11.08.2023, 08:12
Morjen morjen,
am 4.10.2017 kam ich durch Zufall über MD-Sound zu einem Receiver von Emotiva- der mich bis heute - ja 6 Jahre später - schwer beeindruckt - und das nicht nur fürs Geld!
Ich hab den tatsächlich immer noch und testete den mittlerweile an Unmengen von Lautsprechern -
eine echte Allzweckwaffe!
Ich möchte davon einige Bemerkungen von mir vom Kellerkindforum herüberretten, auch wenn es das Produkt schon lange nicht mehr zu kaufen gibt - falls jemand mal einen am Gebrauchtmarkt findet - da kann man zuschlagen -
zumal der neu nur 550 Euro UVP bei MD kostete!
Hier meine Erstbegegnung an Klipsch RP 280:
Hallo Freunde,
dieser Tage schrieb ich -
leider im falschen Thread -
meine Erfahrungen zum Emotiva BasX TA 100 Receiver:
Zitat:
Ich schreibe heute über Bas X TA-100 Receiver.
Der kostet wohl 600 Euro Listenpreis und ist eine absolute Multimaschine.
Für 600 Euro kriegt man einen Class A/B Verstärker mit eingebauten DA/Wandler und zig Anschlüssen für Digital (Koax, Lichtleiter, USB) zwei analogen Eingängen und eine eigene umschaltbare Phono Vorstufe!!!!!!- sowie einem Radio Empfangsteil.
Die Amerikaner legen aber mit einer mehr als genialen Fernbedienung (totschick und auch im Dunkeln super bedienbar) ein echtes Gimmick bei, denn die sieht aus wie ein lackierter Koax Lautsprecher und wenn man die in der Hand hält kann man praktisch mit einem Finger in der "Membrane" das ganze Wunderteil von Receiver steuern.
Der TA 100 kann auch als reine Vorstufe benutzt werden und beispielsweise die Endstufen TA 150 oder TA 300 aus dem Hause Emotiva oder jede x beliebige Endstufe ansteuern.
Auch für einen Subwoofer existiert ein eigener Ausgang.
Zum Lieferumfang gehört auch ein 12 Volt Trigger Kabel, falls man nur das Vorstufenteil nutzen will, damit wird die Endstufe angeschlossen und mitgesteuert.
Schaltet man den TA 100 an, so aktiviert er ca. 1 Sekunde später die Endstufe.
Weiterhin liegt ordentliches Cinch Kabel mit vergoldeten Steckern dabei, daß klanglich übrigens superexcellent zum Emotiva paßt. Stromkabel hatte ich leider nur US Version dabei. Ich nehme aber an - auf Grund meiner gemachten Erfahrung mit der PT 100/TA 300 Vor Endstufenkombi, daß normalerweise auch deutsche Kabel dabei liegen, da es bei den anderen Produkten der Fall war.
Antennenkabel ist auch im Lieferumfang mit Schraubsteckern, also alles superprima - ein Rundum Paket.
Im Vorfeld machte mir die Leistung des Emotiva mit 2 X 50 Watt an 8 Ohm und 2 X 90 Watt an 4 Ohm Kummer, da ich die Wochen zuvor wesentlich leistungsstärkere amps an der RP 280 testete, die aber allesamt im Vergleich zu meinen Referenzen von ASR und Pop Pulse mit zu wenig Autorität und Kraft einherspielten oder gar abschalteten.
Jegliche Ängste stellten sich als unbegründet dar.
Ich schloß den TA 100 erstmal an die RB 81 MK 2 von Klipsch an und das war schon mit den ersten Tönen Schock und Offenbarung zu gleich.
Das Ding hat richtig Kraft und bildet megagroße Räume ab das ist wirklich frappierend!
Schon nach ner Minute war mir klar, ich baue alles um und gebe dem Emotiva an der RP 280 eine Chance.
Was mir am Emotiva auch super gefällt, ist, daß man die Lautstärke in kleinen 0,5 db Schritten regeln kann und er völlig kanalgleich hochzieht.
Besonders praktisch finde ich auch die über FB mögliche KLangregulierung in Bässen und Höhen, sowie eine in 1 db Schritten regelbare Balance!
Display und Knopfbeleuchtung lassen sich in 20% Schritten dimmen - aber nicht gänzlich ausschalten.
Zum Sound an der RP 280:
Von allen Verstärkern, die ich bisher im Hause hatte klingt der Emotiva am chrunchigsten und am frechsten.
Jegliches Material hört sich damit so frisch an, wie wenn man in Chio Chips oder Knäckerot beißt.
Es fällt sofort auf, daß obwohl der Grundton die Ruhe und Kontrolle selbst ist - der Mittel und Hochtonbereich schier unverschämt und agil ist, so daß einem wirklich alle anderen amps etwas "Langweilig" im Vergleich rüberkommen.
