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anTiTon ARNO Hybridverstärker
#1
Wie manche hier wissen, höre ich seit einiger Zeit mit dem anTiTon ARNO Hybridverstärker.

Es gab im Kellerkind Forum einen längeren Thread der noch bis zur Schließung des Forums im Dezember dort nachgelesen werden kann.

Aus aktuellem Anlass habe ich hier einen Nachfolgethread eröffnet, die Story geht also weiter.

Der ARNO ist ein Exot, der in Südfrankreich von meinem Freund Paulo Marcelo (anTiTon) in Handarbeit auf Bestellung hergestellt wird. Das Gerät ist mit 19x19x12cm ziemlich kompakt und liefert 2 x 15 W. Er ist zweistufig aufgebaut, eine Röhre als Doppeltriode dient als Eingangsstufe, im Ausgang wird ein LM1875 Chip verwendet.

Paulo Marcelo schrieb:Der LM1875 hat eine lange Geschichte im audiophilen Audiobereich. Es wurde von einer japanischen Marke (47Labs) bekannt, weil Sakamura mit diesem Chip einen sehr minimalistischen integrierten Verstärker (Shigaraki) herstellte. Seitdem ist es zu einer Übung im audiophilen Stil geworden und sogar Peter Reinders (PTP Audio) hat den Block20-Verstärker in seinem Katalog.

Die "Originalröhre" für den aktuellen Arno Amp ist eine 6N23P Voskhod aus den 80ern (Aufdruck 6DJ8/6922), es können auch kompatible 6922 oder 6DJ8 verwendet werden oder auch die 6N1P, die die doppelte Heizleistung benötigt.
Man kann also mit tube rolling experimentieren und den Klang auf die eigene Kette feinabstimmen.

Hier mal ein Foto von meinem mit dem unbehandelten silbernen Gehäuse, es ist aber auch gegen Aufpreis eine Lackierung in jeder Farbe möglich:

   

Der Grund für den längeren Thread im KK Forum war, daß es ein "Travel & Listen" Angebot gab, für den 3 Arnos zur Verfügung gestellt wurden und jeder der Interesse hatte konnte ihn kostenlos zuhause testen,. Ein bordeauxroter Arno für Frankreich, ein schwarzer für Deutschland und ein weißer für Portugal, da Paulo aus Portugal stammt. Die einzige Bedingung war jeweils ein Bild zu machen und über die persönlichen Erfahrungen zu berichten. 

   

Nachdem der Arno (D) im vergangenen Jahr bei ungefähr 10 Interessenten gewesen sein dürfte ist er nun final bei jemandem angekommen, der auch noch über seine Erfahrungen berichten möchte und auf dessen Einschätzung ich besonders gespannt bin. Das war nun auch der Auslöser für diesen Thread hier!

Die Leute im Kellerkind Forum wissen das bereits, aber ich möchte das gerne hier noch klarstellen um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe das Travel & Listen für Deutschland zwar koordiniert, aber es war eine rein private, freundschaftliche Sache. Ich habe meinen eigenen Arno noch bevor von diesem Programm die Rede war ganz normal gekauft, bin weder in irgendeiner Weise im Audiogeschäft tätig noch habe ich irgendwelche geschäftlichen Verbindung zu anTiTon oder dem Vertrieb, der ausschließlich über Aethernel Audio läuft. 
Natürlich kann man mich bei Fragen auch hier gerne kontaktieren, technische Fragen werde ich aber wie bisher an Paulo und Fragen von eventuellen Kaufinteressenten an Aethernel Audio weiterleiten.

Liebe Grüße
Manfred
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#2
Servus Manni,

find ich supergut, dass der Thread auch hier seine Fortsetzung findet. Bin auf weitere Userberichte sehr gespannt. Solche unorthodoxe Geräte, wenn sie auch noch ein richtig gutes Klangerlebnis vermitteln können, finde ich immer höchst spannend.

Prost Bier
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#3
Hallo miteinander,

ich bin es, auf dessen Einschätzung Manni besonders gespannt ist, doch bevor’s zur Sache geht, zur hoffentlich leichteren Einordnung des Nachfolgenden ein paar Kurzinfos zu meiner Person:

Nach meiner(Jung-)Redakteurszeit bei Stereo/FonoForum/Hifi exklusiv hob ich Mitte der 1990er Image Hifi aus der Taufe, um bald nach der Jahrtausendwende für rund 17 Jahre auf die Industrieseite zu wechseln und meine neu gegründete kleine Consultancy fürderhin einem einzigen Kunden zu widmen - Linn.

Doch anstatt anschließend in vollen Zügen den selbst gewählten Unruhestand zu genießen, ging's schnurstracks Back-to-the-roots. Ich ließ mich (zugegeben ohne nennenswerte Gegenwehr) breitschlagen und brachte eine gute Handvoll an Testberichten für diverse On- und Off-Line-Publikationen unter ein geneigtes Highend-Völkchen, das sich meiner einschlägigen Vita teilweise besser zu erinnern schien als ich selber.

Along comes Corona, kaum jemand hat noch Bock auf irgendwas. Beim Rumsurfen stolpere ich durch puren Zufall in einem portugiesischen HiFi-Forum über einen enthusiastischen Bericht von mannitheear. Thema: ein Plattenspieler auf Basis des ollen Lenco L75 aus der Tuning-Werkstatt eines gewissen Paulo Marcelo. Mehr gaudihalber besorge mir für fast nix einen unverbastelten L75 und kippe buchstäblich aus dem Latschen, als der meinen sakrosankten Linn Sondek LP12 ausgerechnet in dessen quasi amtlicher Paradedisziplin, dem Swing, humorlos ausknockt. K.o. in der ersten Runde, noch vor dem Pausengong.

Dank Mannis Fürsprache gelang es mir, Paulo zu überreden, noch einen allerletzten anTiTon Plattenspieler zu zimmern. Paulo und ich haben ihn auf den Namen Angel getauft, und engelsgleich schwebt er seit etwa zwei Jahren erhaben über all den anderen Überfliegern meines leicht dekadenten Laufwerkfuhrparks. Der allerallterletzte anTiTon, Angel 2, ist inzwischen bei einem Freund in NRW gelandet und hat u.a. dessen Platine Verdier frühverrentet.

Als Paulo, der mein highfideles Weltbild auf den Kopf gestellt hat wie vor ihm höchstens Ivor Tiefenbrun und Paul Wilbur Klipsch, unlängst anfragte, ob ich nicht Lust hätte, mir seinen kleinen Hybrid-Vollverstärker Arno anzuhören, der im Kellerkind-Forum für so viel Furore sorgte, war ich natürlich Feuer und Flamme. Wer steinalte Lencos in veritable Favoritenkiller verzaubert, dem ist alles zuzutrauen.

Noch bin ich meilenweit entfernt, Arno im Detail ergründet zu haben. Tube rolling etwa fand aus Zeitgründen noch gar nicht statt, wo mich doch brennend interessiert, wie eine Telefunken E88CC anstelle der mitgelieferten 6N23P klingt. Aber vielleicht geht es manchen von euch ja ähnlich und es genügen vier Töne aus Beethovens Fünfter oder ein Keith-Richards-Riff, um zu wissen, ob man mit etwas glücklich wird oder nicht. Bei mir, sorry, ist's das tausendfach zitierte und noch viel öfter fehlinterpretierte PRAT (Pace, Rhythm and Timing). Denn wenn’s PRAT-mäßig stimmt, und hier stimmt's, und wie!, dann muss ich mir über (für mich) eher Zweitrangiges wie Raumdarstellung, Breiten-, Tiefen- und Höhenstaffelung und dergleichen keine grauen Haare wachsen lassen. Denn das funzt dann, im Großen und Ganzen, ebenfalls und zwar ganz automatisch.

Kein Vertun, der Speed-Check ist ein verblüffend probates Mittel, um im Handumdrehen die gröbste Spreu vom Weizen zu trennen – im A/B-Vergleich ist das „schnellere“ Gerät in der Regel das musikalisch „richtigere“. Ab einem gewissen Qualitätslevel allerdings erweist sich jene Komponente als die versiertere, die, wo geboten, auch mal die Luft anzuhalten versteht. Ein prima Beispiel ist das Intro von Start Me Up, das das Human Riff auf der Telecaster um ein paar geniale Sekundenbruchteile verschleppt. Oder man versuche, dem unsterblichen Charlie Watts daheim auf dem Luftschlagzeug hinterher zu trommeln. Es dauert nicht lange und man kippt unweigerlich aus dem Takt, gell?! Weil man dumpf weiterkloppt, wo Charlies Rechte – wunderbar zu beobachten auf unzähligen Konzertclips –  im entscheidenden Moment innehält. Offenbar gänzlich intuitiv, mit dem Drumstick bereits im Senkflug und wirklich nur ganz, ganz kurz. Seine Erklärung für diesen faktisch unknackbaren Kopierschutz des Stones-Sounds: „Wir spielen gemeinsam falsch.“ Mit Arno als kongenialem Bandmitglied.

An klassischen Hifi-Kriterien war das erste, was mir an Arno auffiel, sein pupstrockener, schlackenlos-pfundiger Bass. Keine Spur von One-Note, null Überhang, keinerlei Fettansatz, stattdessen Kontur, Kante, Pitch. Nun kann man meinen Klipsch La Scalas der ersten Generation alles Mögliche vorwerfen, nur nicht, dass sie tiefbasstüchtig seien. Im Gegenteil, unterhalb rund 50 Hertz fallen sie, je nach Raum, Rückwand- und Eckennähe, ab wie der sprichwörtliche Stein. Oberhalb besagter 50 Hertz freilich sind sie das Waffenscheinpflichtigste, was ich kenne. Sofern der Verstärker mitspielt, was wesentlich häufiger, als man meinen möchte, eben nicht der Fall ist und bei 104 dB Wirkungsgrad logischerweise weniger quantitativen denn qualitativen Defiziten geschuldet sein muss.

Das nächste besonders ohrenfällige Charakteristikum ist für mein Empfinden Arnos stupende Mittenauflösung im Verein mit fabelhafter Stimmenwiedergabe. Mag ja sein, dass TAS-Herausgeber Harry Pearson weiland Recht hatte, wenn er für die klirrfreie Reproduktion gerade weiblicher Stimmen mehrere Hundert Watt an Leistungsreserven als unabdingbar deklarierte. Allerdings nur zum Stopfen mittlerweile komplett aus der Zeit gefallener Wattvielfraße, weshalb ich persönlich längst zu einem paramilitanten Verfechter (hoch-)wirkungsgradstarker (Horn-)Lautsprecher konvertiert bin. Denn die erlauben volle finanzielle Konzentration auf Musikalität, anstatt sich auch noch mit Gedanken an den unbotmäßigen Leistungsbedarf handelsüblicher 86dB-Säusler herumfretten zu müssen. 

Und noch so ein uralter Testertrick, wie sich Gutes von Besserem unterscheiden und schallwandelnde wie verstärkende Breitmaulfrösche im Nu identifizieren lassen: Je schmaler die Münder von Sängerin oder Sänger, desto präziser aller Erfahrung nach die Reproduktion dessen, was auf dem Tonträger tatsächlich konserviert ist. Logisch, es gibt Aufnahmen mit scheunentorweit aufgerissenen Mäulern, das soll und muss dann auch entsprechend rüberkommen. Doch wenn auf dem monophonen Verve-Evergreen Ella And Louis einerseits die Fitzgerald in gespenstischem Realismus vor einem steht, während Armstrongs Schmirgelpapierorgan herzerwärmend intim bleibt, obwohl Louis gleichsam mit dem Mikro knutscht und einem die Sibilanten nur so um die Ohren fliegen, dann haben Toningenieur UND Wiedergabevehikel etwas wahrlich Seltenes vollbracht – bravo, Arno, das ist ganz großes Jazz-Kino!

Paulo Marcelo, der schlaue Fuchs, hat fantastische 15 Watt aus einem bekannt guten Endstufenchip herausdestilliert, weshalb ich vor Arno selbst dann den Hut ziehen würde, kostete er ein Mehrfaches seines volkstümlichen Einstandspreises. Nein, er tritt den La Scalas untenrum nicht annähernd so tierisch in den Hintern wie meine vier fetten Jadis-Monos. Er besitzt nicht die aristokratische Aura, die Grandezza, die unvergleichliche Klangfarbenopulenz meiner großen Jadis-Vorstufe. Die trotzdem gehen muss, weil sie nicht fernbedienbar ist, aber ich alter Zausl es inzwischen leid bin, permanent zwischen Ohrensessel und Hifi-Rack hin und her düsen zu müssen. Mit extremen Wirkungsgradmonstern wie den La Scalas bleibt einem ja schlichtweg nichts anderes übrig, will man jede, aber auch wirklich jede Musikpassage partout mit möglichst realistischem Pegel hören. 

Angeschafft wurde nach diversen fruchtlosen bis frustrierenden Experimenten (u.a. mit mir letztlich viel zu zahnlosen 300B-Esoterikern) die famose Romy von Rike Audio, die eine millionenfach produzierte Spätentwicklung von Siemens reanimierte, die Sendepentode RS1003 respektive deren DDR-Derivat SRS 551. Endlich, endlich eine Single-Ended-Röhre mit Eiern, frohlockte ich, zweitens fernbedienbar, und drittens hat Rike Audio-Chef Georg Arsin einen ihrer vier Eingänge extra für mich in einen hoch potenten Ausgang für mein Quintett an SVS-Aktivsubwoofern umfunktioniert. Schließlich sind bei 50 Hertz die La Scalas am Ende, nicht jedoch der Tiefbass-Appetit ihres Besitzers. Tonal und vom Temperament her sind sich Romy und Arno gar nicht unähnlich, erstere obenrum einen Tick luftig-transparenter und untenrum sowie grobdynamisch eine Ecke erwachsener. Doch an musikalischem Charme, da schenken sich die beiden herzlich wenig.

Könnte ich Arno der/dem berühmten besten Freund*in ruhigen Gewissens ans Herz legen? Definitiv! Wenn’s um eine bezahlbare Fullrange-Kette ohne Firlefanz ginge, würde ich möglichst frühe Klipsch Heresys dazupacken (Motto: je olle, je doller) plus mindestens(!) zwei SVS SB 1000 Pro Subwoofer, als Phonostufe einen iPhono 2 oder eine gebrauchte Omtec Antares und für ganz vorne einen anständig gewarteten Lenco L75. Dessen mittelprächtiger Serientonarm dürfte dank kinderleicht erneuerbarer Plastiklager und einem AT VM-95 ML bleiben, bis der übernächste Weihnachtsmann kommt. Nix (mehr) mit anlog am Hut? Eigenverschulden, aber um die Selbstkasteiung nicht unnötig zu verschärfen, wie wär’s mit einem WiiM Pro Streamer für humane 179 Euro? Der eingebaute Wandler tut’s, finde ich, völlig, aber wenn’s denn unbedingt ein externer sein muss, dann eine DAC Box S2+ von Pro-Ject. Die stammt aus der Hexenküche eines der wenigen echten Digital-Blicker und kostet kaum mehr als der Datenlieferant von WiiM.

Und ich selber? So sehr ich meine Romy liebe, und ich liebe sie innig, hätte ich früher von Arnos Existenz erfahren und seinen Schöpfer von der Sinnhaftigkeit eines Alps-Motorpotis sowie eines für mich unverzichtbaren Line-Outs (wenn nötig aufkosten eines seiner beiden Eingänge) überzeugen können…

Paulo, mon ami, do you hear me?!

Uli
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#4
Morjen morjen Uli und Manni,

ich beneide euch da aufrichtig um eure positiven Erlebnisse mit dem Arno Verstärker,

ich wünschte, der hätte bei mir auch nur ansatzweise an der Max 1 oder der Thivan S 6 so Spaß gemacht,
ich hätte ihn sofort gekauft, zumal er so wunderschön war in diesem schwarzen Klavierlack mit dem Glühkolben obendrauf.

Aber ich berichtete es damals im KK Forum - hatte da einfach Pech und lief gar nicht, kam nur Matsch und krachte fürcherlich beim Ausschalten, so daß ich an einen Defekt glaubte und nach einem Nachmittag das Handtuch aus Angst um meine Lautsprecher geworfen habe.

