Nabend Freunde,
aus meiner Erfahrung raus - sollte man einfach auseinanderhalten was sachlich richtig ist und was man emotional richtig empfindet.Da liegen oftmals Welten dazwischen.
Wer mit der Materie arbeitet -
recordet, mischt, mastert oder Beschallungen macht von Live Events -
kann sich unmöglich mit dem Feinkram abplagen, den das Herz der "High Ender" belastet.
Stellt euch nur mal vor, eine Band, die jeden Tag woanders auftritt - sollte erstmal in der Halle wochenlang eine Crew von "Goldohren" durchjagen - die checken, welche Dämmatte wo an der Wand noch was bringt, welches Klangglöckchen besser mitbimmelt, welche Röhre in welchen Gitarrenamp etwas schöner sirrt, welche Feinsicherung besser paßt, welches Stromkabel und welches Lautsprecherkabel besser paßt usw.-
Unding - unmöglich - die wahre Mission impossible -
und da landen wir genau bei Davids Schilderungen und Herangehensweise.
Pragmatisch, zielorientiert und massiv gewichtet nach Priorität.
Und nein, ich will damit nicht sagen, daß man nicht auch an den genannten Stellen bei einer Live Beschallung schrauben könnte - wenn man denn unendlich Zeit und Lust hätte, nur, es ist so was von unwichtig und vernachlässigbar und unrealistisch.
2007 im November war ich in der Frankfurter Batschkapp auf U.D.O und Primal Fear -
und traf mich nicht nur backstage mit den Jungens von Primal Fear , sondern war auch beim Tonguru Joachim Köhler hinten beim Equipment, weil er mir damals sein Mastering meines Bandprojektes überreichte.
Er führte mir damals - wir reden von 2007! - vor wie der ganze Kram automatisch eingemessen und eingestellt wurde -
war für mich schier unfaßbar- wie gut das ging -
zeitlebens nie so einen guten Live Sound erlebt - und ich war im Leben in den 80ern und 90ern auf hunderten Konzerten - au weia, was klang das live in der Regel bis zur Unkenntlichkeit entstellt - teilweise mit Rückkopplungen - irre.
In der Batschkapp - woah - ich konnte hinterher einige Wochen mein Equipment kaum ertragen
Der Bass haute rein wie Hölle und rein gar nichts schaukelte sich auf - alles war glasklar und präzise, die Bass Drum - ich stand vorne an der Bühne - unfaßbar - so erlebte ich das nicht mal im eigenen optimierten Proberaum meiner eigenen Band -
ich hab damals in Davids Hörerlebnis Unterforum im OEF mit Bildern berichtet - so was nie und nirgends vorher erlebt.
Meine Güte, warum soll das denn nicht auch zu Hause funktionieren?
Wenn es in den Konzerthallen live funktioniert!
Und warum sperren sich die Menschen selber ein und wollen das nicht?
Keine Ahnung - ich nenne das mal "Kontaktangst" oder sich auf was "Neues einlassen" - mein Papa sagte schon in den 70ern: Was der Bauer nicht kennt, das will er nicht.
Ich selber war im Hifi Bereich bis 2007 ein Bauer. Und dabei eigentlich "Mega Highender" - die Boxen, die ich damals rumstehen hatte, liegen heute wohl eher im 40-60 K Bereich- die amps im 20 Plus Bereich und die Quellgeräte im 30 K Bereich -
die Kabel erwähn ich da gar nicht.
Heute - dank der damaligen Erkenntnisse und meinen Umgang mit Vollprofis/Musikern/Tondruiden -
erscheint mir die Welt recht ähnlich, wie dem David Messinger.
Ich gehe halt etwas anders an meine Idealvorstellung heran und verdamme nicht alles gleich von Grund auf -
aber vom Grundsatz kann ich nur abnicken, was der David so von sich gibt -
abweichen tun wir bei dem, was ich an Voodoo erlebte und Defekten - wo nach seiner Erfahrung raus alles geschmeidig laufen sollte. Im Gegensatz zu David, der sogar ellenlang Händler war - hatte ich im Hifi Bereich eigentlich laufend mit Defekte und versteckten Defekten und Fehlern und mangelnder Verarbeitung und sonstigen Ärgernissen zu tun -
würde ich nicht so an der Mucke als Lebenselixier hängen - ich hätte schon lange hingeschmissen - schon in den 90ern!
