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Wann ist die Platte ausgelutscht wenn überhaupt ?
#1
Der Titel verrät ja schon einiges. Mir ist zuletzt die Frage eingefallen ob eine Schallplatte irgendwann mal aufhört zu spielen weil die Ritze total abgenutzt ist. Wie ist das: berührt die Nadel die Platte oder wird sie magnetisch in der Schwebe gehalten. Wenn nicht: was nutzt sich eher ab wenn überhaupt, die Nadel oder die Platte ? Gibt es da Erfahrungswerte ? Bin nur neugierig auf das Thema.
Gruß
Mustafa
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#2
Ja, die Nadel pflügt da durch die Polyvinylchlorid-Rille; da gibt es keine magnetische Kraft, welche die Nadel von der Rillenflanke entfernt halten würde.

Grundsätzlich wäre PVC quasi unendlich haltbar. Bei der Schallplattenabtastung kommen aber mehrere Faktoren zusammen - der Nadelschliff und dessen Material sowie Zustand, die Kombination aus Nadelnachgiebigkeit und effektiver Tonarmmasse, der elektrische Abschluss des Tonabnehmers, die Justage, der Tonarm, die Auflagekraft und deren Wirkweise und so weiter und so weiter.

Erforscht wurde das bereits früh, so z.B. hier -> Kantrowitz, Philip, "High-Frequency Stylus-Groove Relationships in Phonograph Cartridge Transducers", JAES Volume 11 Number 3 pp. 250-262; July 1963

Kantrowitz weist in dem Artikel z.B. nach, dass eine variierende Auflagekraft oder eine falsche Paarung aus CU und effektiver Tonarmmasse dazu führt, dass die Rillen oben an deren Spitze wärmer werden als im Rillental und die Rille mit der Flankenschrift deshalb zumindest im oberen Drittel der Rillenhöhe dadurch deutlich mehr verschleißt als bei normaler mechanischen Abnutzung.
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#3
Nabend Mustafa,

es handelt sich wirklich um mechanische Abnutzung - war ca. 1991/92 der Hauptgrund, warum ich mich als Vielhörer von dem Medium ausklinkte.

Wenn man jedoch supergute Plattenspieler besitzt - die hatte ich damals halt nicht und kannte ich nicht -
und einiges Wissen welche Tonabnehmer mit welchen Gewicht -
und vibrationsarme Bedingungen - und somit mechanische Entlastung unter den Drehern -
 und entsprechende Reinigungsmaschinen usw hernimmt - um Staubkörner usw. fernzuhalten -

dann hat man wohl auch nach hundertfachen Abspielen noch knisterfreien Spaß.

Aber irgendwann ........ verschleißt es halt.

Da wirst du aber in diesem Forum echte Spezialisten finden, die jahrzehntelang eintauchten - ich gehöre nicht dazu.

Smile

Ups, überschnitt sich mit dem Posting vom Don Camillo - sonst hätt ich gar nicht erst geschrieben.
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#4
Danke euch beiden. Dann entnehme ich dass die Schallplatte sich eher abnutzt als die Nadel (in der Regel). Ausgehend natürlich davon dass man eine einzige Platte wie in der Endlosschleife abspielt.
Gruß
Mustafa
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#5
(13.08.2023, 21:38)tripath-test schrieb: Dann entnehme ich dass die Schallplatte sich eher abnutzt als die Nadel (in der Regel). 

Das kommt drauf an. Eine Saphir-Nadel ist nach 6 Plattenseiten schon runter und beschädigt danach die Rille auf der Schallplatte. Eine Diamant-Nadel hat eine deutlich längere Standzeit, aber das hängt von verschiedenen Faktoren wie natürlicher oder Industriediamant, Orientierung des Diamanten aber auch vom Schliff und der Politur ab. UNd von außen wirken die Faktoren, welche ich oben aufgezählt hatte und natürlich Staub und Schmutz in der Rille noch zusätzlich.

Bei einer Rundnadel ist nach ungefähr 250 Stunden die Politur schon runter und danach geht es auch mit dem Schliff und der Standzeit rapide bergab. Eine elliptische Nadel hat nach > 500 h noch keine Probleme, eine hyperelliptische auch nach > 750 h noch nicht und Line Contact oder vdH halten bis zu > 2500 h. Immer vorausgesetzt alles läuft optimal.
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#6
Alles klaro - verstanden. Danke nochmals
Gruß
Mustafa
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#7
Morjen Mustafa,

ich selber habe wegen dem ganzen Verschleiß ab 1984 meine Schallplatten so gut wie gar nicht mehr abgespielt -
und mit sehr guten Kasettendecks auf Kasette gespielt - das war die größte Dummheit ever - der Verschleiß bei Kasette noch viel schlimmer- zumal gute  Kasetten damals ein Heidengeld kosteten, wenn ich mich noch an die Maxell Metallkasetten erinnere, da hab ich Mitte der 80er 12 DM für 90 Minuten bezahlt........Später wurde es billiger und ich wechselte auf Chromdioxid.

Hätte ich heute noch Platte, ich tät die mit maximaler Datenrate - ich glaube derzeit 768 khz? - auf Festplatte konservieren, bsplsw. RME bauen einen Wandler, der das kann - und wo Blindtests gemacht wurden, daß das "analoge Erlebnis" erhalten bleibt.

Ich selber habs nie gehört, kann mir das aber ganz gut vorstellen.

Cool
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#8
(13.08.2023, 20:25)tripath-test schrieb: Wenn nicht: was nutzt sich eher ab wenn überhaupt, die Nadel oder die Platte ? Gibt es da Erfahrungswerte ? Bin nur neugierig auf das Thema.

Ich glaube wenn der Verschleiß bei Schallplatten wirklich so ein großes Thema wäre, dann würde sich doch kein Mensch gebrauchte Platten kaufen. 
Da gebrauchte Schallplatten sehr beliebt sind und teilweise horrende Summen für manche Raritäten bezahlt werden, kann die Abnutzung der Platte wohl keine riesige Rolle spielen bei den Vinyl Fans.

Ich kaufe und sammle seit über 30 Jahren LPs - abgenutzte Platten kamen mir bei den Longplayern (12 Zöller ) selten bis gar nicht unter.
Wenn mir mal runtergenudelte Scheiben in die Hände fielen dann waren es gebrauchte Singles - die wurden scheinbar weit häufiger und abgespielt und vermutlich mit billigen Keramik Tonabnehmern der Quelle Katalog Preisklasse malträtiert.

Kratzer durch schlampige Handhabung oder falsche Lagerung in Dachböden sind da weit schlimmer fürs empfindliche Vinyl.

Es kommt halt auch immer auf den Umfang der Nutzung an wobei ich nicht glaube dass sich heutzutage noch jemand Schallplatten kauft um sie "nebenbei" zu konsumieren oder gar in Dauerschleife. 
Der heutige Vinyl Fan kauft sich ja eher eine Platte um sie bewusst zu hören. Für die Dauernutzung ist Streaming wohl die beste Wahl.

Kassetten sind da immer schwieriger - das Aufnehmen von Mix Tapes macht mir viel Spaß - die Alterung der Bänder bzw. Aufnahmen ist aber kaum aufzuhalten.

Trotzdem muss ich sagen Analog klingt einfach anders und inspiriert viele Leute sich diesen altertümlichen und umständlichen Medien zu beschäftigen. 
Wir haben ja alle die Möglichkeit ständig nahezu jede Musik zu konsumieren, da wird das ganze halt auch gerne beliebig.

Schöne Grüße 
Cola
Thomas
-  ich meinte zu hören -  
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