27.10.2023, 11:04
Hallo Werner,
Ich versuche die technischen Zusammenhänge kurz und knackig zu skizzieren:
Wird das AT-VM95SH an einem 47k Eingang mit 200pF Gesamtkapazität beaufschlagt so kommt die Hochtonresonanz bei ca. 15kHz zum Liegen. Ändert man die Gesamtkapazität z.B. auf 500 pF wandert die Hochtonresonanz nur noch weiter in den hörbaren Beriech und kommt bei ca 9,6 kHz zum liegen. Optimal wäre für das AT-VM95SH somit ein Abschluss bei 26k Ohm und 115 pF Gesamtkapazität und daraus resultierend der Hochtonresonanz bei ca. 22kHz
In Deinem beschriebenen Fall liegt die Hochtonresonanz also immer im hörbaren Bereich und wird durch den Abschluss nur gemildert. Wie in der Grafik aus Beitrag #2 ersichtlich hat das aber nur kleine Auswirkungen und reduziert den Buckel der Hochtonresonanz um kleiner 1 dB. Das ist faktisch nicht hörbar, zumindest nicht wirklich hörtechnisch reproduzierbar und deshalb hört sich das tonal auch ziemlich gleich bis identisch und nicht unterscheidbar an. Allerdings solltest Du in den Bereichen Räumlichkeit und Plastizität leichte Veränderungen wahrnehmen können.
(27.10.2023, 09:53)Onkel Werner schrieb: Auf meinen Dreher ist ein alter250er Rega Arm montiert. Das Tonarmkabel ist Original. Das Phonokabel ist gegen ein höherwertiges ausgetauscht worden.
Egal welchen Wert ich einstelle. Es ändert sich nichts am Klang. Müsste der Klang nicht heller werden, wenn ich die Kapazität erhöhe ???
Ich versuche die technischen Zusammenhänge kurz und knackig zu skizzieren:
- Eine Phonostufe besteht aus mind. einer Verstärkungsstufe, welche eingangsseitig mindestens passend zur angeschlossenen Last abgeschlossen werden will.
- Gleichzeitig kann über den sog. Abschluss auch das Schwingverhalten eines davor geschalteten Wechselspannungsgenerators (das ist der Tonabnehmer) beeinflusst werden
- Beeinflusst wird hier (also im Wechselspannungsgenerator) das Schwingverhalten des Generators an sich. Man spricht auch von elektrischer Dämpfung des Generators und das Schwingverhalten, welches man beeinflussen will nennt man Hochtonresonanz
- Ja, die Hochtonresonanz hat Auswirkung auf den resultierenden also nach der Phonostufe hörbaren Frequenzgang
- Mit der elektrischen Bedämpfung wird die Hochtonresonanz nicht eliminiert sondern nur gemildert und im Frequenzband verschoben
- Wie sie sich in Abhängigkeit von dem gewählten Abschluss mildert, kann man in der oben schon gezeigten Grafik aus Beitrag #2 sehen
- Ziel ist es diese Hochtonresonanz in einen Bereich außerhalb des Hörspektrums zu verschieben, damit man einen linearen Frequenzgang am Ausgang des Tonabnehmers und dem Eingang der Phonostufe anliegen hat
- Aber das Ganze hat gleichzeitig auch Auswirkungen auf den Phasengang und bestimmt somit auch Räumlichkeit und Plastizität
- Der sog. Abschluss setzt sich zusammen aus Abschlusswiderstand und Gesamtkapazität - es geht also auch die Kapazität von Tonarminnenverkabelung und Phonokabel in die Rechnung ein
- Ebenso ist das ganze abhängig von Spuleninduktivität sowie Spulen- und Gleichstromwiderstand des Generators, nicht aber von der Tonabnehmertype (MM, MF, MI, MC).
Wird das AT-VM95SH an einem 47k Eingang mit 200pF Gesamtkapazität beaufschlagt so kommt die Hochtonresonanz bei ca. 15kHz zum Liegen. Ändert man die Gesamtkapazität z.B. auf 500 pF wandert die Hochtonresonanz nur noch weiter in den hörbaren Beriech und kommt bei ca 9,6 kHz zum liegen. Optimal wäre für das AT-VM95SH somit ein Abschluss bei 26k Ohm und 115 pF Gesamtkapazität und daraus resultierend der Hochtonresonanz bei ca. 22kHz
In Deinem beschriebenen Fall liegt die Hochtonresonanz also immer im hörbaren Bereich und wird durch den Abschluss nur gemildert. Wie in der Grafik aus Beitrag #2 ersichtlich hat das aber nur kleine Auswirkungen und reduziert den Buckel der Hochtonresonanz um kleiner 1 dB. Das ist faktisch nicht hörbar, zumindest nicht wirklich hörtechnisch reproduzierbar und deshalb hört sich das tonal auch ziemlich gleich bis identisch und nicht unterscheidbar an. Allerdings solltest Du in den Bereichen Räumlichkeit und Plastizität leichte Veränderungen wahrnehmen können.