05.10.2024, 17:23
Hallo miteinander,
ich habe des Öfteren erlebt, daß ich einer Musikübertragung aus einem alten Röhren- oder Kofferradio (jeweils monophon) gelauscht habe und dann hinunter zur Hifianlage gegangen bin, um das wunderbar packende Werk in voller Pracht und natürlich stereophon genießen zu können.
Mitunter fiel das ernüchternd aus - der Zauber war wie von Geisterhand verschwunden und/oder es fielen plötzlich zahlreiche störende Artefakte auf, sei es in der Produktion (Mikrofonierung, Abmischung, usw.) oder der Wiedergabe (störende Raummoden, nicht authentische Klangfarben, usw.).
Inzwischen habe ich diese Hypothese: je weniger hochendig eine Anlage ist, in dem Sinne, daß nicht versucht wird, das Geschehen “wie live“ (wenn nicht besser) im Hörraum darzustellen, desto mehr hört man MUSIK und weniger ANLAGE.
Man kann sich Gedanken machen, warum das so sein könnte
Eine Erklärung wäre, daß das Gehör/Gehirn einfache Fehler in der Wiedergabe so mühelos registriert, daß sie direkt als nebensächlich und uninteressant abgehakt werden.
Versucht die Anlage hingegen, die Verteilung der Instrumente auf der virtuellen Bühne, deren Dynamik und Klangfarben usw. usf. möglichst real wiederzugeben, entsteht dieses Gefühl von “knapp daneben“, welches aber einen permanenten Prüfprozeß anstößt, WAS genau denn WIE nicht stimmt. Und schon wird die Aufmerksamkeit vom Eigentlichen, der Musik, abgezogen.
Wie gesagt, nur EIN Erklärungsansatz unter x möglichen, aber das könnte mit ein Grund sein, warum fast jeder Hifi-/Musikliebhaber dem ewigen Streben nach Optimierung seiner Kette anheimfällt.
In einem anderen Forum konnte ich z.B. über Jahre beobachten, daß dieser Prozeß auch dann noch in vollem Gange ist, wenn bereits hohe fünfstellige Beträge investiert wurden. Solange die Mittel zur Verfügung stehen…
Da ich nicht im entferntesten jemals so viel Geld für die Freude am Hobby aufwenden würde, habe ich mich irgendwann vor Jahren ganz bewußt von dem Gedanken an Optimierungen und erst recht High End verabschiedet und die zwei-drei höherwertigen Komponenten veräußert, um mich Dingen zuzuwenden, die zufällig oder preisgünstig bis kostenfrei meinen Weg kreuzten. Diese geeignet zu kombinieren und in den Raum zu integrieren, macht mindestens genauso viel Spaß.
Der Hörgenuß hat übrigens kein bisschen gelitten, sondern sich eher positiv entwickelt - was nach dem weiter oben beschriebenen vielleicht nachvollziehbar ist.
Klar werde ich mir noch Audioprojekte vornehmen, aber immer rein aus Spaß an der Bastelei
Beste Grüße
Eberhard
ich habe des Öfteren erlebt, daß ich einer Musikübertragung aus einem alten Röhren- oder Kofferradio (jeweils monophon) gelauscht habe und dann hinunter zur Hifianlage gegangen bin, um das wunderbar packende Werk in voller Pracht und natürlich stereophon genießen zu können.
Mitunter fiel das ernüchternd aus - der Zauber war wie von Geisterhand verschwunden und/oder es fielen plötzlich zahlreiche störende Artefakte auf, sei es in der Produktion (Mikrofonierung, Abmischung, usw.) oder der Wiedergabe (störende Raummoden, nicht authentische Klangfarben, usw.).
Inzwischen habe ich diese Hypothese: je weniger hochendig eine Anlage ist, in dem Sinne, daß nicht versucht wird, das Geschehen “wie live“ (wenn nicht besser) im Hörraum darzustellen, desto mehr hört man MUSIK und weniger ANLAGE.
Man kann sich Gedanken machen, warum das so sein könnte

Eine Erklärung wäre, daß das Gehör/Gehirn einfache Fehler in der Wiedergabe so mühelos registriert, daß sie direkt als nebensächlich und uninteressant abgehakt werden.
Versucht die Anlage hingegen, die Verteilung der Instrumente auf der virtuellen Bühne, deren Dynamik und Klangfarben usw. usf. möglichst real wiederzugeben, entsteht dieses Gefühl von “knapp daneben“, welches aber einen permanenten Prüfprozeß anstößt, WAS genau denn WIE nicht stimmt. Und schon wird die Aufmerksamkeit vom Eigentlichen, der Musik, abgezogen.
Wie gesagt, nur EIN Erklärungsansatz unter x möglichen, aber das könnte mit ein Grund sein, warum fast jeder Hifi-/Musikliebhaber dem ewigen Streben nach Optimierung seiner Kette anheimfällt.
In einem anderen Forum konnte ich z.B. über Jahre beobachten, daß dieser Prozeß auch dann noch in vollem Gange ist, wenn bereits hohe fünfstellige Beträge investiert wurden. Solange die Mittel zur Verfügung stehen…
Da ich nicht im entferntesten jemals so viel Geld für die Freude am Hobby aufwenden würde, habe ich mich irgendwann vor Jahren ganz bewußt von dem Gedanken an Optimierungen und erst recht High End verabschiedet und die zwei-drei höherwertigen Komponenten veräußert, um mich Dingen zuzuwenden, die zufällig oder preisgünstig bis kostenfrei meinen Weg kreuzten. Diese geeignet zu kombinieren und in den Raum zu integrieren, macht mindestens genauso viel Spaß.
Der Hörgenuß hat übrigens kein bisschen gelitten, sondern sich eher positiv entwickelt - was nach dem weiter oben beschriebenen vielleicht nachvollziehbar ist.
Klar werde ich mir noch Audioprojekte vornehmen, aber immer rein aus Spaß an der Bastelei

Beste Grüße
Eberhard