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Hallo zusammen,
gute Nachrichten für Vinylfreunde: von Pro-Ject gibt es jetzt einen Plattenbügler für knapp 800 €:
https://www.project-audio.com/de/produkt/flatten-it/
Darauf habe ich gewartet, denn bisher bewegten sich die Preise für solche Geräte eher im Bereich von 2000 € oder mehr. Das war mir für den reinen Privatgebrauch aber zu viel.
Jetzt will ich zunächst einmal erste Testberichte über die Flatten It abwarten, aber wenn die positiv ausfallen, wovon ich ausgehe, werde ich mir so ein Teil kaufen.
Ich habe noch dutzende verwellte, aber ansonsten sehr gut erhaltene LPs im Haus, die viel zu schade zum Entsorgen wären. Allein dafür würde sich diese Anschaffung lohnen, von den leider gar nicht so seltenen verwellten oder „schüsselnden” Neupressungen ganz zu schweigen.
„Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best…” (Frank Zappa)
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Hallo Tom
es gibt gerade einen interessanten Thread dazu im AAA
Gruß
Peter
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(28.03.2025, 20:43)P_Koax schrieb: Hallo Tom
es gibt gerade einen interessanten Thread dazu im AAA
Danke Peter
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Momentan wird im AAA über die Wirkweise der Flatten It lediglich gemutmaßt ohne dass sie jemand schon mal selber getestet hätte.
Ihre Arbeitstemperatur zwischen 56 und 58 Grad Celsius soll aber angeblich für amerikanisches Vinyl zu hoch sein und schlimmstenfalls die LP unspielbar machen. Das wäre natürlich fatal, aber ich kann mir nicht vorstellen dass der Weltmarktführer im Phonobereich so ein Produkt herausbringt ohne es vorher mit allen möglichen Vinylarten ausgiebig getestet zu haben.
Sollte es aber zutreffen dass bestimmte Platten bei der thermischen Behandlung durch die Flatten It Schaden nähmen würde das für Pro-Ject sicher unangenehme Folgen haben - einerseits in Form von Rufschädigung und andererseits in Form von Regressansprüchen von Leuten, wenn ihre Platten beschädigt worden sein sollten.
Kann ich mir wie gesagt nicht vorstellen, und sollte die Flatten It tadellos funktioniert, wäre das für die mehr als doppelt so teure Konkurrenz eine heftige Ansage. Schauen mer mal…
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Moin Tom
Ein Restrisiko bleibt beim bügeln von Platten immer .
Für die Nordlichter hier im Forum ein kurzer Tipp zum testen der Ergebnisse solcher Bügelaktionen .
Retro Kiste
Das ist ein Konkurrent von mir , mit dem ich sehr gut klar komme in Meldorf , der Laden lohnt sowieso und der Mann bietet das Platten Bügeln als Dienstleistung auch an . Nagel mich bitte nicht fest , ich glaube er benutzt dieses Modell .
ORB DF 1I
Ich hab auch schon eine Platte bei ihm bügeln lassen von Kraftwerk , lohnte sich vom Wert her , zeigte aber auch gleich die Grenzen solcher Maschinen auf .
Maximal 60 Grad Arbeitstemperatur ist bei diesen Geräten üblich .
Die gleiche Temperatur hab ich auch schon bei mir im Umluft Ofen mit 2 Plattentellern mit Mittenverschraubung genutzt , 2 Stunden erhitzen , 4 Stunden abkühlen lassen , das Prinzip ist das gleiche , man braucht nur einen Ofen mit genauer Temperaturregelung unterhalb 100 Grad .
Was geht mit solchen Bügelgeräten ?
Alle sanften Höhenschläge und Welligkeiten gehen problemlos . Je kürzer und schärfer die Verformung vorhanden ist , je größer ist die Gefahr die Scheibe bei der Aktion komplett unbrauchbar zu machen , was aber dann nicht am bügeln liegt , sondern daran das die Scheibe durch die vorher erfolgte Kaltverformung schon irreparabel beschädigt ist .
Meine Kraftwerk hatte im Bereich des Außenrandes und des ersten Liedes eine recht scharfe , regelrechte Delle .
Nach dem Bügeln war die zwar weg , aber die Scheibe in dem Bereich trotzdem nicht mehr abspielbar .
Also nicht zu viel versprechen , von solchen Geräten , einfache Wellen und Höhenschläge klappen wunderbar , alles darüber ist Glücksache .
Gruß Klaus
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Hallo Klaus,
ich habe über die Jahre selber immer wieder mit verschiedenen Techniken versucht verwellte Platten zu Glätten und dabei durchaus brauchbare Ergebnisse erzielt, leider aber auch einige LPs geschrottet. Mir sind die Risiken und Nebenwirkungen einer Wärmebehandlung in Vinyl durchaus bewusst.
