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Ein Plattenspieler (also komplett mit Tonarm und Tonabnehmer) ist eine höchst komplexe Konstruktion - Stichwort Schwingkreis. Mich würde interessieren wie ihr früher mit eurem ersten Plattenspieler umgegangen seid. Waren euch die tiefergehenden technischen Zusammenhänge schon von Anfang an bekannt und haben sie euren Umgang mit dem Spieler beeinflusst? Oder war eher Plug-and-Play angesagt?
Ich habe meinen ersten richtigen Plattenspieler als Teenager Mitte der 70er gekauft - einen CEC - und mich damals null für die tiefer gehenden technische Aspekte des Analogen interessiert. Neue Platten Entdecken und Hören war fraglos spannender und wichtiger. Erst viel später habe ich begonnen mich ernsthafter in die Materie einzuarbeiten.
Damals waren mir Begriffe wie VTA, Azimut und Überhang unbekannt. Ich habe darauf geachtet dass der Tonabnehmer einigermaßen gerade im Headshell sitzt und die Kabel richtig angesteckt sind. Schön-Schablone? Nie gehört. Tonarmwaage? Einfach den Tonarm ins waagerechte pendeln lassen und dann nach der Skala am Gegengewicht die Auflagekraft einstellen. Den Spieler mit der Wasserwaage ausrichten - hääh?!
Als dann Anfang der 80er die ersten CD-Player auf den Markt kamen bin ich voll auf diesen Zug aufgesprungen und hatte zehn Jahre gar keinen Plattenspieler mehr. Erst der gerade neu auf den Markt gekommene Pro-Ject RPM 4 mit einem Benz Micro Gold hat mich ins Analoglager zurückgeholt, und wie! Der klang ja auf Anhieb besser als mein über dreimal so teurer CD-Player. Hmmm, okay…
Erst ab diesem Zeitpunkt begann auch mein Interesse an mehr analogem Hintergrundwissen und Dinge wie Schön-Schablone, Tonarmwaage und Test- und Burn-In-LP wurden angeschafft. Bis heute lerne ich da quasi jeden Tag etwas hinzu und je tiefer ich in die Materie eindringe desto stärker fasziniert und beeindruckt sie mich. Wie war bzw. ist das bei euch?
Mit besten Grüßen, Tom
„Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best…” (Frank Zappa)
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Hallo Tom,
mein erster Plattenspieler war ein Kenwood KD 2070, der heute noch funktionsfähig ist. Da der, wie sich allmählich herausstellte, diverse nervtötende Macken hatte wie Tonarmlagerspiel und statische Entladungen wurde er irgendwann vor der vermeintlichen Traummaschine Thorens TD 160 abgelöst. Dieser war zwar sehr hübsch anzusehen und lief praktisch lautlos, hatte aber andere gravierende Mängel in der Tonarmkonstruktion. Die Thorens Headshell Konstruktion ist einfach nur PitA und auch der Bajonettverschluss des abnehmbares Tonarmrohres entpuppte sich als mechanisch unzureichend stabil.
Der Effekt war, dass ich meine Musik von Anfang an nicht so hören konnte wie ich wollte. Ich begann früh mich zu Klassik zu interessieren und wurde genervt durch kreischende Stimmen in lauten Passagen, sich überschlagende Klaviertöne und regelmässig verzerrte Finaltakte, da ja die allermeisten Orchesterstücke am Ende einen Höhepunkt aufweisen, ausgerechnet da wo bei Vinyl systemimmanent die geringsten Reserven vorhanden sind, da die Abtastgeschwindigkeit gegen Ende immer geringer wird und der Spurfehlwinkel sich am stärksten auswirkt.
Also war ich von Anfang an gezwungen, mich mit der Materie auseinanderzusetzen mit Tonarmwaage, Schön Schablone, Bleistiftmine etc.
Leider mit durchaus begrenztem Erfolg. Mit dem Thorens gelang es mir auch mit vielen LPs nicht, eine wirklich stabile räumliche Abbildung hinzubekommen, die berühmte Getz/Gilberto machte z.B. aufnahmetechnisch auf dem Thorens keinen wirklichen Sinn.
Dass es nicht an der Aufnahme lag wurde mit klar, als ich das Stück auf einem Roksan Xerxes hörte, der die Instrumente wirklich klar und nachvollziehbar in den Raum stellte.
Ich sehnte also die CD herbei, die ja nun alle Probleme lösen würde.
Was ja dann als es dann soweit war, leider halt auch nicht der Fall war!
