01.11.2024, 08:43
(01.11.2024, 07:45)David schrieb: Hallo Werner!
Du hast es richtig angesprochen und erwähnt, man muss unterscheiden, ob es um Kabel von Audioanlagen geht oder um welche, die man als Musiker verwendet.
Der technische Unterschied ist ein ganz einfacher, denn es geht dabei nur um die Impedanz der Übertragungsleitung. Im Audiobereich sind das fast immer Werte unter 100 Ohm - bei Lautsprechern sind es gar nur 4-8 Ohm - und da spielen die "Nebenwerte" Kapazität und Induktivität keine Rolle, weil sie so "klein" sind, dass deren (messbare) Auswirkungen nicht annähernd ins menschlichen Hörbereich hineinragen. Noch dazu sind Kabel im Audio-Heimbereich fast immer nur ganz kurz.
Es gibt nur eine Ausnahme und das sind die Verbindungskabel zwischen analogen Plattenspielern und den nachgeschalteten Phono-Vorverstärkern. Da kann es bei Verwendung von unüblich langen Kabeln, die von sich aus einen hohen Kapazitätsbelag haben - und dazu noch bei Verwendung von MM-Sytemen (bei MC nicht) - eine Beeinträchtigung ganz hoher Frequenzen geben. Aber wann kommt alles das gleichzeitig vor? Kaum wo.
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Ganz anders ist das bei Kabeln für Gitarren, denn da sind die Tonabnehmer recht hochohmig und die Kabel meist lang. Hier kann es durch die Kabeleigenschaften durchaus zu hörbaren Klangveränderungen kommen. Wenn man das nicht will, ist Funk die bessere Alternative.
Bei Mikrofonen (ohne eingebautem Verstärker) liegt die Übertrgungsimpedanz bei um die 200 Ohm. Die wären gar nicht schlimm, aber Mikrofonkabel sind meist recht lang und da kann es eventuell doch eine minimale Veränderung der hohen Töne (nur der Oberwellen davon - nicht im Grundtonbereich) geben.
IMMER (!!!) hat alles einen technischen Grund. Und nur wenn messbar im relevanten Bereich, dann kann es auch hörbar werden, sonst nicht.
Morjen David,
das kann ich aus leidlicher Erfahrung nicht einfach abnicken, daß die Problematik nur für Musiker vorhanden ist.
Schau, als meine Frau und ich 1992 unser erstes Haus kauften wollte sie, daß keine Kabel im Wohzimmer rumliegen-
für jeden Mist mußte ich Leerrohre in die Wand legen lassen - der Elektriker vermurkste das aber, da er zwar Leerrohre für die Lautsprecherkabel verlegte, diese aber zu dünn waren, da gescheite Strippen durchzukriegen.
Mein damaliger Händler Werner Brehm meinte, das sei kein Problem, er habe eine Rolle Bi Wire Kabel von - ich glaube Hitachi war es - da, die würde sicher passen, das Kabel war rund, wie ein normales Stromkabel und ging gerade so durch.
Da die Boxen auf der anderen Raumseite waren und das alles durch die Wand mußte, brauchte ich auf der einen Seite 9, auf der anderen Seite 16 Meter.
Mein Händler, der wie erzählt, genauso dachte wie du - meinte entgegen den Hifi Zeitschriften - wäre bei Audio egal, Kabel müssen nicht gleich lang sein.
Wie auch immer, mein Leidensweg an der ALR 7 war dann legendär!!!!!
Ich hatte nämlich regelmäßig abends CB Funk auf einem Kanal! Da hieß es dann, es liege am Verstärker - also den zigmal gewechselt, war immer dasselbe.
Mitten in der Mucke fing dann immer wieder das Gequatsche an!
Das war in der Zeit, als ich den Tonmeister Jörg kennenlernte, der klar auf die Eigenschaften des kabels verwies und daß ich ein anderes nehmen müssen, daß aber nicht durch die Wand paßt mit verlackten Einzeldrähten wie von Oehlbach (damals noch Billig, ich glaube Meterware um 6 oder 8 Mark).
Meine Frau schrie Zeter und Mordio -denn jetzt mußte das am Boden entlang der Wand verlegt werden , diesmal 2 X 16 Meter.
Und der CB Funk war weg und wurde nie mehr gehört!
Hier im Hause - fahre ich im Wohnzimmer mit 2 X 10 Meter.
Hab da eine Industriestrippe von Lapp, fein in Gewebeschlauch gelegt - Preis damals - ich meine um 3 Euro der Meter.
Vor 3 Jahren wollte ich mir dann was Feines und dünnes gönnen, da ich vom Max Krieger ein 3 Meter Set Straight wire musicable geliehen bekam und daß im Keller im Vergleich zu meinem anderen 3 Meter Set von Lapp sogar etwas lebendiger tönte. Teuer wars auch nicht, ich meine UVP um 10 Euro der Meter, dafür dünn und hochflexibel.
Also baute mir der Max ein 10 Meter Set für ins Wohnzimmer - und legendär das Ergebnis, ich brach nach einer Woche völlig entnervt ab, da da nur Matsch rauskam und es nicht besser wurde.
Auf 10 Meter war der ganze Höhenbereich raus, wie wenn ich mit dem EQ alles ein paar db runterziehe.
Auf 3 Meter dasselbe Kabel - super! Darum wollte ich es ja auf 10 Meter haben.
Und frag mich nicht, was ich mit Stromkabel alles erlebte - hier ist bei mir im Hause die Erdung superwichtig -
sonst rennste vorm Brumm weg.
Da waren zig Elektriker zu Gange und haben seit ich hier wohne(1998) 4 Mal die komplette Verstromung neu gemacht.
Hatte letztens ein Via Blue Kabel, wo sich im Schuko Stecker die Erdung löste und Wackler hatte, frag mich nicht, je nach Kontakt oder nicht, was ich für ein Voodoo am BSS EQ mitmachte.
Auch die Schirmung ist da nicht ohne - insbesondere wenn ich den PC im Wohnzimmer ans Netz gebe, da gibt es Stromkabel, wo ich hinterher leichtes Sirrem vom PC Netzteil auf die speaker kriege - nehme ich doppelt geschirmtes von Via Blue - Totenstille!
Ich will nicht ausschließen, daß sich derarte Störungen als Hintergrundgeräusch auch auf die hörbare Qualität des Nutzsignals auswirken.
Nur ist das alles keine Preisfrage - es muß elektrisch passen - und da kann vieles nicht passen,wie ich immer wieder leidlich erlebte und durchlebte.
Es gibt Stromkabel, wenn du die parallel zu deinen LS Kabeln über einige Meter legst, plärrt dich der jeweilige Kanal schier an.
Und andere, die kannst du parallel legen - da merkst du gar nix.
Hab mir dann mal son Meßgerät gekauft - da siehste was an HF durchs Kabel nach außen geht, die, wo Probleme machen sind wahre HF Schleudern und entweder gar nicht geschirmt oder der Schirm ist eher wie ein Netz und lückenhaft.
Signalkabel würde ich persönlich den ganzen Cinchkram komplett abschaffen - nicht nur, daß die Stecker so unterschiedlich sind - von wegen kann man draufwerfen oder aber kriegt man nicht mehr runter, ohne die Buchse mit rauszureißen - auch viel zu empfindlich auf externe Einflüsse. Warum XLR nicht der Standard ist, werde ich nie verstehen.
Auch die hohen Übergangswiderstände in den meisten amps sind mir ein Rätsel und wären aus meiner Sicht nicht nötig (meistens 10 kohm) und führen im schlimmsten Fall zu klanglich wahrnehmbaren Unterschieden, besonders auf langer Strecke.
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert!