Die Höreindrücke ..
als die guten Stücke endlich zusammengebaut an ihrem für sie vorgesehenen Platz im Hörkeller standen, bot sich natürlich eine wunderbare Möglichkeit des Vergleichens..
hier die dicken Maxe mit ihrem nicht gerade billigen italienischen Röhricht an einem Acoustic Solid Dreher mit 10 Zoll Jelco Arm und Dynavector 10x5 ..
auf der anderen Seite die .. HartWalls an der Vintage Kette Sansui Six Receiver der vom Dual 1229 mit Tonar Diabolic (50 € System) ..
Hartmut hat dann kurzer Hand die Vollenweider "Behind The Gardens" aus meinem Plattenregal gefingert um den Hochtonfähigkeiten der neuen Boxenkreation auf den Zahn zu fühlen..
Der Anfang des Titelstückes der LP beginnt mit Vogelzwitschern und einem Kichern eines Mädels die alsdann mit einem Psst eingebremst wird um in Vollenweiders Harfenklänge überzuleiten..
Die Saitenanrisse der Harfe wurden sauber und sehr nuanciert wiedergegeben.. außerdem war immer diese schöne leichte Attacke in der Feindynamik des Stückes da..
Klar war das Metallhörnchen nach einer gewissen Zeit schon als solches wahrzunehmen.. aber im Großen und ganzen alles stimmig und geschlossen.. die Trötigkeit meiner ersten Gehversuche mit diesem Horn in Verbindung mit den 12 Zoll Bässen war nicht mehr auszumachen..
Dann Umschwenken auf die dicke Max.. mit dem schönen neuen HiFi Gedöns dran..
Ach Du ... was ist das denn.. das Vogelgezwitscher am Anfang des Stückes war nur noch schwer zu orten und angedeutet , die Klangkuppel aus Hochtongeäst die sich weit über die HartWalls gebildet hatte war hier nicht vorhanden - der Sound ging nur bis zur Höhe der Lautsprecher hoch und war dann abgeschnitten..
Die Saitenanrisse vom Harfenmaestro waren eher unsauber - dafür gab die Röhre allerhand Holz und Körper hinzu - was zwar schön war, aber eine Harfe hat doch eigentlich gar nicht soviel Holzkorpus..
Einzig alleine in Raumtiefe und der Natürlichkeit im Mittenbereich - konnte meine Röhren / Max Kombi punkten.. auch der Bass war zumindest nicht deutlich schlechter..
Nach dem Anschluß der Röhrenkette an die HartWall war es eindeutig - der Verstärker war der Übeltäter.. die HartWall klang mit dem Unison plötzlich wie die BigMaxe nur mit einem Quäntchen mehr Hochton..
Meine Ehre als Röhrenfan war hiernach stark angekratzt was für eine schöngesoundete überteuerte Scheiße hab ich mir denn da zusammengekauft..
Wie kann es sein daß dieser popelige 50 € Tonabnehmer am Dual dermaßen gut klingt..
Hiernach ging halt dann das Tube Rolling los.. die Standard-Electro Harmonix im Unison wurden durch Siemens / Valvo NOS Vorstufenröhren ersetzt ..
Nach dieser Maßnahme bildete sich auch hier eine Klangkuppel über meine Maxe .. mehr Feindynamik war auch da die Attacke war nicht mehr so in Watte gepackt aber immer noch etwas schöner als auf dem Transistor.. jetzt wurde wieder ein Schuh draus..
Als nächstes waren dann die 5 Jahre alten Endstufenröhren dran (die sich damit mit gut 2000 Betriebsstunden ohnehin am Ende ihrer Lebenszeit befanden) .. nach einem Anruf bei BTB wurden diese durch S4A EL34 ersetzt.. ich meinte nochmal mehr Durchzeichnung in den Höhen, ein knackigerer und beschwingterer Bass und mehr Feindynamik zu hören..
Inzwischen habe ich mit meinem Röhrenverstärker wieder meinen Frieden gefunden.. schon alleine deshalb war der Bau der HartWall ein voller Erfolg..
In meinem Hörkeller habe ich nun zwei sehr stimmige Ketten die HartWall.. die straffere Box mit dem Quäntchen mehr Hochton Info - die aber bei mittelmäßig produzierter digitaler Kost schon auch etwas streng werden kann..
Auf der anderen Seite die dicken Maxe an der süffigen schönen Röhrenkombi die aber nach der Röhrenerneuerung auch mehr Attacke und Feindynamik kann, besonders beim Hören von CDs eine echte Wohltat !
Letzendlich weiß ich inzwischen beide Ketten mit ihren jeweiligen Charaktereigenschaften auf ihre Weise zu schätzen und auch der anfangs vermutete überteuerte Edelvinyl-Kratzer der Dynavector 10x5 hat nach der Röhrenkur meines Unison dann doch die Nase vorn in Sachen Differenzierung der Instrumente und Detaillierung .. trotzdem war die Kombi Dual/ Tonar Diabolic an den HartWalls ein echter Ohrenöffner.. tonal einfach sehr gut !
Lieber Gruß
Thomas