03.11.2024, 10:42
(03.11.2024, 07:59)David schrieb: Und falls sich das auf "das Klangliche" bezieht, bitte welche gut gemachte Audio E-Komponente arbeitet derartig "neben der Spur", dass das hörbar werden kann? So etwas würde doch bei jedem Test, bei dem auch gemessen wird, extrem kritisiert werden und das zurecht.Ich selbst befasse mich heute nicht mehr mit dem Klang von Zuspielgeräten und Verstärkern, nutze einfach PC und Aktivlautsprecher und würde wahrscheinlich auch nur noch Aktivlautsprecher kaufen.
Aufgrund eigener Hörerfahrungen über Jahrzehnte bin ich mir jedoch sicher, dass es durchaus hörbare klangliche Unterschiede beim Zusammenwirken von Geräten gibt, insbesondere zwischen Vollverstärkern und Passivlautsprechern.
Bei den billigen Vollverstärkern zwischen 200€ und 500€ (oder auch davor zu DM Zeiten) habe ich immer wieder deutliche Unterschiede gehört, sowohl untereinander bei den unterschiedlichen Marken, als auch im Vergeich zu teureren Geräten oberhalb von 1.000€.
Bei den Geräten ab ca. 1000€ wurden die Unterschiede dagegen meistens gering oder nicht hörbar.
Der AMC XIA 150 (Preis gerade an der magischen Preisgrenze von 1000€) tanzte aber einmal aus der Reihe und Unterschiede waren deutlich hörbar. Allerdings auch ein Gerät, welches beim Anblick ins Innere sicher nicht gut gemacht ist. Aufgrund von seinem aufgedicktem Tiefton vermute ich zudem einen sehr hohen Innenwiderstand, bzw. einen geringen Dämpfungsfaktor im Zusammenspiel mit den angeschlossenen Lautsprechern.
Ganz extrem herausgehört habe ich die billigen Yamaha Verstärker für um die 200-500€ im Vergleich zu teuren Verstärkern für z.B. 3500€, auch markenintern und auch wenn ich nicht wusste, welches Gerät spielt.
Bei den billigen Verstärkern aus den letzten 20 Jahren klangen auch Yamaha und Pioneer sehr unterschiedlich, Yamaha deutlich verhaltener mit wenig Spielfreude, Pioneer etwas metallisch wirkend und irgendwie künstlich transparent, auch nicht natürlich, so wie es bei den Geräten ab 1000€ üblich war.
Bei Zuspielgeräten habe ich nur sehr selten und dann auch nur sehr geringe Unterschiede gehört und die auch meistens nur bei den billigen Geräten.
Bei Kabeln konnte ich nie Unterschiede hören, wenn sie nicht defekt waren.
Auch wenn dies alles für mich selbst heute nicht mehr relevant ist, so möchte ich Leuten, die ähnliche Hörerfahrungen gemacht haben, diese nicht absprechen. Und das sind wirklich nicht wenige Menschen und längst nicht nur Menschen, die nichts von Technik verstehen und irgendwelchen HiFi-Mythen aufsitzen.
Es gibt natürlich immer Esoteriker die sich viel einbilden, man sollte jedoch nicht den Fehler machen davon auf alle Leute zu schließen, die Unterschiede hören und gehört haben.
Es ist ein Unterschied, ob man Unterschiede hört, oder ob man sie wahrnimmt.
Wahrnehmen kann fast jeder Unterschiede, hören dagegen längst nicht jeder und auch nur dann, wenn sie vorhanden sind.
Also nochmal kurz zusammengefasst:
Klang-Unterschiede (bzw. technische Unzulänglichkeiten, die zu Wiedergabefehlern führen) sind bei Vollverstärkern ab. ca. 1000€ nur sehr selten vorhanden.
Bei Zuspielgeräten gibt es kaum welche die Fehler machen und wenn, dann meistens nur bei den ganz billigen Geräten.
Wenn teure Zuspielgeräte Fehler machen, dann meistens solche, die vom Hersteller absichtlich herbeigeführt wurden, um den Zielgruppen klanglich zu gefallen, dies sind jedoch sehr wenige Ausnahmen.
Generell halte ich heute das Messen für Zielführender als das Hören, wenn es darum geht, Unterschiede herauszufinden.
Außerdem liegen die größten Unterschiede in der Raumakustik und bei den Lautsprechern, aus dem Grund würde ich immer dort anfangen, bzw. diese Fehler digital korrigieren und mir nicht zuviele Gedanken um die Geräte machen.
Aber jedem das Seine, wer Freude an teuren Geräten hat, dem gönne ich sie von ganzem Herzen.