren Kopf.

Ich beobachte die FM300A weiter. Gestern hat es mich ordentlich aus den Angeln gehoben, was aus Erfahrung lieber mit Vorsicht zu geniessen ist.
Mal sehen, wie sich das die nächste Zeit hier entwickelt. Manches in der Hifi Vergangenheit waren nur kurze Strohfeuer.

Wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten sind und wie das Original tatsächlich klingt, kann ich gar nicht wissen.

Besser den Ball flach halten und bei dem bleiben wo man Gewissheit hat.

Smile
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#35
So ist es!

Big Grin

Trotzdem ein Hoch auf die Euphorie!

Smile Smile Smile
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#36
Hallo zusammen,

habe die Endstufe jetzt zum Einbrennen an 8 Ohm Lastwiderständen laufen, wenn ich sie nicht gerade höre.

Jetzt am 3.Tag kann ich weiterhin bestätigen, daß es ein überaus angenehmes Hören ist. Nach wie vor kommt nirgends transistortypische Strenge auf.
Der Grundcharakter ist warm, voll und gleichzeitig offen. Die Mitten, besonders Stimmen kommen sehr körperhaft und intim vor die Lautsprecher weit ans Ohr ran. Das Klangfeld ist auch räumlich, jedoch dröselt der Amp die einzelnen Elemente nicht gerade akribisch auseinander. Es wirkt aber auch nicht matschig, die FM300A ist nur kein Analytiker. Ihr geht es eindeutig um natürliche Farben und reichhaltige Obertöne.

Derart abgestimmte Amps eignen sich am besten für kleine Arrangements, wo im überschaubaren Rahmen einzelnen Instrumente und Sänger im Mittelpunkt stehen. Für grosse Orchester und auch komplexe Elektronikmusik mit vielen Spuren sind andere besser geeignet. Da wird es schnell unübersichtlich im Vergleich zu präzisen gut kontrollierten Verstärkern. An Bassmenge fehlt es ganz und gar nicht, da trägt der Amp ordentlich auf, wie schon geschrieben. Ein Drum'n'Bass Freak oder Kontrabassist wird die FM300A mit Sicherheit nicht mögen wegen der mangelhaften Kontur. GOA, Techno, Schlagzeugwumms schon eher. Big Grin

Im direkten Vergleich zum Satisfaction fällt es dann auch besonders auf, das es kein "schneller" Verstärker ist. Aber gerade in den Mitten treten Strukturen und auch Raumdetails in den Vordergrund, die bei den meisten Transistoramps unaufällig im Hintergrund bleiben. Und auch deshalb erinnert die FM so an gute Röhrenamps. Man hat den Eindruck, wie durch ein Scope in den zentralen Teil der Musik leicht hineingezoomt zu werden, was man so eben nur von sparsam gegengekoppelten Class A-Röhren kennt.
Und dabei bleibt sie ebenso geschmeidig wie eine Röhre.

Wenn man genug Geld in die Hand nimmt und zusätzlich die Strom-und Materialkosten inkauf nimmt, würde ich für Freunde dieser Art von Sound ohne Zögern eher zu Class A Röhren, am besten Trioden raten. Mit der FM300A geht es eindeutig ebenso in diese Richtung, nur kann sie nicht zaubern und an wirkungsgradstarken LS kommt sie an die Selbstverständlichkeit und Detailauflösung der grossen Kolben nicht ran.

Bei den Höhen fehlt mir auch metallisches Zingeln. HiHats oder einer Triangel fehlt der typisch metallische Glanz. Ein prägnantes Tzzz klingt nach Tsch.
Das kann aber auch zum Teil an den verbauten Elna Lao Hauptelkos liegen. Die sind generell zwar sehr gut, sind aber nicht überall die beste Wahl, weil sie die Höhen dämpfen und auch den ohnehin schon starken Mitten im FM300A nochmal was drauf geben. Wer weiß... Das könnte man zum Beispiel mit geeigneteren Kandidaten versuchen auszugleichen. Im Original sind ja auch ganz andere Typen drin.

So klingt es jetzt gerade für mich, gestern abend klang es nervig. Da konnte ich selbst nicht mehr glauben, was ich hier vorgestern schrieb.
Ich bin wankelmütig und launisch und kann nicht sagen, ob die Dinge morgen noch so sind wie heute. Also nur den eigenen Ohren trauen. Wink

Ach ja, trotz fehlender Kühlkörper wird der Amp rechts dicht bei den Endstufen-Transistoren nur um die 42°C heiß. Das ganze Gehäuse besteht aus hochwertig lackierten knapp 4mm dicken Aluplatten, Front 8mm. Die Transen sind direkt ans Unterblech geschraubt. Der braucht keine Kühlrippen und Lüftungsschlitze. Läuft hier gerade Tag und Nacht durch. Der wichtige Ruhestrom kann also bei Bedarf auch noch höher eingestellt werden. Kann sich klanglich hier und da lohnen.

