Servus,
habe mich meiner "Zwangsstörung" mal wieder geschlagen geben müssen, und nach wochenlanger Recherche wieder einen Vollverstärker zum Testen bestellt.
Nach langem hin und her fiel meine Wahl auf den Arcam HDA SA-20. Ein sogenannter Class G Amp, der die herkömmlichen Welten von Class A auf Class B Betrieb auf die etwas eigenwillige Arcam Art verbinden und verbessern soll. Arcam schreibt dazu folgendes:
Bei HiFi-Verstärkern gibt es häufig zwei Probleme. Class-A, die traditionelle Wahl der Audiophilen, verwendet ein einzelnes Netzteil, das ständig mit voller Leistung läuft, auch wenn kein Signal anliegt. Sie eignet sich hervorragend für die Wiedergabe feiner Details bei niedrigen Pegeln, hat aber Schwierigkeiten, bei Bedarf extreme Leistung zu liefern.
Class-A/B, die gebräuchlichste Verstärkerklasse, schaltet zwischen den beiden internen Verstärkern um, einen für jede Hälfte der Wellenform. Weitaus effizienter, aber oft ein Rezept für Frequenzweichenverzerrungen, da die von uns ersehnten leisen Details bei einer Fehlanpassung zwischen den beiden Umschaltungen verloren gehen können.
Class-G ist im Wesentlichen ein hybrider Verstärker, der Class-A speziell für Signale mit niedrigem Pegel verwendet, aber bei Bedarf eine zusätzliche Stromversorgung einschaltet, um die größeren Teile der Wellenform zu versorgen.
Soweit so gut mit der Theorie. In den einschlägigen Reviews und Foren wird der Gerät als hochmusikalisch, exakt und fein auflösend sowie relativ schnell beschrieben. Dazu noch breite und tiefe Bühnen etc. und blah blah blah. Man wird sehen .. und hören. Pegelorgien sollen trotz seiner Leistung von 90 W an 8Ohm nicht so seine Stärke sein, was auch bei höherer Leistung hörbar werden soll, aber das ist mir eh nicht mehr wichtig.
Da ich in Regel nicht mehr Pegel als um die 60-70 db(A) abrufe, dürfte der Class A Betrieb, den der Arcam bis so um die 18/20 W liefert, absolut ausreichend sein. Ausgerechnet liegt mein Bedarf an Verstärkerleistung so bei max. 10-15 W.
Ich betreibe ja im Moment den Emotive TA-100 an den Wharfdale EVO 4.2 Überfliegern. Bei allen Qualitäten die der TA-100 für den Preis bietet, geht da meiner Ansicht nach noch wesentlich mehr mit den EVOs. Bin gespannt, wie der britische Plastik/Blechbomber sich letztendlich schlägt.
Beiträge: 2.458
Themen: 116
Registriert seit: Jul 2023
Bewertung:
74
Nabend Rupert,
ich teste demnächst auch einen Überflieger - der auch als Geheimtipp gehandelt wird - den BC Acoustique E 234 -
Martin hat den heute bestellt und kostet vor.
Arcam Händler ist er ja auch.
Beiträge: 2.458
Themen: 116
Registriert seit: Jul 2023
Bewertung:
74
PS Rupert,
da fällt mir ein, ich hatte vor Jahren einen dicken Brocken von Arcam im Hause - was das für eine Technologie war, weiß ich nicht mehr - Martin sandte mir den zu.
Der hatte Raumkorrektur mit an Bord - aber leider auch ein Gebläse in Mammutgröße -
ich kam klanglich gar nicht mit klar und das ganze riesige Gehäuse hat etwas mit der Musik mitgeklingelt - denn viel drinnen war da nicht.
Das klang an KLipsch alles irgendwie flach im Mittelton und dynamisch gepreßt, besonders bei Szenen mit Explosionen usw.
Ich drücke dir die Daumen, daß du mehr Glück mit hast.
Wie gesagt, auf Anraten von Thomas teste ich als nächsten diesen hier, und so wie er ihn klanglich beschrieben hat, ist er genau was auch für deine Ohren - warm und musikalisch.
BC Acoustique: BC Acoustique EX-234 Vollverstärker (bc-acoustique.audio)
MD fangen diese Woche mit den Geräten an und Max Krieger hat den auch schon im Programm.
Besonders gut soll übrigens die Phono Vorstufe im Gerät sein!
Das kann ich leider nicht testen, es sei denn, ich fahr damit zum Ludwig oder zum Herbert.
Beiträge: 268
Themen: 15
Registriert seit: Aug 2023
Bewertung:
20
bin neugierig auf eure berichte !
class-g und -h sind coole conzepte, wenn auch nicht mehr so neu. rein technisch weiß ich immer noch nicht, was ich davon halten soll. die machen ja einfach gesagt einen class-ab komplizierter um letztendlich strom zu sparen. wie wirkt sich diese verkomplizierung auf den klang aus ? kriegt man dieses "dynamische" manipulieren an der betriebsspannung in den griff ?
ok, wieder mal was neues das sich gut vermarkten lässt. class-d sind in der effizienz nicht zu unterbieten. und ganz neue konzepte gehen auch deren wohl einzige schwachstelle an - die notwendige integration des (meist) PWM signals (das immer vorhandene LC glied am ausgang).
ich denke, daß die g und h konzepte sich nicht durchsetzen werden, die sind zu teuer für den massenmarkt...
-----------------------
vg tg
Servus zusammen,
bin auch gespannt, was Werner zum BC Acoustique EX-234 zu berichten hat. Hab den auch auf den Sender, lasse aber Werner gerne den Vortritt.
Mein Interesse gilt auch eher dem kleineren Bruder EX-214. Da findet man im Netz auch mehr Infos dazu.