Das Teil scheint sich seine Liebhaber ähnlich auszusuchen, wie die Tannoy Westminster T.W. als Lautsprecher das damals taten, wo die gut spielte, war das ein Seligmacher - wie 10 jahre lang bei mir im Hause - andere hingegen wurden schier "verletzt" von dem Sound und brachten bei sich daheim damit nichts zum Laufen.

Es hilft halt leider nur probieren - zum Glück ist der Arno klein und leicht und eben mal schnell angeschlossen!

(im Gegensatz zu eine dicken Emitter oder einer Westminster).

Ich wünsche euch weiter viel Spaß und drück die Daumen, daß sich noch viele Fans für den Arno finden werden.

Bei mir und Generg liefs halt nicht so prall.

Aber - wenn Achim mich wieder besucht, soll er seinen Arno nochmal mitbringen, dann häng ich ihn auch mal an die Eros, jetzt weiß ich ja, daß der Arno nix kaputt  macht - und von Achim und Schtefan weiß ich, daß er mit der Eros gut harmoniert, auch wenn wenig Bass kommt - ich hab ja viel Bass im Raum durch den Roomgain.  Damals traute ich mich nicht, den auch noch an der Eros zu testen, da man die ja nicht mehr reparieren kann wegen den Verklebungen und meine Garantie rum ist.

Wobei , irgend was bei mir im Haus ist einfach anders - Achim und Schtefan hatten ja auch den Unison dabei - der bei denen beiden an der Thivan super tönt - und bei mir im Vergleich zu Goldnote, Emmi, gerainerte Pop Pulse und so weiter völlig versoffen ist. Und selbst Cay-Uwes Lumina konnte hier nicht ansatzweise das bieten, was man bei ihm daheim zu hören kriegte.

Das ist so die Voodoo Kacke, die einem das Hobby manchmal schwerer macht, als einem lieb ist.

Smile
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#5
Hallo miteinander,

gemäß der Travel & Listen-Regeln bin ich noch ein Bild von Arno in seiner aktuellen Umgebung schuldig.

Es zeigt ihn ganz nahe beim Frontend meiner Kette. Inzwischen ist Arno umgezogen, und zwar exakt zwischen die La Scalas, womit sich die Länge der Lautsprecherkabel von knapp 6m pro Seite auf gut 2,5m reduzierte, was unüberhörbar nach seinem Geschmack war. 

Vor allem die beiden 38er Tieftöner hat er jetzt um einiges besser unter Kontrolle, wirkt dadurch insgesamt souveräner, unangestrengter, relaxter. Ich vermute, es hat etwas mit dem Dämpfungsfaktor zu tun, würde aber davor warnen, meine Erfahrungen 1:1 auf andere Anlagen zu übertragen.

Die durch die Umstellung nunmehr erforderliche 3m lange NF-Strecke zwischen Arno und Phonostufe (Rike Audio Natalia MC Signature) hatte in meinem Fall klanglich keinerlei negative Auswirkungen, in anderen anderen Konfigurationen könnte der Schuss aber durchaus nach hinten losgehen

Wer's selber ausprobieren möchte, dem empfehle ich als NF-Verbinder wärmstens das Mogami 3173. Das ist unübertroffen effektiv geschirmt, klingt mindestens so gut wie all die vermeintlichen Supertaue, die ich aus meinen früheren Leben noch rumfliegen habe, und kostet vergleichsweise lächerlich wenig. Das 3173 ist aus Mogamis Riesensortiment das Top-Angebot für längliche, lange und sehr lange Strecken, repräsentiert technisch absolutes Non-Voodoo und ist genau deshalb das Kabel der Wahl unzähliger Tonstudios.

Servus, Uli

   
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#6
(18.10.2023, 11:18)nanker schrieb: Es zeigt ihn ganz nahe beim Frontend meiner Kette. Inzwischen ist Arno umgezogen, und zwar exakt zwischen die La Scalas, womit sich die Länge der Lautsprecherkabel von knapp 6m pro Seite auf gut 2,5m reduzierte, was unüberhörbar nach seinem Geschmack war. 

Vor allem die beiden 38er Tieftöner hat er jetzt um einiges besser unter Kontrolle, wirkt dadurch insgesamt souveräner, unangestrengter, relaxter. Ich vermute, es hat etwas mit dem Dämpfungsfaktor zu tun, würde aber davor warnen, meine Erfahrungen 1:1 auf andere Anlagen zu übertragen.

Die durch die Umstellung nunmehr erforderliche 3m lange NF-Strecke zwischen Arno und Phonostufe (Rike Audio Natalia MC Signature) hatte in meinem Fall klanglich keinerlei negative Auswirkungen, in anderen anderen Konfigurationen könnte der Schuss aber durchaus nach hinten losgehen

Wer's selber ausprobieren möchte, dem empfehle ich als NF-Verbinder wärmstens das Mogami 3173. Das ist unübertroffen effektiv geschirmt, klingt mindestens so gut wie all die vermeintlichen Supertaue, die ich aus meinen früheren Leben noch rumfliegen habe, und kostet vergleichsweise lächerlich wenig. Das 3173 ist aus Mogamis Riesensortiment das Top-Angebot für längliche, lange und sehr lange Strecken, repräsentiert technisch absolutes Non-Voodoo und ist genau deshalb das Kabel der Wahl unzähliger Tonstudios.

Servus, Uli

Hallo Uli,

danke für den Hinweis mit dem Kabel, das könnte zumindest bei der Max 1 für mich einiges erklären!

Wenn man bei dir schon bezgl. Kontrolle deutlich den Unterschied zwischen 2,5 und 6 Meter hört -

in meinem Wohnraum an der Max mußte der kleine Arno über 2 X 9 Meter LS Kabel laufen!

Eventuell war deswegen die Kontrolle völlig dahin und matschte das so brutal.

Dire Straits Track 6 von der "on every street" war im Bassbereich kaum zu erkennen, daß da verschiedene Töne gespielt wurden und ging alles wie in einem langgezogenen Ton unter.

Übrigens bei NF Verbindern, bin ich, wie du, ein großer Fan von den Mogami Geschichten - die sind wirklich brutal gut.

Im Cinchbereich präferiere ich da das 2964 mit Belkin Steckern, im XLR Bereich mag ich das Neglex 2534 mit Neutrik Gold Steckern sehr gerne.

Hab hier auch noch kistenweise andere Kabel liegen - auch in hohen Preisklasse, die Mogamis lieb ich einfach.

Von  der Brummfreiheit und Entstörung bei XLR ist das Via Blue S 1 echt noch besser - zum zigfachen Preis, klanglich aber nicht ganz so natürlich aus meiner Sicht.

Das von dir erwähnte 3173 kenne ich selber noch nicht.

Happy listening mit dem Arno - schön anzusehen ist er in jeder Kette!

Mit der La Scala hast du grandiose Lautsprecher, die ich auch so gerne hätte, aber leider nicht sinnvoll stellen kann.

Ich lieb so Teile, die den Roomgain für den Bass nutzen und Hörraume nicht zumatschen. Daher bin ich so begeistert von der Max 1 und fand auch die Klipsch Heresy in der Disziplin hier superklasse, während ich die Forte 3 schon wieder ganz schön drosseln mußte untenrum, um wandnah stellen zu können.


Smile
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#7
Hallo Uli,

über deinen Bericht habe ich mich natürlich sehr gefreut! Ich hatte ja mit einer profunden Einschätzung gerechnet, aber nicht mit einem so ausführlichen und unterhaltsamen Review im unnachahmlichen Stil!

Wichtig finde ich auch den Nachtrag über den Einfluß der Lautsprecherkabellänge, das bestätigt nämlich genau mein Erlebnis vor einigen Monaten, dem ich allerdings damals nicht so recht getraut hatte.

Ich benutzte nach einigen Versuchen mit Solidcore, 6 qmm Lapp und Kimber ein Vovox Excelsus in 6 m Länge. Dann kam im KK Forum die Geschichte mit einem neuen DIY Kabel auf, und zwar ein Lapp mit 16 x 0,75 qmm, 8 Adern für + und 8 für - konfektioniert. Ich wurde neugierig und Georg, der diese Idee hatte und hier unter dem Nick LowFi angemeldet ist, schickte mit ein Testkabel in 3 m Länge. Ich hab also alles umgebaut, Arno und DAC auf ein IKEA Lack Tischchen verfrachtet -und fiel fast vom Sofa! 
Die lang erstrebte Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit war plötzlich da! Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet.
Georg baute mir also 6 m Strippen und auch die ziehe ich dem Vovox vor, aber so richtig "Richtig" wie mit dem Testkabel war es einfach nicht. Ich dachte, an der Länge kann es bei einem Querschnitt von immerhin 6 qmm kaum liegen und die anderen Forenmitglieder in dem Thread konnten sich das auch nicht vorstellen.

Scheint sich aber zu bestätigen und nun muß ich doch mal kürzere Kabel machen!

Viele Grüße
Manfred
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#8
Hallo Ulli, ich habe hier noch die ersten 6 Ausgaben der Image-Hifi und habe Jürgen Eggers Essays zum Schluss dieser Ausgaben immer wieder genossen. Vielleicht eine Frage an den Insider: wollte der Jürgen damals den Absprung schaffen bevor die damals noch in den kinderschuhen steckende Internet Ära große Teile der Hifi-nisten in D erfasst ? Denn durchs www verkommt der Planet quasi zum Dorf wo alles auch nahezu alles aufgedeckt werden kann inklusive nicht ganz objektive Befangenheitsberichte über Hifi Equipment.
Gruß
Mustafa
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#9
(18.10.2023, 17:27)tripath-test schrieb: Hallo Ulli, ich habe hier noch die ersten 6 Ausgaben der Image-Hifi und habe Jürgen Eggers Essays zum Schluss dieser Ausgaben immer wieder genossen. Vielleicht eine Frage an den Insider: wollte der Jürgen damals den Absprung schaffen bevor die damals noch in den kinderschuhen steckende Internet Ära große Teile der Hifi-nisten in D erfasst ? Denn durchs www verkommt der Planet quasi zum Dorf wo alles auch nahezu alles aufgedeckt werden kann inklusive nicht ganz objektive Befangenheitsberichte über Hifi Equipment.

es fällt mir schwer, mich zum Thema Jürgen Egger zu äußern, nur soviel:

Sein, wie du es nennst, Absprung hatte nichts mit dem damaligen Zustand der HiFi-Branche zu tun, nix mit der Internet-Ära, nichts mit angeblicher Befangenheitsberichterstattung o.ä., sondern war allein der 200% Auslastung durch seinem Hauptberuf (Filmbranche) und, später, seiner Krankheit geschuldet.

Ohne Jürgen Egger hätte es Image HiFi vielleicht nie gegeben. Er war der erste, dem ich mein Konzept vorstellte (mündlich, bei 3 Halben zum Runterspülen des legendären Moosinninger Cordon Bleu), und hätte er mich nicht spontan seiner Unterstützung versichert, wer weiß...

Fare thee well, old egghead, I'll join you with a wee dram or two, just don't expect me to come up any time soon!
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#10
Moin moin,

ich bin immer wieder erstaunt darüber, das ein LS-Kabel darüber entscheiden kann, ob eine Amp-Speaker Kombie generell funzt oder nicht.
Die Unterschiede zwischen Verbindungskabeln kann ich zwar hören, sind für mich aber bestenfalls i-Punkte, also Optimierungen.

Die Erfahrung, daß es vom Kabeltyp und der Länge abhängt, ob es gut oder schlecht klingt, habe ich in 30 Jahren so nie machen können.
Bei Verstärkern mit sehr schlechtem Dämpfungsfaktor in Zusammenhang mit einem ungünstigen Impedanzgang der Box kann ich mir einen entscheidenden Einfluß des Kabels allerdings durchaus vorstellen. In diesen eher seltenen Fällen könnte dann tatsächlich eine ideale 3er-Kombie zum Ziel führen. 

Ist das nicht anstrengend mit Amps, die derart mimosenhaft auf die angeschlossene Last reagieren? Keine Ahnung


Beste Grüße
vom MP3-Rainer
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