Absurdestes Beispiel war die damals gehypte Aufnahme des Klavierkonzerts von Tschaikowski mit Pogorelich:
Das ach so perfekte Medium wartete, für mich unfassbar, mit hörbar verzerrten, übersteuerten Passagen auf! Zwar nur eine oder 2, aber trotzdem!
Die folgenden Plattenspieler wurden dann aber auch besser und somit war auch sonst die CD klanglich keineswegs so überlegen wie behauptet wurde.
Dennoch dauerte es noch sehr lange, bis der (für mich) "perfekte" Plattenspieler Einzug hielt. Der Anti-Lenco von anTiTon spielt seit einigen Jahren zu meiner völligen Zufriedenheit, die Probleme der Vergangenheit waren damit endlich passé. Und rumschrauben tu ich an dem auch nicht. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die perfekte Eingangsimpedanz am Phono Pre und die passende Tonarmhöhe gefunden hatte. Seitdem wird nur noch ab und zu die Auflagekraft kontrolliert, fertig.
Also ich bin relativ tief in die technischen Aspekte der Vinylwiedergabe vorgedrungen, aber eher gezwungenermassen und somit habe ich auch keinen Entzug, das nur noch selten anzuwenden.
Auch höre ich nicht mehr viel Platte, eigentlich nur noch wenn ich einfach mal Bock drauf habe oder LPs die es digital nicht gibt oder die digital schlechter klingen.
Ich hab zwei Mal im Abstand von fast 30 Jahren die DSoTM von einer MFSL Pressung gehört (leider nicht meine) und kann sagen, da kommt nix anderes auch nur ansatzweise mit, keine deutsche Pressung und schon gar keine der gefühlt alle 5 Jahre neu erscheinenden digitalen Remaster. Aber es gibt auch ganz normale Vintage Pressungen, die so brutal dynamisch und klangschön zur Sache gehen daß 99% des Digitalkrams inkl. High Resolution kalter Kaffee dagegen ist.
Für mich ist heute das Fazit, daß sich Vinyl nur lohnt wenn man eh genügend Schallplatten schon hat. Die Neuausgaben sind teuer, oftmals schlecht gepresst und kommen allermeistens von einem digitalen Master, so what. Ok, die Cover sind oft echt toll.
Taugliche Plattenspieler gibt es dagegen heutzutage genügend, mehr denn je und das in allen möglichen Preisklassen.
Die abschließende Ironie der ganzen Geschichte ist, daß ich damals teilweise Passagen zum Test einer sauberen Abtretung verwendete, von denen ich heute weiß, dass die schon auf dem Band verzerrt drauf sind, zumindest sind sie auf allen digitalen Ausgaben auch drauf. Also teils Mission Impossible....
LG
Manfred
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In meiner Familie gab es irgendeinen Philipps Plattenspieler mit dem mein Vater seine, meist monauralen, Opernplatten hörte und ich die paar Schlager Singles die ich besaß.
1966 begann ich mich für Jazz zu interessieren und kaufte mir meine erste Stereo Jazz LP, die gerade erschienene Jimmy Smith Hoochie Cooche Man auf Verve. Diese Erstausgabe hatte einen derartig dynamischen Rillenschnitt das die Nadel unseres Philipps einfach aus der Rille sprang. Das führte dazu das ich meinen ersten eigenen Dreher kaufte, einen Dual 1019. Der konnte die Platte dann problemlos bewältigen. Damals hatte ich natürlich auch von nichts eine Ahnung, hinten stellte man das Auflagegewicht am Drehrad ein und vorne kam ab und zu ein neuer Nadeleinschub in das einfache Shure MM System. So hörte ich einige Jahre meine langsam wachsende Jazz Plattensammlung.
In den 70ern kaufte ich dann meiner Mutter einen Dual 704 mit Shure V15III und habe den 1019 nichtsahnend tatsächlich in die Mülltonne entsorgt.Den 704 habe ich nach dem Tod meiner Mutter mit 99 Jahren aus dem Nachlass gerettet und der spielt immer noch einwandfrei. Gerade heute habe ich ihm mal ein Grado Wood System verpasst und dabei bewundernt bemerkt das der Tonarm ja eine ziemlich ausgefuchste Konstruktion ist.
Mit dein Feinheiten der TA Einstellung habe ich mich erst in den späten 90ern angefangen zu befassen, die zwischenzeitlich noch angeschafften Plattenspieler wurden auch einfach so benutzt wie angeliefert.
In den 80ern traten durch die CD die Platten in den Hintergrund bis mir langsam klar wurde welche Schätze ich auf Vinyl hatte im klanglichen Vergleich mit den in dieser Zeit sehr bescheiden klingenden Digitalisaten. Zum Glück habe ich meine Platten immer behalten.
