(Gestern, 10:18)Rainer schrieb: Man kommt kaum noch hinterher, wie schnell die Hifi Industrie in Shen Zhen explodiert.
Die haben uns inzwischen meilenweit abgehängt...
Neben SMSL, Topping usw. erscheinen immer mehr neue Marken mit z.T. Flagschiff-Wandlern von Sabre und AKM in einer Qualität und Preis, wo man nur noch ungläubig mit dem Kopf schütteln kann.
Bin gespannt, ob überhaupt und wann man hier im trägen bürokratischen aufgeblasen-dekadenten Europa allmählich anfängt zu begreifen, was eigentlich in Asien läuft. Das gewohnte "Ja, aber..." passt in die heutige Realität schon lange nicht mehr.
Bin mit meiner kleinen Douk Audio Vorstufe/DAC für 150 Tacken sehr zufrieden. Klingt hier nicht schlechter als ein RME ADI und wer weiß wann die Chinesen den ersten DAC mit DSP-EQ Software und Raumeinmessung rausbringen während man hier noch am nächsten 12Volt Linearnetzteil für 1000€ rumbastelt 
https://fosiaudio.com/de/pages/about-us
https://doukaudio.com/collections/de-warehouse
Gruß
Rainer
Nabend Rainer,
der Umstand ist doch, daß hier alle immer noch mehr Geld wollen - und auf die Straße gehen - und noch weniger lange arbeiten- und noch mehr Urlaub - während der Staat noch mehr Schulden macht und so weiter .......
Diese Komfortzone, die wir haben und pflegen - gibts halt in Asien nicht.
Ich habe keinen Plan, wie das weitergehen wird.
Die einen meinen, wir schaufeln uns selbst das Grab, wenn wir in Asien kaufen, die anderen meinen, in Asien kaufen ist der Burner und Schnapper -
ich halte mich da raus.
Wäre nicht die Sprachbarriere und daß man bei den asiatischen Firmen meistens keine direkte Ansprechpartner und Berater hat und das ganze Zollgeschiß -
würde ich bei einigen Produkten, die man hier nicht kriegt, gerne mal wildern gehen.
Die bauen da drüben beispielsweise Koaxe - so schön, daß mir schwindelt - und ich verstehe nicht, warum die keiner hier reinholt und vertreibt.
Selbst wenn die hier das Doppelte und Dreifache kosten würden, wie in der Direktvermarktung - wären die noch vom Papier und Bildern ein Knaller.
Bissel Bauchweh hab ich mit folgender Sache:
Der Verbraucher soll eigentlich hierzulande kaufen von hiesigen Firmen.
Sehe ich irgendwo ein.
Aber die Firmen lassen meistens dort bauen und wenn nicht, stammen zumindest die Teile von dort.
Und von unserem Staat aus wird dann gefördert und bezahlt- damit die Firmen hier - und nicht da drüben sind.
Ich kann und will das nicht bewerten - ich empfinde es aber als Problem -
und dem verschließt man sich wohl weitgehend.
Mich erinnert das an die Immobilienblase von 2008 - wo ich einen Haufen Geld verloren hatte, weil die Privatbank Reithinger umging.
Leider sind weltweit immer noch nicht die Arbeitsbedingungen und Konditionen vergleichbar.
Wir schrauben in der BRD alles immer nur rauf - ohne zu sichten - was andere tun.
Geil wäre halt, wenn alle auf der Welt sich zusammensetzen würden - egal welches Land -
und global Tarifverträge, Materialpreise usw. festsetzen würden.
Das wird aber nie geschehen.
Da bin ich mir sicher.
Viel zu groß ist das Konkurrenzdenken statt dem Miteinander.
So werden weiterhin Millionen Menschen fürs Existenzminimum hart arbeiten müssen -
und andere dick im Saft liegen, weil sie eben in einem anderen Land sind - obwohl sie vergleichbare Jobs erledigen.
Die ganzen China Hifi Threads in den Foren sehe ich daher mit zerrisenen Herzen und schreie ja und nein gleichzeitig aus der Seele raus.
Für mich selbst, bin ich froh - wenn ich alles günstig schnappen kann - für meine Mitmenschen - hab ich ein schlechtes Gewissen.
Und muß denn alles "billig" sein - kann man denn nicht Dingen, die man liebt- auch belohnen?
Die Industrie reagiert da einfach auch komisch - wenn ich so Sachen erlebte, wie die Pop Pulse amps oder jetzt die BZR Geschichte vom Rainer vor Monaten - warum kriegt man das hierzulande absolut gar nicht, egal, was man bereit ist zu zahlen - und ist gezwungen - da in Asien zu grabschen, wenns einen anmacht.
Insgesamt stimmt mich die Weltlage - nicht nur im Hifi Bereich ziemlich depressiv - als ich noch in den 80ern ein begeisterter Marktwirtschaftler und Kaufmann war -- war halt noch alles anders - wenn auch nicht optimal - aber ich empfand es "menschengerechter".
Ich kann die Leute verstehen, wenn sie über Internetplattformen in China usw. kaufen für wenig Geld - samt den Risiken -
die Kluft ist einfach brachial geworden.
In der EU dem entgegen zu wirken mit Vorschriften und Paragraphen (wie CE Zeichen)usw. ist gut gemeint - aber parkt dann auch nicht wirklich ein.
MIr wäre Asien als Partner und Freund lieber als als potentieller Konkurrent und Feindbild.
Genauso denke ich übrigens über alle Länder.
Harmonie und Nutzung der individuellen Stärken und Unterstütung in der Systemschwächen -
aber das kriegen wir Menschen - laut Geschichtsbüchern bisher nicht gebacken - und werden es auch nicht.