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Normale Version: Sonus Natura Extremi - was für Arbeit hinter einem speaker steckt
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Also hier ein weiteres Highlight aus dem Archiv des Kellerkind Forums - Auszüge aus dem Extremi Thread..

Kellerkind schrieb:Original vom 26.05.2019

Nabend Leute,
bin eben wieder retour von Cay-Uwe, war alles gnadenlos willenlos geil mit Cay-Uwe und Harry.
Ich möchte euch morgen nachmittag berichten -
hier vorab ein Bild:

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Nicht zu fassen, wie weit der Cay-Uwe die Extremi vorwärts brachte im Laufe der Jahre.
Über den Lautsprecher muß man mehr als ein paar Worte verlieren.



Original vom 27.05.2019
Morjen morjen,
eigentlich weiß ich nicht wirklich, wie ich meinen Erlebnisbericht zur fertigen Sonus Natura Extremi beginnen soll.
Gestern ist einfach ein Haufen Zeuch passiertSmile

Teil 1 (der Sonus Natura Hörraum)

OK - ich gestalte das mal mehrteilig und fang mal mit dem Hörraum bei Cay-Uwe an, er berichtete uns ja im Forum, daß er die Akustik und Aufstellung derart optimierte, daß er bei sich daheim völlig ohne Korrektursysteme auskommt und auch so hört und vorführt. Wem das nicht interessiert, der gehe gleich zu Teil 2!

In der Tat - ich war wohl knapp 10 Jahre nicht mehr dort? - haben sich einige Sachen dort geändert, so steht kein Doppelbett mehr in der Raummitte (war ja ursprünglich ein Gästezimmer) - und eine neue Dreiercouch ist eingezogen.

Außerdem hängen ein paar Bilder an den Wänden , die wohl akustisch dämpfender Natur sind - und wenn ich es recht verstanden habe - ist die 5 cm abgehängte Holzdecke damals noch nicht gewesen. Definitiv ist auch ein neuer und nicht mehr schwingender kleiner Heizkörper installiert worden. Meine Erwartungen/Befürchtungen? im Vorfeld einen echten optimierten Hörraum mit quasi Studiobedingungen vorzufinden wurden aber nicht erfüllt. Ich düste ja mit Harry, der eher aus dem Profibereich (recording, Bühnentechnik und aktiver Jazzer) kommt zu Cay-Uwe - es wurde halt erst mal Kaffee getrunken und lecker Kuchen konsumiert und sich unterhalten - was ich als hervorragendes Untersuchungsmaterial des Hörraumes nutzteSmile

Die Nachhallzeit ist relativ hoch im Sprachbereich - aber noch nicht überbordend, bei Händeklatschen kommt es nicht zu Flatterechos - es ist aber auch nicht völlig trocken - der Raum arbeitet mit, wie in einem normalen Wohnzimmer - nicht wie im Studio. Die wohnzimmertypischen 500 hz Überbetonungen sind auch noch marginal vorhanden - und nicht störend. Cay-Uwe erklärte uns dann, daß er eben unter normalen Wohnraumbedingungen vorführen will, damit die Leute erstens bei sich daheim nicht enttäuscht sind und zweitens nicht die Hände über den Kopf zusammenschlagen und flüchten weil sie denken, nur mit einem Haufen (und bei den meisten Frauen nicht durchsetzbaren) akustischen Maßnahmen im Zimmer bringe man Cay-Uwes Produkte zum erwünschten Wohlklang.

Eine Philosophie, die ich 100% verstehe und nachvollziehen kann und dem entspricht, was ich mir persönlich wünsche.

Was mich überrascht - und das mag der Holzdecke geschuldet sein - ist - daß Cay Uwe viel nackten Bodenanteil im Zimmer hat - insbesondere die hintere Raumhälfte - ohne daß es zu fiesen Flatterchos und "Peitschen" kommt.

Wenn ich "fremd hören" gehe - untersuche ich in der Regel zuerst mal die Raumakustik, damit mein Hirn in etwa auseinanderhalten kann, was ist der Anlage, und was ist dem Raum geschuldet.

Beim späteren Musik hören stellten Harry und ich fest, daß der Raum auch noch eine Bassmode beitzt, die aber nicht sonderlich ausgeprägt erscheint - ich schätze um 6 db - und wohl irgendwo zwischen 60 und 80 hz liegen könnte, da konnte ich nicht genau zurren, da wir zu wenig Material hörten, wo es zum Tragen kam. Bei Dire Straits fiel es mir beim G der Bassgitarre auf und ganz zum Schluß bei Jennifer Warnes The Hunter wurde es deutlich, aber dieses record ist eh gnadenlos verbogen worden im Studio und eine reine Effektscheibe für Boxendemos. Spielte früher auf den Messen rauf und runter. Da haben selbst Regallautsprecher nen Mörderrums.

Insgesamt ist bei Cay-Uwe raumakustisch aus meiner Sicht alles im grünen Bereich und das Zimmer ist viel besser zum Hören geeignet, als meine kleine quadratische Kellerkatakombe, wo man im Bass massiv eingreifen muß, es sei denn, man nutzt Mini Lautsprecher, die sich bei 50 hz völlig ausklinkenSmile

Teil 2 (die extreme Extremi)

Hier wird es schon umfangreicher und schwieriger. Ich kenne ja diverse Prototypen der Extremi - vom einzelnen Würfel im Kompaktformat , der damals doch sehr deutliche Schwächen aufwies, bis hin zum ersten Standboxenmodell mit Zusatzbass, wo die Weiche noch nicht fertig war. Was wir gestern erlebten war eine ganz andere Liga und Welt und hätte ich derart massiv verbessert nicht erwartet. Zumal Cay-Uwe uns auch noch erklärte, daß er den Koax selber auch nochmal tunte, um zu diesen Ergebnissen zu gelangen. Was genau wurde da nochmal gemacht?

Das Ergebnis dieser jahrelangen Reise, auf der sich Cay-Uwe da begeben hat ist ein wirklich beseelter Lautsprecher, der wirklich alles aufzeigt und reagiert wie ein lebendes Wesen. Cay-Uwe vereinte die Widersprüche ein Laborarbeitsgerät und eine Klanglupe zu erschaffen und gleichzeitig einen ultradynamischen Spaßlautsprecher auf die Beine zu stellen. Ein Großlautsprecher, der laut so gut wie leise spielt und tänzelt wie eine High End Regalbox. Ähnlich wie bei meinen früheren Hochpreistannoys sind die Extremis wahre Blade Runner. Ihr müßt euch das wie eine Waage vorstellen - ist nur eine Vogelfeder zu viel auf der einen Seite, dann kippt das ganze Dingen.

Das meine ich absolut positiv und stellt eine irre Leistung dar. Cay-Uwe ist aus meiner Sicht zudem eine gespaltene Seele, dessen Hörgewohnheiten sich in den letzten 10 Jahren deutlich änderten, soweit ich seine Herangehensweisen aus der Vergangenheit beurteilen kann. Ich erinnnere mich noch an Zeiten, wo er mit knallharten Abacus amps unterwegs war und selber irgendwann in digitale Welten abtauchte, heute findet er seine Glückseligkeit in den sanften Umarmungen und Liebkosungen von Röhren - behält aber DENNOCH immer empirisch die Meßdaten im Blick.

Kurzum, Cay-Uwe ist weit mehr in mein Hörerprofil gerückt, als ich gedacht hätte. Ich glaube ich hab ihn damals "versaut".

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Was ihn von anderen Herstellern unterscheidet: Spaßboxenbauer sounden ihre Boxen - wie bei mir die Thivan mit ihrem Hochtonabfall - und Mittenbetonung -oder bei Tannoy und Klipsch mit Mittenlöchern und Mörderkickbass - während Cay-Uwe das mehr über die Klangfarben und Materialien macht, was wesentlich mehr Zeit und Aufwand ist - und dabei einem Sounding aus dem Weg geht. Verbogene Frequenzgänge gibt es bei Cay-Uwe nicht - was es bei ihm gibt, ist, daß gerade Frequenzgänge, die über andere lineare Systeme "schmerzen" zu einer Wohltat im Ohr werden.

Das kriegt man nur hin, wenn man einen Lautsprecher in Gesamtheit sieht als Wesenheit mit einander agierenden Organen. Die beste Faust nützt dem Boxer nix, wenn der Arm hintendran nicht trainiert wird und den Schlag ins Ziel führt.

Ich kenne viele highendige Lautsprecher, die superkorrekt mit Frequenzen umgehen - für mich persönlich was mit anfangen - konnte ich nie, da mir zu viel Leben auf der Strecke blieb. Eigentlich stellte sich bei mir immer der Effekt ein, daß die Musik wie mit einem Kompressor geglättet aufspielt - oder die Anlage einfach keinen Bock auf das hat, was da spielt und sich förmlich von den records "distanziert" nach dem Motto: Um Himmels willen, was ist das denn?

Eventuell erinnert ihr euch aus dem Thivan Thread, daß Cay-Uwe mich letzte Woche mit seiner Trivium Vorstufe besuchte und wir uns hier an digitaler Raumkorrektur versuchten und zum Glück war da auch der Harry dabei, der gestern auch bei Cay-Uwe zugegen war und mich chauffierte. Meine Anlage wurde mit der Trivium nicht warm, und es klang recht ausgebremst und plätscherte vor sich hin. Harry meinte: Das Leben ist raus.

Da Cay-Uwe dem Phänomen auf die Schliche kommen wollte, bat er mich, bei meinem Besuch meinen ADI 2 DAC von RME mitzubringen, das war gestern wirklich unser Glück, denn sonst wäre für Harry und mich gestern die Demo nach 20 oder 30 Minuten fertig gewesen und wir hätten ein völlig falsches Licht von der Extremi bekommen.

Wir versuchten natürlich einen Ersteindruck über Cay-Uwes installierte Kette zu gewinnen - da spielte ein Cocktail X 40 digital die Musik in die Trivium, welche dann analog und als regelbare Vorstufe dienend alles an die Sonus Natura Lumina Röhren Endstufe weiter gab.

Das plätscherte alles erstmal lahm und verhangen, oberhalb 10 khz konnte ich nur wenig- über 12 khz gar nichts mehr wahrnehmen. Bei Dire Straits sechstem Titel vom Album "on every street" waren die Anschlag- und Saitengeräusche der Gitarren völlig versumpft, beim 1965er Oscar Petersons Trio Album: We got requests dem Titel "you look good to me" fehlten die Obertöne vom Kontrabass, der obere Rauschteppich war weg, das Klavier spielte viel zu klein und klang zahm und dynamisch flach wie ein Synthi - das Leben war raus und selbst Ray Browns Gebrabbel am Bass war nur verschmiert wahrnehmbar. Bei Ramstein war die Stimme des Sängers kaum ortbar und waberte über die Breite verteilt zwischen den Lautsprechern, so das ich schon die ersten Schweißausbrüche bekam und suchte, ob ein LS Kabel verphast angeschlossen war - nein, war alles korrekt.

Ich erinnerte mich dann, daß es letzte Woche ähnlich flach und schmierig bei mir wurde, als die Trivium in der Kette werkelte.

Darauf packte ich meinen RME ADI 2 DAC samt Keces 3 Netzteil aus und Cay-Uwe wollte es genau wissen und nahm mit Voltmeter am Ausgang einen genauen Pegelabgleich vor.

Ich selber hielt das für unnötig, denn die Ortung oder gar der Abstand von lauten zu leisen Tönen bei jedem Pegel für mich klar raushörbar ist. Egal, wir investierten die Zeit - und zum Glück taten wir das. Die Kette war kaum wieder zu erkennen und die Extremi legte dermaßen los, daß wir alle drei mehr als einmal förmlich die Kinnladensperre kriegten.

Das performte in einem anderen Universum. Lustvoll und wendig, blitzschnell und klangfarbenprächtig.

Dennoch kannte ich so manche Sachen von mir daheim einfach leidenschaftlicher und mit mehr Feuer, was mir insbesondere bei Gitarren und Metal Mucke aber auch Klavier aufgefallen ist. Als ich das von Cay-Uwe verwendete Cinch Kabel erblickte - kam mir der Verdacht, daß es wohl nicht sonderlich paßt - vom Aufbau kenne ich derarte Konstrukte als sehr nüchterne Kandidaten. Zu Cay-Uwes Leidwesen packte ich dann eine schon wesentlich robustere NF 7 von Via Blue aus, und da fiel selbst dem Cay-Uwe die Kinnlade in Scheiben. So geil hatte er seine AC DC Scheiben noch nicht erlebtSmile

Mir ist schon klar, daß sich da mal wieder viele beim Lesen kringeln vor Lachen, aber so ist es gelaufen.

Cay-Uwe, Harry und ich beschäftigen uns ja schon seit Jahrzehnten mit verschiedenen DA Wandlern, einen derart eklatanten Unterschied wie gestern - selbst nach Pegelabgleich - haben wir selber noch nicht erlebt.

Eine Erklärung dafür kann ich euch keine liefern, es zeigt mir aber auf, daß die Extremi eben ein extremer Blade Runner ist - sie rennt auf des Messers Schneide und der kleinste Tick, der evtl. auf einer anderen Box gar nicht wahrnehmbar ist - präsentiert sie dankbar unter der Lupe oder stürzt in den Abgrund.

Himmel und Hölle könnten näher nicht beisammen liegen. Hat man aber die Balance gefunden mit der Extremi -

und jetzt endlich zum interessanten Teil -
ist das einer der weltbesten Lautsprecher, die ich jemals zu hören bekam - und das meine ich objektiv und subjektiv- denn dieses Mal fällt der objektiv tolle Lautsprecher auch noch in mein subjektives Beuteschema und Hörerprofil. Das war gestern ein Ersteindruck - und schon der hat mich überwältigt!

Ist das Equipment ausbalanciert und macht der Raum mit -

spielt die Sonus Natura Extremi derart knackig auf den Punkt, daß man mit Wow und Boah nicht mehr fertig wird. Ich versuchte wirklich mit allen Tricks und Kniffen Schwachpunkte zu entdecken, als es mit Musik nicht gelang - stürzte ich mich auf Netflix und die abenteuerlichsten Synchronisationen, musikalischen Untermalungen und Effekte bis hin zu Sauriergetrampel (bei letzteren war es nötig die Lumina Röhre gegen einen Transistoren- ich meine ein Linn? ) zu tauschen, um untenrum genug zu schieben.

OK, ich kenne Lautsprecher, die machen die Stimmen etwas fleischiger kommen aber nicht derart verbindlich und punktuell. Auch OK, ich kenne Tiefbassmonster, die mehr Körperhaftigkeit im subsonischen Bereich einfließen lassen - die schmieren dann aber auch feinste Soundtrackinformationen eher zu, was sich die Extremi nicht erlaubt.

Die Extremi ist wie damals im Boxsport der Muhamed Ali, der seine Gegner schwindlig tänzelte - etwas, das man nie und nimmer bei dieser Membranfläche erwarten würde. Verfärbungen sind ihr fremd,Impulsen folgt sie schier mit Lichtgeschwindigkeit -was ich im ganzen Leben noch nie bei einem impedanzlinearisierten Lautsprecher gehört habe.Ich testete wirklich das unmöglichste Zeug, wo ich bei vielen Lautsprechern schier davonrennen würde - alles tiptop.

Es schleichen sich einfach keine echten Kritikpunkte ein, wo ich den Finger in die Wunde legen könnte - die Dinger sind ganzheitlich und haben ihren eigenen "Nichtsound".

Cay-Uwe hat es verstanden hier all die vielen Disziplinen der musikalischen Darbietung abzuwägen und auszubalancieren. Andere Hersteller fokussieren halt gewisse Bereiche - wie Räumlichkeit oder Tiefbass oder Impulstreue oder Betonung/Vermeidung gewisser Frequenzen, Max. Schalldruck. Transparenz usw. und erreichen damit eine entsprechende Hörerklientel. Cay-Uwe umschifft das - ich behaupte - und dem wird sich sicher Harry anschließen -die Extremi ist für Jeden was.

Und bleibt in allen Bereichen auf freundlichen Seite. Das ist kein Produkt für eine gewisse Klientel - die überzeugt einfach mit Allem. Damit ist Harry als reiner Jazz Liebhaber und Blasinstrumenten Spezialist genauso happy, wie ich als Cineast und Metalhead.

Ich behaupte mal, die Extremi ist der beste Allrounder, der mir jemals zu Ohren kam.

Gestern abend schauten wir ja bei mir über die Thivan TV - ja, mehr Raum, fleischigere Stimmen - aber eben halt auch gewissen Eintrübungen und eben nicht derart knackig wie die Extremi , sondern eher auf der vollpfundigen gemütlichen Seite .

Dennoch gelang es der Extremi am Nachmittag ohne diese gewissen Eigenschaften mich nicht weniger in ihren Bann zu ziehen und das sage ich als Sounding Mensch!

Zurück zu Cay-Uwes Kette, hier muß ich nochmal die Lumina Röhre hervorheben - die kann mit der Extremi und in Cay-Uwes Zimmer Pegel, da ziehe selbst ich den Kopf ein und so laut mag ich dann nicht - und Cay-Uwe meinte, das seien gerade mal 2 Watt, die spielen. Bei mir hörten wir nicht halb so laut und die Röhre war schier am Anschlag.

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Ich hätte mich gestern gerne noch mit der Confuego - einem Breitbänder von Cay-Uwe - auseinandergesetzt, aber mich verließen die Kräfte und Konzentrationsfähigkeit - konnte auch gestern abend nix mehr schreiben, war völlig leer.

Da merkt man dann doch das Alter. Den Brocken der Extremi mußte ich auch erstmal schlucken und verarbeiten, denn ein derarter Lautsprecher ist mir noch nicht untergekommen. Ein echtes Meisterwerk. Wenn wir mit der Hausrenovierung durch sind möchte ich die Extremi mal in meinem Hörraum länger auf den Zahn fühlen -

kann durchaus sein, daß ich mir die kaufen werde, denn wie gesagt, das ist voll mein Beuteschema.

Ich habe halt nur vor 30er Treibern ein wenig Bammel, da bisher hier im Hause - alle Lautsprecher mit 30er Treibern- egal ob Tannoy Studiomonitore DMT 12, System 1200, Tannoy TD 12, Yorminster, D 900 usw, hier enorme Knotenprobleme um 60 hz kriegten und dort alles zusammendröhnten. Aber schaun wir mal , Versuch macht kluch.

FAZIT:

Ich könnte jetzt von zig Musikbeispielen palavern - von Orchester, Jazz, Rock, Metal usw. ,was wir uns gestern so antaten und das übliche Hifi Geschwafel von mir geben - ich halte es lieber kurz: Mit der Extremi paßt alles extrem gut, gesamtheitlich und es gibt nichts auszusetzen.

Die Performance und Bühne war auch auf der linken Raumseite, wo ich immer wieder mal saß, um Harry in den Sweetspot zu lassen, absolut top. Da ist nix zerbrochen und stand alles stabil, eine Disziplin, die insbesondere mir sehr wichtig ist.

Glückwunsch an Cay-Uwe - besser geht nicht, allenfalls anders. Solltest deinen Nick auf Blade Runner switchen.
cay-uwe schrieb:Original vom 27.05.2019

„Houston, wir haben ein Problem …“ Genauso erging es mir die ersten Minuten während Werner’s und Harry’s Hörprobe gestern, aber ich erinnere mich, es war schon andere Male so mit Werner und erst der Tausch von Komponenten in meinen Setup haben am Ende zu den gewünschten Hörspaß geführt.

Deswegen überbewerte ich die Kritikpunkte, insbesondere meiner Sonus Natura Trivium Vorstufe nicht all zu sehr, denn ich habe genug Beispiele von Kunden, die mit den Produkt sehr zufrieden sind.

Wie Werner schrieb, es hat für ihn und auch Harry nicht gepasst, trotz meiner langen Suche nach einen geeigneten DAC für meine Entwicklungsarbeit. Wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, konnte ich mit praktisch jeden modernen Sigma Delta DAC nichts anfangen, denn aus meiner Sicht klingen die allermeisten im Hochtonbereich leicht harsch und subjektiv habe ich immer wieder den Eindruck, dass sich leichte „Unreinheiten“ in das Musikgeschehen mischen. Nach langer Suche und intensiven Probehören erkannte ich, dass der Burr & Brown DAC in meiner Sonus Natura Trivium, diese Klangeigenschaften so gut wie garnicht besitzt und das führte zu meiner Entscheidung für dieses Gerät. R2R DACs, die ich im Wesentlichen favorisiere sind von dieser Eigenschaft überhaupt nicht betroffen, haben aber einen noch wärmeren Klang, bei den man zuweilen meinen könnte, dass sie etwas „ausgebremst“ spielen, besitzen grundsätzlich aber eine gefälligere räumliche Abbildung.

Schwamm drüber, ich bin jemand der nach vorne schaut und immer optimistisch dabei ist. Ich könnte es auch so darstellen und sagen, die Sonus Natura Extremi ist ein Lautsprecher, der jegliche kleine Änderung in der HiFi-Kette herauskristallisiert…

OK, genung Marketinggerede, kommen wir zurück auf das Thema in diesen Thread, der Sonus Natura Extremi Lautsprecher.

Als erstes möchte ich mich einmal mehr für Werners Feedback bedanken, wie immer gnadenlos ehrlich und natürlich auch bei Harry, der einen längeren Umweg auf sich nahm um Werner abzuholen und bei mir vorbei zu schauen.

Aber der Reihe nach:

1. Hörraum:

Werner, Du bis das letzte mal bei mir 2014 gewesen, da war der Hörraum fast in diesen Zustand. Die leicht wahrgenommene Raummode ist tatsächlich bei ca. 60Hz und wie Du weißt, wird sie praktisch komplett von meinen „Raumabsorber“, eine offene Schrankwand, geschluckt. Ansonsten habe ich unterhalb von 110Hz so gut wie keine Auswirkungen von Raummoden am Hörplatz.

Wer das genau nachlesen möchte, den empfehle ich folgenden Link zu einen Thread indem ich detailliert über meine Raumakustische Maßnahmen berichte: http://www.open-end-music.de/vb3/showthread.php?t=4056

2.
Zitat:
Kurzum, Cay-Uwe ist weit mehr in mein Hörerprofil gerückt, als ich gedacht hätte. Ich glaube ich hab ihn damals "versaut".


Werner, sagen wir mal, Du hast mich „Back to the Roots“ geholt, denn eigentlich hörte ich schon immer gerne Rockmusik - man beachte das Deep Purple T-Shirt - aber viele der aktuellen Aufnahmen haben durch ihre Lautheit mir das Vergnügen ans hören genommen. Erst die Besuche bei Dir haben mir gezeigt, dass es durchaus tolle Aufnahmen gibt, die Spaß machen.

3. Viel Arbeit, die Sonus Natura Extremi

Ja, dem war so und selbst kürzlich habe ich noch ein Update der Weiche gemacht und wie Du sagst einen „objektiven“ Lautsprecher daraus gemacht mit dem es Spaß machen soll Musik zu hören. Das ist einer meiner wichtigsten Entwicklungsziele und deswegen erlaube ich es mir hier so zu erwähnen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich meine, dass Lautsprecher Allrounder sein müssen, denn ich führe schon ein Nischendasein und das nochmals einzuschränken würde ich als fatal sehen. Da denke ich gerne an einen Besuch von Dir zurück, bei den Du meine Sonus Natura 331 Probe gehört hast. Was die Linearität des Frequenzbands anbetrifft sogar noch besser als die Extremi und Du bist auch so begeistert gewesen, wie auch Franz, der ganz andere Hörgewohnheiten als Du hat. Ähnlich ging es Dir und Harry gestern. Harry saß ganz betröppelt da als Du Rock volles Rohr gehört hast, aber genau so saß Du dann da als er seine präferierte Musik lauschte. Ihr beide seit aber so wie man es aus Deinen Hörbericht lesen konnte zufrieden nach hause gefahren ;-)

Die allergrößte Schwierigkeit hatte ich bei der Entwicklung der Frequenzweiche, bei der ich den Spagat schaffen musste, die technischen Unzulänglichkeiten einer Koaxial-Konstruktion und PA-Chassis so zu gestalten, dass die Frequenzweiche nicht den ganzen Charakter des Lautsprechers killed. Aber auch der Horntreiber selber musste konstruktiv umgestaltet werden um insbesondere den Bereich ab ca. 10kHz „sauber“ wiederzugeben.

Das Ergebnis dieser Arbeit ist im folgenden Frequenzgang zu sehen, wobei es bei mir im Hörraum schwierig ist vernünftig unterhalb von 100Hz zu messen.
[attachment=1102]

Wie Werner schrieb, es ist ein sehr linearer Frequenzgang. Die rote Kurve zeigt den letztens gemachten Update der Weiche und an der Impedanz ist zu sehen, dass sie sehr konstant bei ca. 6 - 7 Ohm verläuft. Daher funktioniert die Sonus Natura Extremi auch so gut an Verstärkern ohne Rückkopplung. Die Impedanz ist praktisch frei von großen Schwankungen, etwas was insbesondere Röhrenverstärker ohne Rückkopplung Probleme machen kann.

Die Auswirkungen meiner Modifikation an den Horn vom Koaxialtreiber sind auch messtechnisch erfassbar, aber viel wichtiger auch beim Hören. Der Frequenzgang oberhalb von 10kHz ist im Originalzustand sehr unruhig und ließ die Extremi hier und da etwas harsch und unpräzise klingen. Auf die Ursache bin ich erst nach monatelanger Suche gestoßen. Die anfänglich vermutete Dustcap vom Koax war es nicht, sondern die Konstruktion der Kammer des Horntreibers. Meine Optimierung hat am Ende für einen ausgeglicheneren Frequenzgang gesorgt und einen „ruhigeren“ Klang, der nichts mehr mit den Originalchassis zu tun hat.
[attachment=1103]
Die Messungen wurden ohne Glättung ( Mittelwertbildung ) durchgeführt um alle Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Oben ist der Frequenzgang der Extremi nach meiner Modifikation zu sehen, unten vom Koax im Originalzustand. Nach meiner Modifikation machen sich die Resonanzen oberhalb von 10kHz weniger bemerkbar und sind um ganze 6dB im Pegel reduziert, während im ursprünglichen Zustand das über 12dB war. Das ist im Übrigen für Koaxial-Treiber dieser Art nicht unüblich, aber man erkennt, es ist noch Potential zur Verbesserung möglich. Das wird von PA-Chassishersteller nicht unbedingt gemacht, da der Einsatz dieser Lautsprecher nicht für HiFi gedacht ist.

Dazu kommen noch viele andere Kleinigkeiten, wie die Vermeidung stehender Wellen, unter den praktisch jede „Großbox“ leidet, gleichmäßige Abstrahcharakteristik, usw., usw.

Dieser Lautsprecher hat mich wirklich einiges an Nerven gekostet und ich war kurz davor aufzugeben. Hätte meine Frau nach einer Hörprobe nicht gesagt, dass sie in mir eher ein Künstler als ein Entwickler sieht, hätte ich das Projekt über Bord geschmissen...

Ich bin froh, dass ich das nicht getan habe :H
cay uwe schrieb:Original vom 28.05.2019

Die Extremi kostet in der Ausführung wie Werner sie bei mir erlebt hat ca. EURO 7.800,00 / Paar.
Ich habe noch eine "Edelversion" mit Zieringen damit die PA-Chassis schöner ausschauen und eine massiven Standfuß und noch weitere kleinere Extras.
In der Version liegt der Preis bei ca. EURO 9.600,00
Hier mal ein Bild von der "Edelversion"
[attachment=1104]

Dies ist ein Feedback das ich von meinen Kunden bekommen habe. Er hat sich auch einverstanden erklärt, dass ich das veröffentliche, aber auch kann man nach Rücksprache bei ihn, im Bereich Bremen, mal reinhören.

Zitat:


Zitat:Nach langer Suche, ein passenden Lautsprecher für meinen Mastersound 845 Evo zu bekommen, wurde ich durch ein Internet Forum auf die Firma Sonus Natura aufmerksam. Hier wurde über die Extremi diskutiert, ein hochwirkungsgrad Lautsprecher. Ich habe also Herrn Kulzer angerufen, ihn mein Problem erklärt, seine Meinung „das müsste sehr gut passen“.
Ich bestellte also den Lautsprecher mit einigen Optionen praktisch blind!
Anfang Januar war es dann soweit, der Lautsprecher wurde von Herrn Kulzer angeliefert und aufgebaut. Der erste optische Eindruck , tolles Design, perfekte Verarbeitung.
Nach dem der Musikserver von Herrn Kulzer am Mastersound angeschlossen war ging die Hörprobe los.
Erstes Stück eine Frauenstimme (Jennifer Warnes), wow tolle Räumlichkeit, die S-Laute hatten keine schärfe und wurden perfekt wiedergegeben. Dann eine Männerstimme, diese hatte Kraft, Körper und den richtig Tonumfang. Jetzt kamen Instrumente wie Saxophon, Violinen, E Gitarren, Trompeten zum Einsatz.
Es fiel sofort die Schnelligkeit und die homogene Mittel/Hochton Wiedergabe auf, hier gab es kein zerreißen der Instrumente in Mittel und Hochton, wie ich es häufig bei anderen Lautsprecher gehört habe.
Auf der nächsten Test CD (Paramita) kamen große Trommeln zum Einsatz .Von der Dynamik, Schnelligkeit, Wucht und Präzision war ich überwältigt.

Die Aufnahmen wurden immer komplexer , wie eine Konzertaufnahme. Bei dieser Aufnahme wurden die einzelnen Musiker sauber getrennt, jedes Instrument hatte sein eigenen Platz. Man konnte die Konzerthalle mit den Musikern praktisch vor sich sehen.

Es musste natürlich Rammstein kommen, laut ja richtig laut, die Nachbarn haben sich bestimmt gefreut. Aber selbst hier blieb die Extremi locker, kein Klirr, keine Härte im Hochton, nur schnell, homogen und präzise. Man fühlte sich wie im Konzert.
Die Zeit verging wie im Fluge, es waren in der Zwischenzeit 5 Stunden vergangen.
Mein erstes Gefühl zur Extremi, es ist ja ein Blindkauf gewesen, wow 6 richtige im Lotto!

Fazit :

Ein hochwirkungsgrad Lautsprecher der extrem dynamisch ( eben Extremi ), schnell, präzise, äußerst homogen im Mittel/Hochton Bereich ist, der Bass explodiert förmlich (Tipp Charly Antolini mal richtig laut hören), keine Frequenz vom Bass bis Hochton wird über betont. Besonders der Mittel/Hochton sei erwähnt, Klangfarbenstark und fein dynamisch mit hoher Auflösung einfach nur natürlich klingend, man kann praktisch die einzeln Hersteller der Instrumente heraushören. Eine Hammond B2 klingt traumhaft echt. Die Raumabbildung ist tief und breit, Instrumente, haben bei jeder Lautstärke, ihren exakten Platz.

Der Lautsprecher harmoniert perfekt mit dem Mastersound SET ohne Gegenkopplung, sicher auch sehr gut mit schnellenTransitorverstärkern wie Spectral oder kleinen Klasse A Verstärker wie z.B. Pass.
Die Extremi ist langzeithörtauglich, ich habe 12 Stunden am Stück Musik gehört und die Zeit vergessen.
Sie ist problemlos im Hörraum aufzustellen. Ein klein wenig schieben und einwinkeln dann passt es.
Die Sonus Natura Extremi spielt leise wie laut auf gleich hohem Level.

Für mich ein absolutes Lautsprecher Highlight.


Hier ist übrigens das momentane Setup von den zitierten Kunden. Er benutzt einen MastersounD EVO 845 Röhrenverstärker und als Digitales Quellgerät einen Lector CDP7T. Wie zu sehen ist, auch eine vernüftuge Stromversorgung ist vorhanden.

[attachment=1105]
Demnächst werde ich diesen Kunden wieder besuchen, da er sich meine Sonus Natura Trivium DAC DSP Vorstufe gekauft hat und dazu noch den neusten cocktail Audio X50 PRO Musicserver, eine Marke die ich auch vertreibe.

Da er weiteres Interesse an Produkten von mir hat, werde ich bei der Auslieferung der Geräte auch meine Sonus Natura Lumina Endstufe dabei haben, wie auch meine kleineren röhrentaugliche Lautsprecher Sonus Natura "Con Fuego".

Dieser Kunde hat sich einverstanden erklärt Interessenten aus den Raum Hamburg / Bremen bei sich willkommen zu heißen, wenn ich bei ihn ausliefere.
cay-uwe schrieb:Original vom 01.06.2019

mannitheear schrieb:Hallo zusammen,
nun bin ich wieder zurück von meinem Besuch bei Cay. Vielen Dank an der Stelle für die nette und extrem kurzweilige und angenehme Begegnung und natürlich für die Möglichkeit die Extremi so kurzfristig hören zu können!
Mit einem ausführlichen Bericht muss ich euch leider auf kommende Woche vertrösten, da ich über das Wochenende mit meinen grossen Jungs unterwegs bin.
Aber soviel kann ich vorab auf jeden Fall verraten: die Extremi und natürlich auch die Lumina haben mich in mehrfacher Weise überrascht! Und Werner hat in seinem Bericht nicht übertrieben.

Schön zu hören, dass Du wieder gut nach hause gekommen bist. Die knappen vier Stunden, die Du bei mir warst sind einmal mehr wie im Fluge vergangen.
Es freut mich, dass Dich meine Extremi überzeugen konnte, aber viel mehr freut mich die Gesichter hinter den Nicknames kennenzulernen :S
Danke nochmals für den Besuch.


Kellerkind schrieb:
Nabend Cay-Uwe,
...
Hätte mal noch Fragen:
Was wiegt die Extremi ?
Wie breit ist die eigentlich? Ich schätze um 40 cm?

Die Maß der Extremi sind 36 x 40 x 105cm ( B x T x L ) und eine Box wiegt ca. 40kg.


Kellerkind schrieb:Für welche Holzdicke und Material hast du dich entschieden ?

Gibt da wohl MDF und HDF und weiß der Kuckuck.
Die Gehäuse sind aus MDF 19mm und werden mit Starkfurnier, dass ca. 1 - 1,5mm dick ist, furniert. Zudem werden die Wände innen mit Dämmmaterial versehen um Resonanzen zu verringern.


Kellerkind schrieb:Wo sitzt die Weiche? Im unteren oder oberen Bausegment?


Die Weiche ist in zwei Teile aufegbaut. Eine beinhaltet die Komponenten des Basses und Impedanzlinearisierung, die Andere die vom Koax. Dementsprechend sind sie auch eingebaut. Bassweiche im Bassmodul, Coaxweiche im Coaxmodul.


Kellerkind schrieb:Warum kein Bi Wire Terminal?

Es gibt viele Behauptungen was das BI-Wiring alles bringen soll und ich kann den Ganzen nicht viel abgewinnen. Lediglich Skin-Effekte, also die Tatsache, dass hohe Frequenzen eher am Außenbereich eines Kabels übertragen werden, sind für mich ein Argument. Das kann man aber am Besten mit mehradrigen Kabeln mit vielen Einzelnadern lösen, sowie der klassiker mit dem wir bei mir gehört haben, den KIMBER KABLE 4TR.

Ein anderes Argument, dass gerne herangezogen wird, ist die Behauptung, dass es eine "bessern" Verstärkerabschluss gibt, weil die Kabel / Verstärker einfachere Lasten "sehen".

Die einfachste Last die ein Kabel / Verstärker "sehen" sollte ist ein konstanten Widerstand und das erledigt am Besten eine Impedanzlinearizierung, die wie Du weißt, immer in meinen Lautsprechern vorhanden ist.

Erinnere Dich an die "Smoother", die ich für die Tannoy Glenair konzipiert hatte. Da hast Du selber an den starken Emitter die Auswirkungen gehört ...


Kellerkind schrieb:Es gibt die Extremi mit unterschiedlichen Stands - Klangunterschiede oder Bling Faktor?

Eigentlich waren die Stands und Zierringe für das entgültige Design vorgesehen und sollten Standard werden.
Wie ich ja schrieb, war ich kurz davor das Projekt Extremi einzustampfen, habe es aber nicht über mein Herz gebracht, im Wesentlichen weil meine Frau nach einer Hörprobe, was sie sehr selten macht, zu mir sagte: "Du bist kein Entwickler, sondern ein Künstler ..."

Und so kam es, dass ich mir ein Paar fertigen ließ um das Projekt etwas abgespeckt abzuschliessen.

Danach nahm es seinen Lauf, denn praktisch jeder der Probe hörte störte das mit den PA-Chassis-Look nicht, oder den fehlended Stands. So wie für Dich, stand für alle Interessenten, der Klang im Vordergrund, nicht das Design.
Objektiv gesehen, also messtechnisch, gibt es auch keinen Unterschied, allerdings meine ich, dass die Stands den Bass etwas mehr Tiefgang verleihen ...


Kellerkind schrieb:Für welche Hörabstände laufen die Extremi optimal?
Funzen die auch auf längere Abstände - wie in meinem Wohnzimmer?
Also über 4 Meter?
Hast du da überhaupt schon experimentiert - oder gehst du da eher von der Regelsituation - 2,5- 3 Meter aus?

Schade, dass wir das nicht hinterhört haben, als Du hier warst. Im Stimmenbereich schafft es die Extremi eine sehr stabiles Klangbild zu erhalten, selbst wenn man weiter weg von der Box sitzt, oder auch steht. Das ist ein Indikator dafür, dass sie für unterschiedlichste Abstände gut geeignet ist.

Bei der letzten Auslieferung steht die Extremi in einen Raum der mindestens 60qm groß ist. Der Hörabstand ist locker um die 4 Meter und als ich beim Kunden hinter ihn saß, wird so 5 Meter gewesen sein, entsprach das Klangbild praktisch dem was man im Sweetspot erlebt hat. Insbesondere die räumliche Abbildung war sehr glaubhaft und auch bei längeren Entfernungen nicht in sich zusammengebrochen.

Als ich noch den Prototypen hatte, bei den ich die Module einzeln transportieren konnte, habe ich die Extremi auch in meinen Wohn- Eßzimmer ( ca. 70qm ) platziert. Die Stereobreite ist dann fast 5 Meter, wie auch der Hörabstand. Für mich hat das gut funktioniert. Auch bei diesen Test ist die Klangbühne nicht in sich zusammnegebrochen.


Kellerkind schrieb:Was wurde an dem Koaxialtreiber verändert?
Hast du mal gemessen/versucht oder reingehört, was passiert, wenn man die Kappen vorm Tweeter abmacht/rausschneidet?
Plapper doch mal aus dem Nähkästchen, was du alles so an Erfahrungen gesammelt hast.
Für mich(und auch Harry) war das mal ein Novum - eine derarte Konstruktion zu erleben , wo so eine massive Kappe vorm Tweeter ist, und dennoch - der Hochton megaoptimal rüber kommt - frei, luftig und nix aber auch gar nix nervt.
Aber es wird auch nix verdeckt - ich kann nur sagen: NICHTKLANG der Box - und das Gefühl direkt in die Mucke einzutauchen - wenn das ganze Vornedran passend ist.

Ich bitte um Verständnis wenn ich mich nicht darüber äußere was ich im Hochtöner geändert habe. Wie die Auswirkungen sind habe ich bereits mit Messungen gezeigt.
Ja, ich kenne einige Berichte über Leute, die die Dust-Cap abmontiert haben und noch weitere Änderungen vornahmen. Das wäre zwar für mich auch interessant, aber ich habe es aus mehreren Gründen nicht getan.
Erstens, wenn man die Dust-Cap abmontiert bleibt ein häßlicher Klebering auf dem Mitteltöner.
Zweitens, das könnte ich umgehen, indem ich z.B. ein OEM beim Herstller fertigen lasse. Mindesabnahme war bei einer Abfrage die ich mal stellte so um die 500 Stück ...
Drittens, wie Du selber sagst, die Dust-Cap beinträchtigt den Klang in keiner Weise, die Frequenzgänge sind für so eine Konstruktion sehr gut und wenn ich das entferne, steht mir bestimmt eine weitere neue Baustelle bevor. Das brauche ich im Moment nicht Applaus

Viertens, selbst Manni sagte das gestern zu mir, passt das doch optisch ganz gut zu den Tieftöner...


Kellerkind schrieb:Wegen Hörentfernung frage ich halt- weil mir damals noch von den Tannoy Koaxen in Erinnerung ist, daß es da im Profi Bereich die Midfield Sachen gab, wo wohl einige Sachen anders gelöst wurden (Weiche) wie an den Hifi Geschichten.

Inputs welcome.


Wie gesagt, bis ca. 5 Meter habe ich schon einiges durchprobiert und aus meiner Sicht passt es
mannitheear" schrieb:Original vom 03.06.2019

Nachdem ja Werner so euphorisch über die Extremi berichtet hatte als einem Lautsprecher der alles richtig macht und ich sowieso gerade in der Findungsphase für neue Lautsprecher bin, schrieb ich Cay -Uwe an und wir vereinbarten einen Hörtermin für vergangenen Freitag.
Eigentlich stand ja der Plan fest. Ich wollte Lautsprecher die in jeder Beziehung besser sind als meine Turnberry. Da ich für das gegebene Budget keinen aktuellen Kandidaten ermittelt konnte,  der mir potentiell geeignet schien und selbst einige Modelle mit 5-stelligen Preisschild nur bedingt begeistern konnten, hielt ich auf dem Gebrauchtmarkt Ausschau. Die beiden vielversprechendsten Kandidaten auf die ich mich einschoss waren Wilson Audio Watt/Puppy 7 und ProAc D38 / D40R. Leider war die Suche eher sperrig und von widrigen Umständen begleitet so dass ich mir sagte, schaden kann es ja nicht, und jetzt hörst du dir halt mal die Extremi an. Zumindest hübsch ist sie ja schon.
Der Name Sonus Natura ist mir schon länger bekannt und ich habe schon einiges über Cays Entwicklungen gelesen. Ich hatte mir auch schon einige Male überlegt die Lautsprecher mal anzuhören,  es dann aber doch nicht getan weil ich irgendwie die komische Vorstellung hatte, dass es sich dabei um sehr seriöse, technisch überaus kompetente und korrekte aber eventuell ein bisschen langweilige Konstruktionen handele.

Wie falsch ich damit lag!

Nach einem herzlichen Empfang und einer Tasse Kaffee bei der mir Cay ein wenig über die Extremi erzählte gingen wir ans Hören und zwar zunächst einer Playlist die an meinem Geschmack orientiert war aber auch Eigenschaften aufzeigen sollte die Cay an der Extremi wichtig waren. Kurz zur Kette noch: Zuspieler war ein Cocktail Audio X40, als DAC/Vorstufe diente ein RME ADI-2 Pro FS und als Endstufe kam ausschließlich die Lumina zum Einsatz. Sehr moderat im Vergleich zu dem was man sonst auf den High End Altären sieht.....
Wir begannen mit moderater Lautstärke und bereits das erste Stück mit akustischer Gitarre und einer Frauenstimme liess mich aufhorchen. Beide Schallereignisse waren in stimmiger Grösse abgebildet und losgelöst von den Lautsprechern, die Stimme sogar in der Höhe korrekt, also etwa so wie man es von einem sehr guten kleineren 2-Wege System erwartet hätte, aber nicht unbedingt von einem Lautsprecher mit zwei 12-Zoll Chassis aus Profi/PA Herkunft. Hier hätte meine Tannoy es sich vermutlich nicht nehmen lassen, die Gitarre etwas grösser und voluminöser als in der Realität wiederzugeben.
Cay hatte mir im Vorfeld erklärt, dass das Coax Chassis der Extremi über eine phasenkorrigierte Weiche angesteuert wird, die berücksichtigt dass das akustische Zentrum des Hochtonhorns sich einige cm. hinter dem des Tief- Mitteltöners befindet. Das Signal des Tief- Mitteltöners wird also auf rein analoge und passive Weise etwas verzögert, so dass beide Chassis im Übergangsbereich in Phase schwingen. Dies sorgt, zusammen mit einem sehr gleichmässigen Abstrahlverhalten, dafür, dass sich die Musik tonal nicht gross ändert wenn man den Sweet Spot verlässt und etwas seitlich oder weiter hinten sitzt. Cay forderte mich sogar auf aufzustehen und im Raum umherzugehen und tatsächlich blieb auch dann das Klangbild tonal immer stimmig erhalten.
Eines der nächsten Stücke war From the Beginning vom Album Trilogy von ELP,  die 2. LP die ich überhaupt je im Leben kaufte und auch heute noch zu meinen Lieblingscheiben gehört. Obwohl dieses
Stück leiser als das vorherige ausgesteuert war und Cay nicht die Lautstärke nachregelte war ein schönes Bassfundament vorhanden das ich so nicht erwartet hatte. So ging es immer weiter bis wir bei dem letzten Stück der Playlist gelangten, dem Danse Macabre in der bekannten Aufnahme mit Erich Kunzel. Danach fragte mich Cay nach meinem Eindruck soweit und ich meinte dass ich bisher sehr positiv überrascht bin und mich nur eine Kleinigkeit im Hochtonbereich stört, der für mich nicht immer 100% natürlich klingt ohne das genauer benennen zu können. Darauf schien nun Cay schon fast gewartet zu haben und er meinte dieser Eindruck könnte mit dem verwendeten Digitalfilter im DAC zu tun haben, der zwar einen linearen Frequenzgang hat  aber prinzipbedingt nach einem Impuls nachschwingt. Cay stellte den RME DAC auf einen Filter um, der zwar einen leichten Höhenabfall, dafür aber eine korrekte Impulswiedergabe hat. Wir hörten Danse Macabre nochmal und so hörte es sich für mich nun auch im Hochton natürlicher an (und für Cay auch....). Die Sologeige hatte nun die richtige Balance zwischen strahlendem Saitenklang und Holzkorpus und die Triangel war deutlich realistischer.
Wie schon zuvor fiel auf, dass ich selten eine so gute Wiedergabe von Pauken gehört habe,  druckvoll und präzise auf den Punkt. Ebenso die Kontrabässe, präsent und voluminös dabei aber leicht und federnd wie man es aus dem Konzertsaal kennt aber selten von Hifi Anlagen.
Irgendwann musste ich kurz "austreten" und Cay nutzte die Pause für einen Programmwechsel. Schon von draussen schallte mir nun Reggae in sehr gehobener Lautstärke entgegen. Am Hörplatz konnte ich kaum glauben, wie felsenfest und mächtig das vor sich hin groovte, dabei locker, lässig aber räumlich wie festgenagelt und ohne jegliches Dröhnen oder Verschmieren und frei von Lästigkeiten. Was für ein Spass, von wegen langweilig!
Mit einigen Stücken die ich selber mitgebracht ha wollte ich nun den bisher gewonnenen Eindruck noch verfestigen. Bachs Violin Sonate mit Cembalo die im Hochton schon sehr prägnant aufgenommen ist, gab die Extremin räumlich wiedet präzise und mit sehr schönen elegantem Ton wieder, das Holz wieder schön eingebunden. Auch ein Brahms Streichquartett auf einer Divox Aufnahme liess nichts zu wünschen übrig.
Dann hörten wir Orgel, Bach Schübler Choräle gespielt von Marie-Claire Alain. Die Extremi bildet die Orgel ganz selbstverständlich und in all ihrer klanglichen Pracht ab dass man glaubte sie vor sich zu haben und auch hier wieder ein perfekt eingebunderer Bass, jeder Pedalton ist genau nachvollziehbar mit dem nötigen Druck aber ohne jede Übertreibung.
Die Fledermaus in der berühmten Aufnahme von Kleiber beginnt im letzten Akt mit einer Szene von 3 Betrunkenen, erst der Gerichtsdiener Frosch der sich einen Schluck Slibowitz gönnt, dann kommt der Direktor Frank, noch ganz beschwingt aber müde von dem nächtlichen Maskenball und von hinten aus der Zelle hört man den ebenfalls betrunkenen Eisenstein singen. Die Extremi platziert die Personen und ihre Bewegungen exakt auf der Bühne und die Verständlichkeit des teils gesungenen teils gesprochenen Texts war aussergewöhnlich gut.
Bei No Matter What vom Album I Can See Your House From Here kommt nach kurzen Soli von Pat Metheny und John Scofield ein wunderschönes melodiegetragenes Solo von Steve Swallow das in einer für E-Bass ungewöhnlich hohen Lage beginnt und dann am Ende ganz in den Keller steigt. Das Solo lässt sich ausgezeichnet nachverfolgen und der Bass bleibt über den gesamten Bereich homogen und schlüssig, so habe ich das noch nie gehört. Auffallend auch die irgendwie leicht bedeckt wirkenden Becken die charakteristisch für diese Aufnahme sind und zeigen dass die Extremi hier keine "Luftigkeit" vorgaukelt wo keine vorhanden ist.
Auch sehr schön die räumliche Abbildung und der Ton von Cello und Piano bei dem Stück Chanson pour Michelle von der CD Casa von Morelenbaum/Sakamoto. Die feinen Nebengeräusche wie ein knarzender Klavierhocker, Vogelgezwitscher von draussen etc. die die intime und spezielle Atmosphäre des Stücks ausmachen werden ganz selbstverständlich wiedergegeben.
Das letzte Stück von Theodor Currentzis Rameau-Album The Sound Of Light ist eine sehr berührende Szene aus Castor er Pollux. Auch hier wieder Emotion pur, die fragile Stimme und das Entschwinden dieser wunderschönen Musik ins Nichts wird in allen Nuancen dargestellt.
Nachdem meinerseits keine Fragen mehr offen sind, gönnt sich Cay den Spass, mich als Kontrastprogramm mit Metallica zu "föhnen". Trotz brachialer Lautstärke wird das bei aller Rotzigkeit niemals lästig so dass man sofort spürt, so gehört das.
Nun wird mir auch klar, warum die Extremi ihren Namen hat: gerade eben hat sie noch durch feinstee Nuancen überzeugt, nun mit gewaltiger Power und völlig souverän ohnr irgendwelche Kompressionseffekte. Ich habe mal eine Box gehört, die Grobdynamisch und in punkto Stressfreiheit und Bassgewalt ähnlich war - aber das war ein Aktivmonitor für 40.000 .€ mit 2000 W Leistung, im Hier und Jetzt sind laut Cay sage und schreibe 2 satte Röhrenwatt zugange! Meine Hifi Welt ist erschüttert und ich verstehe gar nichts mehr. Noch ein paar Stücke spielt mir Cay sehr laut vor, Fanfare for the Common Man mit Keith Emersons Band und Orchester (Bläser und Pauken wieder wunderbar), dazwischen noch Riders on the Storm (noch nie so gut gehört) und ein Percussion Stück mit grossen Trommeln lassen mich einigermaßen euphorisiert und ratlos zurück.

So, das waren jetzt 1000 Worte für das was Werner in einem Satz geschrieben hat, aber die mussten einfach raus.

Nach einer Nacht drüber schlafen hat sich der Eindruck verfestigt, dass Cay hier was von Weltklasse entwickelt hat, die Quadratur des Kreises sozusagen, ein Lautsprecher der alles kann. Genau das was ich suchte ohne zu wissen ob es das überhaupt gibt!
Ich lasse also alle Pläne für einen Gebrauchtkauf leichten Herzens sausen und bestellte umgehend ein Pärchen der Extremi.

cay-uwe schrieb:@ Manfred,
ich freue mich, dass ich Dich überraschen konnte, aber Du hast mich auch überrascht, indem Du Dich so spontan für den Kauf entschieden hast. Danke.
Eine kleine technische Korrektur. Im Falle des Coax der Extremi muss der Mitteltöner etwas verzögert werden, denn seine Schallentstehungsorte liegen vor dem Hochtöner. Eine typische Gegebenheit von Coaxe dieser Art
cay-uwe schrieb:Original vom 23.06.2019


Gestern habe ich eine "wilden Ritt" quer durch die Republik gemacht und bin bei einen meiner Sonus Natura Extremi Kunden gewesen, der in der Nähe von Bremen wohnt.

Bei der diesjährigen Auslieferung seiner Extremi, habe ich ihn damals auf die Schnelle die Vorteile einer Raumkorrektur demonstriert und er entschied sich kürzlich dafür meine Sonus Natura Trivium in seine Kette zu integrieren. Auch der cocktail Audio Musicserver hatte ihn damals gefallen und er orderte bei mir den neuen cocktail Audio X50 PRO, ein wahrlich hochwertiges Gerät.

Gegen 10:30 Uhr und nach 5,5 Stunden Fahrt kam ich an und wie schon beim ersten Besuch wurde ich freundlich mit einen Frühstück begrüßt.
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Anschliessend ging es an die Arbeit, ich machte die notwendigen Messungen um die Probleme im Raum zu erfassen und zu korrigieren. Danach wurde wie bei mir üblich erstmal etwas Musik gehört um zu eruieren ob das Eingestellte auch zur Hörpräferenz passt.

Bei einen meiner Teststücke, "Poem of Chinese Percussion" wurde an den Paukenschlägen großer Trommeln das Ergebnis offentsichtlich. Diese besaß nach der von mir gewählten Korrektur den vermissten Punch bei den Schlägen und das zu überbetonte Auschwingen der Felle lag nun im gewohnten Maß und übertönte das Musikgeschehen nicht mehr.

Im Prinzip ganz einfach zu erklären, im Raum war eine stärker angeregte Raummode bei ca. 40Hz und im Kickbass brach der Frequenzgang am Hörplatz etwas ein. Beides habe ich mit meiner Sonus Natura Trivium kompensiert.

Eine anschliessende Messung der Nachhallzeit ergab, das ab ca. 125Hz der Nachhall bei ca. 0,4 Sekunden lag um zu Hochton stetig bis auf 0,2 Sekunden fiel. Das liegt auf Tonstudioniveau und es hat mich eher überascht, denn der Raum wirkt nicht so drückend wie manches Tonstudio das ich schon besucht und vermessen habe.

Die eigentliche Riesenüberraschung war unter den Bedingungen meine Sonus Natura Lumina, die ich mit im Gepäck hatte, da mein Kunde ein Gefühl bekommen wollte was man mit der Extremi und 2x 10 Watt anstellen kann.

Schon die ersten Töne bei den Lied "Cielito Lindo" von Maria Gomez versetzten meinen Kunden regelrecht in Fassungslosigkeit und als die großen Trommeln von der CD "Poem of Chinese Percussion" durch den Raum donnerteten kam einfach nur noch Sprachlosigkeit dazu.

Nach ein paar weiteren Stücken die wir uns vorher mit seinen Verstärker angehört hatten, kam er rüber zu mir und sagte, dass er nun wüsste was er sich als nächstes anschafft...

Ich habe Daumen runter vor Freude :H

Am Nachmittag kam noch ein guter HiFi-Freund von meinen Kunden vorbei, der sich für meine Sonus Natura "Con Fuego" interessierte und wir haben natürlich die Extremi bei Seite gestellt und die "Con Fuego" an deren Stelle platziert. Auch sie machte bei den Vorbereitungen ein gutes Bild im Zusammenhang mit der Lumina Röhrenendstufe, kein Wunder, ihr Wirkungsgrad ist mit 93dB ja auch sehr hoch.

Insgesamt hat den Interessenten die "Con Fuego" sehr gut gefallen, er konnte die Eigenschaften dieses Lautsprechers sehr gut beschreiben und sie decken sich mit meinen Feststellungen. Es ist ein Lautsprecher mit dem man sehr entspannt lange Musik hören kann, eben typisch für Breitbänder so wie es die "Con Fuego" ist.

Allerdings, es kam am Ende anders, da er sich auch noch die Extremi anhören wollte ...

Um es kurz zu machen, er ist stark ins Grübeln gekommen, und hat entschieden sein vorgesehenes Budget für Lautsprecher doch etwas zu erhöhen Applaus

Zirka 18:30Uhr machte ich mich auf den Rückweg und der ereignisreiche Tag hatte mir so viel Adrenalin ins Blut geschoßen, dass ich die 589km in einen Stück gefahren bin und das in weniger als 5 Stunden ...

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Kunden recht herzlich bedanken, nicht nur für das Vertrauen, das er in meine Produkte hat, sondern auch für die Möglichkeit Interessenten bei sich willkommen zu heißen
cay-uwe schrieb:Original vom 08.07.2019

Manfred macht es richtig spannend und es hat mich sehr gefreut, dass die Gehäuse in indischen Apfel ( Tineo ) mit ihn den richtigen Besitzer gefunden haben.
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Manfred hat sich für die Standardversion der Extremi entschieden und ich habe die Gelegenheit genutzt den Lautsprecher neue Standfüße zu geben, die sich aus meiner Sicht optisch sehr gut in das etwas schlichtere Design passen.
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Eigentlich wird die Standardversion der Extremi mit etwas einfacheren Polklemmen versehen, aber da Manfred auf B-Ware Gehäuse zurückgegriffen hat, habe ich mich entschieden für ihn die MUNDORF Mconnet EVO zu installieren. Das sind für mich zur Zeit die "besten" Polklemmen die es auf den Markt gibt, denn sie fassen sehr gut Bananastecker, aber noch viel wichtiger auch Kableschuhe. Letztere sind immer wieder ein Problem bei vielen gängigen Polklemmen, da sich die Befestigungsschrauben mit der Zeit etwas lösen. Das kann bei den MUNDORF Mconnect EVO durch die Acrylmutter nicht passieren, da sie selbstfestigende Eigenschaften besitzen.
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Ich wünsche Manfred viel Spaß mit seinen Extremi und bedanke mich nochmals bei ihn für das Vertrauen in meine Produkte.
P.S. Manfred hat sozusagen mit seiner Extremi ein Unikat, denn dieses Furnier wird es im Angebot nicht mehr geben. Es sieht zwar gut aus, wie ich finde, aber mein Schreiner hat inmense Probleme mit der Verarbeitung gehabt, was dazu führte, dass das Gehäuse seinen und meinen Qualitätsansprüchen nicht entsprochen hat.

Zu den Lautsprechern habe ich keine Abdeckungen vorgesehen.

Das Thema Abdeckungen wird ja immer wieder stark diskutiert, im Wesentlichen wegen beeinträchtigten Klangeigenschaften, die es in den allermeisten Fällen tatsächlich gibt.

Das konnte ich vor Jahren bereits selber erfahren und auch messen ( eventuell finde ich die Messungen noch ) und dabei festgestellt, dass die Abdeckstoffe tatsächlich sehr unterschiedlich ausfallen.

Damals habe ich nur ein Stoff gemessen, der sowohl klangtechnisch wie auch messtechnisch kein Einfuß hatte und das war einer der an den YAMAHA NS-1000M benutzt wurde. Alle anderen die ich vermessen habe hatten zum Teil deutliche messtechnische Beeinträchtigung, bis hin zu 6dB Schwankungen im Frequenzgang ...

mannitheear schrieb:Original vom 10.07.2019

Hi Werner,

über diesen Beitrag habe ich mich ganz besonders gefreut, weil er zum einen viele Punkte genau auf den Punkt bringt aber auch deswegen weil er mir wieder zeigt, daß es zwischen uns bei aller Verschiedenheit immer wieder so eine Art fast telepathische Verbindung gibt.

In einem Punkt möchte ich aber gerne zumindest teilweise widersprechen und zwar "Das sind quasi die "Röhren" unter den Boxen - und da würden dich ähnliche Faktoren stören, wie an deiner Turnberry." Ich habe mich eine Weile mit diversen Breitbändern befasst und kann deine Begeisterung gut nachvollziehen. Der große Unterschied und Vorzug gegenüber z.B. Tannoy liegt darin, daß ein Fullranger keine Phasenschweinereien macht und dadurch eben sehr homogen und "aus einem Guss" spielen kann, zumindest prinzipiell.

Jetzt möchte ich Werners Post dazu nutzen, den derzeitigen Stand meiner Eindrücke von der Extremi ein wenig in Worte zu fassen.

Die Extremi klingt zunächst einmal extrem offen, daher ja auch deine zutreffende Bemerkung daß hier ein Supertweeter absurd wäre.
Damit verbunden ist ein Maß an Durchhörbarheit, das ich mir immer erträumt habe und das ich bisher erst ganz ganz selten gehört habe. Und zwar bezieht sich das auf das ganze Frequenzspektrum vom Tiefbass bis in die höchsten Höhen und ist unabhängig von der Lautstärke. Leise oder laut kann man tief in eine Aufnahme hineinhören und jedes Instrument, jede Stimme genau verfolgen - wenn man möchte. Das gelingt auch deswegen so gut, weil die klangfarbliche Palette der Extremi keine Grenzen zu kennen scheint. Ich habe z.B. bei großorchestraler Musik noch keinen Lautsprecher erlebt, der die Klangfarben der verschiedenen Streichergruppen, der diversen Holzbläser und Blechbläser so differenziert wiedergibt. Also Geigen klingen anders als Bratschen, eine Klarinette anders als eine Oboe, Trompeten anders als Posaunen etc. Das trifft aber genauso für alle anderen Musikarten und Instrumente zu. Schlagzeug, Gitarre, Klavier, einfach alle Arten von Naturinstrumenten werden natürlich und sehr spezifisch wiedergegeben. Damit ist aber die Bandbreite der Extremi noch lange nicht ausgeschöpft, denn auch Rock und E-Gitarre kommt authentisch - und mit anscheinend grenzenlosem Drive und Wucht, die Grenzen liegen nur bei einem selber bzw. der eigenen Hörsituation und nie beim Lautsprecher.
Die letzten Tage habe ich zig verschiedene Tracks der unterschiedlichsten Genres über die Extremi gehört und trotz der immensen Offenheit hat sie mich nicht ein einziges Mal angeschrien, gekreischt oder geplärrt. Auch konnte ich weder auch nur die geringste Spur von Sibillanz (gegen die ich sehr empfindlich bin) feststellen noch irgendwelche Resonanzen im Mittenbereich z.B. bei Klavier. Im Gegenteil, bei vielen Stellen wo ich mit bisherigen Lautsprechern immer das Gefühl hatte, an irgendwelche Grenzen zu stoßen, seien es jetzt Streichertutti, die dann schon mal ins Kreischige abdriften, eine sich zuspitzende Klavierpassage, Pauken oder ein Bass, die dann alles andere ein bisschen zusumpfen und ins Schwimmen bringen - keine Spur davon bei der Extremi. Es sei denn sowas ist schon auf der Aufnahmen mit drauf!
Ich habe bisher mit jedem Lautsprecher solche "Grenzerfahrungen" machen müssen, wo man dann schon fast automatisch an bestimmten Stellen etwas dem Kopf einzieht weil die Wiedergabe halt irgendwie unsauber wird. Mit der Extremi habe ich solche Stellen bisher vergeblich gesucht.
Auch eine dynamische aktuelle Aufnahme wie Nordub mit Nils-Petter Molvaer,, Sly & Robbie und elektronischen Anteilen kann die Extremi genauso abartig zwingend und markerschütternd bei völliger Lässigkeit wiedergeben wie ich das live in Erinnerung habe.
A propos: Live Aufnahmen, auch mittelprächtige, sind eine besondere Domäne der Extremi. Oft sind ja Live Aufnahmen aus zwei Anteilen zusammengesetzt, einem der direkt vom Mischpult abgegriffen wird und einem der über die PA lief um die Atmosphäre einzufangen. Und gerade z.B. eine Stimme die offenbar über PA lief, kann die Extremi so authentisch, unangestrengt und nonchalant in den Raum stellen, daß man meint live mit dabei zu sein.
Der einzige Anflug von Lästigkeit, den ich der Extremi bisher entlocken konnten sind Aufnahmen, die in den Höhen unnatürlich hochgezogen wurden. Abar auch da kreischt oder zerrt nichts, es ist dann einfach "too much".

Den Begriff Dynamik definiert die Extremi für mich gerade völlig neu, damit bin ich auch noch nicht ganz "durch". Bisher war ich gewohnt, ein bisschen "aufdrehen" zu müssen um alle Einzelheiten mitzubekommen, aber auch um die erwünschte Lebendigkeit zu erreichen. Das ist mit der Extremi nicht nötig, es klingt immer lebendig und man bekommt immer alles mit, auch bei geringerer Lautstärke. Im Prinzip wird es nur lauter, wenn man lauter aufdreht, nur die Größe der virtuellen Bühne wächst bis zu einem gewissen Grad mit. Die andere Seite ist aber auch, daß man gerade Klassik mit der gewohnten Lautstärke beginnt und dann in den fortissimo Passagen irgandwann merkt wie abartig laut das geworden ist, wo andere Lautsprecher längst komprimiert hätten.
Das Paradox besteht nun darin, daß ähnlich wie bei einem Live Symphoniekonzert, die dynamische Bandbreite zwischen ppp und fff immens groß ist, andererseits aber man aber völlig das Gefühl dafür verliert wie laut es wirklich ist, da nichts zerrt oder komprimiert usw.