Wenn ich mir meinen Bestand an LPs so anschaue würde ich schätzen dass mindestens 100 Exemplare darunter sind, die einer solchen Behandlung bedürftig wären. Dabei ist ein Konglomerat von etwa drei Dutzend geschenkten LPs, denen die Hitze auf dem Dachboden nicht gut bekommen ist. Die sind nur stark verwellt, sollten also zu retten sein.
Dann habe ich eine Anzahl von Neupressungen die mehr oder weniger schüsseln aber gut abspielbar sind, was mich aber dennoch so stört, dass ich sie behandeln möchte, nur eben ohne riskante Experimente.
Dann gibt es noch Spezialfälle wie eine TIME OUT vom Dave Brubeck Quartett, die nur an einer Stelle im Randbereich eine etwa drei Zentimeter lange Miniwelle aufweist, die aber einen Höhenschlag von vier Millimetern hat. Mein AT-33PTG/II am Pro-Ject Evo-Tonarm tastet das zwar ab ohne zu springen, aber man hört die Welle. Hier stehen die Chancen diese Stelle zu glätten vielleicht bei 50%, aber ich würde es auf jeden Fall riskieren.
Ich habe ein gutes Gefühl und denke, dass die Entwickler bei Pro-Ject wissen was sie tun. Wenn die ersten echten Erfahrungsberichte von Benutzern kommen wird sich zeigen ob die Flatten It was taugt.
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Hi Tom
Ich denke , man kann getrost davon ausgehen , das die Project genauso gut funktioniert wie die Modelle im Bereich 1200-1500 € , die es am Markt schon gibt .
Der Vorteil solcher Bügelmaschinen liegt ja in der Hauptsache an der gleichmäßigen Erwärmung via Heizplatten , ansonsten unterscheidet sich das Prinzip ja nicht von dem zwei glatte hitzebeständige Platten mit Mittelbohrung im Backofen zu verwenden .
Die können aus dickerem Alu , poliertem Stein oder wie ich das probiert hab aus zwei planen Plattentellern bestehen .
Knackpunkt ist eben der Ofen , unser Bosch lässt sich zwischen 50 und 100 Grad in ein Grad Schritten einstellen , dazu ein Thermometer zur Kontrolle mit reinpacken und genauso verfahren , wie mit dem Bügler . Ich hab mich da schrittweise mit Schallplatten rangetastet , bei denen es eh nicht drauf an kam.
55 Grad , 2-3 Stunden lang und 4-5 Stunden bei Raumtemperatur abkühlen lassen dann passt das durchaus .
Das Project Gerät ist natürlich wie gesagt bequemer und hat den Vorteil der absolut gleichmäßigen Erhitzung , wenn du da also verstärkten Bedarf hast , würde ich mir das Gerät an deiner Stelle einfach bestellen , ist ja für 799€ im Net schon zu haben .
Die Geschichte mit den empfindlichen US Pressungen gibt es ja auch schon beim reinigen , nämlich das man diese Scheiben nicht mit Reinigungsflüssigkeit behandeln soll , die Alkohol enthält . Ich hab sowas in den letzten 3 Jahren genau ein Mal erlebt , das sich da beim waschen tatsächlich ganze Stücke aus der Scheibe lösten an Stellen wo man vorher absolut keine Beschädigung erkennen konnte .
Da hat man dann halt mal in die Sch.... gegriffen , aber das laste ich dann nicht der Waschmaschine oder eben dem Plattenbügler an , sondern der amerikanischen Müllqualität des Vinyls .
Die Herrschaften da drüben haben ja teilweise auch ziemlich merkwürdige Ansichten wie insbesondere Innencover verarbeitet sein sollen , da hab ich schon genug Innencover aus hartem Karton erlebt , wo man beim rausziehen der Scheibe den Eindruck hatte , die Scheibe wird über Schleifpapier gezogen
Gruß Klaus
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(29.03.2025, 12:27)NordicWoodArt schrieb: "Die Geschichte mit den empfindlichen US Pressungen gibt es ja auch schon beim reinigen , nämlich das man diese Scheiben nicht mit Reinigungsflüssigkeit behandeln soll , die Alkohol enthält . Ich hab sowas in den letzten 3 Jahren genau ein Mal erlebt , das sich da beim waschen tatsächlich ganze Stücke aus der Scheibe lösten an Stellen wo man vorher absolut keine Beschädigung erkennen konnte .
Da hat man dann halt mal in die Sch.... gegriffen , aber das laste ich dann nicht der Waschmaschine oder eben dem Plattenbügler an , sondern der amerikanischen Müllqualität des Vinyls ." Hallo Klaus, was meinst du mit schlechtem Vinyl? Und was für eine Plattenwaschmaschine hast du benutzt?