Jetzt klopf ich erstmal den Arcam ab. Müsste die nächste Stunde schon eintreffen.
Nicht mehr so einfach, in diesem Leistungs- und Preissegment fündig zu werden. Streamer und DAC brauch ich genauso wenig wie einen Phonoeingang. Da ist mein Röhren Phono Pre gesetzt.
Mal sehen. Hoffentlich wirds nicht wieder so ein Reinfall wie mit dem Audiolab. Mit so was könnte ich nicht leben. Andere finden ihn gut. So ist das halt.
Beiträge: 2.458
Themen: 116
Registriert seit: Jul 2023
Bewertung:
74
(06.09.2023, 07:57)Athlon64 schrieb: Servus zusammen,
bin auch gespannt, was Werner zum BC Acoustique EX-234 zu berichten hat. Hab den auch auf den Sender, lasse aber Werner gerne den Vortritt.
Mein Interesse gilt auch eher dem kleineren Bruder EX-214. Da findet man im Netz auch mehr Infos dazu.
Jetzt klopf ich erstmal den Arcam ab. Müsste die nächste Stunde schon eintreffen.
Nicht mehr so einfach, in diesem Leistungs- und Preissegment fündig zu werden. Streamer und DAC brauch ich genauso wenig wie einen Phonoeingang. Da ist mein Röhren Phono Pre gesetzt.
Mal sehen. Hoffentlich wirds nicht wieder so ein Reinfall wie mit dem Audiolab. Mit so was könnte ich nicht leben. Andere finden ihn gut. So ist das halt.
Hallo Rupert,
was ein Zufall, der Max Krieger erzählte mir gerade gestern von dem von dir angepeilten kleinen Bruder vom BC - der soll auch sehr sehr gut sein - allerdings hat der nur einen Trafo - der 234 hat Doppel Mono Aufbau und kanalgetrennte Trafos, was in der Preisklasse einmalig am Markt sein soll.
Audiolab hatte ich auch einen amp im Test an Wharfedale, ist etliche Jahre her und müßte ich im Kellerkind Forum raussuchen -
hat bei mir ebenfalls nicht gepaßt und ging nach ner Woche oder so wieder retour.
Servus,
kurzes Zwischenfazit zum Arcam SA 20, der jetzt gute 4 Std. bei mir aufspielt.
Nach ner Stunde dachte ich, das wird wohl eine enge Angelegenheit zwischen dem Briten und dem Ami (Emotiva TA-100). Mitnichten.
Der Arcam legt Stunde um Stunde derartig zu und macht immer mehr auf, das es eine wahre Freude ist. Ich verschone euch mit den an dieser Stelle üblichen Schwurbeleien.
Das ist ein hochmusikalischer Verstärker, der alles bietet, was man sich klanglich so wünscht. Und zieht im Moment eine immer weitere und tiefere Bühne auf.
Hör gerade Donald Fagens Kamakiriad über Tidal .. und mir scheint die Sonne aus dem Ars ...
Das Teil ist relativ schwer und trotz Blech mit Kunststofffront wertig verarbeitet. Die Tasten zur Quellenwahl sind relativ schlecht ablesbar, dafür punktet das große Punktmatrix Display.
Der Emotiva ist für seinen Preis ein Überflieger, kein Zweifel. Aber der Arcam kann einfach alles besser. Keinerlei Lästigkeiten, trotzdem hochauflösend.
Als bildliche Metapher gesehen auf der eine Seite der hemdsärmelige und etwas rotzige Cowboy wie Clint Eastwood, auf der anderen Seite der smarte englische Gentleman wie James Bond.
Beides hat seinen Reiz. Was langhörtauglicher ist, könnt ihr euch denken. Und ich behalte beide. Mal sehen, Was sich die nächsten Tage noch so tut.
Beiträge: 2.458
Themen: 116
Registriert seit: Jul 2023
Bewertung:
74
Morjen morjen Rupert,
na das nenne ich doch mal eine positive Überraschung.
Muß ja auch mal was hinhauen und nicht nur frusten
Verstärker ist und bleibt immer ein hochsensibles Thema - ich weiß gar nicht, wie viele ich schon hatte oder auch probierte -
die Ergebnisse unterschieden sich teilweise fatal bis hin zum Verstärker oder Boxentod in der falschen Kombi - und das nicht, weil ich zu viel Gas gab, sondern weil irgendwas elektrisch nicht paßte.
Erschwerend reagieren nicht selten unterschiedliche Lautsprecher anders auf den jeweiligen amp, sondern obendrein oftmals auch noch mimosenhaft auf das jeweils verwendete LS - Kabel - und da sind wir noch nicht an den Eingängen, die oftmals auch noch unterschiedliche Werte haben, so daß Signalkabel auch noch mit reinspielen.
Ich komme mir beim Abstimmem einer Anlage immer vor, wie wenn ich auf eine Waagschaale was neues drauf lege und dann die andere Seite kippt und ich das wieder in Balance bringen muß.
Beiträge: 58
Themen: 1
Registriert seit: Oct 2022
Bewertung:
5
Zitat:Class-G ist im Wesentlichen ein hybrider Verstärker,
Ab 14:00min
https://m.youtube.com/watch?v=cZybxMQQ7x8
>Wer nichts weiß, muss alles glauben<
(07.09.2023, 23:23)Anti schrieb: Zitat:Class-G ist im Wesentlichen ein hybrider Verstärker,
Ab 14:00min
https://m.youtube.com/watch?v=cZybxMQQ7x8
Servus,
Danke für den Link. Der technische Hintergrund war mir schon klar. Aber dass es Class D Amps schon länger gibt, war mir so nicht bewusst. War immer mit Röhren oder Class D unterwegs.
|