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Faltungsfilter - REW - Roon
#1
Servus,

seit zwei Tagen bin ich nun dabei, mich weiter in die Tiefen von REW einzuarbeiten, um diverse Faltungsfilter zur Raum-und Phasenkorrektur zu erstellen und in Roon einzubinden.
Die letzten raumakustischen Messungen mit REW am Hörplatz ließen mich mit ihren verhunzten und verbogenen Frequenzschrieben doch etwas ratlos zurück.
Egal, ob die Tannoy Turnberry oder die Wharfdale EVO 4.2 am Start waren. 
Besonders den Bassmoden zwischen 40 und 60 Hz ist mit variieren der Aufstelung und Gehäusebedämpfung einfach nicht zufriedenstellend beizukommen.

Mein Hörraum (Wohnzimmer) ist durch seine Unsymmetrie und Einrichtung als viel genutzten und vollgestellten Lebensraum von je her sehr problematisch. 
Aus diesem Grund entschied ich mich ja vor Jahren nach reiflicher Überlegung zum Selbstbau von großen Open Baffle Lautsprechern. Mit prächtigem Erfolg. 
Die Raummoden und Bassknoten fast im ganzen Haus wurden nicht mehr angeregt, es klang alles sehr sehr gut und auch die Messschriebe waren ohne großen Fehl und Tadel. 
Die durchgeführten raumakustischen Massnahmen (Deckenabsorber etc.) griffen sehr gut, alles war auf die OBs abgestimmt. 
Aber dies ist aus gesundheitlichen Gründen seit gut einem Jahr Geschichte. Ich kam einfach nicht mehr mit den Hochtonhörnern zurecht.
Ich mutierte gezwungenermaßen zum Leisehörer und reduzierte mein Setup soweit es ging und notwendig war. Soweit zur Vorgeschichte.

Roon ist ja ein mächtiges Werkzeug und bietet viele Möglichkeiten zur verlustfreien digitalen Klangbeeinflussung sowie eine Raum- und Phasenkorrektur der Lautsprecher besonders über die angesprochenen Faltungsfilter. Im Bereich der aktiven Lautsprechersysteme nutzen und setzen ja bereits viele sehr gut beleumdete Lautsprecherhersteller und Entwickler wie Backes und Müller, Karl-Heinz Fink, Grimm etc. diese Möglichkeit, um das akustische Phasenverhalten nativ über einen digitalen Signalprozessor zu korrigieren. Soweit zur Theorie.

Ich steh da mit meiner Weisheit noch ganz am Anfang. Das Ganze ist sowohl von der Bedienung und auch vom Verständnis her in REW sehr komplex (für mich).
Der Umstand, dass REW mit dem User nur in Englisch kommuniziert, erleichtert die ganze Angelegenheit auch nicht gerade. 
Es ist an vielen Stellschrauben und Parametereinstellungen zu drehen und zu fummeln. 
Als halbwissender Ungeübter ist der Zeitaufwand schon enorm und auch zur rechten Zeit nervenraubend. Aber ich werde mich da schon durchwurschteln. Zeit hab ich als Rentner jetzt ja genug. Und das Netz ist gut gefüllt mit .. meist englischsprachigen .. Hilfestellungen.  Keine Ahnung

Gestern habe ich die ersten beiden Filter mit etwas unterschiedlichen Parametern erstellt und in Roon exportiert. Vorerst habe nur das Gesamtsignal beider LS bearbeitet und korrigiert.
Es besteht natürlich die Möglichkeit, jeden LS einzeln zu messen und über Roon zu korrigieren. Aber wie schon gesagt. Es sind die ersten Schritte.
Aber bereits jetzt ist das Ergebnis frappierend gut. Nicht zu glauben, was in diesen preiswerten EVO 4.2 Lautsprechern für Potential steckt. Der Mittel- und Hochtonzweig hörte sich ja von Anfang
an schon sehr gut an. Aber wie sich nun dieser etwas schwabbelig wirkende Tief-Mitteltöner mit seinen "aufgeklebten" Zenrierkonus gibt, ist jetzt schon eine andere und bessere Welt.
Bin gespannt, was da an der Turnberry vielleicht noch möglich ist. Aber das wird noch dauern.  Auf alle Fälle übertrifft schon das jetzige Ergebnis alles um Längen, als was ich jemals mit Dirac erreicht habe. Bei mir wohlgemerkt.

