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Neuer Plattenspieler, aber welcher?
#26
(27.07.2023, 07:31)Pavlo schrieb: ... hätte ich noch die Frage, ob es aus deiner Sicht Sinn machen würde, wenn hier der Motor und die Steuereinheit gegen eine höherwertige getauscht werden würde, die einen besseren Gleichlauf vorweist?

Hier gibt es leider keine Antwort ohne etwas tiefer in die Technik abzutauchen, denn wenn ich Dir einfach nur antworten würde, dass das keinen echten Sinn macht, dann wäre das viel zu kurz gesprungen und nicht verständlich.

[Bild: Riemenantrieb.jpg]

Bei einem Riemenantrieb will ein kleines Rad (auch Pulley genannt) ein großes Rad mit dem "schweren" Plattenteller antreiben. Das ist aber eigentlich nichts Anderes als ein ein Zugmittelgetriebe und klar hat man da eine Geschwindigkeits- und auch eine Drehmomentübersetzung, so dass der Motor mit dem auf dessen Achse sitzenden Pulley mit dem größeren Rad (irgendwie) umgehen kann. 

Einerseits gibt es hier als Problemstellung den Motor und solange es sich da um einen Netzsynchronmotor handelt, ist das ein Spaltmotor. Dessen Drehzahl richtet sich einzig nach der Netzfrequenz und die angelegte Spannung wird nur dafür benötigt, dass sich der Motor quasi das Drehen anfängt und dann nachher nicht einfach wieder stoppt. Man kann also hier einzig den Weg gehen, die Frequenz mit der der Motor angesteuert wird so genau wie möglich einzuhalten. In der Realität aber wird die Drehzahlgenauigkeit auch über den Aufbau und die Anzahl der "Spalte" im Spaltmotor mit definiert und hier sind dann ganz einfach physikalische Grenzen gesetzt. Deshalb ist in der Realität mit einem Netzsynchronmotor nicht wirklich deutlich mehr als ein Gleichlauf bei ca. 0,06% erreichbar. 

Man kann aber auch einen Gleichstrommotor einsetzen und hier auf ein drehmomentstarkes Modell setzen. Diese Gleichstrommotoren haben aber Pole und verhalten sich in der Realität dann ähnlich dem Spaltmotor - in den HiFi-Gazetten und der Szene spricht man da dann von Polruckeln und teilweise ziemlich abenteuerlichen Rezepten diese nicht mehr spür- und hörbar zu gestalten. Das ist aber leider Augenwischerei, denn eine extra dafür "eingebaute" und irgendwie aussehende Lagervorspannung oder Fadenbremse  wirkt nicht nur als Bremse sondern auch noch als Störgeräusch, welches dann das Rumpeln bzw. den Rumpelfremdspannungsabstand auf den es nämlich sehr deutlich ankommt, in negativ beeinflusst. Zeitgleich fängt das System aus Riemen, Motor, dessen Polen und der Gegenkraft aus Lagervorspannung oder Fadenbremse sich an aufzuschaukeln, weil nämlich auf Leertrum und Lastrum nicht mehr die gleich hohe/ große Kraft wirkt und sich der sog. Dehnungsschlupf erhöht. Diese Rezepte sind also eigentlich kontraproduktiv.

Wenn ein Gleichstrommotor sinnvoll eingesetzt werden soll, so muss es etwas wie der bürstenlose Maxon 110189 sein. Zeitgleich benötigt man eine Motorregelung, welche permanent die Tellerdrehzahl mit der Solldrehzahl vergleicht und mit adäquatem Drehmoment und adäquater regelschleife die Drehzahl nachregelt bzw. konstant hält. Dann funktioniert sowas nicht mehr mit Gummiriemen sondern es wird mindestens ein sich weniger dehnendes und weniger Dehnungsschlupf produzierendes Faserband wie z.B. ein Tapevorlaufband und angepasste Pulleys benötigt. Damit kommt man dann in Richtung 0,03% Gleichlauf, maximal aber in den Bereich von 0,028%.

Hierzu wäre mir nur der Teres Antrieb bekannt, der das so löst und den gibt es mWn schon lange nicht mehr. Für den Linn LP12 gibt es hier z.B. den Mober DC Motor-Kit der das auf diese Weise löst, der ist aber nicht so einfach für andere Plattenspieler adaptierbar.

Alle anderen am Markt angebotenen externen Motoren erreichen diese Qualität und Güte leider nicht und würde ich als reine Geldverschwendung bezeichnen.

Und jetzt stelle ich die Sinnfrage: Den Mober DC Motor-Kit gibt es exklusiv bei Stamford Audio für £899.00 bzw. ungefähr €1050,00. Dazu kommen Versand, Einfuhrumsatzsteuer, Zoll und ggf. Gebühren für die Zollabwicklung, so dass Dich das dann knapp €1500 kosten wird und nicht auf Anhieb bzw. ohne Anpassungen passen wird.

Für ab €300 aber kannst Du bereits einen Dual CS-701 oder Technics SL-1210 bekommen, die im Serientrimm und ohne DIY/ Modifikation einen Gleichlauf von 0,03% bieten. Oder Du gehst den Weg mit Kosten ab ca. €1000 aufwärts mit einem Technics SL-1015 oder SL-1000 MK2 und bist gleich noch eine Klasse darüber. Wenn es also um Bang for Bucks geht, dann sind das immer die alten Oberklasse Direkttriebler, die hier eindeutig gewinnen.

(27.07.2023, 09:37)Simply V. schrieb: Hallo Rolf
Das ist schon einige Jahre her.  Weiß gar nicht mehr genau mit was ich da gehört haben. Nach ca. 30 Platten habe ich aufgegeben. Es hat mir nicht gefallen,  zu nüchtern,  keine Emotionen,  kein Fuß wippen.

Das spricht aber eher für ein Missmatch aus Tonarm, Tonabnehmer, Abschluss und Phonostufe.
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RE: Neuer Plattenspieler, aber welcher? - von Don_Camillo - 17.07.2023, 20:17
RE: Neuer Plattenspieler, aber welcher? - von Don_Camillo - 17.07.2023, 23:57
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