PVC, wie es eingesetzt wird, hat keine Probleme mit Alkohol. Das gleiche gilt übrigens auch für Schellack Platten. Da muss entweder ein anderes, empfindliches Polymer verwendet worden sein, welches dann auch Wasser empfindlich wäre. Die immer wieder geäußerte Empfindlichkeit von Vinyl ggü. Alkoholhaltigen Reinigern ist ein Mythos. Wäre dies der Fall, wäre das Material nicht durchpolymerisiert und könnte auch nicht schadlos abgespielt werden.
Abplatzungen können bei zu intensiver Reinigung in Ultraschall Bädern vorkommen und das betrifft natürlich alle Platten.
LG,
Horst
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Ich verwende zum Waschen meiner Platten fast ausschließlich das alkoholfreie L´Art du Son-Konzentrat und für absolute Härtefälle habe ich noch eine Flasche AS Fensterreiniger.
Von dem Phänomen sich ablösender Schichten beim Vinylreinigen habe ich bis jetzt noch nie etwas gehört bzw. gelesen - und so etwas ist mir in fünfzig Jahren Umgang mit Schallplatten auch noch nie selber untergekommen.
Ich will damit nicht ausschliessen dass es so etwas gibt, aber sicherlich stimmt dann etwas mit dem Plattenmaterial nicht. Im Netz gepostete diesbezügliche Berichte werden m. M. nach zu oft verallgemeinert.
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(29.03.2025, 14:10)Horbus schrieb: (29.03.2025, 12:27)NordicWoodArt schrieb: "Die Geschichte mit den empfindlichen US Pressungen gibt es ja auch schon beim reinigen , nämlich das man diese Scheiben nicht mit Reinigungsflüssigkeit behandeln soll , die Alkohol enthält . Ich hab sowas in den letzten 3 Jahren genau ein Mal erlebt , das sich da beim waschen tatsächlich ganze Stücke aus der Scheibe lösten an Stellen wo man vorher absolut keine Beschädigung erkennen konnte .
Da hat man dann halt mal in die Sch.... gegriffen , aber das laste ich dann nicht der Waschmaschine oder eben dem Plattenbügler an , sondern der amerikanischen Müllqualität des Vinyls ." Hallo Klaus, was meinst du mit schlechtem Vinyl? Und was für eine Plattenwaschmaschine hast du benutzt?
PVC, wie es eingesetzt wird, hat keine Probleme mit Alkohol. Das gleiche gilt übrigens auch für Schellack Platten. Da muss entweder ein anderes, empfindliches Polymer verwendet worden sein, welches dann auch Wasser empfindlich wäre. Die immer wieder geäußerte Empfindlichkeit von Vinyl ggü. Alkoholhaltigen Reinigern ist ein Mythos. Wäre dies der Fall, wäre das Material nicht durchpolymerisiert und könnte auch nicht schadlos abgespielt werden.
Abplatzungen können bei zu intensiver Reinigung in Ultraschall Bädern vorkommen und das betrifft natürlich alle Platten. Hi Horst , ich gehe auch eher davon aus , das es sich bei der Scheibe um Produktionsfehler handelte .
Das war ein frühes US Release von den Doors "Waitung for the Sun" , kein first Press aber kurz danach , die stammte aus einer sehr gepflegten Sammlung , die ich in Kappeln gekauft hatte . Der Mann war in jüngeren Jahren beruflich oft in den USA unterwegs und hat sich immer Scheiben mitgebracht .
Sehr viele Exemplare in NM Zustand , der Rest sehr gute VG+ Exemplare knapp unterhalb NM .
Die Scheibe war auch top in Ordnung , ich hatte sie kurz zuvor bei mir auf dem Dreher noch abgespielt , gewaschen hab ich zu der Zeit noch mit Cheap Thrill Methode , Reinigungsmischung war die übliche, 80% destilliertes Wasser , 20 % Isoprop Alkohol und ein paar Spritzer Geschirrspülmittel .
Beim absaugen mit dem Haushaltstuch hatte ich plötzlich mehrere kegelförmige Splitter im Tuch drinne , das war richtig tief ausgebrochen an drei bis vier Stellen, fast kreisrund und 1-2 mm im Durchmesser .
Der Kunde wollte mir das zuerst auch nicht glauben , ich hab ihm die Scheibe dann mit den restlichen die Er geordert hatte gratis mitgeschickt , damit er sich das selber anschauen konnte , weder ich noch er hatten sowas jemals gesehen vorher , ganz merkwürdiges Phänomen , zumal da auch noch zwei weitere Doors Scheiben , ebenfalls US Pressungen bei waren , die das Verhalten nicht zeigten .
Ich gehe mal von einem Ausnahmefall aus , da mir in über 40 Jahren sowas auch nicht untergekommen war und bis heute auch nie wieder was in der Richtung passiert ist .
Gruß Klaus
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