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Wärmeableitung Röhrenverstärker - Druckversion

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RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Anti - 08.11.2023

Zitat:die Röhren zu heiß werden

Nö, überhaupt kein Problem, ist von allen Seiten belüftet. Eine Lüfter hinter das Gerät zu stellen schadet nicht.

Viele bekannte Hersteller haben ihre Röhren im Gehäuse, das funktioniert auch problemlos und da entstehen viel höhere Temperaturen.

Idea


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - agabu - 08.11.2023

hallo Thomas,
Die Idee mit der Wandhalterung ist super! Ehrlich gesagt wußte ich nicht, dass es sowas gibt. Ich hab mal im Internet geschaut, die Dinger sind ja garnicht mal teuer. Ich werde mir sowas bestellen und wenn ich alles angebracht habe, schicke ich euch ein Foto. Bis dahin tausend Dank an alle
Grüße
Agabu


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Eraserhead - 08.11.2023

(08.11.2023, 15:15)Anti schrieb:
Zitat:die Röhren zu heiß werden

Nö, überhaupt kein Problem, ist von allen Seiten belüftet. Eine Lüfter hinter das Gerät zu stellen schadet nicht.

Viele bekannte Hersteller haben ihre Röhren im Gehäuse, das funktioniert auch problemlos und da entstehen viel höhere Temperaturen.

Idea

Warum soll man einen Lüfter hinter das Gerät stellen, wenn es "überhaupt kein Problem" ist?
Nebenbei...das letzte, was ich mir antun würde, wäre einen Lüfter betreiben. Optisch und akustisch ein Grauen.....


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - t g - 09.11.2023

et al.
thomas' hinweiß auf wandmontage des tv ist optisch die bessere wahl. eine schöne röhre sollte man nicht im regal verstecken.
aufpassen sollte man nur, daß man beim tv schauen nicht den kopf heben muß weil er nun höher hängt..


@Eraserhead, agabu, anti
ich bin der meinung von anti - kein thermisches problem hier ! auch ohne lüfter..

hab mal tief in meiner erinnerung ans studium gegraben.. bei allem nötigen respekt ein paar anmerkungen dazu:
* eine kt88 wird eh nicht so heiß wie z.b. die großen sende trioden. da kann man getrost länger und nah seine hand drüber halten. das hälst du nur bei senderöhren und spezialfällen (z.b. EL/PL 509/519, 6C33C) nicht aus, die eben richtig heiß werden
* der schutzkäfig behindert die natürliche konvektion mehr als das regal selber (schon auf grund der geometrischen verhältnisse des käfigs)
* eine durch das gehäuse gehende konvektion gibt es bei dem teil sowieso nicht. die sockel der kt88 sind versenkt eingebaut und viel raum ringsum ist nicht dafür. die phasensplitter/treiber röhren sind plan eingebaut - also die gesamte konvektion stellt sich über die beiden seiten und die front ein.
* zudem ist der käfig dunkel und wird den großteil der IR strahlung absorbieren. im endeffekt wird sich da im inneren ein thermodynamisches gleichgewicht bei einer temperatur weit höher als ohne käfig einstellen - ergo käfig weg. ist ja eh nicht schick..
* die reflektion am glasboden ist vollkommen vernachlässigbar. wenn ich mich recht erinnere liegt die bei glas nur im mittleren einstelligen prozent bereich
* das innere des amps wird, egal ob mit oder ohne käfig oder in diesem (recht luftigen) regal oder frei aufgestellt, immer etwa die gleiche temperatur haben. er ist eben weitestgehend in sich geschlossen

just my 2 cents..


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Don_Camillo - 09.11.2023

(07.11.2023, 20:17)agabu schrieb: Da geht der Cayin grade so rein ( siehe Bild). Ich habe nur Bedenken, dass er bzw. die Röhren zu heiß werden, weil der Luftraum darüber fehlt. Laut Hersteller sollte dieser 15 cm betragen. 

Röhren produzieren Abwärme und das nicht zu knapp. Dabei entsteht der sog. Kamineffekt und dieser beschreibt wie sich diese Abwärme rund um die Röhren verteilt. Die heißeste Stelle wird man wegen dieses Effektes also immer oberhalb der Röhren und auch noch dazu punktuell genau oberhalb der Röhren haben. Deshalb ist etwas Platz oberhalb wichtig. 