Der 350 VA Trafo brummt nicht lauter als mein T-180 Poppulse. Also im grünen Bereich. Beim Satisfaction nervt es.
Bezahlt habe ich alles zusammen 310 €. Allein Trafo+Gehäuse als DIY Bauteile lägen schon bei dem Preis.

Gruß
Rainer
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#37
Danke Rainer für den Wasserstand. In der Tat lohnt sich ein Selbstbau gar nicht wenn man sich die verwendeten Teile anschaut. Klemm doch mal andere Boxen wenn Du welche hast. Die Box/Verstärker Kombi spielt manchmal eine deutlich größere Rolle.
Gruß
Mustafa
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#38
Nabend Rainer,

danke für deinen Megabericht -

und ist schon wieder raus aus meinem BeuteschemaSmile

Zitat Rainer:
Bei den Höhen fehlt mir auch metallisches Zingeln. HiHats oder einer Triangel fehlt der typisch metallische Glanz. Ein prägnantes Tzzz klingt nach Tsch. 
Zitat Ende

Das war genau das erste, was mir damals auch am Antiton Arno aufgestoßen ist - und wo ich dachte, wenn der mal ein paar Stunden läuft, wird es besser - und wurde es nicht - selbst bei den Schlagzeugbecken eigens gemachter Aufnahmen fehlte völlig der Pep obenrum und das metallische Zingeln - da war einfach ein TSCHHHHH.....daß zwar angenehm im Ohr erscheinen mag, aber rein gar nichts mit der Realität zu tun hat.

Und heh - da war die Max 1 dran - die da normalerweise raushaut wie die Sau - und richtig liefert - da ausm Profibereich entlehnt.

Dankeschön
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
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#39
Guten Morgen,

ja, der FM300 Klon eignet sich unter den Transen als Paradebeispiel in einem längeren Seminar, wo man mal Interessierten einen Überblick gibt über die verschiedenen "Hör-Typen". Die Menschen unterscheiden sich ja je nach Gehör, Charakter, Gemüth, Temperament und Gewohnheit/Prägung beim "Erleben" von Hifi, teils heftig, wie jeder seine Musik gern hört.

Es gibt Leute, die mögen es gar nicht, umschmeichelt zu werden von einem besonders reichen harmonischen Obertonspektrum, weil sie das als nicht echt, als Verfärbung - wahrnehmen - was es ja ganz klar ist. Die wollen einen vorrangig schnellen, eher analytischen, exakten, dynamischen Sound übers ganze höbare Band. Ein Gerät, das sowenig wie möglich zusätzliches dem Signal zufügt.

Auf der anderen Seite stehen Leute, die nichts lieber hören als alte beliebte Single Ended Trioden mit weniger als 5 Watt Ausgangsleistung, wo man schon mehrere Prozent THD+N messen kann. Oder Eberhard aus dem KK Forum, der Hin und wieder sein altes Röhrenradio genossen hat.

Es gibt da unterschiedliche Gruppen, ihr wisst ja alle was ich meine. Natürlich ist es zwecklos, wenn sich unterschiedliche Hörtypen gegenseitig vorschwärmen, wie toll es bei ihnen klingt. Und wenn dann der eine beim anderen hört, ist er zwangsläufig enttäuscht. Der Sound kann dann den anderen bestenfalls in bestimmten Aspekten halbwegs überzeugen.

Wenn jetzt ein Studiotechniker ein Konzert mit klassischen Instrumenten auf mehreren Spuren zusammenmischt, mastert und in ein hochauflösendes Digitalformat bringen würde... Und wenn sich das dann ein Konzertliebhaber, der beim Konzert anwesend war, über eine gute Hifianlage anhört, wird das Gehörte, ganz gleich wie gut die ganze Wiedergabe- und Aufnahmetechnik auflöst, mehr oder weniger stark vom Live-Ereignis abweichen. 

Richtig steril würde es klingen, wenn die Komponenten der Hifi-Anlage überhaupt keinen harmonischen Klirr produzieren würden. Darum können wir alle froh sein, daß gerade auch Verstärker das verarbeitete flachgebügelte Obertonspektrum auf elektrischen Wege teilweise wieder zufügen. Der Studiotechniker vor der Hifi-Anlage wird dann sagen: "Ja, aber das klingt jetzt nicht so, wie ich das im Studio gemastert hab!" Der Konzertliebhaber wird sagen: "Hier über die "klirrende" Trioden-Endstufe gehört, wirkt es auf mich aber viel echter und lebendiger als bei dir im Studio!"

Der kleine Hund hier macht auch Dinge, die er nicht soll:

[Bild: smileys054-vEr-20A36ADC1B217BB41BCFD454EFF5746A.gif]

Wink
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#40
Servus Rainer,

sehr schön und fundiert geschrieben von dir. Sowohl deine Einlassungen zum FM300A Klon als auch zur Diversität des Hörens per se. Danke dafür!

Ich für meine Person gehe eigentlich grundsätzlich davon aus, dass geschilderte Klangeindrücke und Hörberichte immer eine höchst subjektive Geschichte und einzig und allein dem persönlichen Empfinden geschuldet sind. Liegt einfach in der Natur der Sache.

Prost Bier
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