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Themabewertung:
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Projekt 9876,5
#1
Ich habe schon so viele Lautsprecher gebaut.
Sehr viele Lautsprecher gebaut.
Fast alle selbst konzipiert.
Meistens Breitbandkonzepte, im Horn, in  Transmission line.
Open Baffle,
Ich weiß gar nicht wie viele Paare ich bisher gebaut habe. 
Jedes Paar hatte seine Besonderheiten die es so liebenswert machte.
Aber egal wie gut z.B. die Hornkonzepte waren, bei all dem (oftmals wirklich strahlenden) Licht gibt es auch immer wieder Schatten, systembedingte Unzulänglichkeiten.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt wo ich sage In einem standard Wohnraum kann nur ein open Baffle Bass mit klassischer Dipolabstrahlung oder evtl sogar Kardioid wirklich sauber spielen, sofern er halbwegs plaziert werden kann. Die Auslöschung zu den Seiten hin reduziert Raummoden ungemein, Gehäuseresonanzen entfallen.
Was bleibt ist ein ansatzloser, schneller (ausklingender), sauberer Bass.
Natürlich hat er genau aus dieser Tatsache auch Nachteile, wenn man sich im Raum bewegt hört man zwischen oder neben den Lautsprechern nicht viel.

Also genau das richtige Konzept für den Connoisseur der mit seinem Rotwein auf der Couch sitzt!

Diesen Bass dann gepaart mit einem guten Breitbänder für Punktgenaue Ortung der Musiker und Instrumente. Ja das könnte die Lösung sein. Allerdings Habe ich die Erfahrung gemacht, dass große Instrumente, wie Konzertflügel, mit Direktschall eines kleinen Breibänders nicht realistisch wiedergegeben werden können. Da braucht es eher große Flächen mit mehr Verschiebevolumen. Oder aber die Unterstützung des Raumes durch Rundum- oder Dipolstrahler.

Vielleicht kennt Ihr die Ripol Bässe, eine gefaltete OB patentiert durch Axel Ridthaler.
Diese Produzieren einen sauberen extrem tiefen Bass aus wirklich kleinen Gehäusen. Eigentlich kennt die jeder. Was kaum einer kennt sind die PPD (Petrenko Petrushewskys Dipol) Bässe. Sie funktionieren genauso wie Ripole, sind aber ohne gefaltetes Gehäuse noch einfacher zu bauen. Die fiese Kanmerresonanz der Ripole liegt ausserdem deutlich höher so dass man die PPD Bässe höher trennen kann.

Ich schreibe mir hier einen Wolf, dabei sagen Bilder mehr als 1000 Worte.

Nichtsdestotrotz, ein Wort zum Mittel-/Hochton. Ich habe verschiedene DML Experimente durchlebt. Also Biegewellenwandler, gaaaanz grob in die Richtung von Manger, ja … nur grob) Diese Art wie die Musik bei einem Biegewellen Wandler vermittelt wird ist einzigartig. Sehr homogen.
Walsh oder German Physiks DDT sind auch Biegewellenwandler, die auf Grund der besonderen Form den Raum integrieren.
Ich habe mich entschieden eine Variante des DDT zu verwenden, ohne eigenes Volumen, nur für Mitten und Höhen.

Also hier mein, das meine ich wörtlich, letztes Projekt.

Zwei Wege per MiniDsp getrennt und Dirac an den Raum angepasst.

   
   
   
   
   
Ziel erreicht!
Einen Bass, den ich so bisher noch nicht in meinem, und anderen auch nicht, Raum erlebt habe.
Absolut trocken, präzise, auf den Punkt. Der ‚Walsh‘ löst wunderbar auf und bringt Details, die nicht durch Hochtonbrillanz vorgetäuscht werden, sonder die wirklich authentisch sind. 
Sie spielen wirklich wie aus einem Guss. Absolut integer mit viel Raumgefühl.

Ich habe wirklich schon alle Konzepte durch. Dieses hier ist vom Ergebnis wirklich besonders.

Details vom Bau kann ich bei Interesse gerne teilen.
Das ist übrigens ein Bastelprojekt für Allergiker, ganz ohne Sägemehl oder Holzstaub.
Die Lautsprecher sind komplett aus dem 3D Drucker
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#2
Morjen Morjen,

und congrats - so was habe ich wirklich in über 50 Jahren noch nicht gesehen -

wie aus nem geilen Sci Fi Film!

Wenn Darth Vader aufm Todesstern ne Anlage auf der Bude hatte, dann wahrscheins mit solchen TeilenSmile

Wer kann der kann!

Läuft das eigentlich auf dem TV mit Dirac noch lippensynchron?

Smile
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#3
na ja, exotischer als die German Physiks sehen sie eigentlich nicht aus.

   

Bei mir ist der 'DDT' driver halt umgedreht, weil bei meiner Sitzposition das Ohr unterhalb des Treibers ist.
Bei GP ist das zum Hören auf der Couch eigentlich suboptimal.
Das Gehäusevolumen nutzt German Physiks auch nicht für ihren DDT sondern für den Downfire Sub, den die da eingebaut haben.

GP nutzt für die DDT Membran 0.15 mm Kohlefaser mit einer fiesen Klebenaht, die sicher nicht ganz optimal ist. Ich habe meine mit dem 3D Drucker in PETG nahtlos, so dünnwandig wie es mit meiner Nozzle halt ging gedruckt. Liegt  etwa bei 0.28mm. Die Oberfläche habe ich mit Schelllack beschichtet. Wirkt im Hochton der inneren Dämpfung des rellativ weichen PETG entgegen. 

