Tannoy Turnberry SE - Reaktivierung

[Onkel Werner]

Hallo Werner


Daher kenne ich keinen einzigen Hifi User- der auf Dauer mit zugestopften Bassrohren happy wurde- keinen einen!  Zitat Ende

So Geschichten wie Socke in die Box ins Bassrohr - taugt rein gar nichts nach meiner Erfahrung. Zitat Ende.

Das würde ich so pauschal nicht sagen. Oft legen sogar die Hersteller Schaumgummistöpsel bei. Eine Bassreflex Konstruktion ist immer ein Kompromiss, der wenn gut gemacht durchaus Vorteile bringen kann. Denke aber, das eine richtig saubere Tieftonwiedergabe bei einer geschlossenen Box einfacher zu realisieren ist. Auch die Anordnung der Rohre meistens hinten spielt wohl eine Rolle. Die im Inneren der Box abgestrahlte Energie findet nach hinten, meiner Meinung nach besser nach draussen.
Was allerdings bei Wand naher Aufstellung wieder andere Probleme bereitet.
Besonders dann, wenn wie bei mir die Boxen direkt auf den Hörplatz ausgerichtet sind. Das hat wiederum den Vorteil das der Raum deutlich weniger Probleme macht. Habe in den Ecken hinter der Box 1m. mal 50cm. grosse Korkplatten aufgestellt, die zumindest das Ergebnis nicht verschlechtern.
Zurück zum Bassrefllexrohr. Normalerweise hab die " Ofenrohre " offen. Nur gibt es leider heute Tonmeister die von ihrem Handwerk so viel verstehen, wie der Osterhase vom Eier legen. Will sagen...LAUTER HÖHER TIEFER und immer mehr Dynamik. Dann mag vielleicht ein kleiner Getto Brüller besser klingen aber bestimmt nicht eine ausgewachsene Stereoanlage.
2 Beispiele
Nahezu alle Stücke von Yello und besonders krass die Platte Nightfall  von Till Brönner.  https://youtu.be/U80H9lG-BBM?si=y9TRysqufYx9swC9.
So.
Wenn ich bei der Musik die Rohre verschliesse, mit aufgerollter Autopoliturwatte, klingt es eindeutig besser, weil deutlich sauberer. Da verschmiert auch nichts den so wichtigen Mittelton. Oft lasse ich die Watte auch drin und habe nichts auszusetzen. Bei leiser Musik merkt man aber das es offen,
druckvoller klingt.
Das geiche bei meinen kleinen Klipsch RP 160. Mit geschlossenen Rohr....deutlich sauberer, natürlich nicht mehr so tief gehend, was aber so eine kleine Box eh nicht kann. Wenn man da mal richtig laut aufdreht...saut der Raum extrem rum, was komischer Weise bei der grossen nicht der Fall ist. Das ist aber wieder eine andere Baustelle.
l.g. werner

[mannitheear]

Hi Rupert,

find ich ja klasse das du Miss Marple noch hast und jetzt wieder reaktiviert hast!

Was mich jetzt ein bisschen wundert ist die Sache mit der Auflösung im Hochton. Da hat mir eigentlich nie was gefehlt, im Gegenteil fand ich den tulip waveguide Treiber soweit erinnerlich ziemlich gut. 
Vielleicht brauchst du wirklich eine gute Röhre! 

LG
Manfred

[LowFi]

Moinsen  together ....Yes Manni , die Turnberry braucht ne gute Röhre. Höre sie seit Jahrzenten bei meinem Cousin an einem Leben CX 600 . Klingt wunderbar . Auch mein Cousin lässt die HT Pegel Einstellungen auf 0 dB , das hatten wir oft genug ausprobiert und ist zumindest am CX 600 die harmonischte Einstellung. Ein Leben ohne die Turnberrys ist für meinen Cousin nicht vorstellbar.

[Kellerkind]

Japp,

ich konnte mich da auch nie beschweren im Hochton, spritzig und lebendig - hatte damals die dicken 2er Emitter dran.

Aber:

Ist exakt derselbe Tulip Waveguide drin, wie in der alten Tannoy Westminster T.W. - deren Hochton ich ja 10 Jahre lang gewöhnt war - diese Technik wurde in den frühen 90ern aus dem Tannoy  Studiomonitorbereich der DMT MK 2 Linie übernommen und waren wohl die ersten am Rechner optimierten Abstrahlgeschichten mit dem Koaxialhorn.

Wenn ich mich recht erinnere las ich damals in einem Sonderprospekt, daß man da denselben Cray Rechner oder wie der hieß, verwendete, wo Opel auch die Autos entwickelte mit.

Mich hat daher immer gewundert, warum die alten Retro Geschichten mit den Pepperpots und Druckkammertreiber weiter preislich weit über den neueren und durchentwickelten und optimierten Tulip Waveguides lagen und ist für mich bis heute nicht nachvollziehbar, zumal ich einige Pepperpots (aus meiner Sicht völlig überteuert im Vergleich) im Hause hatte - wie Kensington und Yorkminster - und die bei mir alle nicht alt wurden.

OK, die Ferrofluidkühlung der TW s hat auch enorme Nachteile, die sich mir aber erst im Laufe der Jahre  erschlossen haben, die Problematik hatte ich aber schnell im Griff - einfach vor dem Hören in der kalten Jahreszeit kurz vorher mit dem Fön die Tweeter anwärmen und das Öl hatte die beste Viskosität und alles klang schön geschmeidig.

Wunderte mich vorher zig Jahre, warum die Tannoys im Sommer so geil und im Winter teilweise so harsch klangen -
bis mich mal jemand auf das Öl und die Viskosität aufmerksam machte -

wenn man, wie der Rupert - nur noch sehr leise hört -kommt man da gar nicht erst auf Temperatur, und das klingt harsch.

Rupert, föhn die Dinger mal gut handwarm, du wirst Bauklötze staunen !

Ich hatte früher in meiner Tannoy Zeit aus Verzweiflung im Winter das Zimmer der Westminster auf 24-25 Grad geheizt, da es sonst unter Möglichkeit geklungen hat - und dachte, die ganze Box müßte einfach warm sein--------es sind echt nur die Tweeter wegen dem Öl.

Das hört man sofort und sehr stark. Einfach Haarföhn hernehmen und jeden Tweeter mal kurz warm föhnen.

[Athlon64]

Servus zusammen,

hmmmh, wie kommt ihr darauf, dass ich mit der Turnberry Probleme im Hochtonbereich hätte? Weil ich die Supertweeter zu Moment nutze, oder weil ich die Keramik- durch MOX-Widerstände ersetzt habe. Nein, ich habe da wirklich nicht einmal den kleinsten Ansatz dazu, was man irgendwie als Problem sehen könnte. Im Gegenteil!

Hab die letzten Tage viel mit der Aufstellung probiert. Millimeter für Millimeter. War eine anstrengende Angelegenheit, diese Boxenschubserei. Rausgekommen ist eine vollkommen andere Positionierung als ich das bisher mit Lautsprechern und insbesonders mit den Turnberrys handhabte. Und es klingt gut bis jetzt, nein, verdammt gut. Mit der Einwinkelung muss ich noch etwas probieren.

Ich hab sie wesentlich weiter nach hinten geschoben, und natürlich die Basisbreite vergrössert. Statt 55cm stehen sie nun nur noch ca. 25cm mit den Innenecken von der Hinterwand entfernt.
Das 47Hz Dröhnproblem hat sich dadurch überraschenderweise regelrecht in Luft aufgelöst. Es dröhnt nix mehr in den Nebenräumen. Frau Gemahlin ist auch höchst zufrieden. Der Hund auch. Kommt nun besser in sein Hundebett auf der linken Seite.Bei 47Hz beträgt die Wellenlänge ja um die 7,30 Meter. Mir irgendwie schleierhaft, was da die 25-30cm ausmachen können. Denke da auch nicht weiter drüber nach. Hauptsache es passt. Zu dem befürchteten großen Verlust von Tiefe im räumlichen Eindruck kam es dadurch nicht. Wenn, dann nur ganz marginal und absolut verschmerzbar.

Bei der Hochtonanpassung landete ich um einen Step höher rechts neben der Mittelstellung. Hört sich bei mir einfach besser an und auch die Bühnendarstellung, Ortbarkeit und Staffelung ist in meinen Ohren einfach nen Ticken präziser. Der erforderliche höhere Pegel im Hochton ist vielleicht auch meinem nachlassenden Gehör geschuldet. Aber der TW-Treiber agiert trotz der hohen Auflösung wunderbar cremig und schmelzig ohne jegliche Härten und Lästigkeiten.

Ich kenne diese absolut präzise, pfurztrockene und doch so angenehme und klangfarbenstarke Gangart über den gesamten Frequenzbereich von meinen Turnberrys nicht. Hab das ganz anders in Erinnerung. Aber es hat sich zu damals viel verändert. Angefangen von meiner aufwendigen Strom-Versorgung und Filterung über die raumakustischen Massnahmen bis hin zu Kabellage, Verstärker, Streamer, Dac etc.

Damals hörte ich ja nur CDs über den Unison Unico CD P und dem Unison S6 Röhrenamp. Verbandelt mit den dicken ViaBlu Biwiring Lautsprecherkabeln und NF Strippen. Erst später und mit anderen Lautsprechern stellte ich fest, dass diese Kombinationen eher von suboptimaler Natur waren. Aber das ist Geschichte. Der S6 steht ja noch rum bei mir. Da ist allerdings ein Keramikwiderstand durchgebrannt. Muss erst noch repariert werden. Nutzen werde ich ihn aufgrund seiner Gierigkeit nach Strom eher nicht mehr.

Röhrenamp?
Den angesprochenen Leben CS 600 hatte ich auch schon im Visier, entschied mich damals aber für den S6. Max Krieger riet mir eher zur Triode 25, womit er höchstwahrscheinlich auch recht hatte. Mit der Triode 25 hatte ich damals die Turnberrys auch probegehört. Weiß ehrlich gesagt nicht, ob nochmal Glühkolben bei mir einziehen werden. Den AnTiTon Arno hätte ich aber als Hybrid zu gerne mal zu Gast bei mir.

Aber der Arcam HDA SA-20 macht das wirklich sehr gut mit meiner Miss Marple in Verbindung mit den Reson Kabeln. Es ist alles zu meiner vollsten Zufriedenheit vorhanden. Und ich hab Spass mit dieser Kombi. Und das ist das Wichtigste. Zufriedenheit und Spass.

Und ach ja. 
Werner, dass mit dem Fön blieb mir im Gegensatz zu vielen anderen Dingen in wohl ewiger Erinnerung. Die Sorge um die TW-Treiber und der Ferrofluid Kacke veranlassten mich ja erst, die Turnberrys wieder mal anzulassen. War das erste, was ich tat, bevor der erste Ton erklang. Hab da ja mit der B&W Nautilus 805 schon üble Erfahrungen gemacht. Da waren die Hochtöner hin. Hab sie aber durch einigermassen passende Scan Speak Iluminator Ring-Radiatoren ersetzen können.

Ja Werner, bin sehr dankbar, dass ich durch dich und dein in dieser Form so einmaliges Forum so viel Unterstützung und Aufmerksamkeit erfahren habe. Zudem habe ich sehr viele nette Leute kennengelernt, wenn auch nicht persönlich. Manchmal hats zwar etwas geklappert, aber das muss wohl so sein. Nur so lernt man und entwickelt sich weiter. Nicht nur wenns um highfideles Gerümpel geht, sondern auch im adäquaten Umgang mit Menschen in den anonymen Tiefen des Internet. Nochmals Danke für die ganzen Erfahrungen, die ich dank dir und den ganzen Leuten machen durfte. Hoffentlich gehts hier in diesem Tenor so weiter. Aber da bin ich guter Dinge.

Ab 1. November gibts das KK-Forum leider nicht mehr. Und ich gehe zu diesem Datum endlich in Rente. Ein Neubeginn steht also an. Darum "Carpe diem". Machen wir alle das möglichst Beste daraus!

[Kellerkind]

Hallo Rupert,

na das hört sich doch alles prima an und liest sich fein!

Schön, daß du Spaß hast und Miss Marple die Hütte rockt und/oder jazzt.

[P_Koax]

Hallo Rupert
Freut mich für dich das du eine Lösung für deine Turnberrys gefunden hast.
Ich werde meine alten Ladys zum Frühjahr wieder positionieren, denn in meinem  Wohnzimmer ist es jetzt etwas kühler und ich habe keine Lust zu fönen.  
Übrigens, bei mir hat die innere Ecke einen Abstand von 30 cm zur Rückwand und die Einwinklung von der Treibermitte läuft als eine gedachte Linie über meine Schultern, quasi nicht ganz auf mich eingewinkelt.
Weiterhin viel Spaß mit Miss Marple

Gruß
Peter

[Athlon64]

@Kellerkind 

Naja Werner, so richtig rocken ist noch nicht so wirklich drin. Viel Blues und noch eher sanftere Sachen gehen auch schon mit mehr Pegel. Vorlautes Gitarrengesäge und vor allem Saxophon pack ich noch nicht so richtig. Auch wenns zu komplex wird ermüde ich noch sehr schnell. Aber das wird wohl auch wieder werden.



@P_Koax

Nein Peter, ich föne nicht jedes mal. Das war nur zum Anfang, um die Viskosität des Ferrofluids grundsätzlich und aus Vorsichtsmassnahme herab zu setzen. Ich hab auch nur um die 19 Gräder in meinem Wohnzimmer. Spielt aber keine Rolle. Höre bei mir da keinen Unterschied. Habs grade ausprobiert.

Bei mir läuft die gedachte Linie direkt auf Ohren zu. Im Moment noch. Muss da noch etwas rumspielen. Kommt alles morgen. Da ist die Beste aller Ehfrauen den ganzen Tag ausser Haus.
Dann messe ich auch mit REW mal alles durch.



So siehts im Moment aus (und morgen ist Boden putzen angesagt)

[Athlon64]

Servus zusammen,

habe heute mal die Turnberrcys mit REW mit dem Umik1 und zugehöriger Calibritaion File gemessen. Muss mich bei REW erst wieder etwas reinfuchsen, ist wohl schon wieder fast 10 Jahre her.

Kommentare erwünscht! Schaut bis auf den Ausreisser bei ca. 42Hz, der mir beim hören nicht großartig auffällt, erst mal gar nicht so übel aus.

SPL & Phase


Spectogramm



Impulse



RT60

[generg]

Hallo Rupert,

die Frequenzgangmessung mit 50dB für eine Kästchenhöhe könnte mehr Linearität vortäuschen als wirklich besteht.

Stell mal den Wert der y-Achse mit den dB auf 5dB pro Kästchen um.......