Besten Gruß
Friedrich
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Mein Großvater und ich hörten Sonntags Vormittags immer Schallplatten mit einer HiFi True , das waren die Kommodengroßen " Kompaktanlagen " der 1960ziger inkl. Röhrenradio, Plattenspieler und eingebauten Lautsprechern. So fing es an.
Vinyl begleitet mich danach seit meinem 12-ten Lebenjahr. Angefangen mit einem Mr . Hit und den ersten Singles für 3 bis 5 DM das Stck. Mein ganzes Taschengeld ging drauf . Mit 14 den ersten richtigen TT , einen Kenwood ( Model weiß ich nicht mehr ) mit Sony MC und sogar ex. MC Pre für den Sony Receiver und einen 2ten TA , ein AKG 8PS oder so ähnlich, es begann das Sammelfieber , nach Schulschluss , mindestens jedoch 2 x / Woche in den Schallplatten Laden " LP " gegangen. LP war eine Vertriebskette die in ganz Deutschland bekannt war. Ein Student aus meiner Nachbarschaft arbeitete dort, was mir Vorteile bei der Auswahl und beim Probehören brachte.
Später kamen andere TT´s ein KD 990 von Kenwood, ein Technics 1210 , nach der Bundeswehr mein erster Micro Seiki DQX 500, welcher so gut spielte das er mich über 35 Jahre begleitete. Ich sammelte weiterhin Vinyl und diverse Tonabnehmer für meinen privaten Gebrauch.
Als Student begann ich als DJ aufzulegen, tat dies prof. fast 10 Jahre und arbeitet ausschließlich mit Technics 1210 , Thorens 126 MK III sowie später mit Thorens TD 520.
In Zeitalter der CD´s hatte auch ich die Vinylschiene vernachlässigt, jedoch nie aus dem Fokus verloren. Ich nutze beides.
Erst vor 2 Jahren rüstete ich auf einen Micro Seiki DQX 1000 mit 2 Tonarmen auf um die Vorraussetzungen für meine TA´Sammlung zu schaffen. Die TA benötigen leichte und mittelschwere Tonarme.
Das Wissen der notwendigen technischen Grundlagen über TT´s hat sich bei mir im Laufe der Jahre verfeinert , jedoch hatte mich ganz zu Beginn mein örtlicher HiFi Händler intensiv über die Zusammenhänge der analogen Technik und deren Vorraussetzungen aufgeklärt.
Heute ist mir das hören mit Vinyl so wichtig wie noch Nie .
Gruß LowFi >>> The best Timemachine is a Song <<<
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(17.01.2024, 07:13)LowFi schrieb: Heute ist mir das hören mit Vinyl so wichtig wie noch Nie .
Hallo Georg,
geht mir genau wie dir. Vinyl übt eine unwiderstehliche Faszination auf mich aus, die zunimmt, je intensiver ich mich damit beschäftige. Wie kann ein vergleichsweise technisch so limitiertes Medium so gut klingen?! Magie.
Ich weiß garnicht vor wie vielen Jahren ich meine letzte CD gekauft habe. Und auch nur weil es die nicht als LP gab.
Wie gut sich mein oller Universum F2095 gegen wesentlich neuere Dreher schlägt hätte ich nicht für möglich gehalten. Micro Seiki hatten es einfach drauf. Viel Spaß mit deinen Sahneschnitten
Mit besten Grüßen, Tom
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(16.01.2024, 16:08)mannitheear schrieb: Hallo Tom,
mein erster Plattenspieler war ein Kenwood KD 2070, der heute noch funktionsfähig ist. Da der, wie sich allmählich herausstellte, diverse nervtötende Macken hatte wie Tonarmlagerspiel und statische Entladungen wurde er irgendwann vor der vermeintlichen Traummaschine Thorens TD 160 abgelöst. Dieser war zwar sehr hübsch anzusehen und lief praktisch lautlos, hatte aber andere gravierende Mängel in der Tonarmkonstruktion. Die Thorens Headshell Konstruktion ist einfach nur PitA und auch der Bajonettverschluss des abnehmbares Tonarmrohres entpuppte sich als mechanisch unzureichend stabil.
Der Effekt war, dass ich meine Musik von Anfang an nicht so hören konnte wie ich wollte. Ich begann früh mich zu Klassik zu interessieren und wurde genervt durch kreischende Stimmen in lauten Passagen, sich überschlagende Klaviertöne und regelmässig verzerrte Finaltakte, da ja die allermeisten Orchesterstücke am Ende einen Höhepunkt aufweisen, ausgerechnet da wo bei Vinyl systemimmanent die geringsten Reserven vorhanden sind, da die Abtastgeschwindigkeit gegen Ende immer geringer wird und der Spurfehlwinkel sich am stärksten auswirkt.
