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Klassische Musik
#1
Hallo zusammen

Obwohl wir hier ein eher auf Technik basierendes Forum sind, möchte ich ab und an dafür sorgen, das die Musik nicht zu kurz kommt. Insbesondere die klassische Musik.
Wohl keine Sparte hat es geschafft über 2-3-4 hundert Jahren Zuhörer so zu begeistern. Ob BACH, von dem Max Reger sagte. ER ist gleichzeitig-der Anfang und das Ende aller Musik. Beethoven, das Universalgenie, Schubert der geheimnisvolle, Mozart der unbegreifliche, Bruckner mit seinen Klangorgien u.v.a. mehr.
Hier soll es aber um einen anderen Komponisten gehen.
Einer der alle gängigen Konventionen über den Haufen warf. Dem nichts heilig war, der munter alle Genres zusammen modellierte. Der 1860 geboren und 1911 viel zu früh an einem Herzfehler starb.
Der von sich selber sagte, es wird 50 Jahre dauern bis meine Musik verstanden wird. Komisch, die Hippis und Alt-68ger lösten einen waren Boom über seine Person aus.
Ähnlich wie bei Franz Kafka.
Er war sehr abergläubisch, hatte, die seit Beethovens 9ter Symphonie als Unglückszahl benannte 9 durch die Umbenennung seiner 9ten  in, das Lied von der Erde, trotzdem das Pech, seine 10te nicht mehr vollenden zu können.
Er komponierte zahlreiche Lieder. In seinen Symphonien verarbeitete er oft Gedichte, unter anderen von Nietzsche.

O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
Ich schlief!
Aus tiefem Traum bin ich erwacht!
Die Welt ist tief,
und tiefer als der Tag gedacht!
O Mensch! Tief!
Tief ist ihr Weh!
Lust tiefer noch als Herzeleid!
Weh spricht – Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit,
will tiefe, tiefe Ewigkeit! 

Wohl kein anderer Komponist hat solche Spuren hinterlassen und hat anderseits so viel in seine Musik gelegt, die sich später bewahrheiten sollte, wie ER.
Leonard Bernstein , der ebenfalls wie ER, jüdischen Glaubens war, sagt über ihn. Er hat alles voraus gesehen und in seinen Kompositionen verarbeitet.
Den Untergang der Donaumonarchie, dem zuvor grauenhaften 1ten Weltkrieg......bis hin zu den rauchenden Schloten von Auschwitz.
Er hat Musik komponiert, die dem Zuhörer einiges abverlangt.
Man ist sich nie sicher auf was für ein Terrain man sich begibt. Gerade noch in Walzer-Polka- Ländler Rhythmen seelig schwelgend, ist da schon das Unheimliche, das Böse, die grauenhafte Fratze der Ungeheuerlichkeit.
Musik von abgrundtiefer Trauer und dann wieder von unglaublicher Schönheit. Ein Wechselbad der Gefühle.
Seine 2te durfte ich dieses Jahr in Leipzig erleben. Im Gewandhaus zu Ehren seines 150ten Geburtstags.
Ein riesengrosses Orchester, Chor, Sopran und Altstimme müssen ca. 1 Stunde warten bis sie ihren Auftritt haben.
Ein Erlebnis, was ich niemals vergessen werde.
Und wer war es nun ???

Denke mal, viele werden es wissen

GUSTAV MAHLER.

Verlinke hier mal ein You Tube Video von seiner 2ten Symphonie unter der Leitung von Lenni Bernstein.
Viel Spass beim hören und gucken

https://youtu.be/9MNXqXXfMoM?si=EUyJiVZ0StHy8Dlj

l.g. werner
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#2
Klassik ist nach zeitgenössischem Jazz mein Lieblingsgenre. Darüber zu schreiben ist eher schwierig, da ich verglichen mit einigen Klassik Experten, die ich kennenlernen durfte, nur oberflächlich Ahnung habe.