Eigentlich ist bei einem rundumstrahler ein downfireing Bass der auch rundum strahlt (obwohl das jeder Bass unterhalb von ca 250hz eh tut (abhängig von der Schallwandbreite)) die logische konsequenz. Das mag im Freiraum auch gut und richtig sein, regt aber zu Hause die ungewollten Raumresonanzen in allen Richtungen an.

Daher bei mir die Paarung mit dem PPD Bass. Ich habe versucht die Vorteile verschiedener Welten zusammenzuführen.

Ja der Ton läuft mit dem TV Lippensynchron. Könnte notfalls aber im TV im SETUP angepasst werden.
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#4
Hm,

so was wie die German Physiks habe ich schon mal gesehen und gehört - ewig her -
in den 90ern auf der High End im Kempinski - spielte enorm plastisch.

Aber optisch finde ich das weit weg von deinen Teilen und deine Boxen um Welten schöner und sehen für mich auch viel edler und wertiger aus.
Einzig beim LS Kabel auf der Rückseite hätte ich optisch was genommen, wo das Kupfer verschwindet -
meine Erfahrung auf Dauer mit diesen transparenten Kabeln ist einfach, daß die an den Enden immer auf Dauer mit dem Licht und Luft reagieren und einem die Litzen unterm Gummi schier verrotten bzw. sich verfärben.

Ich hätte da welche mit undurchsichtigen Gummischlauch genommen.

Smile
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#5
Als ich mit dem Projekt begonnen habe wusste ich noch gar nicht ob das überhaupt funktioniert.
PPD (Sub)woofer hatte ich bis dat noch keine gehört, man liest nichts über sie. Wahrscheinlich bin ich weltweit der zweite oder dritte der überhaupt welche gebaut hat.
Es war also erst einmal eine Machbarkeitsstudie.

Die Eckdaten waren: WAF Faktor, also nicht zu groß, und die Teile mussten von der Größe in meinem Drucker druckbar sein. Anyqubic Vyper 24x24x27cm

Erst einmal habe ich lange recherchiert um passende Treiber für dieses Konzept zu finden. Ich bin dann bei Peerless fündig geworden. 
Ich habe die Basselemente im Tinkercad designed und dann gedruckt. Pro element hat der Druck ca 2 Tage gedauert.
dazu kamen noch einige Fehldrucke bis ich den Druck optimal eingestellt hatte. Also alles in allem etwa 3 Wochen gedruckt. 

mit dem heutigen Wissen, dass das alles so funktioniert wie erwartet würde ich das Druckmodell noch etwas anpassen.
Ich würde z.B. einen Kabelkanal konzipieren und die Kabel innen laufen lassen, oder um die Modularität zu wahren die Module jeweils mit Anschlussklemmen versehen.

Das ist das schöne an diesem Konzept. Die Peerless Basse haben 8 Ohm. Zwei Parallel betrieben könnte man als eine Einheit mit Anschlussklemmen versehen.

Je nach Bedarf kann man dann Pro Seite 2, 4 , 8 Elemente stacken.
In meinem Raum hätten auch 2 Module je Seite gereicht. Aber mit den vieren habe ich mir die Stands gespart.

   
   
   
   
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#6
@Spassgeneral
Abgefahren - klasse! Um die Ecke gedacht  Knie nieder .
Ein großes Kompliment.

Lg Thomas
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#7
Nun gibt es doch noch einmal eine Veränderung.
Nicht dass ich unzufrieden war.
Es gibt einfach noch Punkte auf der bucket list die noch abgehakt werden müssen.

Ich bin ein großer Freund von Markaudio Breitbandlautsprechern. 
Habe auch schon einige fullrange eingesetzt. Ich höre im Schlafzimmer seit Jahren mit Markaudio Alpair 10.3 im Horn.

Was mich schon länger reizt sind die MAOP Treiber von Markaudio.
   

Die Mark Audio Breitbandlautsprecher MAOP (Micro Arc Oxidation Process oder Plasma Electrolytic Oxidization) werden in extrem kleinen Stückzahlen gefertigt und sind bei den Kunden vor Ort extrem begehrt.

Highlights
- Jedes Paar ist aufeinander abgestimmt
- Mikrolichtbogen-Oxidationsverfahren
- Membran aus kristallinem Oxid

So habe ich kurzerhand die "Walsh" Aufsätze abgenommen, 2 Gehäuseelemente für die MAOP 7.2
Gedruckt und die miniDsp Weiche angepasst.

   
   
   

Man merkt sofort, dass es jetzt einen Sweet Spot gibt. Auf Grund der geringen Größe der
Markaudio ist der aber relativ groß.
die Markaudios sind schon große Klasse. Die Membran wiegt ca 4Gramm, folgt jedem noch so feinem Musiksignal. Sie spielen locker bis über 20khz ohne zu nerven oder irgendwelche schärfen.

In einem Top abgestimmten Gehäuse kann man die MAOP 7.2 fullrange bis runter auf 50 Hz betreiben.
Hier im offenen Dipol Gehäuse trenne ich sie bei 260hz.
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#8
Wow, sehr abgefahren! Alles selber ausgedacht und gebaut, ich bin beeindruckt!
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#9
Big Grin 
Beeindruckend ist dabei vor allem der Klang.
Kicher 
Wirklich !
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#10
Hallo,
ich hoffe, es ist nicht off-topic:

Vom MAOP Breitbänder habe ich einmal was gelesen, in Verbindung mit einem Frugalhorn (wovon ich zuvor auch noch nie gehört hatte). Las sich alles sehr interessant:

https://ms-vint-audio.de/markaudio-maop7-im-frugalhorn/

Danke für Deinen Bericht, da bin ich gleich wieder angefixt, das Frugalhorn zu bauen.

Beste Grüße 
Macuil
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