Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um Ihre Login-Informationen zu speichern, wenn Sie registriert sind, und Ihren letzten Besuch, wenn Sie es nicht sind. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf Ihrem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die Sie gelesen haben und wann Sie zum letzten Mal gelesen haben. Bitte bestätigen Sie, ob Sie diese Cookies akzeptieren oder ablehnen.

Ein Cookie wird in Ihrem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dassIhnen diese Frage erneut gestellt wird. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
HIGH END Expertenrunde: “Wo steht das HiFi-Business in 10 Jahren?"
#1
Hab' den Hinweis aus der neuen LP, eine Diskussionsrunde mit Holger Barkse und der High End Society:
(227) HIGH END Expertenrunde: “Wo steht das HiFi-Business in 10 Jahren?" - YouTube
Zitieren
#2
Hallo Peter,

vielen lieben Dank für das Video, der Holger Barske - was ein Original!!!!!!

Und ja, der einzige, der da wirklich die Wahrheit knallhart ausspricht -

Hobby für alte weiße Männer, Mikrokosmos und daß das ganze teure Zeug von der Messe nicht in deutschen Wohnzimmern landet, sondern in Luxushäusern im Ausland. Und daß es keine Branche, sondern ein Zirkus ist, was mußte ich lachen.

Auch wie er die Vergangenheit beschreibt und wie unsere Generation noch Musik erlebte und aktiv sein mußte - das stimmt einfach alles.

Was Barske erzählt ist einfach auch das, was ich erlebe im persönlichen Umfeld und auch von meinen Händlern erzählt kriegte über die Jahre.

Die anderen Diskutanten sind für mich teilweise völlig weltfremd - was ja selbst Leute aus dem Publikum  mit Wortmeldungen meinten und erklärten.

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#3
Ja, leider sind die anderen Teilnehmer immun gegen jegliche Kritik an der Geräteentwicklung und deren Preisgestaltung. So lange (noch) die Quartalszahlen passen ist ja alles gut.

Bis dahin,
Peter
Zitieren
#4
(02.07.2024, 20:11)Peter33 schrieb: Ja, leider sind die anderen Teilnehmer immun gegen jegliche Kritik an der Geräteentwicklung und deren Preisgestaltung. So lange (noch) die Quartalszahlen passen ist ja alles gut.

Bis dahin,
Peter

Joo Peter,

ich mußte mal lachen, als Holger Barske aus dem Nähkasten plauderte, daß er gerade ein Gespräch mit einem Vertriebler hatte auf der Messe, der ihm erzählte, daß er ein Boxenpaar für etliche 100.000e Euro nach Hong Kong verkaufte und die extra selber anlieferten und das aufbauen und anschließen wollten.

Als es ums Anschließen ging meinte der Käufer - nein - bitte nicht - da und da hinstellen und gut ist - nicht anschließen.

Für so einen Markt wird halt im Moment Ultra High End gebaut - da gehts weder um Musik noch Realitätsanmutung -
da gehts im Image, Prestige, Materialschlacht und Verarbeitung - und sonst nix- Barske deutete bei der Gleichung zum Uhrenvergleich/Sammler ja auch an - Problem in der Branche ist die Suggestion daß neue und schwere und teuere Sachen auch besser klingen- leider wurde ihm kein PLatz gelassen, da tiefer auszuführen.

Wenigstens konnte er noch berichten, wo das ganze Zeug von der Messe nach seiner Ansicht landet - nicht in deutschen Wohnzimmern.

Das paßt perfekt zu dem, was mir seit zig Jahren auch von Herstellern berichtet wurde im HOchpreissegment - was interessiert uns noch der deutsche Markt - wir verkaufen nach Fernost und denen kann es gar nicht teuer und edel genug sein.

Die Entwicklung geht eigentlich schon seit um das Millenium immer mehr in diese Richtung, was ich so beobachtet habe.
Ich würde zu der KLientel gehören, die sich vieles leisten könnte - aber es einfach nicht mehr macht - weil schon vorher getan -
und war klanglich eben nicht besser, nur teurer, größer und schwerer.

