14.11.2024, 08:41
(14.11.2024, 03:00)SolidCore schrieb: Hallo Werner
Mach mal Bilder, mit dem Ding aufm Kopf. Beurteilen möchte ich es nicht, ohne selbst probiert zu haben. Habe mir das mal durchgelesen.
Einen Abschnitt fand ich symphatisch. Er schreibt:
Zuguterletzt sei der Klarhörer nur eine Krücke für Menschen mit schlechter Raumakustik oder mangelhaften Anlagen. JA , LIEBE LEUTE , was ist denn die ganze Stereoanlage sonst als eine Krücke um Musik zu hören ? WER GLAUBT DENN ERNSTHAFT, DASS EIN PAAR WACKELNDE PAPIERMEMBRANEN EIN ORCHESTER ERSETZEN KÖNNEN ? GEHT MAL WIEDER IN EIN KONZERT! Musik im Wohnzimmer ist nun mal keine Realität sondern Illusion :das Gehör muss also betrogen werden.
Hat er nicht Unrecht.
P.S: Seine Anlage mag ich
Gruß
Stephan
Morjen Stefan,
so hab ich schon vor 20 Jahren in den Foren gepredigt, nahezu alle Hifi Liebhaber wissen nicht, wie etwas live klingt.
Spielen auch kein Instrument und sahen noch kein recording Studio von innen.
Die meisten waren zeitlebens allenfalls auf ner Handvoll Konzerte
Es geht schon los, daß jedes Mastering für eine CD/Stream oder Platte - da kannste hinterher die beste Anlage der Welt für zig Millionen dranklemmen - verhindert eine originalgetreue Wiedergabe, da man nicht nurin der Dynamik komprimieren muß - sondern noch an ganz anderen Stellschrauben drehen muß - sonst kannst du das daheim unmöglich hören.
Und Rock und Pop sind beliebige und komplette abstrakte Kunst - da gibts so was wie real gar nicht.
Du kannst ja mal versuchen gegen ein Schlagzeug als Sänger anzubrüllen - lachhaft - du würdest nichts hören.
Es reicht nicht den Gesang lauter zu machen - die Stimme hat einen derarten Dynamikumfang - und ein paar Zentimeter vorm Mikro hin oder her machen dutzende db aus - du mußt den Gesang auch noch komprimieren - damit er im Zaum bleibt. Und zwar mindestens 2,5:1 - teilweise bis 4:1.
Auch ein Schlagzeug kannst du ohne Bearbeitung nicht laufen lassen - mit einer Rockband - ich hab bei den Tongurus und Beschallern am Pult gestanden und selbst in den 80ern Jahren die Beschallung von mehreren Bands gemacht - auch aus dem Pop und Jazzbereich.
Da stehen ganze Racks mit Effektschleudern, die das hörgerecht verpacken, damit es eine Einheit gibt.
In klassischen Orchestern gabs das noch nicht - deswegen stehen die Pauken am weitesten vom Zuschauer und Dirigenten weg
Der Begriff Krücke für eine Anlage wurde perfekt gewählt von Dr. Adelmann.
Und man muß froh sein, eine passende zu finden.
Abgesehen davon - wir Menschen mit den schlechtesten Ohren weit und breit ggü. jeder Katze, Hund usw.- haben keine Trichterohren, die den Schall einfangen, die besser hörenden Geschöpfe haben es, also warum nicht selber ausprobieren.
Ich hab von der eigenen Band noch viele Original Mixes - ungemastert- nur der Gesang ist 2,5 :1 vorprogrammiert, sonst würde er dauernd zu leise und zu laut werden.
Ich habe zur Demo das bei einigen Boxenherstellern probiert - einem Mainzer Großboxenhersteller sind seine Membranen aus dem Lautsprecher gesprungen und hat auf mittlerer Lautstärke die Sicke sich verabschiedet und ist abgerissen.
Das waren halt nur 16er Treiber.
Ich hab damit aber auch schon 30er Treiber auf gehobenen Stubenpegel gekillt, weil die Drums in den Spitzen irrsinnig laut werden.In den Höhen sieht es nicht besser aus, je härter die drummer die Becken prügeln und desto näher das Mikrofon steht und je härter die ausgewählten sticks, desto brachialer explodieren die - ich selber brauchte Gehörschutz im Proberaum, wenn der drummer hinter mir loslegte, war ich sonst nach ner halben Stunde taub aufm Ohr und hatte Tinnitus für Tage!
Beim Mischen hab ich - je nach Band/Drummer/recording-Situation - 10-20 db!!!!!!!! im Hochtonbereich runter geregelt!!!!! weil sich teilweise schon beim Monitoring Tweeter verabschiedeten.
Insbesondere wenn du das Schlagzeug später wenig komprimieren willst - ist eine hohe Dämpfung in den Höhen beim Erstmix angesagt.
Die Leute sitzen daheim und mosern - was gut klingt und was nicht an ihrer Anlage - ohne einen Plan zu haben was für wochenlange und monatelange Vorarbeit und Schweißblut dranhängt und auf wieviel Equipments abgehört ein record ist.
Unter 3 verschiedenen Abhören läuft in keinem mir bekannten seriösen Studio was - ich selber machte unter 6!!!! nichts!
Das ist alles hochkomplex und ich hab da auch nach Jahrzehnten damals nicht ausgelernt.
Unsere Anlagen sind wirklich Krücken, um Kunstprodukte mit subjektiver Realitätsanmutung zu erleben.
Der High End Gedanke vom um jeden Preis linearen FQ war und ist für mich nie zielführend, allenfalls ein Richtwert oder von Informationswert.
Und ja, klar, wenn ich das Ding aufm Schädel hab, gibts Bilder.
Ich telefonierte ja länger mit Herrn Adelmann - er hat seinen Raum massiv optimiert mittlerweile - und das professionell durchgezogen - braucht dennoch Equalisierung(Korrektur)im Bass und nutzt dennoch den Klarhörer, da er da mehr mitkriegt von der Musik! Das hat ihn selbst überrascht
Ich werde das in verschiedenen Raumkonstellationen ausprobieren und berichten.
Bei Hornlautsprechern soll der Effekt nicht so brachial ausfallen, wie bei anderen, auch das kann ich ja bestens vor Ort testen.
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert!