17.07.2023, 23:57
Hallo Thomas,
das ist kein einfaches Thema, weil erstmal Jeder diese Effekte leicht anders wahrnimmt und gewichtet. Das was den hörbaren Unterschied aus dem technischen Blickwinkel heraus ausmacht, ist der Gleichlauf.
Jetzt baut die Familie Wirth schon auf einem hohen Qualitätslevel, aber die verwendeten Berger Netzsynchronmotoren stoßen da prinzipbedingt früher oder später an Ihre Grenzen. Bei Acoustic Solid erreicht man je nach Modell einen Gleichlauf zwischen 0,08% und 0,06%.
Zum Vergleich:
Reibradspieler
Je genauer der Gleichlauf desto sauberer die Darstellung, desto weniger Phasenverschiebungen und desto mehr Details, die Rhythmik sowie Plastizität und räumliche Abbildung nehmen gleichzeitig zu. Die Bühne wird also breiter und höher, die Kontur zwischen den Instrumente und den einzelnen Tönen in der Tonfolge wird deutlicher, der Abstand zwischen Instrumenten auch etwas größer und die ganze Darstellung nicht nur plastischer sondern komplexer und auch etwas mehr hineinziehend. Das ist dann für Manche bei rhythmisch betonten Stücken schon zu viel und verhindert z.B. ein Nebenbei-Hören bzw. kann als anstrengender empfunden werden. Es ist aber trotzdem richtiger und eine höhere Qualitätsstufe.
Im Umkehrschluss wirkt ein weniger akkurater Gleichlauf kräftiger, räumlich mehr auf die Bühnenmitte ausgerichtet, bassgewaltiger aber auch langweiliger weil der Bassbereich versumpft und die Wahrnehmung des Hochtonbereiches quasi abmildert. Auch gehen rhythmische Effekte komplexerer Werke dann eher unter, weil eben die für die Plastizität benötigte zeitlich richtige Abtastung nicht vollständig gegeben ist. Das ist nicht so einfach zu erklären, aber so ein musikalisches Gebilde aus einer rhythmischen Aneinanderreihung verschiedener Töne und Tonfolgen benötigt halt einfach eine zeitlich genaue Abfolge. Wenn das Orchester den Takt nicht halten kann, wird es ja auch komisch; nur ist hier der Effekt (bezogen auf den Takt/ die zeitrichtige Abtastung) halt viel viel kleiner, die Auswirkung aber dennoch deutlich.
Du kannst das ja mal versuchen nachzuvollziehen, indem Du am Außenrand Deines Plattentellers an nur einer Stelle mit einem Kaugummi oder einem anderen Kleber wie z.B. Bluetac eine 5 Cent bis 2 Euro Münze aufklebst und dann die Schallplatte abspielst. Dann entfernst Du das wieder und hörst Dir das Stück nochmals an. Das was da passiert ist, dass Du eine gezielte Unwucht am Plattenteller erzeugst und so mutwillig Gleichlaufprobleme verursachst.
Ich besitze schon lange keinen Jelco Tonarm mehr. Ich kann Dir aber z.B. sagen, dass mir die SPUs an den Jelco Tonarmen weniger gut gefallen haben als an einem SME 3009 II oder SME 3012 II und den Beiden ziehe ich einen Schick in 9.6" oder 12" und Ortofon SMG-212 oder RMG-212i eindeutig vor. Auch an einem FR-64s gehen SPU meiner Meinung nach auch besser, was teilweise auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Jelco keine so arg große effektive Masse aufweisen. Das ist für SPU oder auch das FR-7 oder das FR-1 MK3F z.B. der sauschwere FR-64s eine echte Bank. Mit anderen und vor allem leichteren und weicher aufgehangenen Tonabnehmern erzielt man aber auch wieder etwas abweichende Resultate.
Die gerade Ausführung des alten SA-250, der unter Mission und anderen Namen verkauft wurde, hatte ich mal recht intensiv mit Koetsu Black und Supex SD-900 Super hören können. Die beiden Tonabnehmer spielen normalerweise recht ähnlich und das taten sie an dieser Ausführung auch, allerdings fehlte etwas der Schmelz und der Charakter für den die Koetsu so bekannt sind. Das geht z.B. mit einem Micro Seiki MA-505 MK II oder unter einem Linn Ittok LVII besser im Sinne von mitreißender und mehr Spaß.