Es wird aber niemals eine gute Anlage, noch bessere Lautsprecher, geschweige denn einen adäquaten Hörraum ersetzen können. Soviel steht fest.

Wenn jemand mit dieser Geschichte schon Berührungspunkte und Erfahrung hat oder hatte, ich freue mich über jegliches Feedback und Input.

Nachfolgend einige "vorläufige" Pics dazu. Es zeigt sich hier der momentane Ist-Zustand und die zu "erwartenden" Filtereinflüsse. Die Ergebnisse unter dem Einfluss des Faltungsfilters lassen sich dann messen, wenn man in REW mißt unter Hinzufügen des erstellten Filters bei der Messung. Zumindest habe ich das bis jetzt so verstanden. Mal sehen.

Prost Bier

 Frequenzgang mit dem invertierten Faltungsfilter (grün)
 [Bild: b95r9dfr.jpg]

SPL mit der invertierten Filterkurve (Graph psychoakustik)
[Bild: ondnyxnd.jpg]

Bestehende Impulsantwort
[Bild: zjw9xde5.jpg]

Zu erwartende Impulsantwort
[Bild: 8tzdvmqr.jpg]

Spectrum Istzustand
[Bild: kmktxtn7.jpg]

Invertiertes zugefügtes Spectrum
[Bild: 2bpg833d.jpg]
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#2
Alle Achtung Rupert!

Spannende Schritte.
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#3
Hallo Rupert,

meine Infos dazu sind fast nur theoretischer Natur.

Ich habe ebenfalls angefangen mit REW eine Filterkurve für Roon zu erstellen.
Diese wollte ich anschließen in rePhase noch weiterbearbeiten. Dabei gab es viele Einstellungen deren Wirksamkeit ich mir nicht sicher war und hätte mich zwangsläufig tiefer einarbeiten müssen. Aufgrund Zeitmangels habe ich mich leider nicht mehr damit beschäftigt.

Wie gesagt, alles nur Theorie: ich würde nicht versuchen die peaks glatt zu bügeln da sonst zu viel Energie rausgenommen wird. Somit würde ich erstmal nur die 3 großen Überhöhungen zw. 40 und 400Hz auf max. +10dB drücken.
Die peaks sind dann hoffentlich schon viel schmalbandinger und regen den Raum nicht mehr so an. Wenn du dennoch den Frequenzgang gerade bekommen möchtest, könntest du den Bassbereich um ein paar dB anheben, um generell wieder Energie in dem Bereich zu bekommen.

Ich habe mich damals dazu entschieden ein Faltungsfilter hier erstellen zu lassen:
HomeAudioFidelity

Dazu misst du dein Raum, schickst ihm die Messungen inkl. 2 Musikstücke und er schickt die "verbogenen" Musikstücke zurück. Wenn es dir gefällt schickt er die Faltungsfilter, falls nicht wird er weiter nach deinen Wünschen optimieren. Top Service. Ich hatte mich für die Excellence Option entschieden aber würde das nächste Mal die Standard Option wählen.
Der Vorteil ist, dass er das zeitliche Verhalten korrigiert. Es klang dadurch offener, nicht so gedrungen/komprimiert in den Mitten.

Inzwischen nutze ich aber andere Lautsprecher und kann das Filter nicht mehr nutzen.
Vielleicht müsste ich Mal wieder...;-)

Grüße Sebastian
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#4
Hallo Rupert,

ich würde diese Faltungsfilter maximal bis 150 Hz einsetzen und wenn darüber was stört eventuell mit dem parametrischen EQ nach Gehör korrigieren.

Mit automatisch erstellten Sachen habe ich bislang noch nie Erfolge erzielen können, auch hatte ich schon einen ausgeglichenen Frequenzgang im Bass lt. REW aber gehörmässig war es dennoch nicht zufriedenstellend.

Dennoch ist das sehr interessant und ich wünsche dir viel Erfolg!

LG
Manfred
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#5
PS: was machst du mit Pladde?
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#6
Hallo Generg, Sebastian und Manfred,

erst mal danke für euer Interesse und eure Einwürfe.

Pladde Manni?, hab ich mir ehrlich gesagt noch keinen Kopf gemacht. Hör ich momentan auch eher selten. Zur Zeit komm ich gar nicht ans Phono Rack, da mein Wohnzimmer mit den immer noch rumstehenden OBs und Turnberrys eher einer Rumpelkammer gleicht. Die Turnberrys warten noch auf den Arno, die OBs werde ich zerlegen müssen und die Treiber wohl einzeln verkaufen.  

Jemand Interesse an 4 15" Zöller und 2 Faital Hörnern?? Mache gut letzte Preis!

Ja Generg, ist eine spannende, aber auch fordernde Angelegenheit. Aber gut für mich, damit mein geschädigtes Hirnkastl nicht ganz einrostet.

Richtig Sebastian, alles glattbügeln kann nicht die richtige Lösung sein. Im Moment korrigiere ich bis max. 7dB. Und du hast recht mit der Feststellung, dass alles offener und geordneter klingt. Aber ich habe gestern auch schon bei bestimmten Stücken ganz leichte Verzerrungen im Bassbereich wahrgenommen. Wie wenn die Membran des linken Lautsprechers etwas taumeln und anschlagen würde.
Ich steh da ja noch am Anfang und muss mich da erst richtig reinfuchsen und das Ganze verstehen. Wann schraub ich wo, wenn das und warum. Erfahrung sammeln halt. Der Algorythmus kann ein Schwein sein. Da hilft nur langsam rantasten, und gut Ding braucht einfach auch Weile.

Du hast schon Recht Manni, vielleicht ist das manuelle korrigieren über den parametrischen EQ in Roon der bessere Weg. Da weiß man dann auch, was letztendlich Sache ist. Da ich aber nicht über das geschulte Gehör wie Werner verfüge, kann das auch in eine endlose Fummelei ausarten.
Eigentlich bin ich diese Dinge bis jetzt immer über das eigene Gehör angegangen und habe die Messchriebe nur zur Orientierung genutzt. Die erstellten Filterkurven kann man ja auch als Text exportieren. Aber wenns ums Zeitverhalten geht, hilft dir da der EQ allein auch nicht weiter.

Ich werde das alles mal ausprobieren und ausgiebigst austesten. Dann werd ich schon sehen.

Prost Bier
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#7
hey rupert,
ich kann nicht viel beitragen..
zum einen weil ich roon nicht kenne außer vom hören sagen
zum anderen weil ich wie manni viel mit REW gemessen hatte, es aber nur genommen hatte um meine raummoden in den griff zu bekommen. das hat in meinem wonzi per trial and error durch leichtes hin- und herrücken gut funktioniert - an meinem hörplatz. am anfang hatte ich mich nur ziemlich dumm angestellt weil ich das mike nicht senkrecht im stativ hatte beim messen..
in meinem partyraum hat das aber nicht funktioniert. der ist quadratisch (kubisch), praktisch, gut. und akustisch kalt, fast völlig unbedämpft. ich hatte neben den bassmoden auch noch probs mit den höhen.
hab alles mit den dirac routinen gelöst. einmal die große messroutine und alles war gut.
ok, du hast roon in einem gerät sicher. aber hattest du mal über die dirac raumkorrektur nachgedacht ?