Ich versuche regelmässig in Klassik Konzerte zu gehen weil das immer ein Erlebnis ist und andererseits das Gehör auf den Klang von akustischen Instrumenten schult. Ära und Musikgattung ist dabei egal, von Alter Musik bis Modern, von Kammermusik bis Oper.

Letzte Saison hatte ich noch ein Abo für das SWR Sinfonieorchester, nun besuche ich halt was so angeboten wird und mich anspricht. Das letzte war ein Konzert von Studenten der Musikhochschule Freiburg, wirklich erstaunlich auf welchem Niveau die bereits spielen - und der Klang des relativ kleinen Orchestersaals ist deutlich besser als der im Konzerthaus. Das Stück das mir am besten gefiel war die 2. Sinfonie von Robert Schumann, wirklich sehr schön!

Das erste Stück war die Karelia Ouvertüre von Sibelius, leider nicht die gleichnamige Suite. In der Ouvertüre klingt das Wahnsinnsthema aus dem letzten Satz der Suite leider nur kurz an - und sorgte dennoch für Gänsehaut am ganzen Körper!
Die Karelia Suite ist jedenfalls ein Tipp für alle die sich (wie ich) gerne mal am Klang eines grossen Orchesters berauschen!

Dann wurde noch eine Suite von Richard Strauss für 12 Bläser gespielt, was noch zur Kammermusik zählt und daher ohne Dirigent aufgeführt wird. Besonders beeindruckend hier die fast schon stupende Technik der Studenten, hört man ja bei Liveaufnahmen selbst hoch renommierter Orchester hin und wieder "Wackler" oder leichte Unsauberkeiten bei den Bläsern!
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#3
Die Woche davor hatte ich unvermutet die Gelegenheit ein interessantes Doppelkonzert zu besuchen mit dem Freiburger Barock Consort und dem Ensemble Recherche die abwechselnd ein kontrastreiches Programm spielten. Dabei stahl das vorzügliche Ensemble Recherche dem Barock Consort leider etwas die Schau, weil die Musik lauter, effektvoller und ungewohnter war während das Barock Consort im grossen Saal fast etwas unterging.

Dabei bestätigte sich wieder mal die Erfahrung, dass die "Neue Musik" die auf Konserve oft als sperrig empfunden wird live grossen Spass machen kann und das auch vom Grossteil des Publikums so empfunden wird, obwohl das ein Abokonzert des Barockorchesters war.
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#4
Morjen morjen Manni,

ich bin als Teenie in  die Klassik Begeisterung reingerutscht durch - nicht lachen - Filmosundtracks!

Als Sachen wie Star Wars und Superman anliefen und der John Williams (bin bis heute ein Riesenfan!!!!) durchstartete, war mir die Musik fast wichtiger, als die eigentlichen Filme und sammelte ich Soundtracks und sog mich mit Wissen voll -

und war dann total überrascht, daß John Williams das gar nicht "erfunden" hat - sondern im Prinzip schon von Gustav Holst genauso zelebriert wurde.

Keine Frage, daß die Planeten ganz schnell zu meiner Lieblingsmucke gehörten und ich mir da zig Einspielungen besorgte- besonders schön habe ich heute die von Karajan und später von dem Jazzer Andre Previn in Erinnerung.

Hier einige Gedanken - aber ihr kennt das eh wahrscheins alle - zu den Planeten:

Die Planeten ist eine Orchestersuite, die aus sieben Sätzen besteht, die jeweils einen Planeten unseres Sonnensystems und die römische Gottheit, nach der er benannt ist, charakterisieren. Holst wurde von der Astrologie inspiriert, die den Planeten verschiedene Einflüsse auf die menschliche Persönlichkeit zuschreibt. Die Musik ist sehr abwechslungsreich und nutzt die volle Klangpalette des Orchesters, um die verschiedenen Stimmungen und Atmosphären zu erzeugen.

Der erste Satz, Mars, der Kriegsbringer, ist ein kraftvolles und bedrohliches Stück, das den Krieg und die Zerstörung darstellt. Die Musik ist in einem ungewöhnlichen 5/4-Takt geschrieben, der einen marschierenden und unerbittlichen Rhythmus erzeugt. Die Streicher spielen mit dem Bogenende (col legno), um einen perkussiven Effekt zu erzielen, und die Bläser und Schlaginstrumente spielen dissonante Akkorde und Fanfaren. Die Musik steigert sich zu einem dramatischen Höhepunkt, bevor sie abrupt endet.

Der zweite Satz, Venus, die Friedensbringerin, ist ein Kontrast zu Mars. Die Musik ist sanft und lyrisch und drückt die Liebe und die Harmonie aus. Die Streicher spielen mit dem Bogen (arco) und die Holzbläser spielen schöne Melodien. Die Musik hat einen schwebenden Charakter und verwendet viele Dur-Akkorde und Modulationen. Die Musik endet mit einem ruhigen und friedlichen Ausklang.

Der dritte Satz, Merkur, der geflügelte Bote, ist ein schnelles und lebhaftes Stück, das die Beweglichkeit und die Kommunikation darstellt. Die Musik ist in einem 6/8-Takt geschrieben, der einen tänzerischen und fließenden Rhythmus erzeugt. Die Melodien werden von verschiedenen Instrumenten übernommen und imitieren sich gegenseitig. Die Musik ist sehr chromatisch und wechselt häufig die Tonart. Die Musik endet mit einem scherzhaften und verspielten Schluss.

Der vierte Satz, Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit, ist ein fröhliches und optimistisches Stück, das die Freude und die Großzügigkeit darstellt. Die Musik ist in einem 3/4-Takt geschrieben, der einen walzerartigen und schwungvollen Rhythmus erzeugt. Die Melodien sind eingängig und majestätisch und werden von verschiedenen Instrumentengruppen gespielt. Die Musik hat einen Höhepunkt in der Mitte, wo eine berühmte und erhabene Melodie erklingt, die später als Hymne “I vow to thee, my country” verwendet wurde. Die Musik endet mit einem triumphalen und jubelnden Schluss.

Der fünfte Satz, Saturn, der Bringer des Alters, ist ein langsames und düsteres Stück, das das Alter und die Weisheit darstellt. Die Musik ist in einem 4/4-Takt geschrieben, der einen schweren und schleppenden Rhythmus erzeugt. Die Streicher spielen tiefe und dunkle Töne, während die Harfe und das Glockenspiel hohe und helle Töne spielen. Die Musik baut sich zu einem erschütternden und bedrückenden Höhepunkt auf, bevor sie sich zu einem friedlichen und resignierten Ende beruhigt.

Der sechste Satz, Uranus, der Magier, ist ein geheimnisvolles und überraschendes Stück, das die Magie und die Veränderung darstellt. Die Musik ist in einem 3/4-Takt geschrieben, der einen unregelmäßigen und unvorhersehbaren Rhythmus erzeugt. Die Musik beginnt mit einem lauten und schrillen Schlag, der die Ankunft des Magiers ankündigt. Die Musik wechselt zwischen leisen und lauten Passagen, die verschiedene Zaubertricks und Illusionen darstellen. Die Musik endet mit einem plötzlichen und schrecklichen Schlag, der den Magier verschwinden lässt.

Der siebte und letzte Satz, Neptun, der Mystiker, ist ein leises und nebliges Stück, das das Mysterium und die Unendlichkeit darstellt. Die Musik ist in einem 5/4-Takt geschrieben, der einen schwebenden und unbestimmten Rhythmus erzeugt. Die Streicher spielen sehr leise und mit Dämpfern, während die Flöten und die Celesta hohe und ätherische Töne spielen. Die Musik wird von einem sechsstimmigen Frauenchor begleitet, der ohne Text singt. Die Musik wird immer leiser und entfernter, bis sie schließlich in der Stille verschwindet.