Auch ist die Bühnengröße und Luft zwischen den Instrumenten ungeheuerlich groß und frei.
Filme sind damit ein neues Erlebnis, da selbst im Stereobetrieb bei entsprechenden Szenen die Fetzen rund um einen herum fliegen.
Die fetzige Agilität des Emotiva ist sicher nicht jedermanns Sache.
Die RP 280 klingt damit wesentlich größer als sie ist und entwickelt eine Luftigkeit, die seinesgleichen sucht.
Die Kehrseite der Medaille ist, daß je nach Filmmaterial und besonders bei Serien Stimmen im Transientenbereich auch mal zu viel Pfeffer entwickeln und gehörig zischen.
Dem kann man entgegenwirken, wenn man den Hochton 2-3 db runterzieht am amps, dann paßt das wieder.
Diese Aktion ist bei meinen anderen amps nicht erforderlich, da bleiben Transienten immer butterweich und glänzend.
Bei Musik kann es durchunter auch vorkommen, daß einem bei manchen records die Gitarren körnig vorkommen.
Das macht den Sound frech aber auch etwas maschinell.
Die Verwöhn Schlagsahne eines MD T 180 von PopPulse oder gar eines ASR Emitter bekommt man nicht geboten - der Hochton des Emotiva geht mehr in Richtung voll auf die Fresse.
Harsch wird er aber in keinem Fall.
Je nach Aufnahmen spielt der Emotiva meilenweit alles in Grund und Boden, was ich kenne, bei anderen Sachen aber auch nicht so emotional und schön wie mit manch anderem amps- ich sehe für mich die Problematik da charakterverwand mit dem MD Satisfaction, der gutes Sound Futter fordert.
Was mich persönlich spektakulär völlig umhaut ist diese Luftigkeit und Leichtigkeit und Größe, die der Emotiva aus dem Ärmel schüttelt.
Der Bass klingt grundlegend anders, als alles, was ich kenne. Der Kickbass ist bei weitem nicht so spaßig erregend und federnd wie beim MD T 180 oder ASR Emitter- sondern nüchterner und genauer-
dafür hat der Emotiva einen Schub im unteren Bassbereich, der einem Angst und Bange werden läßt .
Das ist schier magisch.
Nach dem letzten Alien Film dachte ich meine Eingeweide neu sortieren zu müssen.
In den ersten paar Tagen ist der Tiefbassbereich ein wenig schwammig erschienen - das gab sich nach dem Einspielen aber schnell.
Wobei wir beim nächsten Punkt sind, der Emotiva war für einen amp sehr schnell in Hochform und schon nach wenigen Tagen stabil im Klangbild und hat sich dann auch nicht mehr verändert. Kein monatelanges Einbrennen, wie ich es von meinen anderen Amps her kenne.
Es ist eine außerordentliche Gerätschaft.
Nachteile hat er aber auch:
Der Gehäusedeckel ist ein schlechter Witz und singt schon hörbar mit, wenn man nur in die Hände klatscht oder lauter in der Nähe des Gerätes redet.
Ich habe ihn provisorisch mit 2 Türstoppern beruhigt und warte noch auf meine Klebematten von MD, die letzten Samstag hätten in der Post sein sollen.
Der Zweipol Stromanschluß wie am Rasierer ist für mich auch daneben und gescheites Strom Kabel kriege ich nur über ein HMS Adapterkabel angeschlossen.
Ich suche nun verzweifelt einen Adapterstecker von Kaltgerät auf 2 Pol.
Der Ringkerntrafo war in den ersten Tagen absolut totenstill - danach dasselbe Dilemma wie beim Pop Pulse, er fängt immer wieder mechanisch das Brummen an - wenn auch nicht stören laut, so aber doch hörbar für meine Ohren.
Bei allen Emotiva Geräten stellte ich fest, daß sie nicht sonderlich gut mit Störungen klar kommen.
Positioniert man ein Schaltnetzteil zu nahe von einem anderen Gerät, kann es zu Grundrauschen, Sirren und Brummen kommen aus den Boxen, auch wenn nicht sonderlich laut, aber die Kisten reagieren drauf.
Stromverbrauch ist total super - wenn er an ist - dann zieht er trotz Class A ohne Signal nur 11,7 Watt.
Im Hörbetrieb auf normaler Lautstärke kommt man mit rund 20 Watt über die Runden und bei extremen Lautstärken kam ich in Spitzen auf ganze 46 Watt Strombedarf aus der Dose.
Dementsprechend gibt mit bis zu gehobenen Pegeln nicht die geringste Wärmeentwicklung und erst wenn man dauerhaft ein Metal Konzert "prügelt" wird das Gerät an der Stelle der internen Kühlrippe lauwarm, nicht mal handwarm.
Grundrauschen aus den Hochtönern liegt - wenn die Aufstellung stimmt bei 0- jedoch aus den Tieftönern, kann man bis ca. 10 cm Entfernung mit dem Ohr vorm Wandler ein leichtes Brummen wahrnehmen.
Wie alles andere am Markt - perfekt ist der TA 100 nicht, aber saugut.
Und für die Kohle bei dem was er bietet ein extremer Bargain.
Mir wäre am liebsten ein Verstärker mit dem herrlich cremigen Sound des ASR Emitter und der enormen Bühnenabbildung und Durchhörbarkeit des Emotiva und der Explosivität im Kickbass den MD T 180.
In einem jedoch verstört mich der Emotiva -
seiner Kraft und schier unendlichen Laststabilität mit 2 X 50 Watt an 8 Ohm.
Anhören tut sich das nach 300 Watt.
Ich bin dabei im Emotiva Lounge Forum auf einen Eintrag des Emotiva Präsidenten gelangt , der schreibt, daß der amp eigentlich 100 Watt an 4 Ohm hat und nicht 90 - und er deswegen TA 100 heißt und daß bei Emotiva Produkten die amps immer so kraftvoll klingen wie die doppelt mehr leistungsstarker der Konkurrenz.
Leider hat er da keine Begründung für geschrieben.
Vom Hören her, nicke ich das ab, was übrigens erst recht für die TA 300 Endstufe gilt, für die braucht man einen Waffenschein.
MIr war das sogar Zuviel des Guten an Klipsch.
Wie beim Pop Pulse wäre mir eine High End Version dieses amps am liebsten, mit gescheiten Gehäuse und besseren Stromanschluß und Trafo, leider- wie bei Pop Pulse - wird so was nicht angeboten. Optik und insbesondere Haptik des Gerätes sind halt allenfalls pragmatisch - außer bei der wirklich edlen FB. Die ist krass geil.
Ach so, der integrierte Wandler ist richtig gut.
Mag sein, daß man digital heute noch mehr reißen kann -
er hat wohl "nur" 192 khz - aber ich kann nicht maulen.
Alle von mir probierten Quellen kommen prima mit klar und selbst mein großer Denon 3930 DVD Player kommt damit prima rüber.
Das Radioteil konnte ich leider nicht ausprobieren, da ich im Keller keine Dose für Radio habe.
Soweit meine Meinung - wie immer offen und ehrlich mit allem plus und minus aus meiner Sicht.
Zitat Ende
Ich mache da hier einen eigenen Thread zu auf,
bin von dem Gerät mehr als schwer begeistert !
Gerade gestern wieder Filme gesehen und konnte nicht fassen, was dieses Wunderteil an Urgewalten aus der Klipsch RP 280 schüttelt.
So frech, luftig und emotional - es ist einfach eine Wonne!
Weiter schrieb ich am 7. Oktober mit Bilder:
Hallo Freunde,
heute hatte ich endlich das spezielle Dämmaterial von MD in der Post, um den Gehäusedeckel ruhig zu stellen.
Kommt auch aus den USA und ist 4fach wirkungsstärker als vergleichbare Produkte, welche man mir ebenfalls zum Test mitschickte.
Doof, wie ich bin habe ich mir natürlich den Daumen beim glatt streichen brutal zerschnitten.
Und dann erstmal ne halbe Stunde im Bad ausgeblutet und gepflastert.
Das Zeug ist auf jeden Fall wesentlich besser als die Dämmatten, die ich bisher verarbeitete - ist so ähnlich wie Schwerfolie.
Und völlig geruchsneutral und vor allen Dingen läßt sich traumhaft schneiden und luftblasenfrei verlegen.
Habe vorne am Deckel 2 händflächengroße Teile eingeklebt und hinten einen.
Man darf natürlich nicht die Lüftungsöffnungen verdecken oder von oben den Trafo einquetschen
Bei der Gelegenheit habe ich noch schnell ein paar Bilder von Inneren gemacht - und es fragte hier jemand, was für Kondensatoren da drin sind:
2 X 10.000 Mikrofarad, 50 Volt und 105 Grad fest.
Bernhard fragte nach der Dicke
der Strom Innenverdrahtung zum Trafo, konnte ich nicht feststellen an der Aufschrift, aber die Dinger haben für ein Geräteinneres schon reichlich Querschnitt:
Und sind deutlich dicker als die anderen innerseitigen Leinen:
Und hier ist die recht größe Kühlrippe, die aber nichtmal handwarm war nach stundenlangen Betrieb.