Ein wie auch immer erzeugter Luftstrom von der Seite wird diese Wärmeausbreitung leider nicht (positiv) beeinflussen. Die gezeigte Aufstellung ist also suboptimal und geht auf die Standzeit der Röhren. Allerdings ist das mit EL34 oder KT88 aus moderner und russischer bis chinesischer Fertigung nicht zu unterschätzen, denn wenn die den Hitzetod steerben, wird deren minderwertige Fertigungsqualität auch zu mechanischen Schäden in der Röhre führen und das bedeutet ggf. Kurzschlüsse von Heizungs-, Anoden- oder Gittervorspannung mit dann Folgeschäden an der Schaltung und den elektronischen Bauteilen. Um NOS Röhren wäre es einfach nur schade, wenn diese wegen unpassender Aufstellung den Hitzetod sterben würden, die Folgeschäden könnten aber geringer ausfallen.


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Anti - 09.11.2023

Keine Ahnung
Zitat:Warum soll man einen Lüfter hinter das Gerät stellen, wenn es "überhaupt kein Problem" ist?

Soll er doch gar nicht, 

schadet aber auch nicht, Flüsterlüfter bevorzugt , entlastet die Heizung.  Wink


Zitat:Röhren produzieren Abwärme und das nicht zu knapp.
Schau mal bei audio research die 150 mit 8 x KT120 oder die 210 mit 8 x 6550,  da werden ganz andere Leistungen gefahren
und die sind alle in einer Kiste mit der Elektronik!
Erst die großen 500W Monos haben interne Lüfter.
Idea 

Wink


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Don_Camillo - 09.11.2023

(09.11.2023, 20:44)Anti schrieb:
Zitat:Röhren produzieren Abwärme und das nicht zu knapp.
Schau mal bei audio research die 150 mit 8 x KT120

Wir haben da glaube ich ein Missverständnis. Der wärmekritische Punkt liegt immer oberhalb der Röhre; er addiert sich auch nicht über mehrere nebeneinanderliegende Röhren wirklich in eine Fläche oder sowas. Das gilt nur für die Verteilung der Abwärme. Zudem würde ich solche Diskussionen bitte nicht mit modernem Krampf wie KT120 und KT150 führen wollen, weil das sind Neuschöpfungen mit grundsätzlich zweifelhaften Parametern und ziemlich zweifelhafter Qualität. Diese Röhrentypen kommen in meinem Röhren-ABC also auch gar nicht vor.

Bei brauchbaren Röhrentypen wie 6550, KT88 oder EL34 und wie sie in vielen PP-Designs eingesetzt werden beträgt die Maximaltemperatur nach Spezifikation und nicht nur in PP-Schaltung 250 Grad am Glaskolben oben. Das (250 Grad Maximaltemperatur) ist für eine KT88 sehr ähnlich und stimmt auch für eine EL34.

Für die Diskussion und Fragestellung ist das Alles aber fast nebensächlich, denn da ging es nur um braucht man oberhalb eines Röhrenverstärkers Platz um die Wärme abzutransportieren oder kann ich daneben einen Luftquirl stellen. Und hier ist die Antwort immer ja und neun. Ja, man braucht den Platz nach oben und nein von der Seite Anblasen löst das Problem nicht wirklich und das liegt am Kamineffekt und daran, dass sich der heißeste Punkt oben am Glaskolben ausbildet. 

P.S.: Ich habe Röhrenverstärker ohne Schaltungsvorlage gebaut; schaue also nicht nur von außen auf eine schick anzusehende Kiste.


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - t g - 10.11.2023

hallo rolf,
bei allem nötigen respekt - ich sehe das anders.
vorallem, weil der von dir beschriebene effekt so nicht eintreten wird. zum einen weil es in einem regal wie dem von agabu keinen wärmestau geben kann, nur das wäre gefährlich, und zum anderen gibt es auf jeden fall eine art natürlicher konvektion um die röhren, klar, aber er wird bestenfalls den glaskolben im oberen bereich etwas erhöhen. die röhre betrifft das funktional aber nicht signifikant. es erhöht sich vielleicht die temperatur des glases etwas. der funktionale bereich im inneren der röhre (anoden bleche) ist davon nicht betroffen. einfach weil es durch das vakuum innerhalb absolut keine wärmeleitung gibt. und die IR einstrahlung von außen ist gegenüber dem filament vollkommen vernachlässigbar.
ich persönlich glaube nicht, daß namhafte hersteller die leistungsröhren in geschlossene gehäuse einbauen das tun, um schnell kohle damit zu machen zügig reperatur rückläufer oder gläser nachkäufe zu generieren.
da du auch ein DIYer bist weißt du selbst, daß röhren eher sterben wenn sie mit zu hohen ruheströmen gefahren werden, in grenzbereichen ihrer anderen specs betrieben werden oder durch quirks im schaltungsaufbau ins hf oszillieren geraten... da ist bei cayin nicht davon auszugehen. die sind intern meist frei verdrahtet und sehr solide aufgebaut m.e.


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Kellerkind - 10.11.2023

Morjen morjen,

hatten wir im KK Forum nicht jemanden, bei dem die Rackplatte oberhalb des Röhrenamps sich verfärbte durch die Hitzeentwicklung vom Kamineffekt? Mir kommt die Problematik bekannt vor.

Also ich würde mir eher Sorgen ums Mobiliar machen, als um die Röhren selber, denen ein paar Grad rauf oder runter eher nicht interessiert, wenn man bedenkt, wie heiß die Leiter innen sind.

Aber zumindest die Folie oder Furnier einer drüber liegenden Rackplatte könnte im Sommer das Wellen anfangen oder sich verfärben.

Wären Röhren selbst anfällig auf Hitzeentwicklung - so würden die einerseits in heißen Ländern nicht lange funzen -
und andererseits gäbs keine Hersteller, die die abenteuerlichsten Käfige und Gehäuse drüber stülpen, so daß es drunter noch mehr brodeln kann.

So würde ich jetzt halt mal denken - ohne technisches Wissen, ich kann den Fragesteller aber bestens verstehen und hätte da auch meine Ängste.

Ich finde es gut, wenn die Menschen mitdenken und fragen, bevor was passieren kann.

Ich selber würde da mit nem Thermometer messen an der oberen Rackplatte - von Verstärkern her weiß ich, daß die meisten ab 55 Grad erstmal abschalten - aus Sicherheitsgründen - bis in dem Bereich kann wohl in keinem Fall was passieren.

Kondensatoren halten noch mehr aus - ich meine ich las auf etlichen Exemplaren 85 Grad Celsius als mögliche Dauerbelastungsangabe, ist aber schon sehr lange her.

Ich sehe ja, ihr habt euch schon viele Gedanken gemacht und Lösungsvorschläge gegeben.......

Der Threadersteller hat ja wohl Glas obendrüber, da verteilt sich die Hitze  ja total und wirkt wie ne Passivkühlung - ich erinnere mich, da wir hier im haus massenweise Glasbausteine aus den 70ern als Kältebrücke rausgeworfen haben.

Es gibt bei ihm kein Furnier oder Folie, wo Probleme machen könnte - und solange das aufm Glas unter 50 Grad bleibt und man das noch anfassen kann (Hautschaden gibts ab 60 Grad Celsius) sollte nix Schlimmes passieren. Stellen würde ich es dennoch so lieber nicht.

Smile


RE: Wärmeableitung Röhrenverstärker - Don_Camillo - 10.11.2023

Hallo TG,

die Standfestigkeit der Anodenbleche wird deutlich weniger von Wärme beeinflusst als Jene von Heizung und Kathode. Klar ist auch, dass eine außerhalb der Spezifikation betriebene Röhre eine verkürzte Lebensdauer aufweist. Das ist aber nicht nur der Ruhestrom sondern ganz entscheidend die Heizspannung. Unter- oder Überheizen z.B. mögen Röhren nämlich gar nicht, was z.B. beim Tuberolling meist nicht beachtet wird. Auch IR Einstrahlung von außen kommt quasi nicht wirklich vor, denn das würde der Mensch zuerst störend bzw. gesundheitlich negativ wahrnehmen. 

Aber wir schweifen ab und beantworten erneut die eigentliche Frage des OP nicht.  Auch ist die folgende Erbsenzählerei und dieses Missverständnisse durchgraben - bei allem Respekt - für den OP ebenfalls nicht wirklich wichtig sondern nur verwirrend. 

Ich sagte, dass die Wärme nach oben abgegeben wird und man deshalb oberhalb Platz benötigen würde um die Wärme abtransportieren zu können. Ich sprach nicht davon dass das unbedingt x Zentimeter oder gar Meter sein müssten und auch nicht davon, dass das im gewählten Platzerl grundsätzlich nicht möglich wäre. Die logische Konsequenz meiner Sätze ist also, dass man das eigentlich besser beobachten sollte und wenn die Glasplatte darüber, der Röhrenkäfig oder der Röhrenverstärker als Ganzes mit längerem Betrieb immer heißer wird, dann könnte der Platz darüber zu gering sein. Als Hausnummer würde ich da annehmen, dass man das Gehäuse (nicht den Röhrendeckel/ das Röhrengitter) nach zwei bis drei Stunden betrieb noch sehr gut mit den Händen anfassen und das Gerät anheben können muss. Würde man sich dabei etwa die Hände verbrennen, dann wird die Wärme nicht zuverlässig abtransportiert und der Stellplatz wäre suboptimal. Wenn bei den auf der nächsten Ebene stehenden Gerätschaften die Füßlein das Schmelzen anfangen stimmt auch etwas nicht. Ich würde da schon hellhörig, wenn sich die Filzgleiter an deren Gummifüßlein wegen weich werdendem Kleber lösen würden.