Also war ich von Anfang an gezwungen, mich mit der Materie auseinanderzusetzen mit Tonarmwaage, Schön Schablone, Bleistiftmine etc.
Leider mit durchaus begrenztem Erfolg. Mit dem Thorens gelang es mir auch mit vielen LPs nicht, eine wirklich stabile räumliche Abbildung hinzubekommen, die berühmte Getz/Gilberto machte z.B. aufnahmetechnisch auf dem Thorens keinen wirklichen Sinn.
Dass es nicht an der Aufnahme lag wurde mit klar, als ich das Stück auf einem Roksan Xerxes hörte, der die Instrumente wirklich klar und nachvollziehbar in den Raum stellte.
Ich sehnte also die CD herbei, die ja nun alle Probleme lösen würde.
Was ja dann als es dann soweit war, leider halt auch nicht der Fall war!
Absurdestes Beispiel war die damals gehypte Aufnahme des Klavierkonzerts von Tschaikowski mit Pogorelich:
Das ach so perfekte Medium wartete, für mich unfassbar, mit hörbar verzerrten, übersteuerten Passagen auf! Zwar nur eine oder 2, aber trotzdem!
Die folgenden Plattenspieler wurden dann aber auch besser und somit war auch sonst die CD klanglich keineswegs so überlegen wie behauptet wurde.
Dennoch dauerte es noch sehr lange, bis der (für mich) "perfekte" Plattenspieler Einzug hielt. Der Anti-Lenco von anTiTon spielt seit einigen Jahren zu meiner völligen Zufriedenheit, die Probleme der Vergangenheit waren damit endlich passé. Und rumschrauben tu ich an dem auch nicht. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die perfekte Eingangsimpedanz am Phono Pre und die passende Tonarmhöhe gefunden hatte. Seitdem wird nur noch ab und zu die Auflagekraft kontrolliert, fertig.
Also ich bin relativ tief in die technischen Aspekte der Vinylwiedergabe vorgedrungen, aber eher gezwungenermassen und somit habe ich auch keinen Entzug, das nur noch selten anzuwenden.
Auch höre ich nicht mehr viel Platte, eigentlich nur noch wenn ich einfach mal Bock drauf habe oder LPs die es digital nicht gibt oder die digital schlechter klingen.
Ich hab zwei Mal im Abstand von fast 30 Jahren die DSoTM von einer MFSL Pressung gehört (leider nicht meine) und kann sagen, da kommt nix anderes auch nur ansatzweise mit, keine deutsche Pressung und schon gar keine der gefühlt alle 5 Jahre neu erscheinenden digitalen Remaster. Aber es gibt auch ganz normale Vintage Pressungen, die so brutal dynamisch und klangschön zur Sache gehen daß 99% des Digitalkrams inkl. High Resolution kalter Kaffee dagegen ist.
Für mich ist heute das Fazit, daß sich Vinyl nur lohnt wenn man eh genügend Schallplatten schon hat. Die Neuausgaben sind teuer, oftmals schlecht gepresst und kommen allermeistens von einem digitalen Master, so what. Ok, die Cover sind oft echt toll.
Taugliche Plattenspieler gibt es dagegen heutzutage genügend, mehr denn je und das in allen möglichen Preisklassen.
Die abschließende Ironie der ganzen Geschichte ist, daß ich damals teilweise Passagen zum Test einer sauberen Abtretung verwendete, von denen ich heute weiß, dass die schon auf dem Band verzerrt drauf sind, zumindest sind sie auf allen digitalen Ausgaben auch drauf. Also teils Mission Impossible....
LG
Manfred
Hallo Manfred,
wirklich erstaunlich was anTiTon aus dem ollen Lenco zaubert. Du bist ja nicht der Einzige der hier davon schwärmt (Gruß an Herrn M.) Schade dass man wohl keinen mehr umgebaut bekommen kann.
Gottseidank habe ich auch fast alle meine LPs behalten und war bei meiner alten deutschen DSotM von 1973 überrascht wie gut die im Vergleich zu meinen beiden Reissues von 2011 und 2016 klingt. Leider konnte ich noch keine MFSL davon hören. Ich habe THE WALL als MFSL-CD und das ist auch schon ne Wucht.
Mit besten Grüßen, Tom
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(16.01.2024, 18:39)fkjazz schrieb: In meiner Familie gab es irgendeinen Philipps Plattenspieler mit dem mein Vater seine, meist monauralen, Opernplatten hörte und ich die paar Schlager Singles die ich besaß.
1966 begann ich mich für Jazz zu interessieren und kaufte mir meine erste Stereo Jazz LP, die gerade erschienene Jimmy Smith Hoochie Cooche Man auf Verve. Diese Erstausgabe hatte einen derartig dynamischen Rillenschnitt das die Nadel unseres Philipps einfach aus der Rille sprang. Das führte dazu das ich meinen ersten eigenen Dreher kaufte, einen Dual 1019. Der konnte die Platte dann problemlos bewältigen. Damals hatte ich natürlich auch von nichts eine Ahnung, hinten stellte man das Auflagegewicht am Drehrad ein und vorne kam ab und zu ein neuer Nadeleinschub in das einfache Shure MM System. So hörte ich einige Jahre meine langsam wachsende Jazz Plattensammlung.
In den 70ern kaufte ich dann meiner Mutter einen Dual 704 mit Shure V15III und habe den 1019 nichtsahnend tatsächlich in die Mülltonne entsorgt.Den 704 habe ich nach dem Tod meiner Mutter mit 99 Jahren aus dem Nachlass gerettet und der spielt immer noch einwandfrei. Gerade heute habe ich ihm mal ein Grado Wood System verpasst und dabei bewundernt bemerkt das der Tonarm ja eine ziemlich ausgefuchste Konstruktion ist.
Mit dein Feinheiten der TA Einstellung habe ich mich erst in den späten 90ern angefangen zu befassen, die zwischenzeitlich noch angeschafften Plattenspieler wurden auch einfach so benutzt wie angeliefert.
In den 80ern traten durch die CD die Platten in den Hintergrund bis mir langsam klar wurde welche Schätze ich auf Vinyl hatte im klanglichen Vergleich mit den in dieser Zeit sehr bescheiden klingenden Digitalisaten. Zum Glück habe ich meine Platten immer behalten.
Hallo Friedrich,
als ich meinen ersten CD-Spieler hatte habe ich versucht meine LPs zu verkaufen, bin aber zum Glück nur wenige losgeworden. Heute freue ich mich über die alten Scheiben. Im Lauf der Jahre habe ich mir alle damals verkauften LPs wieder angeschafft. Die meisten davon beim örtlichen Second-Hand-Laden, der lustigerweise „Lost and Found” heißt.
Der Dual meines Vaters war auch der erste HiFi-Spieler mit dem ich Kontakt hatte. Besonders die größeren Modelle mit Direktantrieb waren richtig gute Konstruktion die auch heute noch durchaus mithalten können. Wenn mir einer günstig unterkommt würde ich nicht nein sagen.
Mit besten Grüßen, Tom
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Meine erste selbstgekaufte LP war THE DARK SIDE OF THE MOON, die zweite SGT PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND. Beide noch in meinem Besitz und spielbar. Krass dass man sich so genau daran erinnert. Scheinen prägende Erlebnisse gewesen zu sein.
Davor habe ich Singles gekauft:
1. STREETS OF LONDON von Ralph McTell
2. PLEASE MR. POSTMAN von den Carpenters
3. POPCORN von Hot Butter
Mit besten Grüßen, Tom
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(17.01.2024, 11:16)ProgNose schrieb: (17.01.2024, 07:13)LowFi schrieb: Heute ist mir das hören mit Vinyl so wichtig wie noch Nie .
Vinyl übt eine unwiderstehliche Faszination auf mich aus, die zunimmt, je intensiver ich mich damit beschäftige. Wie kann ein vergleichsweise technisch so limitiertes Medium so gut klingen?! Magie.
Wieso technisch limitiert ? Es ist High Tec .
Das analoge Medium ist zwar mechanisch aufgebaut, jedoch sehe ich darin keinen Nachteil zu digitalen Audiokomponenten.
Die Abhänigkeiten von Phonopre > Kabel > Laufwerk > Tonarm > Cartridge sind genauso komplex wie bei allen anderen Komponenten. Frag doch mal @ fkjazz warum er einen TW Akustik Raven TT u.a. gekauft hat. Das ist Mechanische High Tec Kunst.
Klanglich sehe ich beide Medien auf einer Ebene, vorrausgesetzt die analoge Abstimmung stimmt ebenfalls, sonst wird das klanglich betrachtet nix ....und wir wissen alle " the main factor is the mastering " whether it´s analouge or digital.
Dazu kommt der Kult ...das Sammeln, das Waschen einer LP, die Innen & Aussenhüllen, das Auflegen , dann der akustische Genuss .....die Rituale der Vergangenheit bleiben lebendig .
Gruß LowFi >>> The best Timemachine is a Song <<<
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