OK, Kiste wieder zusammengeschraubt, Fingerabdrücke penibel entfernt und wieder in den Keller geschleppt für an die RP 280.
Jetzt macht das Gehäuse nur noch satt plop ala Tresortür beim Anknocken, so soll das sein.
Damit habe ich die einzige für mich persönlich erkennbare Schwachstelle an dem Gerät auch noch ausgemerzt.
Ach was habe ich diesen Receiver so lieb gewonnen.
Höre gerade die neue Haken und werde schier weggespült von diesem Killersound.
Was ein Charmeur der mit Klangfarben nur so um sich schmeißt.
Fehlt nur noch die Laufschrift auf dem Display, die laufend sagt: Ich hab dich auch lieb!
Das Gerät selbst war bei MD Sound jahrelang ein Verkaufsrenner, bis das Produkt nicht mehr gebaut wurde.
Inzwischen gibt es einen Nachfolger, der aber in BRD nicht erhältlich ist - leider.
Ich selber hatte das Gerät jahrelang im täglichen Betrieb an zig Lautsprechern -
der konnte mit jeder Box und jedem elektrischen Anspruch -
seien es Boxen von Hans Deutsch, Klipsch, Thivan, Tannoy, Wharfedale, Unison oder auch anderen bei MD ausgeliehenen Boxen.
OK mit großen Boliden gibt es besonders auf hohen Pegeln mehr Autorität - aber zum alltäglichen und normalen Hören - eigentlich kaum zu toppen.
Der Emotiva kratzt schon sehr nahe am Machbaren -was mir insbesondere an der leistungsgradschwachen Thivan S 6 bewußt wurde. Wenn er XLR hätte, wäre er perfekt und wäre einer meiner Hauptverstärker
Wir unterhielten uns jahrelang im Kellerkindforum über das Gerät und ich kann mich nicht erinnern, daß da jemals einer unzufrieden war.
Abegesehen davon gibt es auch heute noch ein aktuelles Posting vom Athlon, der hier ebenfalls im Forum vertreten ist -
und der wirklich schon viel durchprobierte, er kaufte sich einen gebrauchten Emotiva ohne große Erwartung und verglich ihn dann mit einem aktuellen Boliden für ein paar tausend Euro:
Athlon 63 schrieb am 3.August 2023:
Hallo,
musste diesen Thread noch mal ausgraben, da ich jetzt 2 Tage einen 2300.- Euro Vollverstärker aus UK zu Gast hatte. Sollte bei Eignung und Gefallen u.U. meinen TA-100 ersetzen. Aber dazu kommt es nicht.
Das vom Hersteller als "Referenz-Vollverstärker" angepriesene Gerät ausgestattet mit einem ESS 9038PRO 32-Bit-DAC-Chip sowie mit der von der Kritik hochgelobten patentierten HyperStream® II-Architektur und einen Time Domain Jitter Eliminator. Auch eine vielseitige und reichhaltige digitale und analoge Konnektivität ist geboten. Soweit die Theorie.
Ich machs kurz. Ich gab dem sehr wertig verarbeiteten und hübsch anzusehenden Gerät mit seinem großen Display über die 2 Tage gute 16 Std. Zeit, sich einzuspielen. Ja, nach 5-6 Std. klang er langsam immer besser, kam aber bis zum Abbruch der Hörsession niemals so richtig aus den Puschen. 16 Std. Einspielzeit müsste für einen Amp eigentlich genug Zeit sein, um vorhandes Potential erkennen zu können.
Mitnichten. Diese seltsame Lustlosigkeit blieb immer vorhanden. Bühne und Tiefenstaffelung waren OK, aber das als neutral zu beschreibende Klangbild war immer von einem leichten Grauschleier - ich kanns nicht anders beschreiben - umgeben. Diese uninspirierte Vorstellung wurde nur etwas besser und agiler, wenn wenn ich ihn über den SMLS DO200 DAC bediente. Aber nur etwas und vernachlässigbar. Eine Riesenentäuschung also.
Ganz anders ders der TA-100. Eine Erlösung. Aus einem rabenschwarzen Hintergrund fließt und perlt die Musik aus den EVO 4.2 in den Raum. Impulsiv, agil und involvierend. Große Bühne und über den ganzen Frequenzbereich ein souveräner Auftritt. Unglaublich.
Ein 200.- Euro Amp (479.- neu) und ein 450.- Euro DAC mit 2 ES9068AS Chips verblasen einen sogenannten "Referenz-Vollverstärker" klanglich um Längen und auf ganzer Linie. Resüme: Viel Geld gespart!
Ich wollte es nur noch mal gesagt haben.
Zitat Ende
Dazu laßt mich bitte noch vermerken, dieser Emotiva hat ein Radioteil drinnen und einen DA Wandler - der aus meiner Sicht sogar wirklich gut klingt!
am 4.10.2017 kam ich durch Zufall über MD-Sound zu einem Receiver von Emotiva- der mich bis heute - ja 6 Jahre später - schwer beeindruckt - und das nicht nur fürs Geld!
Ich hab den tatsächlich immer noch und testete den mittlerweile an Unmengen von Lautsprechern -
eine echte Allzweckwaffe!
Ich möchte davon einige Bemerkungen von mir vom Kellerkindforum herüberretten, auch wenn es das Produkt schon lange nicht mehr zu kaufen gibt - falls jemand mal einen am Gebrauchtmarkt findet - da kann man zuschlagen -
zumal der neu nur 550 Euro UVP bei MD kostete!
Hier meine Erstbegegnung an Klipsch RP 280:
Hallo Freunde,
dieser Tage schrieb ich -
leider im falschen Thread -
meine Erfahrungen zum Emotiva BasX TA 100 Receiver:
Zitat:
Ich schreibe heute über Bas X TA-100 Receiver.
Der kostet wohl 600 Euro Listenpreis und ist eine absolute Multimaschine.
Für 600 Euro kriegt man einen Class A/B Verstärker mit eingebauten DA/Wandler und zig Anschlüssen für Digital (Koax, Lichtleiter, USB) zwei analogen Eingängen und eine eigene umschaltbare Phono Vorstufe!!!!!!- sowie einem Radio Empfangsteil.
Die Amerikaner legen aber mit einer mehr als genialen Fernbedienung (totschick und auch im Dunkeln super bedienbar) ein echtes Gimmick bei, denn die sieht aus wie ein lackierter Koax Lautsprecher und wenn man die in der Hand hält kann man praktisch mit einem Finger in der "Membrane" das ganze Wunderteil von Receiver steuern.
Der TA 100 kann auch als reine Vorstufe benutzt werden und beispielsweise die Endstufen TA 150 oder TA 300 aus dem Hause Emotiva oder jede x beliebige Endstufe ansteuern.
Auch für einen Subwoofer existiert ein eigener Ausgang.
Zum Lieferumfang gehört auch ein 12 Volt Trigger Kabel, falls man nur das Vorstufenteil nutzen will, damit wird die Endstufe angeschlossen und mitgesteuert.
Schaltet man den TA 100 an, so aktiviert er ca. 1 Sekunde später die Endstufe.
Weiterhin liegt ordentliches Cinch Kabel mit vergoldeten Steckern dabei, daß klanglich übrigens superexcellent zum Emotiva paßt. Stromkabel hatte ich leider nur US Version dabei. Ich nehme aber an - auf Grund meiner gemachten Erfahrung mit der PT 100/TA 300 Vor Endstufenkombi, daß normalerweise auch deutsche Kabel dabei liegen, da es bei den anderen Produkten der Fall war.
Antennenkabel ist auch im Lieferumfang mit Schraubsteckern, also alles superprima - ein Rundum Paket.
Im Vorfeld machte mir die Leistung des Emotiva mit 2 X 50 Watt an 8 Ohm und 2 X 90 Watt an 4 Ohm Kummer, da ich die Wochen zuvor wesentlich leistungsstärkere amps an der RP 280 testete, die aber allesamt im Vergleich zu meinen Referenzen von ASR und Pop Pulse mit zu wenig Autorität und Kraft einherspielten oder gar abschalteten.
Jegliche Ängste stellten sich als unbegründet dar.
Ich schloß den TA 100 erstmal an die RB 81 MK 2 von Klipsch an und das war schon mit den ersten Tönen Schock und Offenbarung zu gleich.
Das Ding hat richtig Kraft und bildet megagroße Räume ab das ist wirklich frappierend!
Schon nach ner Minute war mir klar, ich baue alles um und gebe dem Emotiva an der RP 280 eine Chance.
Was mir am Emotiva auch super gefällt, ist, daß man die Lautstärke in kleinen 0,5 db Schritten regeln kann und er völlig kanalgleich hochzieht.
Besonders praktisch finde ich auch die über FB mögliche KLangregulierung in Bässen und Höhen, sowie eine in 1 db Schritten regelbare Balance!
Display und Knopfbeleuchtung lassen sich in 20% Schritten dimmen - aber nicht gänzlich ausschalten.
Zum Sound an der RP 280:
Von allen Verstärkern, die ich bisher im Hause hatte klingt der Emotiva am chrunchigsten und am frechsten.
Jegliches Material hört sich damit so frisch an, wie wenn man in Chio Chips oder Knäckerot beißt.
Es fällt sofort auf, daß obwohl der Grundton die Ruhe und Kontrolle selbst ist - der Mittel und Hochtonbereich schier unverschämt und agil ist, so daß einem wirklich alle anderen amps etwas "Langweilig" im Vergleich rüberkommen.