Die Ausführung, welche auch unter dem Namen Audioquest verkauft wurde, spielt etwas anders auf, kann etwas mehr Details und mehr Plastizität. Ein Ortofon RMG-212i oder ein echter AS-212 (die echte Ortofon Version nicht die OEM-Variante aus einem Telefunken S-500) spielt dagegen stimmiger, wenn auch vielleicht etwas runder oder sagen wir mal leicht vintage und harmonischer, ein Technics EPA-250, EPA-500 oder EAP-100 legt dann in allen Aspekten nochmal was drauf und man kann trefflich drüber nachdenken, ob das mehr ist, als ein FR64s oder MA-505 da noch so macht und ob man mit einem Einpunkter wie dem Audio Craft AC-400 MKII oder AC-3000 da noch mehr Details und Plastizität bekommen würde. Andere Einpunkter verhalten sich übrigens sehr ähnlich, wobei diese an die Auflösung, Details und Plastizität, welche so eine Ultra-oder Audiocraft oder Graham produzieren nicht wirklich herankommen. ICh hatte und habe hier Hadcock und Mayware zum Vergleich, aber auch vdH und Grace. Mit einem SME 3009 oder 3012 wird es dagegen nur noch mehr vintage rund, warmherzig und etwas kleiner. Das kleiner ist dabei schon etwas komisch, weil das nämlich nur für Tiefe und Höhe gilt, die Breite dagegen breiter als mit anderen Tonarmen ausfällt.
Man merkt glaube ich, dass ich viel mit Tonarmen rumgespielt habe.
Jelco wird allerdings nicht mehr an Endverbraucher verkauft. Die Produktion wurde mWn an Ortofon verkauft und die fertigen nun exklusiv Ihre AS-Tonarme auf der alten Produktionsstraße. Die deshalb für Jelco Tonarme angestiegenen Gebrauchtpreise würde ich aber nie dafür bezahlen; dafür gibt es viel zu viele gleichwertige und bessere Alternativen zu einem ähnlichen oder gar geringeren Preis. Wenn dann würde ich warten, weil der Hype und die Angst keinen mehr zu ergattern geht auch wieder vorbei.
Und wenn dann würde ich mir auch zuerst noch die Frage stellen, welchen Tonabnehmer ich damit verwenden wollen würde.
das ist kein einfaches Thema, weil erstmal Jeder diese Effekte leicht anders wahrnimmt und gewichtet. Das was den hörbaren Unterschied aus dem technischen Blickwinkel heraus ausmacht, ist der Gleichlauf.
Jetzt baut die Familie Wirth schon auf einem hohen Qualitätslevel, aber die verwendeten Berger Netzsynchronmotoren stoßen da prinzipbedingt früher oder später an Ihre Grenzen. Bei Acoustic Solid erreicht man je nach Modell einen Gleichlauf zwischen 0,08% und 0,06%.
Zum Vergleich:
Reibradspieler
- Elac Miracord 50H II -> 0,06%
- Thorens TD-150 -> 0,08% (Riemenantrieb)
- Linn LP12 Majik -> 0,06%
- Linn LP12 Valhalla -> 0,05%
- Linn LP12 Lingo 1 bis 3 -> 0,04%
- Linn LP12 Accurate mit Lingo 4 ->0,04%
- Linn LP12 Klimax mit Radikal -> 0,035%
- Linn LP12 mit Mober DC Motor -> 0,028%
- DUAL CS-701 -> 0,03%
- Technics SL-1200 -> 0,03%
- SONY PS-4750 -> 0,03%
- SONY TTS-8000 -> 0,25%
- Technics SP-10 MK 2 -> 0,025%
- Pioneer PL-70 -> 0,018%
- Denon DP-6000 -> 0,015%
Je genauer der Gleichlauf desto sauberer die Darstellung, desto weniger Phasenverschiebungen und desto mehr Details, die Rhythmik sowie Plastizität und räumliche Abbildung nehmen gleichzeitig zu. Die Bühne wird also breiter und höher, die Kontur zwischen den Instrumente und den einzelnen Tönen in der Tonfolge wird deutlicher, der Abstand zwischen Instrumenten auch etwas größer und die ganze Darstellung nicht nur plastischer sondern komplexer und auch etwas mehr hineinziehend. Das ist dann für Manche bei rhythmisch betonten Stücken schon zu viel und verhindert z.B. ein Nebenbei-Hören bzw. kann als anstrengender empfunden werden. Es ist aber trotzdem richtiger und eine höhere Qualitätsstufe.
Im Umkehrschluss wirkt ein weniger akkurater Gleichlauf kräftiger, räumlich mehr auf die Bühnenmitte ausgerichtet, bassgewaltiger aber auch langweiliger weil der Bassbereich versumpft und die Wahrnehmung des Hochtonbereiches quasi abmildert. Auch gehen rhythmische Effekte komplexerer Werke dann eher unter, weil eben die für die Plastizität benötigte zeitlich richtige Abtastung nicht vollständig gegeben ist. Das ist nicht so einfach zu erklären, aber so ein musikalisches Gebilde aus einer rhythmischen Aneinanderreihung verschiedener Töne und Tonfolgen benötigt halt einfach eine zeitlich genaue Abfolge. Wenn das Orchester den Takt nicht halten kann, wird es ja auch komisch; nur ist hier der Effekt (bezogen auf den Takt/ die zeitrichtige Abtastung) halt viel viel kleiner, die Auswirkung aber dennoch deutlich.
Du kannst das ja mal versuchen nachzuvollziehen, indem Du am Außenrand Deines Plattentellers an nur einer Stelle mit einem Kaugummi oder einem anderen Kleber wie z.B. Bluetac eine 5 Cent bis 2 Euro Münze aufklebst und dann die Schallplatte abspielst. Dann entfernst Du das wieder und hörst Dir das Stück nochmals an. Das was da passiert ist, dass Du eine gezielte Unwucht am Plattenteller erzeugst und so mutwillig Gleichlaufprobleme verursachst.
Ich besitze schon lange keinen Jelco Tonarm mehr. Ich kann Dir aber z.B. sagen, dass mir die SPUs an den Jelco Tonarmen weniger gut gefallen haben als an einem SME 3009 II oder SME 3012 II und den Beiden ziehe ich einen Schick in 9.6" oder 12" und Ortofon SMG-212 oder RMG-212i eindeutig vor. Auch an einem FR-64s gehen SPU meiner Meinung nach auch besser, was teilweise auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Jelco keine so arg große effektive Masse aufweisen. Das ist für SPU oder auch das FR-7 oder das FR-1 MK3F z.B. der sauschwere FR-64s eine echte Bank. Mit anderen und vor allem leichteren und weicher aufgehangenen Tonabnehmern erzielt man aber auch wieder etwas abweichende Resultate.
Die gerade Ausführung des alten SA-250, der unter Mission und anderen Namen verkauft wurde, hatte ich mal recht intensiv mit Koetsu Black und Supex SD-900 Super hören können. Die beiden Tonabnehmer spielen normalerweise recht ähnlich und das taten sie an dieser Ausführung auch, allerdings fehlte etwas der Schmelz und der Charakter für den die Koetsu so bekannt sind. Das geht z.B. mit einem Micro Seiki MA-505 MK II oder unter einem Linn Ittok LVII besser im Sinne von mitreißender und mehr Spaß.
Die Ausführung, welche auch unter dem Namen Audioquest verkauft wurde, spielt etwas anders auf, kann etwas mehr Details und mehr Plastizität. Ein Ortofon RMG-212i oder ein echter AS-212 (die echte Ortofon Version nicht die OEM-Variante aus einem Telefunken S-500) spielt dagegen stimmiger, wenn auch vielleicht etwas runder oder sagen wir mal leicht vintage und harmonischer, ein Technics EPA-250, EPA-500 oder EAP-100 legt dann in allen Aspekten nochmal was drauf und man kann trefflich drüber nachdenken, ob das mehr ist, als ein FR64s oder MA-505 da noch so macht und ob man mit einem Einpunkter wie dem Audio Craft AC-400 MKII oder AC-3000 da noch mehr Details und Plastizität bekommen würde. Andere Einpunkter verhalten sich übrigens sehr ähnlich, wobei diese an die Auflösung, Details und Plastizität, welche so eine Ultra-oder Audiocraft oder Graham produzieren nicht wirklich herankommen. ICh hatte und habe hier Hadcock und Mayware zum Vergleich, aber auch vdH und Grace. Mit einem SME 3009 oder 3012 wird es dagegen nur noch mehr vintage rund, warmherzig und etwas kleiner. Das kleiner ist dabei schon etwas komisch, weil das nämlich nur für Tiefe und Höhe gilt, die Breite dagegen breiter als mit anderen Tonarmen ausfällt.
Man merkt glaube ich, dass ich viel mit Tonarmen rumgespielt habe.
Jelco wird allerdings nicht mehr an Endverbraucher verkauft. Die Produktion wurde mWn an Ortofon verkauft und die fertigen nun exklusiv Ihre AS-Tonarme auf der alten Produktionsstraße. Die deshalb für Jelco Tonarme angestiegenen Gebrauchtpreise würde ich aber nie dafür bezahlen; dafür gibt es viel zu viele gleichwertige und bessere Alternativen zu einem ähnlichen oder gar geringeren Preis. Wenn dann würde ich warten, weil der Hype und die Angst keinen mehr zu ergattern geht auch wieder vorbei.
Und wenn dann würde ich mir auch zuerst noch die Frage stellen, welchen Tonabnehmer ich damit verwenden wollen würde.