deine korrekturfilter bügeln ja den frequenzgang nur am messpunkt glatt. habe ich das richtig verstanden ?

dirac geht da weiter. du entscheidest dich vor der messung obs z.b. nur der dedizierte hörsessel für eine person sein soll. oder eine sofa linie für drei personen. oder das große programm für eine fläche im raum (wie bei mir die ganze tanzfläche). und das ganze dann auch jeweils auf die höhenachse bezogen, also auf welche höhe die ohren sind.
da kann ich sogar die boxen in die ecke schieben und es wird rauskorrigiert.
bei mir hats geholfen. ein feingranulierendes wundermittel ists aber sicher auch nicht.
-----------------------
vg tg
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#8
Servus tg,

wenn du mit "Messpunkt" die Örtlichkeit meinst, wo sich während des Hörens meine Ohren befinden, liegst du richtig.

Mit Dirac habe ich über 10 Jahre ausgiebigst beschäftigt. Hab ja immer noch den miniDSP SHD im Haus. Mit den großen Open Baffle Lautsprechern nutzte ich auch eine Zeit lang Dirac Live.
Mit der Urversion von Dirac erzielte ich damals die besten Ergebnisse für die OBs. Ich griff immer wieder auf eine der ersten Files zurück, die ich ganz am Anfang erstellt hatte. Klang einfach am natürlichsten. Und bei den OBs gab es eh nicht so viel zu korrigieren. Je aktueller die Version wurde, je mehr Messpunkte sukzessive integriert wurden, desto schlechter empfand ich die Ergebnisse. Ab Version 3 hab ich dann trotz viel experimentierens und unzähligen Einmessvorgängen ganz darauf verzichtet. So war zumindest mein Empfinden und meine Wahrnehmung in meinem Raum. Irgendwie blieb immer was auf der Strecke. Vor allem aber die Lebendigkeit.

Und nein, Wunder vollbringen diese Geschichten alle nicht. Eigentlich wollte ich auf diese ganze Messerei verzichten und mich radikal reduzieren. Aber dieser Spieltrieb lässt einfach nicht nach ..

Gestern hab ich noch mal einen vorläufigen Filter mit wesentlich moderateren Korrekturparametern erstellt. Bin mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden. Wird mir als Basis dienen, wenn ich nächste Woche mal anfange, die LS separat zu messen und korrigieren. Brauche da immer eine sturmfreie Bude, da Hund samt Frauchen auf die ständigen Sweeps immer allergischer reagieren.
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Und heute Abend habe ich nach ewig langer Zeit mal wieder die Gelegenheit, mit Livemusik mein Gehör zu erden.  

Mit Voodoo Blues from the South - Dr. Will & the Wizards - im besten Country Saloon der Welt - Rattle Snake Saloon in München - ausgerechnet von den Amis ausgezeichnet als beste Live Music Location der Welt - immer wieder ein Erlebnis, einen meter vor der Bühne zu sitzen -  und die besten Steaks in town zu geniessen - hou hou hou hou - Gumbo French - huepf

Prost Bier
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#9
Hallo Rupert,

Ja, ja die sweeps.... habe Glück, jagen weder meine Frau noch den Kater aus dem Raum.

Smile

Wenn Du mir einen Gefallen tun willst, zeig mir die moderate Version in Deinen Meßkurven, würde mich interessieren.

Weiter gute Forschung, 

Gerd
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#10
Servus Gerd,

mit dem invertierte Bild vom Faltungsfilter kann ich leider nicht dienen, da ich das nicht abgespeichert habe. Nur die benötigte Filterkurve.
Ich zeig dir die beiden SPL Kurven im Vergleich. Warum die jetzt nach dem importieren bei 120dB landen weiß ich auch nicht. Das hat alles so für mich noch nicht durchschau bare Eigenheiten. Keine Ahnung

Rot ist die derzeitige, blau die alte.
[Bild: rng4w9wq.jpg]
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