Ja und da ist noch der Bass. Die Extremi hat wie man vermuten kann ausreichend Bass, mehr als die Turnberry und völlig anders. In meinem quadratischen Raum gibt es natürlich Raummoden, die nicht weguzudiskutieren sind. Mit passender Wahl des Lautsprecherstandorts und des Hörplatzes kann man ja schon viel erreichen und die Extremi macht hier auch nicht mehr Probleme als die Turnberry, eher gefühlt weniger auch wenn es natürlich hin und wieder Stellen gibt wo man merkt daß es jetzt ein bissschen zuviel ist. Die Extremi geht auch deutlich tiefer. Angegeben ist die untere Grenzfrequenz mit 33 Hz bei -6dB aber gefühlt geht sie bis unter 30 Hz, jedenfalls steigt sie sehr sanft nach unten aus. Bass ist aber nur da, wenn er auf der Aufnahme ist, die Extremi macht da nichts dazu, lässt aber auch nichts weg. Bassläufe werden viel gleichmässiger wiedergegeben als mit der Turnberry und natürlich druckvoller, sofern die Aufnahme es so vorsieht. Das Schöne am Bass (und ein weiteres Paradox!) der Extremi ist, daß er auch bei geringer Lautstärhe schon voll "da" ist aber bei hoher Lautstärke dennoch der Raum nicht "überladen" wird.

Erwähnenswert ich auch die Stimmwiedergabe der Extremi. Die meisten Lautsprecher dicken Stimmen ja auf, man merkt das deutlich bei gesprochenen Stimmen. Die am Anfang der Max Richter-CD "Blue Notebooks" von Tilda Swinton gelesenen Textpassagen habe ich noch nie zuvor so deutlich artikuliert und natürlich, geradezu entschlackt gehört. Aber auch bei Oper sind die Stimmen oft auch kompakter, natürlicher und weniger aufgeblasen aufgenommen als man das üblicherweise aus dem Pop und Rockbereich kennt, und genau so gibt die Extremi das wieder. Ist die Aufnahme einer Stimme aber voluminös und "groß", klingt es auch so.

Klavier, eines meiner Lieblingsinstrumente, mit dem sehr viele (und gerade auch große!) Lautsprecher Probleme haben klingt fantastisch. Homogen, klar, bruchlos und mit absolut sauberem Anschlag.

Tja das wär's erstmal für heute und nun könnte man meinen, ich wäre am Ziel des perfekten Klanges.
Das bin ich (noch) nicht, mein Ziel daß die Musik nicht wie eine Projektion erscheint, sondern daß die Energie tatsächlich von den Musikern auf der virtuellen Bühne zu kommen scheint, habe ich noch nicht ganz erreicht. Daß das überhaupt möglich ist, habe ich bisher auch nur ganz wenige Male erfahren.
Als nächstes steht nun die von Werner angesprochene Optimierung der energetisch Einbindung der Lautsprecher an den Raum an und ein neuer Verstärker ist auch geplant.

Ich habe mir ja lange einen Lautsprecher gewünscht der "alles" kann, von Streichquartett bis Rockkkonzert und habe diesen nun tatsächlich für mich gefunden, obwohl sehr erfahrene Leute eher bezweifelt haben daß es sowas überhaupt gibt.

Eins muß ich noch loswerden: Cay macht ja immer so einen lieben, netten Eindruck von jemandem der kein Wässerlein trüben kann. Aber täuscht euch nicht: für mich gehört er ab jetzt zu den "Hexenmeistern" der Zunft, die irgendwie "zaubern" können und ganz besondere Gerätes erschaffen, die sich bei allem Charakter ganz zurücknehmen und in den Dienst der Musik stellen! Danke dafür!
cay-uwe schrieb:Original vom 19.07.2019

"Sonus Natura Extremi - was für arbeit hinter einen speaker steckt", so hat Werner diesen Thread genannt, eher aus der Sicht wie lange ich gebraucht diese Entwicklung abzuschließen.
Was für Arbeit hinter einen Speaker steckt, kann man auch auf die Fertigung münzen und davon kann ich gerade ein Lied von singen ...
Ich selber bin immer wieder überascht wie viel Zeit vergeht, bis man ein Paar Sonus Natura Extremi endlich zu hören bekommt.
Ein erster großer Zwischenschritt bis zur endgültigen Fertigstellung ist auf folgenden Bild zu sehen.
[attachment=1111]
Da habe ich die Gehäuse miteinander verbunden, die Polklemmen angebracht, der Boxenständer inklusive Füße montiert und einiges mehr an "Fummelarbeit" wie z.B. Gewindehülsen für die Befestigung der Chassis eingeklebt, Teil der Innenverkabelung verlegt, usw.
[attachment=1112][attachment=1113]

Vor den ganzen ist ein weiterer, recht zeitaufwendiger Schritt durchgeführt worden, nämlich die Weiche zu verlöten und zu fertigen. Paralell dazu wird die Modifikation des Coax durchgeführt und die Chassis durchgemessen.

Nach insgesamt ca. 10 Stunden Arbeit ist ein Paar dann endlich fertig und es geht an die Endkontrolle. Da werden die Boxen vermessen und anschliessend geht es zum Dauertest. Ein Video davon habe ich ja bereits schon gezeigt und die Vorteile dazu erläutert, nämlich dass die Lautsprecher bereits bei Auslieferung eingespielt sind.

[attachment=1114]

Auch wenn ich es schon ein paar Mal gesagt habe, mein Schreiner leistet wirklich sehr gute Arbeit ( OK, ein Paar ist mal daneben gegangen und unserer "mannitheear" Manfred hat davon profitiert Applaus ).

Wie immer, die Gehäuse sind vom Furnierbild spiegelbildlich aufgebaut und Übergänge velaufen im Furnierbild auch wenn es um Kanten geht.
[attachment=1115]
[attachment=1116]

Dieses Paar ist in der "Edelversion" ausgeführt, zu den unter Anderen der Boxenständer gehört, aber auch ein Zierring, der die unschöne Körbe die im PA-Bereich üblich sind abdeckt.
[attachment=1117]

Ein letztes Wort noch zum Furnier. Mein Schreiner und ich bevorzugen sogenanntes Starkfurnier, das 2 - 3 dicker ist als viele gängige Furniere, die üblicherweise maximal 0,5mm betragen.
[attachment=1118]

Für dieses Paar wurde ein Furnier benutzt, das 1,5mm dick ist, zu erkennen im Bild an den hellen Bereich. Starkfurnier ist strapazierfähiger als dünne Furniere und macht die Verarbeitung einfacher und ist für den Besitzer unempfindlicher gegen Stöße, insbesodere an Kanten.

Ihr seht, viele Kleinigkeiten, die auf den ersten Blick nicht sofort zu erkennen sind und in Summe zur Wertigkeit der Lautsprecher beitragen.
cay-uwe schrieb:Original vom 26.07.2019

Gestern war sprichwörtlich für mich ein heißer Tag und das hatte nicht nur damit zu tun, dass auf dem Heimweg bei Frankfurt / Main mein Autothermometer 41,5° anzeigte ...

Schon mittags gegen 13:00 Uhr waren es ca. 35° als ich bei MD-Sound ankam, ein wie ich meine recht unauffälliges Anwesen. Ich wurde freundlich von Martins Frau begrüßt und kurz darauf gesellte sich Martin auch. Wie Werner schon hier bestimmt sagte, ein sehr netter und wie mir scheint sehr unkomplizierter Mensch. Wir haben uns vom ersten Moment an gut verstanden und ich wurde in den geplanten Hörraum gebracht.

Da war ich erstmal platt, zum Einen wegen der Größe des Raums - ich denke so an die 100qm, die mich zum grübeln brachten - und zweitens von der Vielfalt an Gerätschaften die dort standen. Im Prinzip für jeden Geschmack, Präferenzen und Geldbeutel war alles da.

Nach kurzer Besichtigung bestellte Martin seinen besten Azubi zu sich um mir beim tragen meiner Gerätschaften in den Hörraum zu helfen, der unglücklicherweise im 1. Stock lag. Nach den Hochtragen von zwei Extremi, ein Paket Audire ( meine Aktivlautsprecher ) und der Lumina Röhrenendstufe war ich erstmal platt und nassgeschwitzt.

Martin verabschiedete sich kurz, da er noch einige Telefonate führen musste und rief mir nur nach, dass ich die Sachen schon mal auspacken sollte und ich wüsste ja wie alles angeschlossen wird. Ich sollte doch als Erstes die Extremi an den Gato Vollverstärker und CD-Player anschliessen.

Eine knappe viertel Stunde später hatte ich die Extremi ausgepackt, mit den Verstärker verbunden und nach meinen Erfahrungen auf den Hörplatz ausgerichtet. Dazu Stand die Extremi erstmal eingereiht in illustrer Runde ...
[attachment=1119]
Martin kam wieder zurück und für die Demo haben wir die anderen Lautsprecher natürlich etwas bei Seite gestellt. Danach wurde eine bereits eingelegte CD gestartet und als erstes Lied lief ein Stück von Sarah K meine ich, auf jeden Fall etwas mit Klavier und Frauengesang und ich bemerkte, dass es Martin gut gefiel, vorsichtig gesagt um es mit Werners Worten zu beschreiben, angehender Kinnladeneffekt. Martin zappte zum nächten Stück, ein E-Bass Solo, bei dem alle Akkorde hart rauf und runter gespielt wurden und als ich ihn bat das doch etwas lauter zu machen, war es um Martin geschehen, der sofort nach sein Telefon griff und die komplette Verkaufsmannschaft in den Hörraum orderte, damit sie sich das anhörten.

So kam es, dass ich auch Martin Sohn David kennenlernte, der mich anschliessend weiter betreute, da Martin wieder weg musste und dabei meinte, er bräuchte nicht viel hören um sich ein Urteil zu bilden, er sei mehr als zufrieden mit der Entscheidung die Extremi in sein Programm mit aufgenommen zu haben. Das freute mich natürlich zu hören, aber meine Freude wurde durch die hervorrangenden Qualitäten des Hörraums nochmals gesteigert. Ich habe noch nie bei einen Händler so einen guten Vorführaum vorgefunden. Da dröhnt nichts, die besagten E-Bass Akkorde wurden alle gut differenziert und mit den richtigen Punch wiedergegeben. Ich konnte, wie sich auch später noch zeigte, keine negativen Einfüsse von Raummoden oder Nachhall ausmachen. Es war einfach phänomenal und ich kann für mich sagen, dass ist ein Hörraum in dem man die Unterschiede von Anlagen ideal herraus hören kann. Ich muss bereits an dieser Stelle MD-Sound dazu gratulieren, es macht richtig Spaß dort zu hören.

Nun übernahm David die Demo und er maschierte durch unterschiedliche Stücke, von Jazz, Pop bis hin zur elektronischen Musik wie Yello und fragte mich dabei wie lange ich gebraucht hatte um den "idealen" Platz für die Extremi im Hörraum zu finden. Ich erwiederte nur, dass ich den Lautsprecher nach meinen Erfahrungen aufgestellt hatte, im Prinzip ein gleichschenkliches Dreieck und die Extremi so angewinkelt, dass man vom Hörplatz die Innenseiten leicht sieht. Das überraschte ihn sehr, denn er sagte mir, dass er oft lange braucht um die ideale Position für viele der Lautsprecher im Hörraum zu finden und hätte dabei schon angefangen unterschiedliche Markierungen auf den Boden festzulegen, aber dass ein Lautsprecher aus dem Nichts heraus so aufspielte hätte er noch nicht erlebt. Das ist übrigens auch eine Erfahrung die ich mit der EXtremi gemacht habe und ist auf die besondere Abstrahlcharakteristik des Lautsprechers zurückzuführen, erklärte ich ihn, und ich glaube das habe ich bereits in diesen Thread schon erläutert.

Mittlerweile hatten sich auch Kunden zu uns gesellt und einer blieb recht lange und meinte, dass die Extremi bestimmt in seinen Hörraum von nur 18qm oversized wäre. Als ich ihn Bilder von meinen Hörraum, auch 18qm zeigte, oder Manfreds Raum wollte er nicht glauben, dass das passen kann ...

Ich pflechte hier ein paar Worte über meine Eindrücke zum Gato Verstärker ein. Typisch auffallend ist, die gute Kontrolle im Bass und wie gesagt, wir haben zum Teil richtig laut gespielt. Das hat "die Katze" überhaupt nicht irritiert. E-Bass, Drum oder Yello war kein Problem. Dazu paarte sich eine sehr realistische Stimmenwiedergabe und der Gato hat kein Detail unterschlagen, was zum Beispiel am Stück von Sarah K am Klavier zu hören war. Selbst das leise betätigen von den Klavierpedalen war heraus zu hören, wie auch das breite Klangspektrum das ein Klavier besitzt. Über die Qualitäten mit Rockmusik kann ich leider nichts sagen, denn das haben wir nicht ausprobiert. Vielleicht lasse ich mir von Martin den Verstärker kommen lassen um das bei mir auszuprobieren ...

Nach den Gato gingen wir über die Extremi mit meiner Lumina und anderen Röhrenverstärker, wie Unison und Thivan Labs zu hören, alles Verstärker, die zirka 2x 10 Watt haben.

Ich muss sagen, ich war sehr gespannt, denn der Hörraum ist wie ich bereits sagte sehr groß und 10 Watt pro Kanal ist nun wirklich nicht viel. Angeschlossen wurde an den Gato Verstärker, der auch einen Cinch- und XLR PRE-OUT besitzt.

Natürlich wurde Leistungsbedingt ein paar Gänge runter geschaltet, aber für die allermeisten wäre selbst in diesen Raum die Leistung mehr als ausreichend. Wie zu erwarten waren die SE Triodenverstärker, wie meine Lumina und der Thivan Labs 811, im Klang wärmer abgestimmt als der Gato und klagen somit ein Stück gechillter. Der Unison mit einer EL34 als Pentode beschaltet, klang dagegen wie von einer Pentode zu erwarten, etwas spritziger im Hochton. Das ist recht einfach zu erklären und ist auf das Klirrspektrum der Röhre zurückzuführen. Trioden besitzen im Klirr praktisch nur K2 Komponenten, die man als sehr angenehm empfindet, während Pentoden höhere K3 Klirranteile besitzen, die für ein "helleres" oder "spritziges" Klangbild sorgen.

Das war mir erstmal egal, mich hat mehr interessiert ob 10 Watt ausreichend sind und das ist wenn man nicht sehr laut hört oder mag, mehr als ausreichend. Im Übrigen, der Kunde, der immer noich da war, gefiel das Setup mit Röhrenverstärker besser, während Martin und David mehr auf den Gato standen.

Nun sollte meine aktiv geregelten Sonus Natura Audire zeigen was sie konnten. Dazu mussten XLR Kabel beigeschafft werden wie auch passende Ständer und ich empfahl den Gato weiter als Vorverstärker zu nutzen, da wir uns mittlerweile auf ihn eingestellt hatten. Während David sich daran machte das alles aufzubauen, zog ich mich eine Weile mit Martin zurück um ein paar geschäftliche Formalitäten zu besprechen.

Als wir zurückkamen hatte ich den Eindruck, dass David und der Kunde recht geflasht waren, denn die Audire schaffte es diesen großen Raum gut zu beschallen und einmal mehr konnte ich die Qualitäten dieses Hörraumes ausmachen. David war wieder überrascht wie problemlos sich für ihn die Aufstellung war und der Kunden, der immer noch da war, meinte man würde glauben, dass ein Lautsprecher spielt der doppelt bis dreifach so groß war. Martin sagte nicht viel, außer wie Werner bereits sagte, ob ich ihn die Audire gleich da lassen könnte. Was will man mehr ...

Daher möchte ich meine Berichterstattung mit einen großen Dankeschön an Werner abschließen, der diesen Kontakt hergestellt hat, und natürlich auch an MD-Sound für die Aufnahme meiner Produkte in ihren Repertoire


Kellerkind schrieb:Original vom 26.07.2019
Morjen morjen Cay-Uwe,

MEGA Bericht, tausend Dank - und cooles Bild.

Den Kontakt habe ich dir sehr gerne hergestellt, da für mich klar war, daß du und Martin prima miteinander klarkommen werdet und du endlich auch breiten Absatz finden wirst und dich alleine auf die Produktion konzentrieren kannst.
Danke mal der Einschätzung des MD Hörraumes, hier wurde MD im Forum wohl von einigen Leuten unrecht getan, die da endlos in diversen Threads drüber meckerten.

Einige Fragen hätte ich dann noch:

Weißt du was für ein Lautsprecher das auf dem Bild rechts neben der Extremi ist? Eine Klipsch? Kommt mir bekannt vor. Ganz rechts ist eine Tannoy, die kenne ich noch von früher.
Martin erzählte mir, nach einhelliger Meinung, daß ein Luxman Bolide am besten zur Extremi paßte - hat er das erst rausgefunden als du da schon weg warst? Am Telefon war er da echt völlig von den Socken von der Kombi mit dem Luxman. Das soll nochmal deutlich über dem Gato harmoniert haben.
Du hast den 811er Thivan Röhren amp gehört - wie klingt der im Vergleich zur Lumina? Ich könnte mir vorstellen, daß die ähnlich abstimmen, wie du.
Was du zu Unison schreibst, habe ich hier auch festgestellt, als Ludwig mir den seinigen hier anschleppte, das ist nicht ganz meine Baustelle (wegen der Spritzigkeit im Hochton, die mir bei Stimmen/Filme zu viel wird).
Was ich jetzt weder im Telefonat mit Martin noch in deinem Bericht richtig kapiere - wird Martin auch die Audire vertreiben? Weil du schreibst, er hätte am liebsten gehabt, daß du die gleich daläßt?
Dann wäre das ja gestern gleich ein doppelter Erfolg.
Ich weiß, daß Martin einige Aktivkonzepte gerne mag, liegt aber alles im hochpreisigen Bereich. Ist wohl die Marke dabei aus England, wo der Andreas 68 präferiert, ich komme nur gerade nicht auf den Namen.
Dann erstmal Gratulation zum Vertriebsdeal.
Das wird dir einige Last von den Schultern nehmen, da das Produkt jetzt aktiv arbeiten kann.

cay-uwe schrieb:Original vom 26.07.2019

Kellerkind schrieb:
Morjen morjen Cay-Uwe,

MEGA Bericht, tausend Dank - und cooles Bild.

Den Kontakt habe ich dir sehr gerne hergestellt, da für mich klar war, daß du und Martin prima miteinander klarkommen werdet und du endlich auch breiten Absatz finden wirst und dich alleine auf die Produktion konzentrieren kannst.

Ich kann mich nur wiederholen, Du hast für den Kontakt gesorgt und das muss auch mal würdigend gesagt werden :S

Kellerkind schrieb:
Danke mal der Einschätzung des MD Hörraumes, hier wurde MD im Forum wohl von einigen Leuten unrecht getan, die da endlos in diversen Threads drüber meckerten.

Ich kann nur für diesen Hörraum sprechen, der einer von drei ist so wie ich es verstanden habe und da gibt es für mich nichts zu rütteln. Absolut TOPP !!!

Kellerkind schrieb:
Einige Fragen hätte ich dann noch:

Weißt du was für ein Lautsprecher das auf dem Bild rechts neben der Extremi ist? Eine Klipsch? Kommt mir bekannt vor. Ganz rechts ist eine Tannoy, die kenne ich noch von früher.

Rechts von der Extremi steht eine Tannoy Cheviot aus der Heritage Serie mit einen 12" Dual Concentric Chassis und noch weiter rechts eine Tannoy Kengsigton

Kellerkind schrieb:
Martin erzählte mir, nach einhelliger Meinung, daß ein Luxman Bolide am besten zur Extremi paßte - hat er das erst rausgefunden als du da schon weg warst? Am Telefon war er da echt völlig von den Socken von der Kombi mit dem Luxman. Das soll nochmal deutlich über dem Gato harmoniert haben.

Ich habe die Lautstärke während ich da war nur an den Gato gedreht Applaus
Somit muss ich davon ausgehen, dass Martin später noch mal reingehört hat.

Kellerkind schrieb:
Du hast den 811er Thivan Röhren amp gehört - wie klingt der im Vergleich zur Lumina? Ich könnte mir vorstellen, daß die ähnlich abstimmen, wie du.

Prinzipiell gehen beide in eine ähnliche Richtung wobei David den 811er als zu "warm" empfand.

Kellerkind schrieb:
Was du zu Unison schreibst, habe ich hier auch festgestellt, als Ludwig mir den seinigen hier anschleppte, das ist nicht ganz meine Baustelle (wegen der Spritzigkeit im Hochton, die mir bei Stimmen/Filme zu viel wird).

Persönlich fand ich, dass das gut mit der Extremi harmoniert hat und man gehört hat, dass es der Unison eine Pentode war.
David fand das für sich selbst besser als mit den Thivan Labs 811 oder meiner Lumina :U


Kellerkind schrieb:Was ich jetzt weder im Telefonat mit Martin noch in deinem Bericht richtig kapiere - wird Martin auch die Audire vertreiben? Weil du schreibst, er hätte am liebsten gehabt, daß du die gleich daläßt?

Dann wäre das ja gestern gleich ein doppelter Erfolg.
So ist es, Martin nimmt sie mit auf sein Programm und für mich war es somit tatsächlich ein doppelter Erfolg.
Ich habe ihn das Paar im Moment dagelassen, muss es aber blad wieder zurückbekommen, da es einen Händler in Köln gehört.


Kellerkind schrieb:Dann erstmal Gratulation zum Vertriebsdeal.
Das wird dir einige Last von den Schultern nehmen, da das Produkt jetzt aktiv arbeiten kann.

Danke der Gratulation und wie ich Martin sagte: "Schaun wir mal ..."


Kellerkind schrieb:PS Cay-Uwe:
Am 13 August bei ASR wirst du auch einen mindestens 100qm Hörraum (optimiert) vorfinden.
Du kannst davon ausgehen, wenn die Extremi nach dem Erstcheck auf dem ersten Emitterdays spielt, du einige davon sofort verkaufen wirst.
Da bin ich mir genauso sicher, wie ich es damit war, daß die Extremi voll Martins und Davids Beuteschema sind bzgl. persönlicher Anwendung/Geschmack und auch Verkauf/Vertrieb oder daß die Extremi Mannis Suche beendet.
Kann dir auch blühen, daß das die neue Entwicklungsreferenz bei ASR wird. Wundern tät ich mich jedenfalls nicht drüberSmile

Ja, das wird der nächste spannende Schritt
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