Die Planeten ist ein Meisterwerk der Orchestermusik, das die verschiedenen Aspekte des menschlichen Charakters und Schicksals in einer faszinierenden und eindrucksvollen Weise darstellt. Die Musik hat viele andere Komponisten, vor allem John Williams, beeinflusst, der Elemente aus Holsts Musik für seine berühmten Soundtracks zu Star Wars und anderen Filmen übernommen hat.

Zum Glück hatte ich ab der neunten Klasse einen tollen Musiklehrer, in dessen pentatonischen Orchester ich mitspielen durfte -
der kam eigentlich vom Rundfunk und erzählte und erklärte mir unglaublich viel über Klassik - beispielsweise was die Musiker gerade wie beschreiben mit ihren Tönen und das nahm für mich alles Formen an. Ich schwankte dann in meiner Abschlußarbeit in Musik auch lange- welches Referatsthema ich nehmen soll - eins aus der Klassik oder eins aus meiner damals anderen frischen Liebe 1982 - dem Metal - und im letzten Moment machte dann Hallowed be thy name von Iron Maiden das Rennen, da ich wußte, das würde meinen Musiklehrer umhauen, da die ganze Dramatikpalette rüberkommt - wie es auch bei vielen Klassiksachen ist - nur eben komprimiert auf 7 oder 8 Minuten. Das brachte mir dann auch eine 1 mit 3 Sterne, was mich total freute, da mein Musiklehrer mit Rock bis dato gar nix am Hut hatte.

An Klassik begeistert mich immer wie Wucht, Kraft und Explosionsfähigkeit und der mögliche Klangfarbenreichtum eines Orchesters - das ermöglicht eine enorme Dramaturgie, wie man sie nur schwerlich anders erzeugen kann.

Was mich auch immer wieder beeindruckt ist, der  Unterschied, wenn die gleichen Stücke von verschiedenen Dirigenten und Orchestern recordet werden -

da gibts Sachen, die sind zwar in der High End Welt beliebt, zünden aber bei mir persönlich weniger - wie der Erich Kunzel, wenn er mit den Cincinatti Pops loshaut.  Ich liebe so alte Sachen - noch mit Rauschen - vom Karajan meist sehr. Der hat irgendwie mehr feines Schwingen in die Orchester gebracht, ist aber heute weniger beliebt, wenn ich mich so mit Bekannten unterhalte.

Und nein, ich kenne mich da nicht sonderlich aus  - ich hörs halt gerne und schwelge - und staune.

Viele Filme brauche ich gar nicht sehen, daß höre ich den Soundtrack und bin mittendrin im Geschehen.

Ganz besonders bei Superman und Star Wars aus den 70ern.  Ich weiß gar nicht wie viele CD Ausführungen ich da rumliegen habe.

Smile
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#5
Montserrat Caballe

singt das Ave Maria aus Verdis Otello

https://youtu.be/by9m5zYntqQ?si=Ednmb_fx9n226yWE

Hab ich  mir gestern angehört. Zum sterben schön.

l.g. werner
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#6
Ich habe nach längerer  Zeit an einem meiner Dreher mal wieder ein Grado Wood montiert und höre damit gerade diese alte Melodya LP.
DIE interpreten sind ja Zeitgenossen von Prokofiev und waren mit ihm gut bekannt.

Welch ein Schmelz in der Geigenstimme !  Ich genieße.

     
Besten Gruß
Friedrich
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#7
Weiter geht es mit Dvorak

   

Hervorragende Aufnahme
Besten Gruß
Friedrich
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#8
   
Gefällt mir
Man hört sich
Uwe
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#9
Beethovens Ballettmusik, wohl die einzige.
Getanzt kann ich mir das nicht vorstellen aber schön zu hören ist es.

   
Besten Gruß
Friedrich
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#10
   

Gerade eingetroffen
Besten Gruß
Friedrich
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