Entgegen dessen, was  ich vor 20 Jahren an Hifi im Hause stehen hatte von der UVP her , bin ich heute mit mehr Zufriedenheit bei einem Bruchteil gelandet.
Aus meiner Sicht das größte Problem ist das, was der Mark  Levinson Boss letztens öffentlich machte, daß es früher um die Musik ging und die möglichst authenthische Wiedergabe - heute um die Technik und das Machbare, was aber nach meiner Erfahrung die Musik oftmals völlig verfremdet und aus Kugeln perfekte Würfel macht fürs Ohr.

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#5
Das Interesse an Musik wird vielleicht nicht abnehmen, allerdings die Art sie zu konsumieren schon.

Kabel zu verlegen ist total out - klobige Verstärker, CD-Player, etc. rumstehen zu haben ist "total 80er".
Die jungen Leute wollen kabellos hören. Das Handy ist immer am Mann (der Frau) und dudelt dann mit der evtl. gerade per KI erzeugten "Klangfolge" vor sich hin.

Mein (am letzten Samstag 16 Jahre alt gewordener) Enkel hatte einen Geburtstagswunsch der mich total überraschte.
Er wollte EINEN Lautsprecher. Und weil einer seiner Kumpels ein super tolles Teil der Marke "Marshall" hatte, sollte es auch diese Marke sein.
Möglichst auch transportabel, damit man ihn zu den Kumpels mitschleppen könnte, falls "Not am Mann/der Frau" wäre.

Ich habe mich total gefreut, dass dieser Wunsch in die musikalische Richtung überhaupt von ihm in Erwägung gezogen wurde.
Selbstredend habe ich mich mit den Marshall-Lautsprechern beschäftigt und ihm den "Tufton" gekauft.

Mann, war der Junge happy, als er ihn auspackte und sofort mit dem Handy verbinden konnte. Es lief gleich Musik (seiner Mutter) und anschließend das Fußballspiel der deutschen Mannschaft - immer mit seinem Kommentar, "WOW, wie toll das klingt"!

Was zeigt mir das? Zum einen, dass er sich für Musik interessiert, er auch Unterschiede zwischen dem reinen Handyklang, dem Mini-Lautsprecher im Zigarettenschachtel-Format seiner Mutter (die kein weiteres Musik-Equipment besitzt) und seinem neuen "Tufton" hört. Aber auch, dass ihm dazu als Zuspieler sein Handy reicht. Kabelgedöns etc. ist da völlig unnötig und wie bereits erwähnt "total 80er".

Jetzt scheint unser Enkel aber auch eine Art "Exot" im Bekanntenkreis zu sein, da solche Lautsprecheransprüche dort eher die Ausnahme darstellen.
Zu meiner Zeit wollte/hatte (fast) jeder Jugendliche seine Hifi-Anlage und hatte auch seinen rechten Spaß damit. Meine lief immer, wenn ich zuhause war. 
Und größere Lautsprecher waren immer auf der Wunschliste, ein neuer Schallplattenspieler musste her und mindestens das Grundig TK248 Tonbandgerät war Pflicht.

Also sehe ich die Entwicklung in der Hifi-Branche ähnlich wie Holger Barske. Die wirklich Musik- und Hifi-Interessierten unter den Jugendlichen werden weniger, deren Ansprüche geringer
und die Kohle, die sie dafür ausgeben wollen wird ebenfalls weniger werden.
Wenn als Streamer, bzw. Zuspieler das Apple-Handy ausreicht, wird evtl. noch etwas mehr Geld für EINEN teureren Lautsprecher ausgegeben. (Vielleicht sogar für 2)


Das richtige Geld wird die Hifi-Industrie weiterhin mit den alten Säcken machen (die demnächst leider wegsterben) und mit den Leuten, die das Equipment als Statussymbole verstehen und dann auch richtig Kohle locker machen.



Einen Hoffnungsschimmer habe ich noch. Als unser Enkel am Montag wieder zum Essen bei uns war und von seinem "Tufton" schwärmte, fiel sein Blick auf meine Heco Direkt und er sagte: "Wenn ich mal eine eigene Wohnung habe, kaufe ich mir auch sowas."  gehtdoch
Zitieren
#6
Hallo Wolfgang,

danke fürs Teilen dieser Geschichte mit uns!

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren
#7
In der o.g. Gesprächsrunde fand ich die Aussage von Hr. Kampschulte (Besitzer vom Laden Loftsound) am treffendsten. Obwohl er so lange im Geschäft ist, ist kaum jemand von seinem Bekanntenkreis Hifi Hobbyist. Das gleiche erlebe ich in meinem Bekanntenkreis. Da geht es mehr um 2000 Fernsehkanäle oder den neuesten Smartphone. Ein zwei Dekaden vorher interessierten sich die meisten für die beste SAT Schüssel und dem größten Satreceiver. Und das Auto nicht vergessen. Für ein zwei Extras des Neuwagens ist man bereit 2 oder 3 tausend euro mehr abzudrücken aber hört zu Hause mit Brüllwürfeln. Vielleicht ist es auch ein Stück genetische Disposition, dass nur ein Bruchteil der Menschen eine Affinität zur besseren Musikwiedergabe entwickelt.
Gruß
Mustafa
Zitieren
#8
(03.07.2024, 23:34)tripath-test schrieb: In der o.g. Gesprächsrunde fand ich die Aussage von Hr. Kampschulte (Besitzer vom Laden Loftsound) am treffendsten. Obwohl er so lange im Geschäft ist, ist kaum jemand von seinem Bekanntenkreis Hifi Hobbyist. Das gleiche erlebe ich in meinem Bekanntenkreis. Da geht es mehr um 2000 Fernsehkanäle oder den neuesten Smartphone. Ein zwei Dekaden vorher interessierten sich die meisten für die beste SAT Schüssel und dem größten Satreceiver. Und das Auto nicht vergessen. Für ein zwei Extras des Neuwagens ist man bereit 2 oder 3 tausend euro mehr abzudrücken aber hört zu Hause mit Brüllwürfeln. Vielleicht ist es auch ein Stück genetische Disposition, dass nur ein Bruchteil der Menschen eine Affinität zur besseren Musikwiedergabe entwickelt.

Hallo Mustafa,

in der Tat, das ist in meinem Umfeld auch nicht anders.

Nur das mit der genetischen Disposition kann ich mir schwerer vorstellen, denn die müßte sich dann ja in den letzten 50 Jahren geändert haben - als ich zur Grundschule ging hatte jeder Lausbub daheim seine Stereoanlage und seinen Plattenspieler und Thema Nr. 1 auf dem Pausenhof waren Schallplatten und wenn man sich getroffen hat - entweder zum Fußball spielen oder zum Musik hören. Und als Halbstarke später gings in die einschlägigen DiscosSmile

Im Erwachsenenalter blieb aber bei den Leuten nichts mehr davon übrig.

Was ich auch beobachte - viele meiner Bekannten machen Musik oder verdienen sogar ihren Lebensunterhalt damit -
Hifi hat die aber nie interessiert und die hören auch teilweise über Handy oder Küchenradio.

Was der Wolfgang erzählte mit dem Marshall - ist auch sehr beliebt geworden - auch unter den älteren und erlebte ich sogar schon bei ehemaligen High Endern, die heute lieber damit im Garten hören, und ihre optimierten Hörräume teilweise komplett auflösten samt Anlagen.

Ich bin da ganz ehrlich -und sage, ich kann es weder verstehen noch werten -

ich werde wohl solange die Trommelfelle noch mitmachen der Branche erhalten bleiben -und im Alter wohl obendrein Sammler , wie einige meiner anderen Freunde.

Smile
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste