Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um Ihre Login-Informationen zu speichern, wenn Sie registriert sind, und Ihren letzten Besuch, wenn Sie es nicht sind. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf Ihrem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die Sie gelesen haben und wann Sie zum letzten Mal gelesen haben. Bitte bestätigen Sie, ob Sie diese Cookies akzeptieren oder ablehnen.

Ein Cookie wird in Ihrem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dassIhnen diese Frage erneut gestellt wird. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Letzter Neuzugang, Russco goes Kronos
#1
Hallo Ihr Lieben,
ich poste hier viel zu wenig. Bei mir ist immer Bewegung drin.
Da muss ich Euvh doch teilhaben lassen.

Mein letzter Neuzugang in Sachen Plattenspieler:
Ein Russco Cue Master
   
Symbolbild aus dem Netz, dieser ist nicht meiner.

Ich liebe diese amerikanischen V8 Zylinder.  Der Russco ist
ziemlich genau das. Simpel, unverwüstlich und ich liebe diese 'Gangschaltung'
der mechanischen Motorsteuerung.

Mein Modell war in einem altersgerechten Zustand. Er benötigte einiges an Zuwendung.
Der Motor lief etwas geräuschvoll, das Idlergummi war spröde und es war natürlich ein 60hz Pulley verbaut 
Den Motor, der einfache death cube,  habe ich zerlegt, gereinigt, neu geölt. Danach lief er leider immer noch nicht so ganz rund.

Also habe ich überlegt was ich nun machen sollte. 'Neuer' Motor aus Amerika, neuer Idler, Pulley in 50hz drehen lassen... Das ganze war mir am Ende doch zu viel Investition in einen 50 Jahre altes Laufwerk.

Dann habe ich mich ans Reißbrett gesetzt um zu sehen, wie ich zumindest Teller und Lager noch ein zweites Leben geben kann.

Der Teller wiegt knapp 3 Kg und Lager und Achse ist was für richtige Männer.
   

Die Achse ist 19mm Durchmesser und 9cm lang. Die verträgt auch mehr als einen nur 3Kg Teller.

Da lasse ich meiner Phantasie mal freien Lauf
...
Zitieren
#2
Ich hatte einmal einen Pro-Ject RP5, der hat so eine Tropfenform. Mag ich.
Michell Gyrodeck, die hängenden Gewichte. Mag ich.
Masselaufwerk. Mag ich.

Ich habe keine Werkstatt und muss meine Basteleien im Esszimmer durchführen.
Nach den letzten Holzarbeiten habe ich von meiner Regierung die gelbe Karte bekommen.
Seit dem mache ich alles im 3D Drucker. 
Man erinnere sich, es ist alles möglich 
   

Mit Tinkercad kann man online, auch ohne Studium, seine Teile generieren.
Die Grundform
   

Ein Problem ist natürlich, dass mein handelsüblicher Creality nicht so große Teile drucken kann.
   
Also das Modell in 8 Teile zerschnitten und passende Verschraubung eingeplant. Für Unter- und Oberteil Klebekontaktpunkte eingesetzt.
   

Das ganze ist so natürlich alles andere als ein Masselaufwerk.
Deshalb ist der Plan die Schalen vor dem verkleben mit Gips auszugießen.
Die Klebenoppen habe bohrungen damit der Gips sich richtig verbinden kann.

Etwas schwierig sind auch die Proportionen, da das Tellerlager so mächtig ist.
Auf die Grundform muss ein Turm gesetzt werden um den Teller anzuheben für die hängenden Gewichte.
Die Basis muss immer noch stolze 6cm Stärke bekommen.

Eines nach dem anderen
...
Zitieren
#3
Die Unter- Oberschale. Je 4 Teile miteinander verklebt und verschraubt.
   

Dann mit Gips ausgegossen
   

Auch der Turm wir ausgegossen.
Schon mit Bohrungen um das Lager zu verschrauben.
   

Da muss dann noch der Deckel drauf. 'Kronos' gelabelt, wie alle meine Basteleien.
   
Zitieren
#4
Das sieht alles noch sehr wüst aus.
Die beiden Schalen verklebt, die 2 Millimeter Luft im Korpus noch mit Harz ausgegossen.
Verspachtelt kann man sich dann schon etwas darunter vorstellen.

   

Ist übrigens bleischwer. Ein Klopftest hört und fühlt sich an wie Granit.
Zitieren
#5
Gelackt und mal probegelegt.

   

Wie man sieht habe ich mir auch bereits Gedanken zum Tonarm gemacht.
Zitieren
#6
Verschraubungen im Kunststoff, ich habe übrigens in Hyper PLA gedruckt,
Halten nicht besonders gut. Oder sie halten nur ein bis zwei mal. Gerade wenn man die Schrauben ein wenig anzieht.
Daher habe ich gewinde Inserts für Lagerschrauben, Tonarm und Füße eingeklebt.

   

   

...
Zitieren
#7
Der Teller.
Nackt knappe 3 Kg. Obwohl schon recht massiv klingelt er leicht beim anklopfen.
Dagegen hilft ein ausgießen mit Harz. Vom Platz her, damit er nicht auf dem Lagerrand aufliegt,
geht da ein gutes Kg rein.
Damit hat der Teller schon 4 Kg.
Dann bekommt er noch 6 Edelstahlgewichte von 30x60mm. Das sind noch einmal etwa 2Kg schön am Außenrand für die Rotationsenergie.

Ca 6Kg Plattenteller
   

Ja, Harz ist drin. Sieht man nicht weil es absolut klar ist.

Ich wollte zuerst den äusseren Ring mit den Gewichten noch weiter ausgießen. Aber der Teller ist so im Augenblick sehr gut ausbalanciert, da lasse ich es lieber wie es ist.
Das Harz hat eine hervorragende Dämpfung. Da klingelt jetzt schon nichts mehr.
Zitieren
#8
Der Tonarm.
Ich habe schon immer Unipivotarme sehr gerne gehabt.
Sie bieten viele Vorteile.
Zum einen ist die Lagerreibung extrem gering und der Lagerpunkt ist absolut fix.
Die Magnetgelagerten zum Vergleich haben natürlich noch geringere 'Lager'reibung.
Aber diese haben den Nachteil, dass der Lagerpunkt nicht exakt fest steht. Der verändert sich bereits beim Absetzen der Nadel auf die Platte. Rega z.B. hält den absolut fixen Drehpunkt für so wichtig, dass sie Alu (oder Edelstahl?) Schienen verwenden um Armdrehpunkt gegenüber der Tellerachse zu fixieren.

Ich habe momentan an Unipivots einen Stax UA-9 (geiler Arm)  und einen Hadcock GH-228.
Ich habe kürzlich mit einem Scheu Cantus geliebäugelt, aber am Ende hat mich der Preis abgehalten zuzuschlagen.

Cantus
   

Also warum keinen Cantus aus dem 3D Drucker?
Aber auch für den Cantus ist der Drucker einfach zu klein.
Man könnte meinen die Druckerwahl war eine Fehlentscheidung, aber:
Mein K1 hat eine Druckfläche von 22x22cm. Selbst die großen Heimdrucker drucken nur bis 30x30cm.
Würde hier auch nicht reichen.

Also lehnen wir uns nur an den Cantus an und machen vielleicht hier und da auch etwas besser
...
Zitieren
#9
Also wieder ans Tinkercad.
Der Arm soll 9,5 Zoll lang werden nach Baerwald Geometrie.
Baerwald hat die geringsten maximale Spurfehlwinkel. 
Da gibt es online rechner die einem die Maße der Geometrie ausgeben.

Die Gratwanderung zwischen Gewicht, Stabilität und Resonanzdämpfung ist nun die Herausforderung.
Breite Lateralgewichte sind dem Handling, geringes kippeln zuträglich.

Herausgekommen ist folgendes.
   

Das dann im Druck. Gut zu erkennen das gyroide Infill. Da wandern keine Resonanzen im Arm entlang.
   

Für das Unipivotlager nur das Beste.
Eine Safirlagerpfanne ( aus dem Uhrmacherbedarf). Sieht größer aus als es ist. Aussendurchmesser sind 2mm.
   

Der Lagerdorn aus Wolframcarbid (Anreißnadel)
   

Sauber in einen Schraubenkopf eingeklebt
   

Andere Seite.
Ja warum nicht? 
Ich habe Vertrauen in die Konstruktion. Da kommt direkt das 2M Black drunter.
   

Die Gegengewichte.
Die Gewindestangen sind V-förmig angeordnet.
Durch asynchrones Einstellen der Gewichte kann man die laterale Balance einstellen.
Das M4 Gewinde läßt wirklich feinste Gewichteinstellungen auf die zweite Stelle hinter dem Komma zu.

   

   

...
Zitieren
#10
Am Ende sieht das dann so aus.
Den Motor habe ich von einem meiner anderen Laufwerke entliehen.
(Zeigt als Geschwindigkeit 0,0 an weil der Tacho auf dem anderen Laufwerk installiert ist)
Der Teller wird mit einem Bindfaden angetrieben. 

   

   

   

Hier sieht man, dass die Höhe wirklich nötig ist.
Das Lager schaut so gerade eben noch raus.

   

Im closeup sieht man auch, dass die Oberfläche leider nicht so ganz perfekt geworden ist.
Vielleicht gehe ich da nochmal ran.

Das Lager ist noch mit Lagerkugel aus Keramik gepimpt.
Die Stahlkugel hat in 50 Jahren leicht den Glanz verloren. Man schaue im Vergleich auf die scharf umrissene Lichtreflexion auf der Keramikgugel.

   

Jetzt genieße ich erst mal den Klang des 2M Black.
Das habe ich lange nicht mehr so gut gehört.

Mit der RPM App mal den Gleichlauf gemessen.
   
Für einen Riemenantrieb mit geknoteten Bindfaden und ein Laufwerk, das sich nach zig Jahren erst wieder einlaufen muss ist das ein spitzen Ergebnis.

Wirklich eine top Laufwerk/Armkombination zum DIY Preis.


Es fehlen noch die Spikes drunter. Aber die sind schon unterwegs zu mir.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste