16.08.2024, 17:00
(15.08.2024, 22:09)Elektronix schrieb: Er ist mMn der derzeit teuerste am Markt, aber auch mit Abstand derjenige mit dem besten Schaltungsdesign.
Seine Schaltungen sind Composite-Amps, die Schaltungsbeschreibung gibt weitere Hinweise.
Musste erstmal schauen, was Composite-Amps sind. Also im Grunde hintereinander geschaltete Operationsverstärker, die ähnlich einem Darlington Transistor die Leerlauf-Verstärkung in astronomische Höhen treibt, die man dann mit zwangsläufig hoher lokaler und Überalles-Gegenkopplung wieder "herunterprügeln" muß für Linearität und praxistauglichen Gain.
Das Ziel scheint dabei zu sein, noch mehr Nullen hinter dem Komma bei THD und noch mehr dB Rauschabstand zu erzielen, um im Wettbewerb der Meßwerte ganz vorn mitzuspielen. Diese Schaltungsmethoden sind alt und kommen aus der Meßtechnik, wo sie auch sinnvoll sind. Was bei dieser "Holzhammermethode" mit dem Oberwellenspektrum eines Audiosignals passiert, scheint dabei ausgeblendet zu werden. Das wird ja bei den Messungen nicht berücksichtigt. Wenn es am Ende steril, künstlich sauberpoliert, langweilig und ohne Luft musiziert, was solls. Hauptsache die Werte stimmen.
Da es viele glückliche Besitzer von wattschwachen SE-Röhrenverstärkern mit geringer GK und dazu im direkten Vergleich katastrophal gemessenen THD und Brummspannungen gibt (hatte selbst viele Jahre einen) stelle ich mir praktisch seit Jahrzenten immer wieder die gleiche Frage:
Wie relevant sind Parameter im Promille-Bereich für den eigentlichen Anwendungszweck des Musikhörens?
Bei der Betrachtung der Rausch- und THD Parameter von Vinyldrehern wird es dann offenkundig absurd.
Und ich bin nicht der einzige Querolant mit dieser unbequemen Frage...
https://www.diyaudio.com/community/threa...st-6064591
Nordische Grüsse vom kritischen mp3 Fuchs