Zum Glück wurde es besser.An die 80er und 90er und erst recht die 70er Jahre letzten Jahrhunderts will ich gar nicht mehr denken - 6 Monate Garantie und vieles ging in der Frist schon kaputt.
Ist ein anderes Thema. Von daher bin ich erstaunt, wenn heute Sachen in Gebrauchtmärkten hochpreisig weggehen, wo mir schon im Neuzustand nach Monaten das Furnier abging oder Klemmen nicht mehr griffen usw.
Wie auch immer - alles was David schreibt ist verdammt nah an der Realität.
Bei Kabeln und deren Aufbauten machte ich andere Erfahrungen - aber nicht die, daß gute Kabel teuer sein müssen, sondern die, daß unpassende Kabel sogar die Anlage beschädigen oder es gar nicht mehr geht, weil die amps schwingen -
oder wie bei 10 Meter Version meines geliebten Straight wire Musicable nur noch Matsch im Vergleich zur 3 Meter Version rauskam.
David betont ja, daß er so einen Mist selbst noch nie durchleben mußte .
Warum David in vielen Forum so angefeindet wurde - ich verfolge das ja nun schon seit der Jahrtausendwende, verstehe ich nicht. Auch wenn ich von der "Gegenseite" kam, suchte ich immer den Austausch und nicht den Konflikt.
Bei mir hats nachdem was ich erlebte damals völlig das Vorstellungsvermögen gesprengt - daß man über PC besser hören kann, wie über die besten und teuersten CD Player - weil ich es mit den hiesigen PC s ganz anders erlebte -
auch klangen meine ersten Ripping Versuche von CDs einfach nur grauenhaft im Vergleich zu den Originalen über Esoteric /Teac Laufwerke - man muß diese Rechner halt auch erstmal verstehen.
An meinem waren sogar seriell alle mögliche Klangverbesserer im Hintergrund aktiv - Roomsound usw- wußte ich nicht - und hatte auch keinen Plan wo ich so was sehe und daß es so was bei Windows gibt
Und meine uralten Rechner hatten nichtmal einen USB Ausgang - damals Audio out nur analog - und über Splitterkabel und deren Soundkarte - das hat schon gerauscht ohne Ende, obwohl die Teile damals als PC schon 6000 Mark kosteten.
Man braucht einfach auch Know How und nicht nur die richtigen Produkte.
Von daher kann dieses Hobby nie nur Musik sein -
bei etlichen Leuten, die das behaupten lache ich eigentlich -
wäre den ihr Hobby die Musik, so würden sie welche machen.
Ich habe ja auch nicht das Hobby Auto und fahre selber keines oder das Hobby Urlaub und schau mir alles nur von daheim in der Glotze an.
Das Hobby Hifi (besser Geräte genannt) gehört für mich zum Hobby Musik dazu wie das Lenkrad am Auto.
In der Regel ist es so,
daß Menschen, die sich für Musik interessieren - auch welche machen - und viele Prominente Musiker und Tondruiden , die ich kennenlernte - interessieren sich rein gar nicht für Hifi (eigentlich alle, die ich kennenlernte) -
und würden sich daheim gar nicht hinsetzen und da konzentriert beschallen lassen mit Tonkonserven.
Einer der weltweit bekanntesten Mastering Ings, den ich kennenlernen durfte - antwortete mir, als ich ihn auf seine Lautsprecher angesprochen habe, was er denn präferiert:
Werner, ich weiß gar nicht, was das für ne Marke ist, die Dinger sind aus England und haben wohl um 4.000 Euro gekostet, aber alles, was ich mit denen mache klingt einfach überall richtig gut.
Insofern kann ich absolut nachvollziehen, was der David Messinger schreibt.
Auch wenn ich für mich in Detailfragen noch anders herangehe und auch eine Liebesbeziehung zu den Produkten brauche, und mich da näher interessiere für die Hersteller und deren Geschichte.
Uff, den langen Text liest eh keiner von euch - aber das wollte ich dennoch loswerden, juute Nacht