16.10.2023, 14:29
(14.10.2023, 15:55)Don_Camillo schrieb:(14.10.2023, 14:54)ProgNose schrieb: Ein AKG P8ES im Originalzustand mit wenig km auf dem Tacho. Zu meiner großen Überraschung handelt es sich um ein MI-System (ich Banause dachte immer es wäre ein MM). Hier die Werte:
Glückwunsch zu einem noch funktionierenden AKG P8 und Danke dass Du den originalen Beipackzettel mit uns teilst. Damit kann man nämlich den optimalen Abschluss für lineare Wiedergabe ausrechnen![]()
Allerdings kann bei MMs die Phasenlage in Abhängigkeit vom eingestellten Abschlusswiderstand bis zu 180 Grad verschoben sein. Bei MCs aber beträgt die Phasendrehung immer nur wenige Grad oder bis wenige Milligrad. Das bedeutet - und jetzt ist es mal absichtlich ganz technisch - das aufeinanderfolgende Töne bei einem MC immer frequenz- und phasengleich sind. Somit gibt es entgegen dem Verhalten eines MM also keinerlei Phasenverschiebung zwischen zwei Signalen, welche zum gleichen Zyklus mit hintereinander folgenden Tönen eines Musikstückes gehören auch wenn diese verschiedene Frequenzen aufweisen.
Damit kommt man dann auch auf des Pudels Kern in der Tonabnehmerbewertung: Die eigentlichen Qualitätsmerkmale zwischen Tonabnehmern sind nicht mehr Bass oder mehr Hochton sondern Details, Auflösung, Phasenlage und daraus resultierend Plastizität und Räumlichkeit.
(14.10.2023, 14:54)ProgNose schrieb: Vielleicht liegt es doch am gealterten Gummi oder es braucht noch etwas mehr Spielzeit. D
Wenn so ein Tonabnehmer lange gelegen ist, dann muss sich sowas wie das Gummi natürlich erstmal wieder einwalken. Und natürlich kann es auch gealtert sein und die Weichmacher über die Zeit verloren haben. Wenn es aber über die Jahre dunkel, trocken und nicht zu warm gelagert wurde dann sollte sich das mit der Zeit geben, wenn man zuerst mit der Auflagekraft an den oberen Rand oder auch leicht darüber geht.
P.S.: Anstatt der empfohlenen 470 pF Abschluss an 47k Ohm würde ich übrigens auf 200 pF an ca 19k Ohm gehen. Das verschiebt die Hochtonresonanz des Generators gänzlich aus dem hörbaren Bereich.
Hallo Rolf,
danke mal wieder für deinen erhellenden Einlassungen, besonders im Bezug auf Phasenlage und Abschlusswiderstand. Und ich seh schon: wenn ich meine MMs artgerecht halten will muss wohl doch ein neuer Phonopre her. Mit symmetrischen Ausgängen. Gibt es da was gescheites unter 1000 €? Vielleicht was von Pro-Ject?
Ich habe für das AKG nach ca. 20 Stunden Spielzeit per Test-LP eine Abtastfähigkeit von 50 Mikometer ermittelt. Die Resonanz am Universum-Arm liegt bei 12 Hz. Allerdings mußte ich dafür die Auflagekraft auf 2,0 p erhöhen. Die Angaben auf dem Waschzettel von 0,75 - 1,25 kommen mir schon arg wenig vor und die STEREO will damals einen optimalen Wert von 1,8 p ermittelt haben.
Auf jeden Fall spielt das P8 ES jetzt „Limit To Your Love“ völlig problemlos und klingt dabei richtig klasse. Ich belasse es erst einmal bei 2,0 p (bei 1,8 p Klang es noch nicht sauber) und werde es nach etwa 100 Stunden weiterer Spielzeit noch mal mit der Messplatte checken. Vielleicht wird das Dämpfungsgummi ja noch elastischer.
„Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best.” (Frank Zappa)