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Kevin Costners: Horizon Epos
#1
Morjen morjen,

Dieses Jahr freute und freue ich mich nur auf ne Handvoll Filme -
darunter Alien Romulus (muß ich auf den Streamstart warten, der läuft hier nur abends, wenn ich malade bin)-
Gladiator 2, New Empire mit Godzilla und Kong(hab ich gesehen und haute mich weg) und natürlich Costners Horizon.

Ich hab ja unglaublich schwer an der Pille geschluckt, daß Costner wegen Horizon meine Lieblingsserie Yellowstone verlassen hat -
na ja, wenigstens gehts nun endlich November weiter mit Yellowstone 5 B, auch wenn ohne Costner.

Nach all den Interviews und Vorabgeplänkel erwartete ich daß Horizon der geilste Western aller Zeiten wird blabla........

zumal der ja als 4 Teiler zu je 3 Stunden geplant ist und 2 Teile schon gedreht sind........

und da meine Frau ein Riesen Costner Fan ist, tat ich mir das halt im Kintop an -

auch wenn ich bei derarten langen Filmen gefühlt die Hälfte verpasse, weil ich da 2-3 Mal aufs Klo muß mit meiner Blase......

Aber zum Film - wir waren beide sehr enttäuscht -
es fühlte sich nicht wie ein Kinofilm an, sondern wie eine recht zähe TV Serie -
und war gespickt mit überflüssigen Szenen und Dialogen, die für mich nichts zur Handlung beitrugen.

Bildgewaltig - ja - toller Soundtrack , ja -----aber viel zu viele Geschichten auf einmal und ewig langes Blabla unter Indianern mit Untertiteln.

Was mich vielmehr störte - Costner selber hatte nur eine Nebenrolle - tauchte das erste Mal nach einer Stunde!!!!! Spielzeit auf -
und spielte insgesamt in den 3 Stunden - ich schätze - eine halbe Stunde mit.

Die meisten von euch werden eher ausflippen - weil am Schluß, wenn man denkt, jetzt drehen die aber auf - sieht man nur eine ellenlange Vorschau auf die kommenden Teile.

Ihr mögt es hier ja gar nicht, wenn man spoilert, aber dieser Film spoilert megagewaltig selbst!

Ich muß zugeben, einige Szenen waren überwältigend gut gemacht und von erschreckender Realitätsanmutung und hab ich so noch in keinem Western gesehen -
das fühlt sich alles echt und nach Schweiß und Blut an - nie nach CGI oder Hochglanzaction in der Prärie.

Aber insgesamt waren wir enttäuscht, da es sich ellenlang zog und die 3 Stunden kamen mir wie 6 Stunden vor. Dito meiner Blase.

Ich war einfach nur froh, als ich wieder heim durfte.
Und wäre ich alleine gewesen, ich wäre nach ner Stunde wieder heimgefahren und hätte die Vorstellung verlassen, wie es mir so oft ergangen ist - und weswegen ich selbst normal gar nicht mehr ins Kino gehe.

Mir war im Vorfeld unbegreiflich, warum das Werk in USA (mittlerweile auch hierzulande) total floppte an den Kinokassen, nun kann ich es verstehen.

Was mich auch noch nervte, daß Kevin Costner nicht seinen üblichen Synchronsprecher hatte, sondern mit der Stimme von Antonio Banderas quasselt -
was mich zusätzlich ständig ablenkte, da mein Hirn seit Jahrzehnten eine andere Stimme gewöhnt ist und sich das falsch anfühlt, obwohl es eigentlich gut zu Costners Erscheinung paßte.

Costner hat sich nicht lumpen lassen, jede Menge berühmte Schauspieler sind an Bord, darunter 2 Bösewichte aus Yellowstone oder auch Altstars aus den 80ern.

Irgendwie kannte ich fast jedes Gesicht aus anderen Filmen - aber kenne die Namen nicht dazu - außer Jeff Fahey und Luke Wilson.

Costners Sohn hat auch eine Nebenrolle, die er gut performt.

Müßte ich den Film objektiv beurteilen müßte ich ihn sehr loben, da mit einem Riesenaufwand gemacht und eigentlich ist ja auch nix falsch.

Als Mensch und subjektiv ist mir das alles zu lahm und mit zu viel Nebensächlichkeiten vollgestopft - nach dem Motto- hauptsache ich komme auf 12 Stunden Spielzeit, auch wenn wahrscheinlich 3 reichen würden.

Manchmal fühlte ich mich an den Erzählstil von Tarantino erinnert, der mich ähnlich nervt, wenn ellenlang gequatscht wird, um dann zu explodieren und metzeln wie blöd.

Also ich werde Horizon kein zweites Mal sehen wollen - mir aber die anderen Teile wohl wahrscheinlich doch noch ansehen.

Aber nicht im Kino, das lohnt nicht, sondern daheim - und dosiert. Als Stream hätte ich den Film in 2-3 Etappen und unterschiedlichen Tagen gesehen und nicht am Stück.

Und ich finde genau das wäre bei Horizon der richtige Weg gewesen - eine amtliche Mini Serie mit 12 Teilen.

Zumal so viele verschiedene Geschichten erzählt werden von unterschiedlichen Menschen !

Bild und Ton waren absolut klasse, da ist der Staub geflogen!

Auf einer Skala bewerten möchte ich den Film aber nicht . Ich könnte dem nicht gerecht werden. Zumal ich mehrfach PP Pause machte und dann wieder manches nicht mehr kapierte oder mangels Interesse entnervt nicht mehr zuhörte und in Gedanken bei den Handwerkern an unserem Hause war.

Wenn Untertitel kommen schalte ich sowieso immer verärgert innerlich ab - diese weit verbreitete Erzählweise ist für mich immer der Obergau - wo ich kein Bock mehr habe und kein Interesse was weiter zu verfolgen.

Ich bin da halt ziemlich festgefahren und hab im Alter meine klaren Vorstellungen, was mir Spaß macht und was nicht.

Wen die lahme Erzählweise von "der mit dem Wolf tanzt" damals begeisterte, wird in Horizon vor Begeisterung sterben, da der ähnlich lahm ist, aber obendrein mit jeder Menge Action einherkommt an einigen Stellen, die damals so wahrscheins noch gar nicht umsetzbar gewesen wäre.
Wer seinen Kater nicht liebt und ehrt, ist seiner Mäuse nicht wert! Kicher
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#2
Servus Werner,

nach deiner Beschreibung bin ich wirklich gespannt wie uns der Film gefallen wird, da meine Frau und mir „Der mit dem Wolf tanzt“ sehr gut gefallen hat.

Nebenbei habe ich bei jpc ein Blue-Ray Angebot entdeckt, dass Dir gefallen könnte. 5 Filme für 20€, was für eine Inflation! 

Ich hatte damals eine Handvoll DVD gekauft und habe heute gar keinen Player mehr. Da Du den Sony auch so gelobt hast, ist das vielleicht eine Option, denn die Konzerte auf DVD hatte ich echt gemocht. Muss mal im Keller danach suchen, denn nach dem letzten Umzug habe ich keine Übersicht mehr…
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#3
Ich habe mir Horizon auch im Kino angesehen und kann Werners Eindrücke bestätigen - die Story wäre als TV Serie weit besser aufgehoben gewesen. 
Costner betreibt mit Horizon fast minutiöses World-Building mit dem er das langsame Leben und die Mühsamkeit und die Opfer der Eroberung des Westens darstellen will. 
Auch das (Un-)Recht des Stärkeren sprich im konkreten Fall einer wohlhabenden Farmerfamilie mit der Costners Figur ja aneinandergerät wird zumindest angeschnitten.

Ehrlich gesagt habe mich am Schluß des Films etwas verarscht gefühlt, weil die Story kurz vor Ende geradeso einigermaßen in Fahrt kam.

Wenn nicht die kurze Vorschau auf die Fortsetzung kurz vor dem Abspann eingespielt worden wäre, hätte sich wohl komplette Ratlosigkeit bei mir breitgemacht - weil sich dieses spannende Cliffhänger Gefühl ... mit "Wie gehts weiter ?" bei mir so überhaupt nicht einstellte.
Wenn man so ein umfangreiches Epos für das Kino herausbringen will ist dieser Cliffhänger Effekt aber absolut essentiell. 

Wahrscheinlich hing das auch damit zusammen weil es nicht wirklich eine konkrete Identifikationsfigur gab, alle Figuren wurden zwar mit ihrer Geschichte bedient aber das wars dann auch.

Ich würde sagen, war zwar gut gemeint aber werde die Fortsetzung sicher nicht mehr im Kino anschauen. 

Grüße
Thomas
-  ich meinte zu hören -  
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