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Normale Version: Aikido Phono Duo - Next Generation
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Hallo zusammen,

der Aikido Phono 1+ hat bei mir - wie im anderen Faden berichtet - voll eingeschlagen und meinen Wunsch nach einem flexiblen und wohlklingenden MM-Phonovorverstärker aufs Feinste erfüllt. 

Jetzt war ich noch auf der Suche nach einem hochwertigen Phonopre für MC-Tonabnehmer um meinen iFi Zen Phono an der Hauptanlage zu ersetzen. Der Zen ist fürs Geld klanglich wirklich hervorragend und absolut empfehlenswert, überzeugt vor allem durch seine enorme Rauscharmut und den schwarzen Hintergrund, aus dem er agiert, hat aber zu wenig Einstellmöglichkeiten. Wenn das System zu ihm passt ist alles in Butter, wenn nicht ist es eher suboptimal.

Im Aikido eBay-Shop von Hersteller Otto fiel mir dann eine offensichtlich neue Vorstufe ins Auge, die außer MM auch MC verstärken kann und jede Menge Einstellmöglichkeiten bietet. Neugierig habe ich kurz entschlossen bestellt und seit vorletzter Woche steht er hier - der Aikido Phono Duo:

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Es gibt ihn in Silber und Schwarz. Letzteres passt besser zum Rest meiner Anlage.

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Die Stromversorgung erfolgt über ein Steckernetzteil mit einem Low Noise Voltage Transformer:

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Fortsetzung folgt …
Wie stellt man denn die verschiedenen Empfindlichkeiten ein? Muss man das Gerät aufschrauben?
Der Aikido Phono Duo hat frontseitig drei Kippschalter: einen für ein/aus, einen für MM/MC und einen für MC high (69 dB Verstärkung) und MC low (63 dB Verstärkung). MM-Signale werden mit 42 dB verstärkt. Die RIAA-Entzerrung erfolgt rein passiv. MM und MC laufen über eine gemeinsame RIAA-Entzerrung, dem MM-Zweig wird dann für MC-Tonabnehmer noch eine zusätzliche Vorverstärkerstufe zugeschaltet.

Spannend wird es auf der Unterseite: über je zwei klassische Mäusklaviere für MM und MC-Tonabnehmer kann man wie üblich verschiedene Eingangswiderstände und Kapazitätswerte einstellen. Bei MM 19, 22, 47 oder 68 kOhm und 10, 47, 150 oder 200 pF, bei MC 23! Widerstandswerte von 35 bis 22000 Ohm und interessanterweise 180 pF oder 1 nF Kapazität. Letzteres sollte sich noch als Problemlöser herausstellen.

Ich war natürlich gespannt wie ein Flitzebogen wie ein MC über den Aikido klingen würde. Für mein AT-33 PTG II habe ich 180 pF und 270 Ohm gewählt und das hörte sich damit schon mal sehr vielversprechend an. Allerdings war der Bass so mächtig und aufgedickt dass ich schon überlegt hatte ob ich die Lautsprecher weiter von der Wand wegstellen sollte. 

Dann kam noch ein stärkeres Rauschen und Brummen ohne Signal bei weiter aufgedrehtem Poti am Satisfaction dazu. Also habe ich zunächst mit der Erdung experimentiert und zusätzlich zum Phono-Erdkabel noch das spezielle Erdkabel der iFi Powerstation-Netzleiste mit dem Aikido verbunden. Damit wurde es besser aber nicht gut. Kopfkratz.

Also habe ich erstmal mit einem MM (AT-VM95 SH) weitergemacht und nach einer Woche dürfte sich der Aikido Phono Duo klanglich gefestigt haben. 

Fortsetzung folgt …


Der aufgedickte Bass ist inzwischen einem knackigen, sauberen und schnellen Bass gewichen und die tonale Balance würde ich insgesamt als sehr ausgeglichen bezeichnen. Das gefällt mir super gut und ich hätte nichts auszusetzen, wenn da nicht dieses zu starke Rauschen und Brummen im Lehrlauf bei weit aufgedrehtem Poti - übrigens auch bei MM-Betrieb - wäre. 

Das AT-VM95SH hatte ich natürlich zunächst mit dem geringst möglichen Kapazitätswert von 10 pF und mit 22 kOhm abgeschlossen. Beim weiteren Experimentieren mit der Erdung habe ich auch die Cinchstecker vom Phonokabel berührt und plötzlich waren die Störgeräusche weg. Da lag also ein Potential auf der Außenseite der Stecker an. Dann bin ich auf 200 pF gegangen - damit war Ruhe im Karton und das Potential auf den Steckern komplett verschwunden. Das AT 95 klingt knackig, frei und luftig. Inzwischen bin ich bei 150 pF gelandet. 

Damit wäre für MM alles bestens, aber das Rausch- und Brummproblem für MC noch ungelöst. Ich hatte diesbezüglich inzwischen Kontakt mit Entwickler Hr. Otto aufgenommen. Er hat mich darauf hingewiesen das Netzkabel möglichst weit von den signalführenden Kabeln zu verlegen, da es sonst zu Einstreuungen bei empfindlichen Low Output-MCs führen könne. Daraufhin habe ich das Netzkabel mit noch mehr Abstand als zuvor verlegt und damit tatsächlich eine Verbesserung bei den Störgeräuschen erreicht. 

Damit waren diese aber leider nicht komplett verschwunden. Den Durchbruch brachte dann wie beim MM das Haraufsetzen der Kapazität am Aikido von 180 pF auf 1 nF. Die Störgeräusche sind weg und das AT 33PTG II läuft einwandfrei und klingt mega. Klasse, denn ohne die Möglichkeit, bei der Kapazität bei MC-Betrieb zwischen 180 pF und 1 nF wählen zu können hätte ich den Aikido Phono Duo bei mir wahrscheinlich nicht gescheit zum Laufen bekommen. So wie ihn jetzt konfiguriert habe ist er jetzt auch klanglich über alle Zweifel erhaben. Tolles Teil!
(15.01.2024, 13:36)fkjazz schrieb: [ -> ]Wie stellt man denn die verschiedenen Empfindlichkeiten ein? Muss man das Gerät aufschrauben?
Hallo Friedrich,

ich habe deine Frage zwar nicht direkt beantwortet, denke aber dass du die gewünschten Informationen meinem Text entnehmen konntest   Wink
Schade dass Don Camillo hier nicht mehr angemeldet ist, denn mich hätte seine fachmännische Meinung im Bezug auf die von mir festgestellte Auswirkung von verschiedenen Kapazitätswerten am Phonopre auf Potentiale im Phonokabel interessiert.
Danke Thomas für die Info über den Aikido NextGen . Wusste bisher nicht das es dieses neue Model gibt .
@ProgNose
Danke alles klar. Die Möglichkeiten klingen interessant. Ggf bestelle ich mir mal so ein Teil
So ich habe mal einen Duo bestellt. Schaun wir mal wie er bei mir kommt.
(16.01.2024, 10:18)LowFi schrieb: [ -> ]Danke Thomas für die Info über den Aikido NextGen . Wusste bisher nicht das es dieses neue Model gibt .

Hallo Georg,

keine Ursache, der Aikido ist wohl auch erst seit Dezember ’23 erhältlich.
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