Auch ist die Bühnengröße und Luft zwischen den Instrumenten ungeheuerlich groß und frei.
Filme sind damit ein neues Erlebnis, da selbst im Stereobetrieb bei entsprechenden Szenen die Fetzen rund um einen herum fliegen.
Die fetzige Agilität des Emotiva ist sicher nicht jedermanns Sache.
Die RP 280 klingt damit wesentlich größer als sie ist und entwickelt eine Luftigkeit, die seinesgleichen sucht.
Die Kehrseite der Medaille ist, daß je nach Filmmaterial und besonders bei Serien Stimmen im Transientenbereich auch mal zu viel Pfeffer entwickeln und gehörig zischen.
Dem kann man entgegenwirken, wenn man den Hochton 2-3 db runterzieht am amps, dann paßt das wieder.
Diese Aktion ist bei meinen anderen amps nicht erforderlich, da bleiben Transienten immer butterweich und glänzend.
Bei Musik kann es durchunter auch vorkommen, daß einem bei manchen records die Gitarren körnig vorkommen.
Das macht den Sound frech aber auch etwas maschinell.
Die Verwöhn Schlagsahne eines MD T 180 von PopPulse oder gar eines ASR Emitter bekommt man nicht geboten - der Hochton des Emotiva geht mehr in Richtung voll auf die Fresse.
Harsch wird er aber in keinem Fall.
Je nach Aufnahmen spielt der Emotiva meilenweit alles in Grund und Boden, was ich kenne, bei anderen Sachen aber auch nicht so emotional und schön wie mit manch anderem amps- ich sehe für mich die Problematik da charakterverwand mit dem MD Satisfaction, der gutes Sound Futter fordert.
Was mich persönlich spektakulär völlig umhaut ist diese Luftigkeit und Leichtigkeit und Größe, die der Emotiva aus dem Ärmel schüttelt.
Der Bass klingt grundlegend anders, als alles, was ich kenne. Der Kickbass ist bei weitem nicht so spaßig erregend und federnd wie beim MD T 180 oder ASR Emitter- sondern nüchterner und genauer-
dafür hat der Emotiva einen Schub im unteren Bassbereich, der einem Angst und Bange werden läßt .
Das ist schier magisch.
Nach dem letzten Alien Film dachte ich meine Eingeweide neu sortieren zu müssen.
In den ersten paar Tagen ist der Tiefbassbereich ein wenig schwammig erschienen - das gab sich nach dem Einspielen aber schnell.
Wobei wir beim nächsten Punkt sind, der Emotiva war für einen amp sehr schnell in Hochform und schon nach wenigen Tagen stabil im Klangbild und hat sich dann auch nicht mehr verändert. Kein monatelanges Einbrennen, wie ich es von meinen anderen Amps her kenne.
Es ist eine außerordentliche Gerätschaft.
Nachteile hat er aber auch:
Der Gehäusedeckel ist ein schlechter Witz und singt schon hörbar mit, wenn man nur in die Hände klatscht oder lauter in der Nähe des Gerätes redet.
Ich habe ihn provisorisch mit 2 Türstoppern beruhigt und warte noch auf meine Klebematten von MD, die letzten Samstag hätten in der Post sein sollen.
Der Zweipol Stromanschluß wie am Rasierer ist für mich auch daneben und gescheites Strom Kabel kriege ich nur über ein HMS Adapterkabel angeschlossen.
Ich suche nun verzweifelt einen Adapterstecker von Kaltgerät auf 2 Pol.
Der Ringkerntrafo war in den ersten Tagen absolut totenstill - danach dasselbe Dilemma wie beim Pop Pulse, er fängt immer wieder mechanisch das Brummen an - wenn auch nicht stören laut, so aber doch hörbar für meine Ohren.
Bei allen Emotiva Geräten stellte ich fest, daß sie nicht sonderlich gut mit Störungen klar kommen.
Positioniert man ein Schaltnetzteil zu nahe von einem anderen Gerät, kann es zu Grundrauschen, Sirren und Brummen kommen aus den Boxen, auch wenn nicht sonderlich laut, aber die Kisten reagieren drauf.
Stromverbrauch ist total super - wenn er an ist - dann zieht er trotz Class A ohne Signal nur 11,7 Watt.
Im Hörbetrieb auf normaler Lautstärke kommt man mit rund 20 Watt über die Runden und bei extremen Lautstärken kam ich in Spitzen auf ganze 46 Watt Strombedarf aus der Dose.
Dementsprechend gibt mit bis zu gehobenen Pegeln nicht die geringste Wärmeentwicklung und erst wenn man dauerhaft ein Metal Konzert "prügelt" wird das Gerät an der Stelle der internen Kühlrippe lauwarm, nicht mal handwarm.
Grundrauschen aus den Hochtönern liegt - wenn die Aufstellung stimmt bei 0- jedoch aus den Tieftönern, kann man bis ca. 10 cm Entfernung mit dem Ohr vorm Wandler ein leichtes Brummen wahrnehmen.
Wie alles andere am Markt - perfekt ist der TA 100 nicht, aber saugut.
Und für die Kohle bei dem was er bietet ein extremer Bargain.
Mir wäre am liebsten ein Verstärker mit dem herrlich cremigen Sound des ASR Emitter und der enormen Bühnenabbildung und Durchhörbarkeit des Emotiva und der Explosivität im Kickbass den MD T 180.
In einem jedoch verstört mich der Emotiva -
seiner Kraft und schier unendlichen Laststabilität mit 2 X 50 Watt an 8 Ohm.
Anhören tut sich das nach 300 Watt.
Ich bin dabei im Emotiva Lounge Forum auf einen Eintrag des Emotiva Präsidenten gelangt , der schreibt, daß der amp eigentlich 100 Watt an 4 Ohm hat und nicht 90 - und er deswegen TA 100 heißt und daß bei Emotiva Produkten die amps immer so kraftvoll klingen wie die doppelt mehr leistungsstarker der Konkurrenz.
Leider hat er da keine Begründung für geschrieben.
Vom Hören her, nicke ich das ab, was übrigens erst recht für die TA 300 Endstufe gilt, für die braucht man einen Waffenschein.
MIr war das sogar Zuviel des Guten an Klipsch.
Wie beim Pop Pulse wäre mir eine High End Version dieses amps am liebsten, mit gescheiten Gehäuse und besseren Stromanschluß und Trafo, leider- wie bei Pop Pulse - wird so was nicht angeboten. Optik und insbesondere Haptik des Gerätes sind halt allenfalls pragmatisch - außer bei der wirklich edlen FB. Die ist krass geil.
Ach so, der integrierte Wandler ist richtig gut.
Mag sein, daß man digital heute noch mehr reißen kann -
er hat wohl "nur" 192 khz - aber ich kann nicht maulen.
Alle von mir probierten Quellen kommen prima mit klar und selbst mein großer Denon 3930 DVD Player kommt damit prima rüber.
Das Radioteil konnte ich leider nicht ausprobieren, da ich im Keller keine Dose für Radio habe.
Soweit meine Meinung - wie immer offen und ehrlich mit allem plus und minus aus meiner Sicht.
Zitat Ende
Ich mache da hier einen eigenen Thread zu auf,
bin von dem Gerät mehr als schwer begeistert !
Gerade gestern wieder Filme gesehen und konnte nicht fassen, was dieses Wunderteil an Urgewalten aus der Klipsch RP 280 schüttelt.
So frech, luftig und emotional - es ist einfach eine Wonne!
Weiter schrieb ich am 7. Oktober mit Bilder:
Hallo Freunde,
heute hatte ich endlich das spezielle Dämmaterial von MD in der Post, um den Gehäusedeckel ruhig zu stellen.
Kommt auch aus den USA und ist 4fach wirkungsstärker als vergleichbare Produkte, welche man mir ebenfalls zum Test mitschickte.
Doof, wie ich bin habe ich mir natürlich den Daumen beim glatt streichen brutal zerschnitten.
Und dann erstmal ne halbe Stunde im Bad ausgeblutet und gepflastert.
Das Zeug ist auf jeden Fall wesentlich besser als die Dämmatten, die ich bisher verarbeitete - ist so ähnlich wie Schwerfolie.
Und völlig geruchsneutral und vor allen Dingen läßt sich traumhaft schneiden und luftblasenfrei verlegen.
Habe vorne am Deckel 2 händflächengroße Teile eingeklebt und hinten einen.
Man darf natürlich nicht die Lüftungsöffnungen verdecken oder von oben den Trafo einquetschen
Bei der Gelegenheit habe ich noch schnell ein paar Bilder von Inneren gemacht - und es fragte hier jemand, was für Kondensatoren da drin sind:
2 X 10.000 Mikrofarad, 50 Volt und 105 Grad fest.
Bernhard fragte nach der Dicke
der Strom Innenverdrahtung zum Trafo, konnte ich nicht feststellen an der Aufschrift, aber die Dinger haben für ein Geräteinneres schon reichlich Querschnitt:
Und sind deutlich dicker als die anderen innerseitigen Leinen:
Und hier ist die recht größe Kühlrippe, die aber nichtmal handwarm war nach stundenlangen Betrieb.
OK, Kiste wieder zusammengeschraubt, Fingerabdrücke penibel entfernt und wieder in den Keller geschleppt für an die RP 280.
Jetzt macht das Gehäuse nur noch satt plop ala Tresortür beim Anknocken, so soll das sein.
Damit habe ich die einzige für mich persönlich erkennbare Schwachstelle an dem Gerät auch noch ausgemerzt.
Ach was habe ich diesen Receiver so lieb gewonnen.
Höre gerade die neue Haken und werde schier weggespült von diesem Killersound.
Was ein Charmeur der mit Klangfarben nur so um sich schmeißt.
Fehlt nur noch die Laufschrift auf dem Display, die laufend sagt: Ich hab dich auch lieb!
Das Gerät selbst war bei MD Sound jahrelang ein Verkaufsrenner, bis das Produkt nicht mehr gebaut wurde.
Inzwischen gibt es einen Nachfolger, der aber in BRD nicht erhältlich ist - leider.
Ich selber hatte das Gerät jahrelang im täglichen Betrieb an zig Lautsprechern -
der konnte mit jeder Box und jedem elektrischen Anspruch -
seien es Boxen von Hans Deutsch, Klipsch, Thivan, Tannoy, Wharfedale, Unison oder auch anderen bei MD ausgeliehenen Boxen.
OK mit großen Boliden gibt es besonders auf hohen Pegeln mehr Autorität - aber zum alltäglichen und normalen Hören - eigentlich kaum zu toppen.
Der Emotiva kratzt schon sehr nahe am Machbaren -was mir insbesondere an der leistungsgradschwachen Thivan S 6 bewußt wurde. Wenn er XLR hätte, wäre er perfekt und wäre einer meiner Hauptverstärker
Wir unterhielten uns jahrelang im Kellerkindforum über das Gerät und ich kann mich nicht erinnern, daß da jemals einer unzufrieden war.
Abegesehen davon gibt es auch heute noch ein aktuelles Posting vom Athlon, der hier ebenfalls im Forum vertreten ist -
und der wirklich schon viel durchprobierte, er kaufte sich einen gebrauchten Emotiva ohne große Erwartung und verglich ihn dann mit einem aktuellen Boliden für ein paar tausend Euro:
Athlon 63 schrieb am 3.August 2023:
Hallo,
musste diesen Thread noch mal ausgraben, da ich jetzt 2 Tage einen 2300.- Euro Vollverstärker aus UK zu Gast hatte. Sollte bei Eignung und Gefallen u.U. meinen TA-100 ersetzen. Aber dazu kommt es nicht.
Das vom Hersteller als "Referenz-Vollverstärker" angepriesene Gerät ausgestattet mit einem ESS 9038PRO 32-Bit-DAC-Chip sowie mit der von der Kritik hochgelobten patentierten HyperStream® II-Architektur und einen Time Domain Jitter Eliminator. Auch eine vielseitige und reichhaltige digitale und analoge Konnektivität ist geboten. Soweit die Theorie.
Ich machs kurz. Ich gab dem sehr wertig verarbeiteten und hübsch anzusehenden Gerät mit seinem großen Display über die 2 Tage gute 16 Std. Zeit, sich einzuspielen. Ja, nach 5-6 Std. klang er langsam immer besser, kam aber bis zum Abbruch der Hörsession niemals so richtig aus den Puschen. 16 Std. Einspielzeit müsste für einen Amp eigentlich genug Zeit sein, um vorhandes Potential erkennen zu können.
Mitnichten. Diese seltsame Lustlosigkeit blieb immer vorhanden. Bühne und Tiefenstaffelung waren OK, aber das als neutral zu beschreibende Klangbild war immer von einem leichten Grauschleier - ich kanns nicht anders beschreiben - umgeben. Diese uninspirierte Vorstellung wurde nur etwas besser und agiler, wenn wenn ich ihn über den SMLS DO200 DAC bediente. Aber nur etwas und vernachlässigbar. Eine Riesenentäuschung also.
Ganz anders ders der TA-100. Eine Erlösung. Aus einem rabenschwarzen Hintergrund fließt und perlt die Musik aus den EVO 4.2 in den Raum. Impulsiv, agil und involvierend. Große Bühne und über den ganzen Frequenzbereich ein souveräner Auftritt. Unglaublich.
Ein 200.- Euro Amp (479.- neu) und ein 450.- Euro DAC mit 2 ES9068AS Chips verblasen einen sogenannten "Referenz-Vollverstärker" klanglich um Längen und auf ganzer Linie. Resüme: Viel Geld gespart!
Ich wollte es nur noch mal gesagt haben.
Zitat Ende
Dazu laßt mich bitte noch vermerken, dieser Emotiva hat ein Radioteil drinnen und einen DA Wandler - der aus meiner Sicht sogar wirklich gut klingt!