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Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler
#3
Hallo Pavlo,

immer gerne und Danke für die Blumen.

Kaufberatung für gebrauchte Klassiker mit Plattenteller? Großes Thema und eher nur dann sinnvoll zu beantworten, wenn man das per Modell oder Modellfamilie macht. Deshalb gehe ich in einem ersten Schritt erst mal auf nur Pioneer die Modellfamilie PL-30, PL-50 und PL-70 ein. Jedes dieser Modelle gab es in drei Versionen. 

Teil 1 - Womit haben wir es überhaupt zu tun und welche Modelle gibt es und wie unterschieden sich diese?

Die erste Version trägt immer den Namen PL-x0 und ist rein manuell mit einem Tonarm mit SME-Bajonett aber keinem Wechselarmrohr. Erkennbar am silbernen Tonarmrohr und von vorne auf die Laufwerkseinheit gesehen rechts neben dem Modellschriftzug gibt es keinen Bedienknopf; nimmt man die Tellermatte ab, so sieht man, dass der Plattenteller mittels drei Schrauben mit dem Motor verschraubt wird.

[Bild: PL-x0.jpg]

Der Nachfolger war der PL-x0 L und dieser hatte immer noch einen Tonarm mit SME-Bajonett aber ohne Wechselarmrohr dafür aber zusätzlich zum Vorgänger schon einen elektrischen Armlift und Endabschaltung. Erkennbar an immer noch silbernes Tonarmrohr, aber zusätzlicher Bedienknopf rechts neben dem Modellschriftzug; nimmt man die Tellermatte ab, so sieht man zwar noch die Ausbuchtungen für die Schrauben, es handelt sich aber um eine Kegel-/ Steckpassung.

[Bild: PL-x0L.jpg]

Dessen Nachfolger trug dann die Bezeichnung PL-x0 LII, kam mit Wechselarmrohr aus einem Carbon Composite-Material, dem elektrischen Armlift und der Endabschaltung. Die Wechselarmrohre gab es gerade und s-förmig mit SME-Bajonett für Wechselheadshells. Erkennbar am schwarzen Tonarmrohr in entweder gerade oder s-förmig und dem zusätzl. Bedienknopf wie beim Vorgänger. Der Plattenteller ist nur noch gesteckt (Kegel-/ Steckpassung)

Die Wechselarmrohre für PL-30 LII und PL-50 LII sind übrigens ident (effektive Armlänge = 250 mm), jenes für den PL-70 LII länger, da hier auch die Zarge breiter sowie der Tonarm insgesamt länger (effektive Armlänge = 282 mm) ist.

Motortechnisch ähneln sich die Geräte in der Modellfamilie deutlich; es handelt sich also um einen Quartz stabilisierten Antrieb. Der sieht bei den Modellen PL-x= und PL-x0L wie folgt aus

[Bild: pl-x0-PL-x0-L-motor.jpg]

und ist bei den Modellen PL-x0 LII "eisenlos" und sieht wie folgt aus

[Bild: pl-x0-LII-motor.jpg]

Dementsprechend unterscheiden sich auch die Zargen, was man aber nur erkennt, wenn man die Geräte umdreht. Die PL-x0 und PL-x0L haben eine massive Blockkonstruktion mit Ausschnitten für die Motoreinheit und den Tonarm sowie für die gefederten Füße. Jene für die PL-x0 LII Modelle sind umgedreht Hutschachteln mit angeschraubtem Boden und oben Ausschnitten für Motoreinheit und Tonarm; im Inneren befindet sich dann der Trafo und die Regel- und Steuerplatine für den Motor und der Motor ist mit der Platine verschraubt.

Die technischen Werte für Gleichlauf, Rumpelgeräuschabstand und Rumpelfremdspannungsabstand unterscheiden sich nicht zwischen PL-x0 und PL-x0L sondern nur zum PL-x0 LII und stellen sich wie folgt dar

PL-30/ PL-30L -> Gleichlauf 0,023% JIS/ C5521, Rumpelgeräuschabstand = 78 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 63 dB (JIS)
PL-30 LII -> Gleichlauf 0,023%, Rumpelgeräuschabstand = 82 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 63 dB (JIS)

PL-50/ PL-50L -> Gleichlauf 0,023% JIS/ C5521, Rumpelgeräuschabstand = 78 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 65 dB (JIS)
PL-50 LII -> Gleichlauf 0,023%, Rumpelgeräuschabstand = 82 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 65 dB (JIS)

PL-70/ PL-70L -> Gleichlauf 0,018% JIS/ C5521, Rumpelgeräuschabstand = 78 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 68 dB (JIS)
PL-70 LII -> Gleichlauf 0,018%, Rumpelgeräuschabstand = 85 dB (DIN-B), Rumpelfremdspannungsabstand = 68 dB (JIS)

Bereits mit einem PL-30 hat man also ein Gerät, welches einen Thorens TD-1x0, TD-3x0 oder modernen TD-1600 um einen ziemlich großen Faktor übertrifft - um genau zu sein, reden wir da eher um Zehnerpotenzen als nur über einen Faktor. Das ist eine Aussage zur technischen Qualität und nicht zum mehrheitlich von der Psychoakustik und anderen Faktoren wie Tonabnehmer, Abschluss, Phonostufe bis Raum bestimmten Klangempfinden.

Der Tonarm ist bei den kleiner Modellen eine Abwandlung des PA-70 aus dem PL-70, PL-70L und PL-70 LII und der wiederum stammt vom EA-10 aus dem Pioneer Exclusive P-10 und dieser wiederum vom EA-03 aus dem P-3/ P-3a ab.

Der Tonarm weist eine Wanne und ein verstellbares Paddel auf, welches mit Silikonöl gefüllt werden kann um ihn auf die verschiedenen Nadelnachgiebigkeiten unterschiedlicher Tonabnehmer in gewissen Grenzen anpassen zu können. Deshalb sieht man oben auf dem Deckel des Tonarmes einen Skala. Verdeht man den Deckel ändert sich die Eintauchtiefe des Paddels und in der Bedienungsanleitung gibt es eine Liste wie für welchen damals zeitgenössischen Tonabnehmer einzustellen wäre. Diese Liste kann man auch auf moderne Tonabnehmer "übersetzen" in dem man einfach nur die Nadelnachgiebigkeit als Vergleichsgröße heranzieht; das reicht als Genauigkeit für diese Einstellung eigentlich aus.

Teil II - Abgrenzung gegen andere Modelle (z.B. von Pioneer)

Die kleiner Modelle PL-30/ PL-30L/ PL-30LII und  PL-50/ PL-50L/ PL-50LII wurden ausschließlich unter dem Markennamen Pioneer verkauft, die Modelle PL-70, PL-70L und PL-70 LII je nach Markt unter sowohl dem Markennamen Pioneer als auch unter dem kombinierten Markennamen Pioneer/ Exclusive und/ oder nur unter der Marke Exclusive

Exclusive war ebenso wie TAD die Spezial Division von Pioneer, in der nur das Cost no Object Zeug hergestellt und/ oder verkauft wurde, mit dem man dem Markt beweisen wollte, dass man es nochmals deutlich besser als der gesamte Mitbewerb machen kann.

Die Antriebe der Modelle PL-x0 und PL-x0L (Produktionsstart um 1980) sind eigentlich Weiterentwicklungen der Vorgänger XL-1550 und PL-570/ XL-A700/ XL-A700S aus 1976 oder z.B. PLC-590/ XLC-1850 aus 1979.

Die absoluten Topmodelle Pioneer/ Exclusive P-10 (1979) und P3 (1979) bzw. P-3a (1983) stechen dagegen heraus und haben nur Konstruktionselemente des Tonarms und Designelemente beigesteuert. Diese weisen nämlich einen Linearantrieb auf und spielen dann in einer anderen Gewichtsklasse. Diese Drei vergleichen sich also eher mit Onkyo PX-100M, Technics SP-10 MK3, DP-100m.

Die Modelle PL-70, PL-70L und PL-70 LII vergleichen sich mit Technics SP-10 MK2/MK2a bzw. SL-1000 MK2/ MK2a oder SP-15 bzw. SL-1015, Laufwerkseinheiten wie Denon DP-2000, DP-6000, DP-7000, DP-80 oder DP-75 in der DK-300 Zarge

Die Modelle PL-30/ PL-30L/ PL-30LII dagegen gehören ungefähr in die Liga der Technics SL-1300, SL-1500 und SL-1700 ab deren MK2 Versionen, die PL-50/ PL-50L/ PL-50LII dagegen nehmen es auch mit einem TEAC TN-400 Magnefloat, Technics SP-25 bzw. SL-1025 oder SL-110 und den oben aufgezählten Vorgängern aus gleichem Haus auf.
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RE: Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler - von Don_Camillo - 26.07.2023, 19:25
RE: Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler - von Don_Camillo - 26.07.2023, 20:26
RE: Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler - von Don_Camillo - 27.07.2023, 19:31
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RE: Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler - von Don_Camillo - 31.07.2023, 12:54
! - von Horbus - 31.07.2023, 18:35
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RE: Kaufberatung gebrauchte Direct Drive Plattenspieler - von Don_Camillo - 05.11.2023, 12:16
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