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Wird HiFi wieder erschwinglich? - Druckversion

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RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Horbus - 19.03.2025

OK, der Thread Titel ist recht allgemein gehalten, was natürlich viel Raum lässt. Was ich eigentlich meinte, und das sollte am Beispiel der Piega LS verdeutlicht werden, dass HiFi der etablierten, "alteingesessenen" sich wieder mehr in Richtung "erschwinglich" bewegt. Klar, HiFi der Einsteigerklasse war schon immer günstig und nie besser als heutzutage. Und ja, die Chinesischen Firmen bringen frischen Wind, mittlerweile als Anbieter und nicht nur als "Toll Manufacturer", der für ausländische Firmen deren Produkte baut. Und auch klar, dass "erschwinglich" für jeden eine andere Bedeutung hat. Wer nicht auf den "Pfennig" achten muß, den interessiert es auch nur am Rande.


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Kellerkind - 19.03.2025

(18.03.2025, 23:35)tripath-test schrieb: Der heutige Hifi - HighEnd Markt ist heutzutage nicht mehr und weniger als das Abbild der verschiedenen Einkommensschichten. Früher gab es viel mehr für die Mittelschicht. Heute zerbröselt die Mittelschicht immer mehr in Richtung Obere oder wenn man Pech hat in die untere Einkommensschicht und genau da setzt auch die aktuelle Preispolitik dieser Branche an.
Dank Internetvermarktung und dass China technologisch immer mehr aufholt - und da gebe ich Werner Recht - war gutes solides Hifi noch nie so günstig wie heute.
Ich hatte mal in einem youtube video über die Messe mir den Scherz erlaubt und meinte dass ich den 50.000 euro teuren Audio Technica Tonarm zu teuer finde aber für 48.000 diesen kaufen würde Zunge

Morjen morjen,

sieht heute nicht anders aus , wie damals.

Quer durch alle Preisklassen gibts den Kram -
wenn ich bei einen meiner Händler - MD-Sound auf die Webseite gehe - stelle ich obendrein verstärkt fest, daß die Preis sowieso kein Mensch bezahlt, die wo drauf stehen.

Beispiel die Klipsch RF 28 - ich hatte sie persönlich ein halbes Jahr oder so im Hause, das war schon für die UVP ein Brecher und mehr Lautsprecher braucht man eigentlich nicht -

dennoch wird sie nochmal zur Hälfte davon neu feilgeboten -

das kann man eigentlich für das Geld samt Verpackung, Transport und Steuer gar nicht herstellen oder anbieten -

irgendeiner legt da gewaltig drauf, da bin ich mir sicher -

wahrscheins der Hersteller - um junge Kunden an die Marke heranzuführen, die sich dann später aus Treue auch die hochpreisigeren Produkte kaufen - schaut euch das doch mal an:

https://www.md-sound.de/Klipsch-R-28F-Schwarz-Standlautsprecher-600-Watt-Stueck-UVP-war-550-Neu

288 Euro?

Ich zahlte für meine vergleichbare JBL LX 66 Ende der 80er Jahre schon von der UVP 2.000 DM den besten Preis am Markt mit 1.400 DM - und sah das in den 80ern als den Schnapper überhaupt.

Wir haben nun 2025!!!!!!! - und das Geld ist eigentlich nur noch einen Bruchteil von damals wert wegen der Inflation !

Man konnte damals aber auch von JBL schon die K 2 kaufen!!!!!! - die gibts heute bestimmt auch noch - damals und heute für richtig Asche.

Man muß mal die Preise inflationsbereinigt sehen.

Da ist vieles günstiger geworden.

Ich hab mal auf Wiki gelesen welche Filme in welcher Reihenfolge die meiste Kohle einspielten - und dann gibts die Liste noch inflationsbereinigt -
ich glaub da führte statt der aktuellen Blockbuster der alte Dr. Schiwago, der ohne die Bereinigung der Ticketpreise allenfalls ein Trinkgeld einspielte.

Ihr müßt bedenken, die ganzen "Kleinhersteller", die es heute gibt, gabs damals nicht, da haben Konzerne wie Harman, Sony, Denon, Yamaha, Pioneer eigentlich alles abgedeckt  - die Kleinhersteller, die dann aus Hobbymenschen in den Markt reinkamen und auf Messen ausstellen -
müssen natürlich mehr Geld verlangen.

Wenn ich davon leben muß im Jahr ne Handvoll Exlcusivlautsprecher  zu verkaufen, kann ich die nicht für 288 Euro anbietenSmile

Hinzu kommt, in den letzten Jahren höre ich immer wieder von all meinen Bekannten aus der Hifbranche, daß es immer schlechter läuft-
viele spezialisieren sich nur noch auf eine Handvoll Nischenprodukte, wo man was dran verdienen kann und sind aus dem Mainstream raus, weil der nur über große Stückzahlen noch was abwirft, andere stellen sich entgegengesetzt immer breiter auf und gehen immer mehr in Stückzahlen.

Martin erzählte mir letzte Woche gar 70.000 Lautsprecher einer Marke einzukaufen, weil er die so tolle findet für Kinder und Jugendliche -
und kaufte wohl extra ein Lagerhaus dafür.

Auch ein neuer Markt, dens früher nicht gab. Haste automatische Lautsprecher, die man über Bluetooth fernsteuert, damit die Kinder beispielsweise auf Nacht was vorgelesen bekommen usw. ich glaub Technifant nennt sich das.

TV s werden immer besser, immer billiger - die gehören für mich zum Hobby dazu - mittlerweile kriegt man für unter 2000 Euro Großbild TV s von denen hätte man vor 10 jahren auch fürs fünffache Geld nicht einmal von träumen können, ich weiß noch wie ich in den 90ern für einen Beamer 20.000 DM bezahlte(damals war bei S VHS Ende Gelände) - der war nach 5 Jahren so veraltet - daß man ihn eigentlich nur noch wegschmeißen konnteSmile

Wenige Jahre später kaufte ich einen Beamer für 3.000 Euro, der hatte schon HDMI und Full HD - war in allem- bis zur Lichtleistung derart krass besser trotz weniger Geld - daß man die alte Kiste nur noch kopfkratzend ausmachte und sich fragte, wie man jemals so ein Gebrösel gucken konnte.

Was ich zugeben muß und feststellte - wer Bock hat Geld zu versenken - kann und darf heute mehr ausgeben, als früher möglich war.

Heute kriegt man Statussymbole in einer Dekadenz - auch im Hifibereich - die waren früher noch nicht möglich oder gar denkbar - das ging kurz nach der Jahrtausendwende los, als mir ein befreundeter Verstärkerhersteller erzählte, daß ein Kunde von ihm - ein Ölscheich - sich für über 2 Mio Euro Lautsprecher kaufte - wußte ich nicht einmal, daß es so etwas gibt.

Ich glaub der hat dann 8 amps zu je 150 Kilo Gewicht für die Hupen dazu gekauft, ei warum nicht, wenns Spaß macht - tut mir als keinen Krauderer nicht weh, der sich einfach nur daheim mit guter Musik berieseln lassen will und ordentliche Qualität für kleine Kohle zusammenramscht.

Ich gab früher wesentlich mehr für Hifi aus, wie heute - einfach, weil ichs wissen wollte, was geht - und stellte fest - mehr Geld bedeutete in der Regel mehr Probleme - ab einer gewissen Grenze ist das Zeuch oft so exotisch und grenzwertig konstruiert und serviceanfällig und wartungsintensiv und kompliziert - daß man eigentlich mehr mit dem Equipment beschäftigt ist, als mit der Musik, da zog ich die Notbremse.

Es gab Zeiten, da hatte ich gleich 3 CD/DVD Player der 15.000 Euro Liga im Hause, weil immer was in der Wekrstatt stand und ich gleich immer alles auf Ersatz mitkaufte, aus Frust von Ausfällen und updates und Umbauten.

Für mich war Hifi maßlos viel teurer vor 20 oder 30 Jahren, als heute, weil ich einfach Grenzen ausloten wollte, bis ich erkannte - kostet mich nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Nerven, mehr Zeit und bringt klanglich nicht unbedingt voran.
Ich besaß High End equipments in den 90ern, da hätte jeder Testredakteur Freudentränen in die Augen gekriegt - konnte damit aber absolut keine zeitgemäße Rockmusik ertragen und wurde krank darüber und depressiv.

Was brachte mir das Jazz und Klassik supergut genießen zu können und mir das abends nach der Arbeit reinzuziehen, wenn mich die Musik von den Instrumenten und Melodien einfach nur auslaugt statt mit Energie betankt?

Ich war halt selbst Musiker und das Hirn spulte da mit, und wenn ich wieder überlege, wie man dann nun jetzt dies und das gespielt hat - bei Jazz sehr anstrengend, wenn man nicht gerade straighten Old School hört, wo man mitsummen kann - wie vieles von Oscar Peterson Trio.

Hifi gabs und gibts in allen preisklassen - Preis und Klang müssen in keiner Weise  korellieren.

Man konnte in den 80ern schon einen Opel Commodore GS 2,8V kaufen der so schnell bis an die Grenze des erlaubten fuhr oder einen Porsche 911 fürs zigfache Geld.

Ging beides ab wie die Hölle, bin in beiden Autos fast täglich mitgefahren.

MIr war der Opel sogar lieber, in den Porsche - war damals fett wien Kreppel, bin ich kaum rein und rausgekommen.

Für jeden Topf gibts nen Deckel.

Für manche Töpfe wie mich gibts gar mehrere.

Kicher


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Horbus - 19.03.2025

Man darf bei der Diskussion um Preise und Inflation nicht außer Acht lassen, dass erstere "inflationsbereinigt" vielleicht gar nicht so stark oder überhaupt gestiegen sind, jedoch Produktions- und Bauteilekosten durch Massenproduktion, deren Optimierung, höher integrierte Schaltkreise und Produktionsverlagerung in Billiglohnländer stetig gesunken sind.


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Björn - 19.03.2025

(18.03.2025, 18:29)E-8 schrieb:
(18.03.2025, 15:49)Björn schrieb: Meine EL95 Endstufen würde hier auch keiner als teuer bezeichnen. 


So macht es einfach keinen Spaß hier kleine Projekte o.ä. vorzustellen. 

Gruß Björn

Hallo Björn,

was sind das denn für EL95-Endstufen? 
Mir bekannt sind die kleinen Musiktruhenchassis von Grundig mit je einer ELL80 (= quasi 2xEL95 in einem Kolben) pro Kanal. Also Gegentaktendstufen - die übrigens ganz brauchbar musizieren m.E..

“Kleine Projekte“ finde ich besonders reizvoll; freue mich immer, wenn jemand etwas vorstellt!

Gruß Eberhard

Guten Morgen Eberhard, 

Mit den kleinen Projekten waren nicht die EL95 Endstufen gemeint. Sowas könnte ich überhaupt nicht bauen. 

Es sind zwei verschiedene Endstufen mit je 2x8w. Die Erste steht im Keller an der La Scala und ist mit vier Telefunken EL95 und zwei Telefunken ECF83 bestückt. Sie wurde von Dieter Schatz mit neuen Bauteilen gebaut. Ausnahme sind die Telefunken Übertrager aus Tonbandgeräten und der Netztrafo aus einem Nordmende  Radiogerät. Es ist eine Gegentakt AB Schaltung. Die macht echt Spaß an der La Scala und spielt sehr musikalisch. Klar im Bass gibt es stärkere Endstufen aber ich habe ja bei Bedarf noch den Bass EQ von Hans Schiefele.

Später habe ich mir dann  noch einen NF1 Nachbau von Dieter Schatz fürs Wohnzimmer gegönnt. Dieser ist ebenfalls mit vier EL95 bestückt anstatt zwei ELL80 wie der originale NF1 Verstärker. Vorstufen röhren sind die ECC83. Auch hier hat er er Telefunken Übertrager anstatt die original Grundig verwendet. Als Netztrafo ist ein Nordmende mit 12w verbaut. Spielt wunderbar an der Duett208 und den Bass machen ja eh die beiden Forte12 Subs. Ist in Verbindung mit der Audreal Vorstufe bei mir als Winterverstärker gesetzt Kicher

Für um 300 Euro das Stück alles andere als teuer und würde ich jedem Dynavox o.ä. vorziehen. Allerdings muss ich dazu sagen, ich hatte anfangs mit dem passiven Pre im Keller leichtes Brummen. Da der mir eh zu gnadenlos war habe ich relativ schnell auf die Ziefle Vorstufe gewechselt und das Brummen ist komplett weg. Ob es an der Vorstufe lag oder ich unwissentlich sonst noch was verändert habe, kann ich nicht sagen.

Gruß Björn


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Rainer - 19.03.2025

(19.03.2025, 08:56)Kellerkind schrieb: Beispiel die Klipsch RF 28 - ich hatte sie persönlich ein halbes Jahr oder so im Hause, das war schon für die UVP ein Brecher und mehr Lautsprecher braucht man eigentlich nicht -

dennoch wird sie nochmal zur Hälfte davon neu feilgeboten -

das kann man eigentlich für das Geld samt Verpackung, Transport und Steuer gar nicht herstellen oder anbieten -

irgendeiner legt da gewaltig drauf, da bin ich mir sicher -

wahrscheins der Hersteller - um junge Kunden an die Marke heranzuführen, die sich dann später aus Treue auch die hochpreisigeren Produkte kaufen - schaut euch das doch mal an:

https://www.md-sound.de/Klipsch-R-28F-Schwarz-Standlautsprecher-600-Watt-Stueck-UVP-war-550-Neu

288 Euro?

Da legt keiner was drauf. Die Produktion läuft vollständig in China in großer Menge pro Typ und die alten Modelle haben ihre Entwicklungskosten längst eingefahren.

Meine RB 81 II gibt es nach wie vor bei Elektrowelt24 für 229,- das Stück.

https://www.elektrowelt24.eu/shop/product_info.php?refID=31234&products_id=7864

Gruß
Rainer


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Kellerkind - 19.03.2025

(19.03.2025, 09:27)Rainer schrieb:
(19.03.2025, 08:56)Kellerkind schrieb: Beispiel die Klipsch RF 28 - ich hatte sie persönlich ein halbes Jahr oder so im Hause, das war schon für die UVP ein Brecher und mehr Lautsprecher braucht man eigentlich nicht -

dennoch wird sie nochmal zur Hälfte davon neu feilgeboten -

das kann man eigentlich für das Geld samt Verpackung, Transport und Steuer gar nicht herstellen oder anbieten -

irgendeiner legt da gewaltig drauf, da bin ich mir sicher -

wahrscheins der Hersteller - um junge Kunden an die Marke heranzuführen, die sich dann später aus Treue auch die hochpreisigeren Produkte kaufen - schaut euch das doch mal an:

https://www.md-sound.de/Klipsch-R-28F-Schwarz-Standlautsprecher-600-Watt-Stueck-UVP-war-550-Neu

288 Euro?

Da legt keiner was drauf. Die Produktion läuft vollständig in China in großer Menge pro Typ und die alten Modelle haben ihre Entwicklungskosten längst eingefahren.

Meine RB 81 II gibt es nach wie vor bei Elektrowelt24 für 229,- das Stück.

https://www.elektrowelt24.eu/shop/product_info.php?refID=31234&products_id=7864

Gruß
Rainer

Hallo Rainer,

laß dir doch mal ausrechnen, was ein Transport /Container von China hier rüber kostet und wie soll sich das bei den Preisen denn rechnen?
Angenommen du kriegst 50 Paar RF 28 in einen Container  mit den großen Kartons - der Container, ich kenne die aktuellen Preise nicht - aber wohl mindestens 12.000 Euro - in der Corona Pandemie wurden mir Preise bis 30.000 Euro benannt, wo viele Produkte gar nicht mehr importiert wurden.

Nicht umsonst ist der Vertrieb daran konkurs gegangen und wechselte seitdem mehrmals in kurzer Zeit der Vertrieb.

Und dann kommt noch Zoll, Mwst, Produktionskosten, Verdienst Vertrieb und Ausßendienst und Buchhaltung, Messeauftritte, Werbung, Händlerspanne.........................

Ich bin mir sicher, einer legte drauf. Mindestens einer. Zu meiner Zeit als Finanzanalyst nannte man das Mischkalkulation.

Keine Ahnung


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Peter33 - 19.03.2025

Aktuell aus Google:

In der Regel kannst du mit einem Preis von etwa 1000 bis 3000 Euro für den Transport eines 20-Fuß-Containers rechnen. 
Für einen 40-Fuß-Container können die Kosten zwischen 2000 und 5000 Euro liegen.

Kosten Container China Deutschland: Was du wissen musst | Asia Logistics – Luftfracht, Seefracht, Bahntransport

Bis dahin,
Peter


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - ProgNose - 19.03.2025

Um nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen - die lautet: Wird HiFi wieder erschwinglich? - und suggeriert damit unterschwellig, dass HiFi (-Geräte) derzeit z. T. offensichtlich unerschwinglich, sprich zu teuer seien. Das ist m. M. nach immer eine ganz subjektive, persönliche Einschätzung. 

Was soll denn die eigentliche Frage dahinter sein? Die nach Geräten mit einem vernünftigen Preis/Leistungsverhältnis? Das gab und gibt es doch schon immer. Beispiel aus den 80ern? Der NAD 3020. 

Beispiel von heute? Klipsch THE SIXES. Ich habe für diese Aktivlautsprecher keine 700 € bezahlt, die alles an Bord haben, von DAC bis Phonopre. Man braucht nur noch ein Smartphone für digitale Musik und einen Plattenspieler anschließen und hat ein komplettes und erschwingliches HiFi-System, das den Sound von damals, mit meinem NAD 3020 und Bausatzboxen, locker übertrifft.



Fun Fact: der NAD 3020 wurde damals nicht in China, aber in Taiwan produziert  Wink


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - Horbus - 19.03.2025

(19.03.2025, 10:38)ProgNose schrieb: Um nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen - die lautet: Wird HiFi wieder erschwinglich? - und suggeriert damit unterschwellig, dass HiFi (-Geräte) derzeit z. T. offensichtlich unerschwinglich, sprich zu teuer seien. Das ist m. M. nach immer eine ganz subjektive, persönliche Einschätzung. 

Was soll denn die eigentliche Frage dahinter sein? Die nach Geräten mit einem vernünftigen Preis/Leistungsverhältnis? Das gab und gibt es doch schon immer. Beispiel aus den 80ern? Der NAD 3020. 

Beispiel von heute? Klipsch THE SIXES. Ich habe für diese Aktivlautsprecher keine 700 € bezahlt, die alles an Bord haben, von DAC bis Phonopre. Man braucht nur noch ein Smartphone für digitale Musik und einen Plattenspieler anschließen und hat ein komplettes und erschwingliches HiFi-System, das den Sound von damals, mit meinem NAD 3020 und Bausatzboxen, locker übertrifft.



Fun Fact: der NAD 3020 wurde damals nicht in China, aber in Taiwan produziert  Wink
Zugegeben, wie ich schon angemerkt hatte, ist der Titel recht allgemein, oder unglücklich gewählt und lässt viel Spielraum für Interpretationen. Deshalb habe ich als Beispiel die Piega gewählt. Ich rede hier nicht von Einsteiger- oder Günstig-HiFi, auch schon angemerkt. Dass es immer günstig und gutes HiFi gab und gibt, keine Frage, aber mir drängte sich in den letzten Jahren immer mehr der Eindruck auf, dass selbst "Mittelklasse" HiFi der Etablierten und vor allem Newcomer aus dem europäischen oder us-amerikanischen Raum mittlerweile "High End" Preise hat. Mag sein, dass ich da vielleicht ein verzerrtes Bild habe, aber wie mein Beispiel mit der Piega zeigt, geht es auch anders und ist vielleicht ein neuer Trend hin zu "bezahlbareren" Komponenten. Das es auch anders herum gehen kann zeigt beispielsweise die Wharfedale Linton und deren "High End" Schwester "Dovedale" zum 3-fachen Preis.
Und ja der Thread Titel war als Frage gemeint, ob mein Eindruck täuscht.


RE: Wird HiFi wieder erschwinglich? - andi_bln - 20.03.2025

Moin, 

ich glaube das ist kein neuer Trend..

Wenn ich zum Beispiel an meinen Tom Evens Phono VV denke, wer den kennt, weiß was ich meine.

Microgroove. Eine schnöde Kunststoffkiste mit unmöglich primitiven Aufdrucken, die geschätzt 30-40 Bauteile enthält.

Das ganze mit externen Netzteil für damals (2008) 1300 Euro. Materialwert würde ich auf max 200 Euro ansetzen.

der Microgroove

Die haben da was gebaut, das ordnet sich klanglich im Bereich von XXX bis XXXX Euro ein. Also nehmen wir den Preis.

So oder so ähnlich agieren bestimmt viele Firmen.

Wobei die "Verpackung" der Geräte ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor ist.

Ein dickes Alugehäuse für eine Endstufe liegt bestimmt im Bereich von 1 - 2 TEuro.

Was Dein Beispiel mit der Wharfedale angeht. 

Aus Erfahrung weiß ich, allein die Weiche auf zu werten, kann locker hunderte Euros fressen.

Beim Gehäuse das gleiche. Stecksystem und Nagler gegen Verleimung und evtl. Handarbeit. 

Das lassen die sich ordentlich bezahlen.