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was für eine Schönheit !
#1
schaut euch das mal an, hab ich grad auf den tisch bekommen um es mir mal anzuschauen. ich find das teil super schön.
sieht eigentlich aus wie ein röhren radio, soll aber ein verstärker sein. auf jeden kann mans einschalten und es brummt fürchterlich. und wenn ich die "lautstärke" so gefühlt auf 9 uhr aufdreht rauscht es auch noch böse..
bin gespannt was ich vorfinde wenn ich das teil aufmache.
   
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vg tg
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#2
Hallo Thomas,

da steckt schon ein wenig Arbeit drin, solch einen Wolpertinger alter/antiker Technik anzufertigen. 
U.a. wurde wohl die Schallwand mitsamt Lautsprecherchassis(?) eines Röhrenradios eingebaut, dazu die Zierblende eines magischen Auges und vorhandene Embleme. Als Gehäuse wurde evtl. eine ehemalige  Zweiwegebox verwendet(?)
Das unten eingesetzte Teil/Chassis kann ich nicht zuordnen  Keine Ahnung

Bin gespannt, was für eine Schaltung innen werkelt, bitte unbedingt ein-zwei weitere Fotos zeigen. 

Gruß Eberhard
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#3
also.. weitere info erhalten..
das war ein flomarkt fund für ~30€. das gehäuse war wohl mal ein philips radio. da ist aber im unteren teil ganz was anderes eingebaut. ist ein verstärker mit einer ECL82 (ein trioden- und ein pentoden system im glas).
nach einiger recherche sieht das aus wie der verstärker teil des "philips hutschachtel" plattenspielers (1362/95) so 1969-1965. allerdings schon "verbastelt".
hörbare probleme wie schon berichtet - er brummt höbar (offener signal eingang) mit 50/100Hz unabhängig von der poti stellung und bei aufgedrehtem poti hochfrequentes rauschen.
sichtbare probleme:
* ist auf 220Vac ausgelegt, damit liegt die heizspannung mit ~7Vac etwas zu hoch ggü 6,3Vac
* die netzzuleitung intern liegt direkt an der signal leitung und auf ~10cm parallel dazu
* das netz wird über einen aufsatz auf dem poti eingeschalten, cool - näher kann eine störung nicht dem signal kommen ;-)
* selen gleichrichter für die hochspannung
* beide koppelcaps sind die damals üblichen keramik-röhrchen-caps
* es gibt da ne ganz seltsame be- bzw. verschaltung: die drossel windungen für die siebung der hochspannung (CLC) ist mit im ausgangsübertrager integriert !
dann habe ich mal den oszi über den ausgang gehangen. das teil schwingt auch noch im MHz bereich ganz wild. hab hier mal nen single screenshot beispielhaft..
   
hmm.. dachte, es wär nicht soviel arbeit den einigermaßen brummfrei zu bekommen.. Confused
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vg tg
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#4
Was du beschreibst klingt nach einem Abenteuer.

Die Siebdrossel im Übertrager integriert  Huh.

Ist vielleicht eine Art Effektgerät zur Wiedergabe von Netzbrumm über Lautsprecher.  Big Grin
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#5
(24.05.2025, 00:22)t g schrieb: * ist auf 220Vac ausgelegt, damit liegt die heizspannung mit ~7Vac etwas zu hoch ggü 6,3Vac
* die netzzuleitung intern liegt direkt an der signal leitung und auf ~10cm parallel dazu
* das netz wird über einen aufsatz auf dem poti eingeschalten, cool - näher kann eine störung nicht dem signal kommen ;-)
* selen gleichrichter für die hochspannung
* beide koppelcaps sind die damals üblichen keramik-röhrchen-caps
* es gibt da ne ganz seltsame be- bzw. verschaltung: die drossel windungen für die siebung der hochspannung (CLC) ist mit im ausgangsübertrager integriert !

Hallo Thomas,

kurzer Kommentar zu den einzelnen Punkten:

1. Wenn der Trafo primär keinen 240V-Abgriff hat, einfach einen 0,9...1 Ohm Widerstand in den Heizungskreis legen; belastet wird er mit ca. 0,6W, also eine 2...5W-Type einsetzen. Gängige Praxis bei der Überholung vieler antiker Radios. 

2. Ein Netzschalter direkt am Poti war damals nicht unüblich. M.W. liegt in diesem Kombibauteil aber i.d.R. eine Abschirmung zwischen Schalter u. Poti. Völlig brummfrei waren die Eintaktverstärker ohnehin nicht, dies störte aber allenfalls, wenn man den Kopf direkt vor den LS hält. 

3. Als Koppelkapazitäten wurden m.W. immer Papier-Cs eingesetzt, leider oft mit Teerverguß, der irgendwann Feuchtigkeit durchließ. Keramik-Cs haben im NF-Signalweg nix verloren, Austausch gg. Folien-Cs (MKT, MKP u.ä.) angeraten. 

4. Die sog. Brummkompensation über einen Teil der Übertrager-Primärwicklung ist ein sehr alter und bewährter Trick. Insofern weisen auch die allermeisten Ü. aus der Röhrenära diese Anzapfung auf -> Nicht verändern.

5. Schwingneigung ist eigentlich eher von der ECL86 bekannt denn von der ECL82. Wenn aber schon am Chassis gebastelt wurde, läßt sich nicht ausschließen, daß evtl. hier eine ungünstige Verkopplung geschaffen wurde. Wichtig ist auch ein Widerstand vor dem Steuergitter des Pentodenteils, unmittelbar an der Fassungsöse verlötet - übliche Werte hier 1...10k (wobei es da eine große Bandbreite gibt: 1k bis hinauf zu 100k). Im Schaltbild der genannten Philips-Hutschachtel fehlt dieser Grid-Stopper, aber bei Problemen mit Schwingungen ist es unbedingt angeraten, ihn nachzurüsten. 

Vielleicht magst Du mal ein Foto des Chassis einstellen, dann haben wir eine etwas konkretere Vorstellung des Aufbaus. 

Gruß Eberhard
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#6
Das liest sich bis hierher schon sehr abenteuerlich und unterhaltsam  Smile
Bin auf den weiteren Verlauf gespannt  Prost Bier

Viele Grüße 
René
°°° Carpe that fuckin´ diem °°°
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#7
Hallo Eberhard,

wenn du den Schaltplan der Hutschachtel hast, kannst du ihn doch mal hier hochladen.

Wink
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#8
Hallo Rainer,

den Schaltplan habe ich leider nicht, aber er ist auf der entsprechenden Modellseite im Radiomuseum zu finden -> https://www.radiomuseum.org/r/philips_ng136295c.html

Beste Grüße 
Eberhard

Nachtrag/Korrektur:
 wie ich zwischenzeitlich finden konnte, hat Philips als Koppel-C wohl tatsächlich eine keramische Type verwendet. Wenn dieses Bauteil i.O. ist, kann man es aus Originalitätsgründen belassen.

Und noch etwas: sollten die Widerstände noch die originalen Kohlemasse-Typen sein, müssen diese alle gemessen/geprüft werden. Nach Jahrzehnten haben die oft Abweichungen vom Nennwert, die jedes Maß übersteigen. Starkes Rauschen, Kritscheln u.ä. rührt i.a. auch von nicht mehr intakten Kohlemasse-Rs her. Am besten mit dem Anoden-R der Eingangsröhre beginnen.
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#9
@Rainer
@E-8

ja, bin all das schon genau so am vorbereiten und zeuchs hinlegen. auf die 6,3Vac hab ichs schon runter und auch gleich noch einen humdinger eingebaut, zuleitungen verdrillt. und ja, die gridstopper sind vorgesehen.
der doppelelko war schon durch was neues ersetzt. die kohleschicht resi sind alles die alten. das wird viel arbeit weil sehr wenig platz ist. foto folgt mal noch.

der schaltplan aus dem radio-museum ist wohl etwas neuer. den ich habe ist wohl die erste version - der von eberhard ist 95c. unterscheiden sich schon durch C7. werte hab ich noch nicht verglichen.

S2 ist die besagte drossel. echt seltsame beschaltung.

motor war schon vorab weg gelassen.

schaltungsmasse ist ein heiloses durcheinander fernab jeder bus- oder sternmasse. das werde ich als erstes entfitzen...
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vg tg
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#10
hab mal noch die bilder gefunden, wo ich den noch nicht "gerupft" hatte, sondern nur ausgebaut ;-)
das ist das amp teil des phlips plattenspielers an einen alu winkel angeflanscht damit das in das radio gehäuse passt.
man sieht ja die paar neuen bauteile die da schon rein gebastelt sind. ein paar sachen entsprechen auch nicht dem schaltplan..
   
   
auf dem nächsten bild sieht man mal richtig schön die keramik röhrchen caps (als koppel-caps) aus den 60ern und richtig schicke kohleschicht resi.. der kathoden resi und elko der penthode wurden schon getauscht. wozu der neue folien cap links unten sein soll weiß ich noch nicht. der ist nicht im schaltplan..
   
insgesamt ganz schön eng alles um den röhren sockel..
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vg tg
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